Geburtsplan

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  • Hallo,
    Es ist ja nun nicht mehr so lang hin und ich arbeite gedanklich an meinem Geburtsplan.
    Die Frage ist, ist es realistisch das alles durchzusetzen, muss ich vorab bei der Planung besser alles schriftlich vorlegen, und wie bindend ist das dann?
    Denn falls ich im Krankenhaus entbinde, gibts schon einiges was mir wichtig ist.


    Für mich selbst:
    Kein Zugang routinemäßig. Ist bei mir blöd zu legen, also immer in der Armbeuge, immer schmerzhaft die ganze Zeit und nach der Geburt störend beim Babyhalten.
    Kein Ctg. Ich hasse dieses Kabelgewirre was mich in der Beweglichkeit einschränkt. Kurz mal hören am Anfang, je nachdem wie weit ich bin, ok, ansonsten möchte ich Ruhe.
    Kein Muttermundtasten und keine Pressanleitung. Falls doch mal aus irgendwelchen Gründen getastet werden muss, kein "Muttermundärgern" oder ähnliche Eingriffe. Kein "mal eben so" die Fruchtblase sprengen. #yoga
    Keine Dauerbewachung oder 5 wechselnde Leute die durch die Tür gucken. Ich kann so nicht arbeiten. #schäm


    Nach der Geburt:
    Kein Rumziehen an der Nabelschnur.
    Ich möchte Zeit bekommen, das die Plazenta sich in Ruhe auf den Weg macht, sofern keine starke Blutung o ä vorliegt. Und ich meine damit nicht wie letztes Mal Diskussionen nach 10 Minuten ob man noch warten könne. Ich möchte eine realistische Zeitspanne, eine Stunde, Zeit haben, ich habe noch nie auch nur ne halbe Stunde gebraucht, aber trotzdem.
    Ich möchte das mein Baby bis zur Geburt der Plazenta "angenabelt" bleibt. Ich habe mich dazu belesen und möchte es daher gerne so.
    Danach kann abgenabelt werden.
    Ich möchte wie letztes Mal auch gern ein Stück Plazenta gegen die Nachwehen haben. Hat Wunder gewirkt.


    Fürs Baby #love :
    Ich möchte es nach der vermutlich aufrechten Geburt selbst aufheben.
    Kein routinemäßiges Absaugen, keine Augentropfen, U1 bei mir.
    Nicht baden nach der Geburt, kurz abwaschen ist ok aber den Rest Schmiere möchte ich zur Hautpflege gern behalten. :)
    Ich hätte ganz gern das nicht die ausgewaschenen dünnen weißen Handtücher des Khs nach der Geburt benutzt werden, sondern meine eigenen Roten die ich extra dafür angeschafft habe und mitnehmen möchte.
    Ich weiß noch nicht genau wie es mit der ersten Kleidung aussieht. Ich hab für die erste Zeit immer sehr gern Wolle-Seide, kann aber sein das mir das nach der Geburt egal ist. Grundsätzlich nehme ich mal einiges an eigener Kleidung mit, ich möchte auch gern das mein Kindchen noch lange nackig Bauch an Bauch mit mir liegen kann bis im besten Falle ich ihn selbst anziehe(vorsorglich direkt mit Heilwolle in der Windel) Wir werden nach 6 Stunden nach hause gehen. Deshalb hoffe ich das es ok ist wenn wir ihn in unserem eigenen Tempo in unsere eigenen Sachen kleiden.
    Und-ich möchte keine Nabelklemme. Das ist so riesig und unbequem und ich mag es einfach nicht und finde es auch unnötig. Ich habe schon Katzen-Hunde-Geburten begleitet und Pferde-Rindergeburten beobachten dürfen und noch nie ne Nabelklemme gesehen.
    Ein Wollfaden drumgebunden wäre für mich allerdings ok. Nur nicht dieses harte Teil am Bauch.


    Ich glaube das wars erstmal.
    Ich bin gespannt wie gut das ankommen wird im Kh #angst

  • Hallo Midna,


    du schreibst "falls" du im Krankenhaus entbindest...was ist denn der eigentliche Plan? ;)
    Das finde ich schonmal recht wichtig, denn wenn man im Grunde daheim bleiben möchte und einen Komplikationen in die Klinik treiben hat man ja schon eine andere Grundsituation für mögliche/nötige Kontrollen ect.


    Ich hatte mich als Notsicherung für die Hausgeburt in einem extra "Babyfreundlich" zertifizierten Krankenhaus angemeldet, weil mir viele deiner Punkte ebenfalls sehr wichtig waren.
    Kein Routinezugang und jeder Eingriff nur mit Absprache wäre klar gegangen...bei kein CTG hatten meine Gesprächspartnerinnen Schnappatmung - ich fürchte das braucht mindestens eine schriftliche Absicherung gegenüber der Rechtsabteilung sonst wollen die doch gerne nach der internen Routine ctg schreiben (min. jede Stunde :wacko: ).


    Warten auf die Plazenta und vorher nicht abnabeln wäre sogar ganz normal gewesen dort.
    Das Baby selber aufnehmen, lage kuscheln ect. auch.


    Ich würde das alles auf jeden Fall schriftlich festhalten und schon im Vorgespräch zu deiner Akte geben. Und bei der Geburt jemanden mitnehmen der wie ein Löwe durchsetzen hilft wenn es sein müsste ^^ .


    Ich drücke dir die Daumen, dass deine Wünsche in deiner Wahlklinik kein Problem sind und du nicht drum kämpfen musst.

  • Hi Midna (und alle anderen),


    ich hatte für meine erste Geburt einen recht ausführlichen Geburtsplan erstellt, nachdem klar war, dass ich keine HG-Hebamme mehr kriegen würde und (ambulant) ins KH muss. Werde diesmal auch einen erstellen - für meine Hebammen zur Orientierung und einen separaten Teil, falls eine Verlegung angesagt sein sollte - und mich an meinem "alten" Plan orientieren um nochmal Stichpunkte zu haben, was ich dabei bedenken möchte. Ich kopier meinen damaligen Geburtsplan einfach mal hier rein, vielleicht ist er dir ja auch noch eine kleine Orientierung zu Sachen, über die du auch im Vorhinein eine Planung vornehmen möchtest und die dir bisher noch nicht in den Gedanken rumspringen. Also rein als Input, wozu man sich Gedanken machen kann.


    Zum Allgemeinen: "Bindend" ist so ein Geburtsplan leider niemals so wirklich. Aber in der Regel lässt sich viel umsetzen (oder erstreiten, bestimmen), wenn man eben vorher weiß was man überhaupt will (und Alternativen kennt). In meinem Fall damals waren die Hebammen (zumindest mir gegenüber ;)) eher erfreut, dass ich mir Gedanken gemacht habe, als dass sie sich "reingefuscht" fühlten.


    Hier mein damaliger Plan:




    Liebes Hebammen- und KH-Team,



    ich werde bald mein erstes Kind zur Welt bringen und freue mich, dieses Abenteuer in Ihrem Hause und mitIhrer Unterstützung erleben zu dürfen. Ursprünglich hatte ich eineHausgeburt geplant, da es mir sehr wichtig ist, eine natürliche,würdevolle und selbstbe-stimmte Geburt zu erleben, die nichtpathologisiert wird und bei der meine Intimsphäre gewahrt ist.Leider habe ich jedoch auf Grund der schwierigenVersicherungssituation keine Hebamme mehr gefunden, die mich dabeihätte begleiten können. Stattdessen habe ich mich nun für eineGeburt bei und mit Ihnen entschieden, da mir Ihre Philosophie einernatürlichen Geburt sehr entgegenkommt und mir mehrfach von sehrpositiven Erfahrungen mit Ihrem Team berichtet wurde. Dennoch bin ichstark dadurch verun-sichert, dass die Geburt in einem Krankenhausstattfinden wird und habe, zu meiner eigenen Beruhigung undhoffentlich als Hilfestellung für Sie, diesen Geburtsplan erstellt,mit dem ich Ihnen meine Wünsche und momentanen Vorstellungen nennenmöchte.


    Ich möchte Ihnen bereits jetzt fürall Ihre Mühen und Verständnis danken und bin schon vollerVorfreude auf die Geburt :)


    Liebe Grüße


    Blubb Blabla




    Bitte geben Sie diesen Geburtsplan bei einem Schichtwechsel weiter, vielen Dank!




    ALLGEMEIN:


    Ich wünsche mir eine ambulante Geburt, die so nah wie möglich an den Gegebenheiten einer Hausgeburt angelehntist und möchte (vermutlich) so schnell wie möglich wieder nach Hause.


    Der Entbindungstermin unseres Sohnes wurde anhand der letzten Periode, nicht anhand des Eisprungs errechnet, welcher bei mir „erst“ nach 21 Tagen stattfand. Ich gehe daher davon aus, dass unser Baby eine Woche jünger ist als errechnetund bitte Sie, dies vor allem zwecks Einleitung zu berücksichtigen.


    Mein Mannwird mich bei der Geburt unseres Sohnes begleiten und darf jeder Zeit zu mir.


    Es ist mir sehr wichtig, dass (abgesehen von meinem Mann) nur Frauen während und nach der Geburt anwesendsind und mich betreuen und hoffe sehr, dass dies umsetzbar ist.


    Kontrollen und Untersuchungen sollen bitte auf das absolute Minimum beschränktwerden: CTG bitte nur intervallweise, Vaginaluntersuchungen bitte nur bei dringender Notwendig-keit.


    Sämtliche weiteren (Routine-)Maßnahmensollen nur nach ausführlicher Aufklärung und nur mit meiner ausdrücklichen Zustimmungvorgenommen werden.


    Ich möchte meine eigene Kleidungtragen und werde auch für unseren Sohn eigene Handtücher und Kleidung mitbringen.




    VOR / WÄHREND DER GEBURT:


    Ich möchte bitte keinen Einlaufvor der Geburt und bitte auch keinen routinemäßigenVenenzuganggelegt bekommen.


    AlsGebärpositionenkann ich mir vor allem eine kniende Position o.ä. vorstellen, evtl. auch eine seitlich liegende Position, keinesfalls auf dem Rücken liegend.


    Ich möchte mich jederzeit frei bewegenkönnen.


    Während der Wehen möchte ich nach Instinkt pressenund bitte nur bei Notwendigkeit oder auf Wunsch angeleitet werden. Ich beschäftige mich derzeit mit einigen„HypnoBirthing“-Atemtechniken und -Visualisierungenund möchte diese vermutlich nutzen/ausprobieren wollen.


    Bitte bieten Sie mir keine Schmerzmittelan, so lange ich nicht selbst danach frage. Keinesfalls möchte ich eine PDA. Zur Schmerzlinderung kommen für mich vor allem Veratmen, homöopathische Mittel u.ä. in Frage.


    DenDammschutzwürde ich am liebsten mit Kaffee und ggf. selbst vornehmen, wenn ich mich dazu in der Lage sehe. Ich möchte keinen Dammschnittund nehme in jedem Fall lieber einen Riss in Kauf.


    Bitte verwenden Sie keine Hilfsmittelwie z.B. Wehentropf, Zange oder Saugglocke u.ä., so lange dies nicht dringend notwendig ist.




    ZUM ENDE / NACH DER GEBURT:


    DasAbklemmen der Nabelschnursoll bitte unbedingt erst nach dem Auspulsierenerfolgen.


    DasDurchtrennen der Nabelschnur ist meinem Mann vorbehalten, wenn er dies in dem Moment wünscht, ansonsten möchte ichdiesen (auch symbolischen) Akt unbedingt selbst vollziehen.


    UnserBaby soll unmittelbar zu mirund permanent (auch und insbesondere bei Untersuchungen) bei mir sein.


    Der Mund- und Rachenraum unseres Sohnes soll nicht abgesaugtwerden, so fern dies nicht dringend notwendig ist.


    Unser Sohn soll keine Silbernitrattropfen, antibiotisches Augengel o.ä.erhalten.


    Ob er eine Vitamin-K-Prophylaxeerhalten soll, steht noch nicht fest, diese soll jedoch bitte allenfalls in oraler Form, keinesfalls intravenös, verabreicht werden.


    Ich möchte die Plazenta natürlich und ohne Medikamente gebären.
    Wenn es mir in dem Moment nicht selbst zu eklig ist, möchte ich im Anschluss ein kleines Stück der Plazenta „essen“(mit Wasser runterschlucken). Auf jeden Fall möchte ich die Plazenta mitnehmen, um Sie mit einem Apfelbaum zu einem Lebensbaum zu verpflanzen.


    Unser Sohn wird von mir gestillt und soll nichtsanderes bekommen.
    Einen Beruhigungsschnuller bringen wir für den „Notfall“ selbst mit.




    BEI KOMPLIKATIONEN / IM NOTFALL:


    Bitte versuchen Sie auch im Falle von Komplikationen meine Intimsphäre so weit wiemöglich zu wahren, damit es für mich dennoch ein würdevolles Geburtserlebnis bleibt.


    Insbesondere im Falle von Komplikationen oder einem Notfall soll mein Mann permanentbei mir und unserem Sohn(vorrangig bei ihm) bleiben.


    Sollte ein Aufenthalt notwendig werden, bitte ich Sie, falls möglich, um ein Familienzimmer.


    Wenn eine Verlegungunumgänglich sein sollte, verlegen Sie uns bitte nur gemeinsam.


    Für den Fall, dass es ernsthafte Komplikationen gibt, hat mein Mann entsprechende Verfügungenbei sich: Sollte ich meinen Willen nicht mehr selbst äußern können, wird mein Mann meine und die Interessen unseres Kindes vollständig vertreten.


    HERZLICHEN DANK!


    Datum + Unterschrift+ Name Klarschrift

  • wow @Jayd das ist ein wirklich toller plan! Durchdacht und so respektvoll den Geburtshelfern gegenüber. Habe mich schon gefragt, wie Frau das anstellt, dass es nicht zu sehr danach klingt, man unterstelle den Helfern Unfähigkeit. Voll gut!

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Hier bei uns (USA Westen) ist ein Geburtsplan gar nicht so unüblich, ich hatte auch zweimal einen, mit fast denselben Stichpunkten wie von Jayd aufgeschrieben. Ich glaube die meisten Pläne klingen eh gleich ;) Ein guter Tipp von meiner Doula allerdings: Nur eine Seite, Stichworte, so prägnant wie möglich. So kann man schnell das Wichtigste erfassen. Und ganz kurz am Anfang die Helfer addressieren und ihnen danken (so wie Jayd in der Art, sie würde halt kürzer).


    Grad bei meiner zweiten Geburt haben die Helfer sich ihn durchgelesen und auch alles ermöglicht. Durchsetzen kann man sowieso nichts, aber wenn man einen Plan hat, dann ist man schon eher einordbar, tritt für sich ein. Ich weiß allerdings nicht wie das in Deutschland ist.

  • ich hatte bei Kind 3 einen ähnlichen Plan wie jayd.
    Geplant war eine Hausgeburt, aber ich habe mich vorsichtshalber im kh vorgestellt, und den Plan dort mitgebracht. Er wurde durchgesprochen und angeheftet.
    Ich müsste dann tatsächlich die hg abbrechen, und sie haben den Plan für heute Zeit bedacht. Einige Sachen wurden dann halt nötig, und sie haben mich trotzdem vor jedem Schritt gefragt bzw informiert...

  • Das war meiner, doch einleitend laenger als ich dachte. Halt englisch. Ich fand das "preferences" besser als "plan". Das Wichtigste fett gedruckt. Alles was das Krankenhaus sowieso macht (kein Dammschnitt etc) habe ich weggelassen.


    Birth Preferences for xxx


    Partner: xxx
    Support Person/Doula: xxx


    Dear birth team,


    As in my previous delivery, I plan to use natural soothing methods (deep-relaxation breathing, visualization, massage, position changes, taking showers) for this birth of my second child. My wish is to allow birth to progress with as little intervention as possible.


    I am open to pain relief methods if I cannot cope with the labor sensations at all, but I would like to try it first without. If I need medication, I’d like to use nitrous oxide first - what I have been also using for the birth of my first child.


    Thank you in advance for all of your help!


    My Preferences


    • I prefer to have the fewest necessary number of people in the room at one time. No residents/students if possible.
    • I prefer to wear my own clothing.
    • Note that my body doesn’t seem to tolerate shots that contain epinephrine therefore I am trying to avoid an epidural.
    • No IV fluids unless medically necessary. I intend to eat and drink clear fluids during labor.
    • IV Hep lock only if medically necessary.
    • When the baby is crowning, I would like to get perineal support. I do not want to be forced to lay on my back while pushing.
    • Gender is a surprise. We want to announce the gender.
    • No pitocin for the birth of the placenta unless I am bleeding extensively and it is medically necessary.
    • Delayed cord clamping


    • I plan on eating a small piece of the placenta. We want to take the placenta home.
    • No soapy bath for baby after delivery. Water is fine.
    • No Hep-B vaccine for baby after the birth (will work with a pediatrician later) and no antibiotic eye drops (erythromycin ointment). The vitamin K injection is fine.


    Mother:Date:
    Father:Date:

  • Gehst du vorab in das Krankenhaus zur Geburtsplanung? Die meisten KH bieten das an, wobei es da im Grunde primär um andere Fragen geht. Aber da könntest du einige Dinge vorher ansprechen. Es gibt KH, die sich nicht auf alles in deiner Liste einlassen werden, weil dadurch Gefährdungssituationen schlechter gehandhabt werden können und die das Risiko schlicht nicht mittragen wollen. Dazu gehört der Zugang, den man halt deutlich schlechter legen kann, wenn es der Mutter schlecht geht und man u.U, eilig handeln muss, als am Anfang, wo kreislaufmässig alles optimal ist. Natürlich brauchen die meisten Frauen den Zugang dann letztlich nicht, aber die wenigen Frauen, die in Schwierigkeiten kommen, profitieren halt sehr, wenn der Zugang schon liegt. Ich mache zur Zeit gerade ein Praktikum im Kreissaal und habe just eine Geburt gesehen, wo es so war und Mutter und Kind so schnell geholfen werden konnte. Das hat meine bisher kritische Haltung ggü dem prophylaktischem Zugang doch etwas verändert.
    Ein DauerCTG kann man bestimmt ablehnen, wird aber ohnehin kaum noch gemacht. Sporadisch zwischendurch mal und auch die letzte Zeit, wenn es auf die Geburt zuläuft, wied das aber meistens schon gemacht und ich denke, da werden die im KH auch drauf bestehen, weil man halt im CTG schon wichtige Informationen dazu gewinnt, wie es dem KInd gerade so geht mit den wehen. Im Grunde stört das Ctg zur Geburt selber hin aber meistens auch nicht mehr so sehr, weil man dann ja meistens doch nicht mehr ganz so viel herumläuft.
    Es würde also Sinn machen vorher zu gucken, ob du mit der Klinik einen Kompromiss findest, mit dem du auch gut leben kannst. Denn im Detail unterscheiden sich die KH schon. Und die können dir auch darlegen, warum sie die Dinge handhaben, wie sie es tun.


    An der Nabelschnur z.B. soll natürlich nicht gezogen werden. Trotzdem wird die Lösung oft forciert, weil man erst danach wirklich gucken kann, ob es zu Geburtsverletzungen gekommen ist und wie dringend man diese versorgen sollte, damit die Mutter nicht so viel Blut verliert. Die Ärztin hat mir das so erklärt, dass man da individuell ein wenig schauen muss, was jetzt vorrangig wichtig ist. Wobei die Plazenta natürlich ihre Zeit braucht, man das aber medikamentös auch forcieren kann. Wenn eher keine Geburstverletzung passiert ist, kann man da eher entspannter sein.


    Insgesamt fährt man, glaube ich ganz gut, wenn man klarstellt, dass Dinge mit dir besprochen werden sollen und nicht einfach gemacht werden. Und dann sollte man sich selber zwar eine Idealvorstellung machen, aber offen dafür bleiben, dass es auch anders kommen kann.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Mir wäre es noch wichtig, daß ich mich jederzeit frei bewegen und die Position einnehmen kann, die ich möchte. Ich will auch nicht zum Trinken gedrängt werden.


    Zum Zugang: Ich will auch keinen. Mich stört der nämlich wirklich massiv, auch wenn es jetzt keine Nadel mehr ist, sondern ein Schlauch. Und setzt sich auch immer schnell zu, und das Spülen ist die Hölle. "Ist doch nur Wasser!" - Tut mir trotzdem bis in die Schulter weh.


    Ziehen an der Nabelschnur lehne ich für mich strikt ab, genauso wie das Sprengen der Fruchtblase, da ich 2x eine Plazenta velamentosa mit Gefäßen in der Eihaut hatte.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Im Grunde stört das Ctg zur Geburt selber hin aber meistens auch nicht mehr so sehr, weil man dann ja meistens doch nicht mehr ganz so viel herumläuft.

    Ich hatte ein Kind, dass sehr stark auf das Ctg reagiert hat. Die Ctgs während der Schwangerschaft (auf die das GH bestand) waren eine echte Qual, auch wenn wir sie oft nach 6-7 min abgebrochen haben. Unter der Geburt hat die Hebamme dann nur ab und zu den Ctg-Knopf auf den Bauch gehalten - ich habe es so gehasst! Ich hatte Wehen und das Kind tat alles, um sich gegen dieses blöde Ctg zu wehren!


    Bei der zweiten Geburt (HG) war meine Bedingung, dass es überhaupt kein Ctg gibt. In der Schwangerschaft hat die Hebamme ein Hörrohr verwendet. Für die Geburt bestand meine Hebamme dann aber auf dem Dopton.


    Ich meine, das viele Rummessen stört definitiv den Geburtsverlauf. (Mir ist aber klar, dass man sich mit solchen Aussagen in der Klinik wenig Freunde macht.)

  • Was mich an dieser CTG-Sache allgemein stört:
    Im Grunde genommen ist es Absicherung und Personaleinsparung in einem. Es ist praktisch, weil es alles dokumentiert, und die Hebamme braucht nicht punktuell daneben zu stehen und zu sehen, wie es dem Kind geht. Die Gebärende gewinnt dadurch gar nichts. Sie verliert aber mindestens einiges an Bewegungsfreiheit. Leider wird sich oft nur am CTG orientiert und Aussagen getroffen wie "auf dem CTG sind aber keine Wehen zu sehen." Meiner Schwester ist es z.B. so ergangen. Hat ihr aber leider keiner geglaubt, als sie sagte, es täte jetzt richtig weh.


    Und ganz ehrlich glaube ich nicht, daß weniger CTG geschrieben werden, so sporadisch kann das gar nicht sein, bei dem Personalschlüssel in den Kreissälen heutzutage und bei der Angst, haftbar gemacht zu werden, wenn was schiefgeht.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Was mich an dieser CTG-Sache allgemein stört:
    Im Grunde genommen ist es Absicherung und Personaleinsparung in einem. Es ist praktisch, weil es alles dokumentiert, und die Hebamme braucht nicht punktuell daneben zu stehen und zu sehen, wie es dem Kind geht. Die Gebärende gewinnt dadurch gar nichts. Sie verliert aber mindestens einiges an Bewegungsfreiheit. Leider wird sich oft nur am CTG orientiert und Aussagen getroffen wie "auf dem CTG sind aber keine Wehen zu sehen." Meiner Schwester ist es z.B. so ergangen. Hat ihr aber leider keiner geglaubt, als sie sagte, es täte jetzt richtig weh.


    Und ganz ehrlich glaube ich nicht, daß weniger CTG geschrieben werden, so sporadisch kann das gar nicht sein, bei dem Personalschlüssel in den Kreissälen heutzutage und bei der Angst, haftbar gemacht zu werden, wenn was schiefgeht.

    der Aspekt mit der Personaleinsparung greift aber bei einer Hausgeburt nicht.
    Ich sehe ein CTG nur als Absicherung. Leider, da ja deren Sinnhaftigkeit auch angezweifelt wird.
    Mich hat das CTG massiv gestört. Ich kann es gar nicht leiden unter der Geburt gestört und berührt zu werden.
    Ich kann es nur ab, wenn ich selber Kontakt (zu meinem Mann) aufnehme.

  • Im Gegensatz zu meiner ersten Geburt vor neun Jahren, bei der ich die ganze Zeit am ctg mit Kabeln hing, wurde mir im letzten Jahr das kabellose CTG nur kurz angehängt, als ich im Kreißsaal ankam, um zu schauen, ob soweit alles ok ist. Dann hat die Hebamme es angemacht und auch nicht wieder aktiviert.

  • @Ti.na: Ich habe nur im Hinblick auf die Geburt im Krankenhaus geschrieben. Bei einer Hausgeburt/Geburtshausgeburt kann ich persönlich vorher besprechen, was ich wie gerne hätte. Meine Hebamme hat kein CTG, die hört die Herztöne ab und zu per Doptone ab.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Ist zwar ein wenig OT, aber ich bin doch grade ziemlich geschockt, was ihr für Vorstellungen von einer KH-Geburt habt bzw welche Erfahrungen ihr schon machen musstet.


    Ich habe drei Mal im gleichen KH entbunden und es waren jedes Mal schöne Geburten, zum Glück auch ohne Komplikationen, aber vieles was die TE schriftlich in ihrem Geburtsplan festhält sollte doch heutzutage selbstverständlich sein. Klar darf der Mann abnabeln, klar darf ich rumlaufen oder eine selbstgewählte Position zum Gebären einnehmen, außer das Kindswohl ist evtl in Gefahr und dann bin ich nicht sicher ob das KH sich in dem Moment auf Diskussionen einlassen würde. Dass prophylaktisch jeder Frau ein Zugang gelegt wird kenne ich so nicht, ist vielleicht veraltet? CTG hatte ich auch ein kabelloses - aber ich kann gar nicht mehr sagen ob das bis zum Schluss dran war, mal ehrlich, das hat mich unter den Wehen auch nicht mehr interessiert... Und Einläufe habe ich jedes Mal bekommen, einmal wurde auch die Fruchtblase geöffnet, ich fand das nicht dramatisch und war im Gegenteil froh, dass es evtl dazu geführt hat, dass die Geburt voran ging. Wer möchte schon tagelang mit leichten Wehen über die KH-Gänge tigern und fürs Pressen dann keine Kraft mehr haben...


    Ich denke ein bisschen sollte man den Hebammen im Kreißsaal auch Vertrauen entgegenbringen... Ich hatte drei Mal ganz unterschiedliche "Persönlichkeiten" und bin mir nicht sicher, ob ich unter normalen Umständen mit denen klar käme, aber ihren Job haben sie total klasse gemacht.

    One day, I would like to turn on the News and hear "There's peace on earth".


    C. mit #female 06/2010, #male 06/2014 & #female 02/2017

  • Sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht... Von daher finde ich einen schriftlichen Geburtsplan auch sinnvoll.


    Auf Einzelheiten meines Geburtsversuches in einem offenbar "altmodischen" KH gehe ich jetzt mal nicht ein... Nur soviel: Fruchtblase sprengen kann auch nach hinten losgehen, bei mir wurde dadurch ein sofortiger KS notwendig! Und meine Hebamme war vom Typus: "Null Bock" und hat lieber die Ärztin machen lassen, die damit überfordert war, dass die Hebamme so überhaupt nichts machen wollte! (War nämlich eigentlich ein hebammengeleiteter Kreißsaal und die Ärztin sonst nur am Rande).

    Einmal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • Calypso: ich könnte nich ohne einen geburtsplan + genauestens instruierten Mann im KH entbinden
    -dafür habe ich schon zu viel gelesen und gehört.