Schlaf und Frust bei 9 jähriger

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  • Liebe Rabeneltern,


    gerade bin ich fast ausgerastet und hätte meine 9 jährige Tochter am liebesten verprügelt!


    Ich habe jahrelang mit ihr in einem Bett geschlafen und es immmer wieder versucht mal zu ändern.Sie stört meinen Schlaf immer mehr und macht mich nur noch wütetend .


    ich fühle mich immer schlechter und kann mit ihr einfach nicht mehr in einem Bett liegen. Ich möchte das sie in ihrem Bett schläft und meinen Schlaf nicht mehr stört! Sie bedrängt mich immer, und ich möchte einfach wieder ruhig schlafen können.


    Sobald das Thema aufkommt wird sie hysterisch und heult .


    Nachts wenn ich nicht bei ihr liege weil ich mich weggeschlichen habe wacht sie auf und kommt hinterher.


    Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, strafen helfen doch auch nicht, sie macht es ja nicht extra.


    Ich fühle mich zunehmend hilflos und werde immer aggessiver.


    Auch wenn ich sie ins Bett bringe läßt sie mich nicht weg und ich fühle mich nicht so das ich bleiben möchte....


    Ich kann doch nicht nur bleiben weil sie es möchte, wenn sie ein Mann wäre würde ich mich trennen.... ich fühle mich einfach machtlos und kann das so nicht mehr geniessen...


    Liebe Grüße

  • Ich weiß spontan leider keine Lösung für dein Problem. Vor allem nicht, wenn ich gerade müde und genervt mitten in der Nacht neben zwei deutlich jüngeren Kindern sitze.


    Aber ich wollte dich nicht wegklicken.


    Warum möchte deine Tochter nicht alleine schlafen? Hat sie Angst? Was sagt sie, wenn ihr darüber redet?

  • EINE MARTATZE HABEN WIR SCHON NEBEN DEM BETT.

    Ich werde jetzt noch mal alles geben und sie einfach wach lassen, das Problem ist einfach das ich mich nicht gut fühle wenn sie neben mir die ganze Nacht im Bett rumwühlt ich zig malwach werde und dadurch immer genervter....

    Heute morgen hat sie mich in den Arm genommen und ich hab mich entschuldigt weil ich sie so angefahren habe.

    Sie war schon in der Schwangerschaft schwierig dann Kaiserschnitt und 1 Jahr habe ich sie alle 1,5-2 Stunden gestillt.Bis ich mich schon vergewaltigt gefühlt habe...

    Schnuller wollte sie damals auch nicht.

    Schlaf braucht sie wohl nicht......

    Morgens ist sie als erste um 6.15 wach, ohne Wecker

  • Hallo,


    Ein Bedürfnis (in dem Falle das Bedürfnis nach Nähe) verschwindet ja nicht, wenn man das Kind dafür beschimpft oder bestraft, das ist richtig. Und unsere Kinder machen so vieles, was wir bei einem Erwachsenen nicht dulden würden, einfach, weil sie es (noch) brauchen. Das heißt aber natürlich nicht, daß wir nicht auf uns selber achten dürfen, im Gegenteil. Und auch von einem Erwachsenen würde man sich bei unterschiedlichen Bedürfnissen - in der Regel - nicht gleich trennen, sondern erst mal Kompromisse suchen.


    Mein erster Gedanke wäre z.b. wo kannst du außerhalb der Problemsituationen auftanken, deine Unabhängigkeit spüren, etwas nur für dich tun...? Gibt es die Möglichkeit, daß das Kind öfter mal auswärts schläft, bei Freunden, Großeltern... natürlich nur, wenn es das gerne macht. Gibt es einen Vater, mit dem du dich abwechseln kannst?


    Wenn du ein Bedürfnis nicht mehr erfüllen kannst, weil es DEINE Grenzen überschreitet, Dann ist es so. Dann ist es dein gutes Recht, das zu sagen. Aber nicht als Vorwurf ans Kind, sondern tatsächlich als "einstehen für SICH".


    Also nicht: "Es ist nicht richtig, daß du mich bei dir haben willst" o.ä. sondern "Ich halte Nähe gerade nicht gut aus und kann sie dir darum nicht geben". Eventuell verbunden mit der Überlegung, was dem Kind das erleichtern könnte.

    Wenn das Kind dann enttäuscht, traurig und wütend ist und das auch sehr laut und deutlich deutlich äußert, ist das sein gutes Recht. Es darf schließlich für SEINE Gefühle einstehen....


    Mit 9 ist das Kind ja nicht mehr so klein, man kann doch miteinander reden, Kompromisse. Natürlich nicht in der Situation selber, sondern mal in einer ruhigen gemütlichen Stimmung.


    Du sagst klar, daß es DIR zu viel Nähe ist (aber ohne unterschwelligen Vorwurf ans Kind) und ihr überlegt zusammen, wie ihr dir helfen könnt. Eine bestimmte Zeit am Bett sitzen und dann gehen? Hörspiel zum einschlafen statt Händchenhalten? Selbstbestimmte Schlafzeit (Kind darf lesen, so lange es mag, aber du sitzt nicht so lange daneben? usw.

    Nachts eine zusammengerollte Decke zwischen euch als "Überrollbarriere", so daß du deinen Raum für dich hast? Vielleicht hat sie selber noch Ideen...


    Ich wünsch euch eine gute Lösung.

  • Hallo Hana,


    ich habe hier auch eine Zehnjährige, die hysterisch wird, wenn sie nachts nicht in unser Bett darf. Dabei ist sie eine überaus mobile Schläferin, die viel um sich schlägt und tritt und oft auch quer im Bett liegt.


    Ich habe sie schon oft gebeten, doch in ihrem Zimmer zu bleiben, aber es macht ihr einfach riesige Angst. Und ich merke ja selbst jede Nacht, wie schlecht Sie träumt, wie oft sie im Schlaf wimmert und weint. Und dann erinnere ich mich an früher, als ich ein Kind war, und daran, wie schlimm meine Ängste nachts waren.


    Damit ich wenigstens einen Teil der Nacht ruhig schlafen kann, haben wir die Vereinbarung, dass sie erst in unser Bett kommt, wenn wir schlafen. Außerdem hat sie sich damit abgefunden, dass mein Mann lieber kuschelt als ich und schlüpft zuerst mal unter seine Decke.


    Könnt ihr nicht solche Lösungen finden? Hat sie vielleicht Geschwister, bei denen sie schlafen könnte? Warum kann sie nicht alleine schlafen? Braucht sie vielleicht tagsüber mehr Kuschelzeit? Das ist ja in dem Alter nicht mehr so einfach...

  • Als Tipp noch:


    Viel reden, deine Bedürfnisse nochmal erläutern ect.


    Dann: Könnte euch ein Stillkissen helfen? Wir haben ein normales genommen (haben auch noch ein festeres) und legen das zw. Kind und mich bspw. Das ist akzeptiert und besprochen. Ich finde nämlich, mein Schlaf zählt auch. Ganz ausquartieren geht noch nicht. Auch okay. Solange ich Nachts nicht belagert werde.


    Außerdem kann es sein, dass ihr Schritt für Schritt vorgehen müsst. Langsam und vorsichtig.

  • Mein Sohn hat so eine tolle Schildkröte, die Meereswellen an die Wand wirft inkl. Entspannungsmusik oder Wellengeräusche. Vielleicht kann sie sich darauf einlassen? Ich habe übrigens grosses Verständnis dafür, dass Du Dein Bett für "Dich" möchtest. Ich würde mich auch immer fragen: "Wer leidet mehr?"

  • Hat sie Geschwister, mit denen sie evtl. in einem Zimmer schlafen kann?

    Was ist mit dem Vater, wohnt er bei euch? Kann sie vielleichtbei ihm schlafen?

    Und falls er nicht bei euch wohnt und sie ihn besucht - wie ist die Übernachtungssituation da?
    Oder wenn sie mal bei Freundinnen schäft?

    Freundinnen einladen zum Übernachtungsbesuch ist doch bei Neunjährigen meist auch sehr beliebt - wie ist es, wenn eine Freundin von ihr bei euch schlät, liegt sie dann auch in deinem Bett?

    Ich würde auch überlegen, ob sie tagsüber genug Kontakt zu dir bekommt, Am Wochenende den ganzen Tag zusammensein, einen Ausflug, eine Radtpur zusammen machen, und abends schläft dann jeder in seinem Bett.

    Hagendeel

  • Gremlin hat das Nähebedürfnis auch phasenweise. Aber ich hab ihn nicht so gerne im Bett, da er wirklich sehr mobil ist. Er schlägt um sich, tritt, rollt auf uns drauf, setzt sich hin und lässt sich dann stumpf fallen. Da hab ich schon öfters seinen Dickschädel auf die Nase bekommen.

    Ich habe mit ihm die Absprache getroffen, dass er erst in seinem Bett einschlafen soll und wenn er dann wach wird, kann er gerne zu uns kommen. Dafür sind in den ganzen Zimmern und Fluren Nachtlichter.

    Und nachts wird er selten wach. Er bleibt dann also idR in seinem Bett liegen.

  • Vielen Dank für die guten , und auch vielfältigen Ratschläge!

    Sie schläft weder woanders noch möchte ich das bei uns jemand schläft bevor sie nicht alleine schlafen kann.

    Sie hatte schon übernachtungsbesuch und da war es dann schon ok mit dem zu schlafen.Vielleicht probiere ich es nochmal... Ich habe immer gedacht das es vielleicht ein anreiz sein könnte wenn sie alleine schläft darf hier jemand schlafen..aber man könnte es ja noch mal probieren.

    Eine Nacht hat sie auf der Klassenfahrt überlebt, am zweiten musste ich sie am Abend abholen... bei jemand anderem möchte sie wohl schlafen aber wenn es dann zum Abend geht wird sie hysterisch und will abgeholt werden, das tut mir schon leid für sie.

    Der 13 jährige Bruder möchte seine Ruhe haben, der Vater auch, haha.... aber meist liegt sie dann ja doch bei uns im Bett.

    Sie ist sehr selbständig und hat sich auch schon als dreijährige selbst geduscht , Haare gewaschen und angezogen.

    Auch morgens ist sie total flott und wach.

    Hausaufgaben, alleine Rumstrohmern und so etwas ist alles kein Thema nur leider das schlafen....warum ? Tja , sie sagt sie fühlt sich dann schlecht und hat angst. Wir unternehmen viel mit der FAmilie aber so spielt sie häufig auch den ganzen Tag mit ihrer Freundin draußen und dann sehen wir uns tatsächlich nur kurz.... Vielleicht ist sie ZU aktiv????

    Das mit dem Stillkissen werde ich auf jeden Fall probieren, sie schmeisst ihre Beine nämlich immer gerne über mich....

    Vielen Dank noch mal an alle!

    • Offizieller Beitrag

    Oh man, fühl Dich mal umarmt. Das ist ja echt heftig. Und ich kann Dich gut verstehen, dabei habe ich nur einen dreijährigen Kampfkuschler, der mich schon so aggro gemacht hat.


    Hm, es liest sich ehrlich gesagt nicht so, dass Deine Tochter einfach nur "noch nicht soweit" ist. Sondern eher als ob sich da schon etwas verselbstständigt hat, im Sinne einer Angst vor der Angst. Und somit allein das drohende Alleineschlafen sie schon hysterisch werden lässt. Da ändert sich selten etwas durch abwarten.


    Sieht sie es selbst denn als Problem bzw. ist ihr das unangenehm?


    Aus dem Bauch raus würde ich wohl in Absprache mit ihr überlegen, wie man die Situation schrittweise verbessern könnte. Also ihr nicht gleich mit "schlaf alleine in deinem Bett ein und durch" kommen, sondern mit ihr überlegen, was sie dazu bringen könnte, nur noch auf der Matratze NEBEN deinem Bett zu schlafen. Je nach dem können die Schritte dann auch anfangs noch kleiner ausfallen (z.B. Auf der Matratze neben dem Bett einschlafen und dann erst nach dem Aufwachen zu Dir ins Bett kommen; In einem zweiten Schritt nur auf der Matratze einschlafen aber dabei deine Hand halten; usw.).

    Sie muss sich mit der Angst konfrontieren und erleben, dass...ja, dass es nicht so schlimm ist. Dass sie es aushalten kann. Das muss sie lernen. Das kann sie lernen.


    Du schreibst ganz ehrlich, wie wütend Dich das macht. Insofern handle ruhig und konsequent. Du darfst und sollst die Situation ändern. Du wirst sie ändern. Deine Tochter wird das nicht gut finden, aber das ist okay so.

    Schlimmer wäre es, wenn Eure Nächte weiterhin so besch***** sind und Deine Tochter regelmäßig ihren drängenden Wunsch nach Nähe mit Deiner wütenden Ablehnung konfrontiert sieht. Und daraufhin wohl eher noch ängstlicher und panischer und fordernder und klammernder wird. Weil die Trennungsangst noch größer wird.


    Wenn das Thema für Dich schon zu konfliktbeladen ist, kannst Du Dir auch ruhig externe Hilfe holen, z.B. mit nem handelsüblichen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten.