Brauche Rückenstärkung bzgl. des Kindergartens

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Fiawin, mein Kind macht nicht den Eindruck auf mich, als würde er sich verarscht und ausgelacht fühlen.

    Im Gegenteil. Es tut ihm gut, so bei der Hand genommen zu werden und ich erlebe, wie er sich selbst in diesen Vorgängen beobachtet. Er ist dabei ruhig, entspannt, neugierig und erzählt bisher begeistert von den neuen Schritten, die er im Kindergarten geht.

    Dass er irgendwann von selbst keine Windel mehr gewollt hätte, bezweifele ich nicht.

    Dass auf Seiten des Kindergartens dahinter eine Haltung und eine Anforderung steht, die ich grundsätzlich nicht unterstütze, ja, das hat mir anfangs Bauchschmerzen gemacht, weil ich mir sicher war, das würde sich in ihrer Herangehensweise doch sicher niederschlagen.

    Aber was soll ich sagen? Ich habe ein Auge drauf, mein Kind fühlt sich wohl und erlebt den Vorgang als positiv.

    Muss ich mich drüber ärgern, dass der Kindergarten sich drüber freut, sich durchgesetzt zu haben? Muss aus allem eine Grundsatzdiskussion gemacht werden? Muss alles auf Herz und Nieren hinterfragt und geprüft werden, ob derjenige auch die genau richtige, optimal ethisch korrekte Intention hat?

    Nein. Ich habe für mich entschieden, ich muss das nicht. Es reicht bei vielem, auf das Ergebnis zu schauen. Hinzuschauen, was macht das mit mir ganz persönlich - beziehungsweise hier, was macht das mit meinem Kind.


    Selbiges beim Frühstück. Ich habe der Erzieherin eine Erklärung - eine Rechtfertigung - dafür gegeben, wieso ich meinem Kind dieses morgendliche Ritual jetzt wieder gebe. Weil die Erzieherin eine Rechtfertigung braucht. Nicht ich.

    Und ich habe nicht die Ressourcen, den Kindergarten von Grund auf umzukrempeln. Ja, sie haben Standards, ja, es werden Methoden angewandt, ja, in einigen Punkten würde ich mir eine andere Herangehensweise wünschen und es wäre wundervoll, wenn es in dieser Stadt einen wahrhaft bedürfnisorientierten Kindergarten gäbe.

    Aber ich kann nicht wegen allem in Konflikt treten. Mir ist wichtig, dass mein Kind sich dort im Großen und Ganzen gut fühlt, allen Stress fange ich zuhause hoffentlich mit einem liebevollen, sehr bedürfnisorientierten Zuhause auf. Und wegen wirklich wichtiger Dinge suche ich das Gespräch mit den Erzieherinnen. Und dann ist man auch eher bereit, mir zuzuhören, wenn ich das umgekehrt auch tue.

    Ich frage mich oft einfach, was mein Ziel ist. Im Fall des Frühstücks war es einfach nur, meinem Kind das, was es da jetzt grade braucht, auch geben zu können. Und nicht, die Erziehrin genug umzukrempeln, damit sie das verstehen kann und mir ihr Einverständnis dazu gibt, wie ich das sehe.

    Ich brauche nicht ihre Erlaubnis zu meiner Meinung. Ich weiß, dass ich recht habe. Mir muss nicht jeder zustimmen. Mir ist es oft genug, wenn das Ergebnis stimmt.


    Menschen, auch nicht Erzieherinnen oder Eltern, und auch nicht Einrichtungen müssen in allen Punkten perfekt sein. Es gibt immer Reibungspunkte, immer Kompromisse, die gemacht werden müssen.

    Bedürfnisorientiert heißt übrigens auch: Auf die Bedürfnisse der Erzieherinnen und des Kindergarten hören. Zumindest zuhören, auch wenn sie mir unsinnig erscheinen. Und dann einen Weg finden, mit dem sich alle grundsätzlich wohl fühlen.


    Es ist in diesem Forum kein Geheimnis, dass ich selbst eine sehr schwere Kindheit hatte und es keine Erwachsenen gab, die auf meine Bedürfnisse geachtet haben.

    Was ich nicht brauche, was ich ganz und gar nicht brauche, ist dass irgendjemand selbstgerecht auf mich eindrischt mit der Unterstellung mein Kind würde verarscht und ich würde es dafür auch noch auslachen. Dass ich mit meinem Kind auf eine Art umgehe, die nicht wünschenswert ist.

    Ich mache mir selbst schon genug Gedanken, und verdammt nochmal, ich mache meine Sache gut.

    Aber wie soll ich denn jetzt wiederkommen, und Hilfe suchen, mich neu sortieren, mich ausheulen, wenn jetzt doch alles kippt und die Situation sich nicht so weiterentwickelt, dass ich sie tragbar finde? Nachdem bereits mit dem Finger auf mich gezeigt wurde und ich mein Vorgehen rechtfertigen musste? Auch vor mir selbst!


    Ich habe noch mehr geschrieben. Aber ich werde das Abkoppeln, weil es nicht mehr nur mit deinem Beitrag, Fiawin zu tun hat, sondern mir generell hier im Forum mehr und mehr aufstößt und ich es endlich mal deutlich sagen muss.

  • Wieso bist Du denn so hart in Deiner Wortwahl? Frau Dechse hatte doch den Konflikt ausführlich beschrieben. Und auch, dass sie mit diesem Weg einverstanden ist. Zudem geht sie in Kürze auf die Reha - soll sie jetzt ihr Kind kurzfristig in eine andere Kita umgewöhnen? Ist doch genau richtig wie Frau Dechse jetzt handelt!

    Frau Carlina mit einigen Rabenkindern #rabe

  • Ich empfinde es so, und ich habe die Beschreibungen von Frau Dechse sehr genau gelesen. Ich bin für ein klares Wort. Ich habe sicherlich auf niemanden eingedroschen und finde es bedauerlich, dass meine Worte so empfunden werden, habe aber auch den Eindruck, dass ab einem bestimmten Punkt keine Meinung, die Frau Dechses Meinung widerspricht, willkommen war. Das ist hier ein Forum, und manchmal bekommt man auch etwas zu lesen, das man nicht so gerne lesen möchte. Ich weiß selbst, dass ich sowas manchmal nicht mag. Dennoch stehe ich zu dem, was ich geschrieben habe, denn für mich ist es anhand dessen, was ich gelesen habe, genau so.


    An die Hand nehmen sähe für mich anders aus, nämlich indem man dem Kind nicht vorgaukelt, es seien keine Windeln mehr da, was eine schlichte Lüge ist, sondern indem man dem Kind klar sagt, warum es jetzt keine Windeln mehr im Kindergarten tragen darf. Alles andere gibt ihm meiner Meinung nach eine falsche Landkarte in die Hand.


    Wenn Du es anders siehst, Frau Dechse, und Du bist näher an Deinem Kind als ich, das ist ja klar, dann ist es doch gut. Dann habe ich Mist geschrieben. Ich kann aber aufgrund dessen, was da geschildert wird und wie, nicht anders schreiben.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Fiawin, im Gegenteil, ich habe mich zum Beispiel mit Iverna, bzw den Fragen, die sie aufgeworfen hat, sehr intensiv auseinandergesetzt.
    Es ist deine Aussage, die mir nicht willkommen ist, und das auch nur, weil sie mich persönlich angreift. Du behauptest, ich würde mein Kind auslachen. Wie um alles ind er Welt kommst du überhaupt auf sowas?


    Und was das Vorgaukeln angeht: Ja, sicher. Wenn sie sagt, oh, wir haben nur noch eine Windel, dann ist das gelogen. Aber es bietet zum Einen auch die Möglichkeit zu beobachten, wie reagiert das Kind darauf - was mir für unsere Situation sehr wichtig war. Zum Anderen bereitet es das Kind auch sanft vor. Klar kann man sagen: Du, du darfst im Kindergarten jetzt eine Windeln mehr haben, weil die Erzieherinnen wollen das nicht mehr. Das wäre bestimmt ehrlich. Aber auch sehr hart. Und sehr viel auf einmal zu verdauen. Es mag Kinder geben, für die das besser funktioniert - in vielen Situationen ist meines auch so eins. Aber nicht bei dieser Sache.

    Die Ankündigung hätte uns die Möglichkeit gegeben, das Ganze doch noch mal zu stoppen - indem ich daran "erinnert werde", neue Windeln mitzubringen, wenn die Vorstellung ihn aufgeregt hätte. Statt im anderen Fall erst zu stoppen, wenn man ihn vor vollendete Tatsachen stellt und er vielleicht sehr extrem reagiert.

    Mein Sohn hat das aber sofort komplett richtig eingeordnet, und mir dann ja auch erzählt - genau so wie ich das vorher vermutet hatte und wie es sich die Erzieherin eben nicht hätte vorstellen können.

    Er ging also am nächsten Tag sehenden Auges in die Situation, aber ohne gleich mit der Aussicht: "oh je, nie wieder Windeln, ab sofort und für immer" überfordert zu sein.


    Manchmal muss und kann oder sollte man Kinder oder individuelle Kinder nicht mit der ganzen Wahrheit auf einmal überfallen. Deshalb zu sagen, ich verarsche ihn und lache ihn deswegen aus - das ist einfach nur ein Angriff auf persönlicher Ebene.


    Noch was wegen des anderen Textes: Nein, du hast nicht gesagt, ich wäre eine schlechte Mutter. Das ist nur, was wir uns selbst sowieso viel zu oft sagen, oder was uns besorgt oder wie wir solche Aussagen viel zu oft übersetzen. Ganz unabhängig von der Intention.
    Wenn es dir wichtig ist, dann sage ich das im anderen Thread nochmal. Und betone auch gerne erneut, dass es mir nicht speziell um diesen Thread, um dich geht.

  • Hallo,


    nur kurz, vieleicht ist es ja auch ein Missverständnis, dass sich leicht aufklären lässt.


    Du fragst, woher der Gedanke kam, du würdest dein Kind (zumindest innerlich) auslachen.


    Auf mich hat der grüne, lachende, klopfende Smilie (der hier #lol) auch so gewirkt, als hättest du es hochgradig lustig gefunden, daß dein Kind die Aussage, es wäre keine Windel mehr da, einfach so "geschluckt" hat und somit gezwungen ist, sich darum ernsthaft Gedanken zu machen, wie es weitergeht und du dich über den gelungen "Schachzug" freust.


    Wenn dem nicht so ist, dann hat der Smilie einfach einen falschen Eindruck erweckt, aber das kann man ja beim lesen nciht wissen.


    Ansonsten - ich denke, daß gerade Fiawin nun niemand ist, die absichtlich über die Emotionen anderer hinweggeht. Aber keiner hier kann alle Geschichten im Kopf haben, auch nicht die traurigen, auch wenn das sicher hilfreich wäre. Das ist schade, aber Realität.


    Ich wünsche dir für dein Kind und auch für dich eine gute Lösung der Situation.

  • Nein, ich kann es nicht nachvollziehen.

    Gut, der Smiley ist anscheinend missverständlich. Aber wieso fragt man dann nicht nach? Ich bin doch nun schon eine Weile hier. Glaubt ihr wirklich, ich würde mein Kind auslachen? Das ist degradierend und grausam und so total an der Integrität eines Menschen vorbei.

    Aber selbst wenn nicht, wenn ich neu hier wäre. Wir sind doch hier ein Forum, wo man bei den Mitgliedern davon ausgehen kann, dass sie danach streben, bedürfnisorientiert zu sein.

    Würde jemand hier im Forum etwas schreiben, das ich so verstehe, dann würde ich nachfragen. Ich würde der Person zunächst das bestmöglichste unterstellen und nicht das schlimmstmögliche.

    Aber genau das ist der Punkt. Dieses zusammenhanglose vorschnelle Aburteilen. Ein Detail wird verzerrt wahrgenommen oder überbewertet - oder die persönliche Gewichtung liegt anders, und schon wird die ganze Situation um die es geht anders bewertet.

    Mein Kind musste sich eben nicht darum sorgen, wie es jetzt weitergeht. Das habe ich doch inzwischen auch hinreichend erklärt, wieso das in dieser Situation im Gegenteil zu einer Entkrampfung geführt hat. Und der Kontakt ist engmaschig. Ich werde vor neuen Schritten angesprochen und wir reden beim Abholen und dann noch mal morgens über den letzten Tag zu hause.

    Auch so was. Ich suche Unzerstützung, und nein, das mus nicht heißen, dass man mir nach dem Mund redet, und bin dann gezwungen mehr Zeit damit zu verbringen, mich zu rechtfertigen, als mit dem eigentlichen Problem um das es geht.

    Alleine schon. Dass das nötig ist. Sich zu rechtfertigen.

    Ja, es kratzt an mir, dass man mich offensichtlich nicht für jemanden hält, der entscheiden kann, das ist so okay für mein Kind, und dem darin vertraut wird. Das macht es schwerer, mir selbst zu vertrauen.

    Und dabei geht es nicht um meine Vorgeschichte, denn ich denke, das geht anderen Menschen auch so. Und es geht auch nicht darum, dass nicht hinterfragt werden darf und soll. Aber doch bitte verhältnismäßig und mit einem grundsätzlichen Respekt gegenüber der Befähigung der betreffenden Person als Mutter und als kompetenter Mensch im allgemeinen.

  • Und dieser Satz, Trin, der ärgert mich extrem. Du denkst nicht, dass gerade Fiawin absichtlich über Gefühle hinweggeht.

    Aber mich für jemanden, der sein Kind verarscht und auslacht?

    Scheiße, ehrlich. Ich denke, so langsam habe ich hier wirklich nichts mehr verloren.

  • Hallo,


    Ich überlege gerade, ob es gut ist, zu versuchen, zu antworten... Ich habe aber Bedenken, daß irgendwie gerade alles falsch ankommt und verärgert statt zu helfen und zu glätten.


    Schau, wenn ich z.B. schreiben würde:

    "Mein Mann hat sich heute am Telefon in einem wichtigen Gespräch total versprochen #lol"


    ... würden die meisten vermutlich (und aus meiner Sicht zurecht) tatsächlich davon ausgehen, daß ich das witzig fand und mich darüber amüsiere und nicht davon, daß der Smilie in gar keinem Bezug zum Geschrieben steht odewr etwas völlig anderes bedeuten könnte.

    Von daher bestünde aus meiner Sicht auch kein Grund, nachzufragen "Hat der Smilie etwas mit deinem Text zu tun oder steht der einfach nur so da"?


    Eventuell wäre da ein Missverständnis, aber eine Aburteilung sehe ich da nicht drin.


    Und nein, ich denke nicht, daß du dein Kind verarschst, das hatte ich auch nirgendwo geschrieben, oder? Mein erster Satz war, daß es vielleicht einfach nur ein Missverständnis ist (eben wegen jenem Smilie - wobei mich nun schon interessieren würde, wofür er in dem Zusammenhang nun wirklich steht) .


    Aber wie gesagt, ich bin nicht sicher, ob es ankommt wie ich es schreibe, darum zur Sicherheit noch mal: Ich wollte helfen, nicht urteilen.

  • Schau, wenn ich z.B. schreiben würde:

    "Mein Mann hat sich heute am Telefon in einem wichtigen Gespräch total versprochen #lol"

    Und genau darum geht es mir.

    Das sieht natürlich im ersten Moment eindeutig aus - ich habe ja geschrieben, dass ich nachvollziehen kann, dass man den Smiley missversteht (habe ich doch? Ich bin inzwischen schon ziemlich kraftlos, was mein Hiersein angeht).

    Aber auf sowas reagiert man doch in der Regel anders, wenn man nicht schon eine ablehnende Grundhaltung hat.

    Entweder geht man davon aus, dass die Userin es aus einem Grund lustig findet, den man grade nicht kapiert/kennt. (Oder sowas wie: großer Schreck, aber gut ausgegangen)

    Oder davon, dass sie sich verklickt hat.

    Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass in einem Thread, indem ansonsten nicht negativ über den Mann gesprochen wird, die erste Vermutung eine negative Unterstellung wäre, nämlich die, dass die Userin einen degradierenden Umgang mit ihrem Mann pflegt und dass das ein wünschenswerter Umgang miteinander sein soll.


    Die Aburteilung ist für mich genau die, dass die instinktive Reaktion die ist, mir zu unterstellen, ich würde auf eine gemeine, unaufmerksame Art und Weise mit meinem Kind umgehen.

  • Ich teile deine Einschätzung, Frau Dechse und verstehe die Anderen und den Angriff nicht. Das Kind scheint aktuell mit der Situation zufrieden. Warum auch nicht?


    Ich halte das ständige: irgendwann wird das Kind schon wollen für total kontraindiziert. Das Leben läuft dann schnell gehörig schief. Bei einer Windle und dem Alter ist ein Schubs von Außen sicher kein Generalvergehen. Wenn wir auf ein Kind was gerne TV schaut den Blick lenken, sagen wir auch nicht: es reguliert sich selber. Es mag so Kinder geben, manche müssen das lernen.


    Ich habe wirklich konkrete Fragen gestellt (im Gegensatz zu anderen, die dann drauf loshauen) und man liest deutlich, dass du dich mit der Situation auseinander setzt. Du schreibst von deinen persönlichen Erfahrungen und Problemen.


    Wir sollten auch bedenken, dass keineswegs gegen den Willen des Kindes etwas geschieht. Es fühlte sich gut ihne Windel und bekam auf nachfragen zu Hause sofort eine um. Es wird in keine komprimiTierende Situation gebracht, oder ausgelacht, wenn es ohne Windel doch einpullert. Es wird nicht beschämt oder ähnliches. Es wird auf das Kind geachtet. So war die bisherige Schilderung.


    FrauDechse hat klar gemacht, warum sie diesen Weg für okay befindet, sie und ihr Mann! zwei Elter wird hier komplett die Fähigkeit abgesprochen empathisch und bedürfnisorientiert mit ihrem Kind umzugehen.

  • Ich finde den Satz mit der Mutter, die über ihr kind lacht auch verletzend. Ich habe mich richtig erschreckt. Es ist wirklich sehr unfair. Es stellt die ganze mutter-kind - Beziehung in frage.


    Und windeln und sauberwerden ist so eine sensible phase. Dieser druck von außen und von innen. Wenn sie vorbei ist, ist man echt froh.

  • und ich freue mich auch wenn mein Kind auf vorgegebene Strukturen interessiert reagiert. Klar möchte das System dass, die kita. Wenn mein Kind diese annimmt, freue ich mich. Umgekehrt würde ich für es kämpfen, wenn es ein Problem hätte.

  • annkaren

    Du fasst da richtig gut zusammen, worum es mir mit dem vielen Geschwafel ging.

    und ich freue mich auch wenn mein Kind auf vorgegebene Strukturen interessiert reagiert. Klar möchte das System dass, die kita. Wenn mein Kind diese annimmt, freue ich mich. Umgekehrt würde ich für es kämpfen, wenn es ein Problem hätte.

    Das klingt auch so herrlich unaufgeregt, wie du es sagst.

  • Frau Dechse, es tut mir leid, dass viel zu viele meiner Berufskolleginnen immer noch nicht verstanden haben, dass "Trockenwerden" ein Reifeprozess ist, der bei jedem Kind eben seine individuelle Zeit braucht.


    Ich unterstütze ein Kind gern beim Sauberwerden aber das heißt für mich auch, dass es das Kind ist, von dem diese Angelegenheit ausgeht. Das bedeutet sowohl für das Kind als auch für mich erheblich weniger Stress und Druck.

    Mir ist es ehrlicherweise lieber, einem Kind die Windel zu wechseln als es Tag für Tag mehrmals umziehen zu müssen.


    Das hilft dir nur nicht viel.

    Man kann sich vielleicht noch die Kita aussuchen aber das heißt ja noch lange nicht, dass dort alles immer nach Elternwunsch läuft/laufen kann.

    Mit manchen Dingen, die Du dir anders wünscht, wirst du dich arrangieren müssen. Aber nicht mit allen.


    Mir - und auch das trifft nicht auf alle Kolleginnen zu - ist es lieber, dass Eltern ansprechen, wenn sie etwas nicht so gut finden. Ich kann es vielleicht trotzdem nicht ändern, vielleicht aber doch etwas abmildern.


    Es gehört zu den Dingen, die ich als Mutter zutiefst bereue, dass ich nicht begriffen habe, dass unser Sohn in seinem Kindergarten maximal schlecht aufgehoben war.

    Also ich finde gut, wenn du hinschaust und hinterfragst.

  • Adrasteia

    Unser Kindergarten scheint sehr vorbelastet zu sein, was Eltern angeht, die kein Verständnis mitbringen dafür, dass es in einem Kindergarten gewisse Abläufe geben muss. Zum Teil habe ich das selbst erlebt. Da ist es entsprechend schwierig, ins Gespräch zu gehen, aber wir hatten inzwischen ein paar gute und jetzt wird uns auch erstmal zugehört und nicht gleich abgewehrt.

    Wir sind sehr engmaschig im Gespräch wegen des Trockenwerdens, bei Tränen oder Anzeichen von Angst oder Scham wird sofort interveniert - und darauf kann ich mich verlassen und das ist viel wert, finde ich. Ich meine, man kann sagen, dass das selbstverständlich sein sollte, das ist es aber nicht überall. Und in den Kindergärten hier ganz sicher nicht.

    Es gibt viele Regelungen im Kindergarten, die ich suboptimal finde. Bei schädlichen würde ich sehr direkt werden, aber so versuche ich eher um Verständnis für mein Kind zu werben, "übersetze" viel, in beide Richtungen und versuche auch nach und nach den Kindergarten empfänglicher zu machen für eine andere Sicht.

    Was vieles angeht schauen sie aber auch sehr individuell auf die Kinder.

    Es stimmt, ich denke, es wäre entspannter für die Erzieherinnen gewesen, wenn sie einfach hätten warten können, bis mein Sohn soweit ist. Wollen sie aber nicht. Und ihm geht es gut damit. Mehr noch: Er hatte - keine Ahnung woher - Angst vor der Toilette und die wird ihm da gerade ganz toll schrittchenweise genommen. Er ist richtig stolz auf sich und macht die wunderbare Erfahrung, dass er damit nicht hat alleine fertig werden müssen. Im Sinne von: erst, wenn er selbst sich so weit fühlt. Sondern da waren zwei Erwachsene, die ihn bei der Hand genommen haben und er durfte erfahren, dass er auch nicht über alles die Kontrolle haben muss, sondern dass er begleitet wird. Das war speziell für ihn ganz wichtig.

    Ich will damit nicht sagen, dass man künstlich Situationen erzeugen sollte, in denen ein Kind dies oder das an Erfahrung bekommt. Nur, dass auch solche auf den ersten Blick suboptimalen Situationen immer auch Chancen sein können.

  • Ich bin sehr erleichtert zu lesen, dass Dein Sohn mit dem eingeschlagenen Weg klar kommt! Wie ist denn nun Dein Gefühl mit dem Kiga? Kannst Du weiterhin gut vertrauen trotz einer solchen extrem manipulativen Maßnahme oder machen sich Zweifel in Dir breit? Ich hoffe, das fragen zu dürfen. Wir hatten im Kiga auch heftige Diskussionen, die uns sehr erschüttert zurückgelassen haben. Hilfreiche Unterstützung finden wir bei den Elternbeiratsvorsitzenden, die sich nun veranlasst sehen, das Thema Sauberkeitserziehung mit klarer Erwartungshaltung bei der Leitung und den ErzieherInnen zu platzieren.

  • rheinländerin

    Mein Gefühl mit dem Kindergarten ist nach wie vor gemischt. Mir gefällt die Haltung, die hinter vielem steht nicht.

    Zum Beispiel ist die Erzieherin, die jetzt die "Sauberkeitserziehung" mit ihm macht, wirklich fest davon überzeugt, dass es einen richtigen zeitpunkt um den dritten Geburtstag gibt, zu dem das Kind ermpfänglich ist für das Wahrnehmen des Auf-Toilette-Müssens, und wenn man den verpasst, so wie wir, dann ist es danach nicht mehr so einfach. Oder dass durchaus mit Belohnung und (angeblicher) Konsequenz gearbeitet wird - jetzt nicht aktuell bei uns, aber grundsätzlich. Das finde ich nicht gut. Aber dieses Denken werde ich nicht durch ein paar Worte ändern können. Dazu braucht es auch die Bereitschaft, mir zuzuhören.

    Und egal, was die Erziehrin denkt, wie sie das mit meinem Sohn macht, momentan, das ist toll. Das ist echt und ohne Einschränkung toll. Sie ist geduldig, sie hört zu, sie nimmt ihn wahr. Sie tut nichts gegen seinen Willen, aber animiert ihn, umzusetzen, was sie gerne möchte (nämlich, dass er von den Windeln wegkommt). Ihr ist vollkommen bewusst, dass es lange dauern kann, bis er ein Gespür dafür entwickelt, dass die Blase voll ist und es ist absolut klar, dass weder Druck ausgeübt wird, noch dass einfach weitergemacht würde, wenn er plötzlich doch ein schlechtes Gefühl dabei hätte. Ich gehe momentan aus allen gesprächen mit ihr mit einem Lächeln und einem guten Gefühl raus. Ich werde ihr irgendwann sagen, dass ich das anders sehe, mit dem Zeitpunkt, und ihr dann auch was zu lesen anbieten. Aber dafür ist jetzt nicht der richtige Moment.

    Die Manipulation war übrigens nur dieser erste Schritt - wir haben nur noch eine Windel. Am nächsten Tag wurde mit ihm darüber gesprochen, dass man das gerne weiterhin so machen möchte, für die eine Stunde vor dem Abholen. Seine Reaktion darauf war positiv.

    Und ja, ich hinterfrage das viel. Mir ist klar, dass Kinder auch zustimmen, wenn sie bei geliebten Personen Erwartungshaltungen spüren. Aber mein Sohn verweigert sich sowas tendenziell dann eher sehr konsequent. Er ist absolut nicht leicht zu manipulieren, das erlebe ich immer wieder, wenn er mit jemandem aus meiner (schwarzpädagogisch-manipulativen) Verwandtschaft zusammenstößt.

    Deshalb war mir auch so klar, dass er sofort verstehen wird, was es mit "Huch, wir haben ja nur noch eine Windel." auf sich hat und dass ich mir einen guten Eindruck davon werde verschaffen können, wie es sich für ihn anfühlt, und ob es ihm Stress macht. Hat es aber nicht.

    Und um mal ein Beispiel dafür zu geben, wie positiv es sich für ihn anfühlt: Freitag hat er die Erzieherin wohl gefragt "Du K, machst du ein Foto von mir auf der Toilette? Das glaubt der Papa mir NIE, dass ich das schaffe." Er hatte wie gesagt große Angst vor Toiletten und die hat sie ihm innerhalb weniger Tage genommen. Das fühlt sich gut für ihn an, und für mich auch.

    Mein Sohn ist ein Kind, das sich im Vorfeld unglaublich viele Gedanken macht, und durch diese Gedanken dann auch bisweilen sehr gehemmt ist, weil er zu viele Unabwägbarkeiten, zu viele potentielle Gefahren sieht. Die türmen sich vor ihm auf, und dann geht gar nichts mehr. In seinem Fall halte ich - manchmal - solche kleinen Manipulationen für gar nicht schlecht. Es geht ja nicht drum, ihm vom zehn Meter Brett zu schubsen. Aber man kann ihn durchaus die Leiter hochtragen, wenn die das Problem darstellt, damit er dann oben in Ruhe - und mit der Sicherheit einer vertrauten Person bei sich - entscheiden kann, ob er runterhüpfen will. Jedenfalls, wenn man den Eindruck hat, er würde eigentlich gerne hüpfen.

    Ist der Unterschied verständlich? Manche Kinder würde das wahrscheinlich überfordern, weil sie nicht in ihrem Tempo auf den Turm klettern drüfen oder eben nicht. Meinen Sohn überfordert es oft, unten zu stehen, die Leiter hochzusehen und sich entscheiden zu müssen, ob er den ersten Fuß auf die Sprosse setzt.


    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es sehr wertvoll für Kinder ist, wenn sie ihre Entwicklung in ihrem eigenen Tempo durchlaufen können. Gerade auch bei so einem sensiblen Thema wie Ausscheidungen. Aber das ist okay so, wie es grade ist, und damit meine ich nicht "das kleine Übel" oder so. Und es tut auch mir gut, zu erleben, dass ich nicht verkrampfen muss, damit es meinem Kind gut geht.
    Die meinen es im Kindergarten gut mit ihm. Und er fühlt sich wohl.

  • unser großer Sohn war in einer KiTa,

    die in vielen Punkten nicht meinen Vorstellungen entsprochen hat.

    Eher "in einigen" statt in vielen Punkten.


    Und trotzdem haben wir unseren Sohn immer gerne und mit bestem Gewissen dort hingebracht,

    weil er unglaublich tolle, liebe Erzieherinnen hatte.

    Unser Sohn fühlte sich sehr wohl.


    Das hat vieles wett gemacht, was mir gefehlt hat.

    Und ich würde es auch wieder so tun.


    Nun sind wir in einer KiTa, die mir in sehr vielen Punkten besser gefällt und ich würde auch nicht zurück wollen.

    Und trotzdem war es damals bei unserem Großen genau so richtig und gut.

  • zur Kita, vielleicht nimmt das ein bisschen den Druck raus:


    Wir hatten einen nicht so guten Kiga. Mir hat dort vieles nicht gefallen, das zum Teil auch die Kinder massiv gestört hat. Mein Weg war, in den Elternbeirat zu gehen und zu versuchen, einiges anzustoßen. Ich bin gescheitert, Was die Leitung abgezogen hat, um mich auszubremsen, fasse ich heute noch nicht. Mir blieb dann nur, bei den störendsten Sachen (Essen!) permanent an der Gruppenleitung dran zu bleiben.


    Eine herzliche Beziehung zu den Erzieherinnen hatte keines meiner Kinder und ich kann das gut verstehen. Ich habe mir oft Gedanken gemacht und mich schlecht gefühlt wegen dieser Situation.


    Es gab aber keine bessere Alternative und kein Kiga ging organisatorisch nicht und meine Kinder wollten auch hin (in DIESEN Kiga) und zwar wegen den anderen Kindern (und zwar nicht irgendwelchen sondern wegen den Freunden, die sie dort gefunden haben) und es gab auch einiges was ihnen am Kiga selbst gefallen hat.


    Nun sind sie 13 und 10. Wir sprechen heute noch über den Kiga, es ist ihnen immer mal wieder wichtig, gehört zu werden, wie blöd sie manche Dinge fanden. Sie wissen aber inzwischen auch, dass die blöden Dinge mit der Schule deutlich zugenommen haben. Auch über die sprechen wir offen.


    Ich traue mich heute zu sagen: auch die blöden Dinge im Kiga haben meinen Kindern nicht geschadet. Weil sie mit dem blöd finden gesehen wurden, weil der Rückhalt in der Familie viel stärker war als der Druck im Kiga und das den emotionalen Eindruck des Kindergartens verblassen lässt.


    Ich hatte mir so gewünscht, dass der Umgang im Kiga mit meinen Kindern ebenso bedürfnisorientiert ist, wie wir das zuhause versucht haben. Da war aber gar kein Ansatz zu sehen. Ich kann gut verstehen, dass du in diesem Punkt verletztlich bist, mich hat schon ein "ohhhhh müsst ihr so lange in den Kiga gehen (9-14!)" einer Nachbarin tagelang beschäftigt.


    Aber es relativiert sich mit der Zeit wirklich vieles, ganz bestimmt. Vielleicht hilft dir das ja schon heute ein bisschen gelassener mit der Situation umzugehen.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    Einmal editiert, zuletzt von elena ()

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Frau Dechse,


    ich wollte Dir den Rücken stärken.

    So, wie Du das schilderst, guckst Du genau, wie es Deinem Kind bei all dem geht. Und es scheint ihm gut zu gehen. Punkt.

    Und ich finde es wichtig, nicht in erster Linie immer zu gucken was gemacht wird oder wie es gemacht wird, sondern in erster Linie zu gucken, wie es dem Kind dabei geht. Alles andere führt für mich immer in irgendwelche dogmatischen Sackgassen.


    Erzähl doch ruhig, wie es so weitergeht mit Deinem Kleinen.