Experiment im Ubterricht

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  • Ich gebe mal eine Schilderung meines WG-Sohnes weiter, mit der Bitte zu schreiben, was Euch dabei durch den Kopf geht.


    Der Lehrer hat ein Experiment gemacht:
    Er hat vor dem Unterricht Papiermüll im Klassenzimmer verteilt und hat die Kinder dann drei Minuten alleine gelassen.
    Die Kinder die nicht von selbst auf die Idee gekommen sind, Müll aufzuheben, müssen jetzt einen zweiseitigen Aufsatz darüber schreiben.

  • Interessantes Experiment,


    mich nervt es sowieso tierisch, dass sich einige Menschen nicht für Dinge verantwortlich fühlen. Ich finde es gut, wenn Kinder darüber mal einen Aufsatz schreiben sollen. Allerdings sollten das dann auch alle tun.


    So sieht es nach einer Bestrafung aus und das finde ich nicht in Ordnung.


    LG

  • nun....mir geht durch den Kopf..


    Was wollte der Lehrer damit erreichen?
    Und welches Fach Fach unterrichtet er?


    Und interessant waren die Antworten meiner Kinder..



    Sohn (knapp 9) wollte die Übeltäter überführen und dann sollten die aufräumen.


    Tochter (11) meinte, sie hätte sofort den Müll weggeräumt, damit die Klasse wieder ordentlich ist.

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Hm, vielleicht fühlt sich in dieser Klasse grundsätzlich keiner verantwortlich und er wollte die Schüler einfach nur sensibilisieren die Klasse sauber zu halten?
    Grundsättzich finde ich schon das es besser wäre wenn jeder mal einfach wegräumen würde was er sieht( auch auf zuhause sehr gut anwendbar). #yoga

  • Woher wusste er denn, wer Müll weggeräumt hat und wer nicht?

    Genau das habe ich mich auch gefragt.


    Hat er denn noch genaueres dazu gesagt.?
    Haben die Kinder denn gesehen, dass der Lehrer den Müll verteilt hat,?
    Wie viel Papiermüll war es denn?
    Hat er die Klasse mit irgendwelchen Anweisung alleine gelassen ( bearbeitet das Blatt weiter)?
    Worüber sollen die Kinder denn in dem Aufsatz schreiben?

  • Es wurde erfragt, wer was weggeräumt hat. Die Antworten waren wohl schon ehrlich.


    Es ist ein Ethikunterricht für die Klassen 6 bis 8, die SchülerInnen sind also 11 bis 14 Jahre alt, mein WG-Sohn ist 13.


    Er hat sich wahnsinnig darüber aufgeregt (er selbst hat nichts eingesammelt - zu Hause ist er allerdings ein mithelfender Typ, dem muss man nicht alles einzeln sagen...) und er fühlt sich vorgeführt und "verarscht".
    Meiner Meinung nach ist das "Experiment" schon ok, kann durchaus Augen öffnen - aber die Bestrafung für die die nicht wie gewünscht reagiert haben total daneben.
    Er hat die Strafarbeit schon geschrieben, sonst hätte ich ihn ermuntert, einfach aufzuschreiben, wie er sich fühlt, wenn er so "getestet" wird. Hätte dem Lehrer vielleicht auch mal gut getan?

  • vielleicht handelt es sich um eine ausserordentlich unordentliche Klasse und der Lehrer war mit seinem Latein am Ende? Mich würde noch wunder nehmen, wie alt die Schüler denn sind.
    An sich finde ich die Aktion eigentlich nicht schlimm, zumindest bleibt es wohl für eine Zeit lang im Gedächtnis der Klasse :)

  • Ich wäre ja nie auf die Idee gekommen etwas wegzuräumen, was der Lehrer da absichtlich verteilt hat. Frei nach dem Motto "Ist das Kunst oder kann das weg?"

  • Ha, das klingt voll nach der 'normierenden Sanktion', die Foucault in "Überwachen und Strafen" herausarbeitet (der Wikipedia-Artikel ist nicht so gut). Klingt alles ziemlich fies von den Begriffen her, hat aber durchaus positive Aspekte (Gutes Buch finde ich).


    Also normierende Sanktionen gibts in der Schule ständig (auch außerhalb..). Nur ist diese hier etwas ungewöhnlich. Je nach Klasse, Klassenregeln und Situation allgemein könnte ich mir auch vorstellen, was ähnliches zu machen.

  • Die Frage ist , ist das Experiment denn schon zu Ende?



    Vielleicht gehört es ja dazu, dass nur ein Teil der Klasse den Aufsatz schreiben muss?!

  • Er hat sich wahnsinnig darüber aufgeregt (er selbst hat nichts eingesammelt - zu Hause ist er allerdings ein mithelfender Typ, dem muss man nicht alles einzeln sagen...) und er fühlt sich vorgeführt und "verarscht".

    Das kann ich sehr gut verstehen! Wie kann man denn anhand dieses einen Experiments die Klasse in ordentlich und unordentlich einteilen? Und dann das Ganze noch mit einer Strafe versehen??
    Vor allem im Nachhinein sieht es sehr nach "ins offene Messer rennen lassen" aus.


    Ich wäre ja nie auf die Idee gekommen etwas wegzuräumen, was der Lehrer da absichtlich verteilt hat. Frei nach dem Motto "Ist das Kunst oder kann das weg?"

    Den Gedanken hatte ich auch schon. Vielleicht sah es ein bißchen zu gewollt aus, oder Dein Sohn hatte einfach nur das Gefühl, da stimmt was nicht, lass ich mal besser liegen.


    Was ich aber schon komisch finde ist, dass so eine Aktion bewusst gestartet wird, geht's da nur mir so? Es ist ja was anderes, wenn der Raum zugemüllt ist, der Lehrer kommt dazu, regt sich auf, fragt, wer was weggeräumt hat und lässt dann die anderen Strafarbeit machen. Immer noch nicht ok, sinnvoller fände ich, wenn dann diejenigen noch den Rest wegräumen. Aber so absichtlich herbeigeführt kommt es mir schon hinterhältig vor.

  • Ich find das Experiment super. Wäre natürlich cool, wenn es da jetzt noch einen Dreh gäbe ;) Und: Ich fänd es aus unterschiedlichen Gründen tatsächlich auch besser und interessanter wenn alle was schreiben würden.

  • Wäre ja cool, wenn noch was käme :)

    Ja, als nächstes wird in Unterlegene und Überlegene eingeteilt, dann habt Ihr Dir Welle.


    Ich finde das Experiment nicht so gut, sondern hinterhältig. Ich mag sowas nicht, auch wenn es vielleicht pädagogisch wertvoll sein mag.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das Experiment doof. Warum absichtlich Muell auskippen - das finde ich absolut unsinnig. Und in einem kleinen Klassenzimmer wird dann erwartet, dass wirklich ALLE 20-30 Kinder aufraeumen, in EINEN einzigen Muelleimer? Das kann doch so gar nicht klappen. Warum nicht sagen, lass uns nach der Schule freiwillig die Nachbarschaft um die Schule aufraeumen mit Gummihandschuhen und Muelltueten, wenn sich dann niemand meldet, oder nur ein paar, kann man immer noch darueber reden, warum manche mitmachen und andere nicht.


    Und dann die Aufsatzstrafaktion? Lieber eine Gespraechsrunde mit Pro und Kontra zur Meinungsbildung und Nachdenken.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich geh jetzt mal davon aus, dass die Schüler nicht wussten, dass der Lehrer den Müll verteilt hat. Und so fände ich es auch ein sehr interessantes Experiment zum Thema Kollektivgut. Anregend zum nachdenken darüber, wann man Arbeit in Kauf nimmt für etwas, was im Interesse aller liegt. Dass nur die, die sich nicht beteiligt haben, etwas schreiben müssen, finde ich allerdings nicht gut. Fühlt sich wie billiges moralisieren an.