Moaaaarrrrrrr - Pattexkind (eine Runde Mitleid bitte)

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  • Ich werd hier grad aggressiv #haare

    Morgen wird die kleine Madame 17 Monate alt. Ich hab sie in diesen anderthalb Jahren noch nie verlassen, weggesperrt, schlecht behandelt oder vernachlässigt. Ich mach viel falsch, aber ich bin echt eine liebevolle, geduldige, zugewandte Mutter. Ich hab inzwischen zehn Kilo Untergewicht, ein chronisches Ekzem an der Brust, Schlafmangel wie eine Bekloppte, kein ernsthaftes Paarleben mehr und meine Hobbies kennen mich kaum noch.
    Und bei allem was ich gebe: es reicht nicht. Schlafen? Nur mit Brust. Und maximal zwei Stunden am Stück. In's Bett bringen? Bitte nur Mama. Trösten, spielen, wickeln? Mama. Papa? Drama hoch zehn.
    Diese Kröte versteht jedes Wort - wenn ich mit ihr im Bett liege, sie spielt und Quatsch macht und nicht schlafen n will und ich ins Babyfon leise sage “Schatz, kannst du mal eben kommen? Ich brauch kurz fünf Minuten für mich“ - schwupp, liegt sie ganz still da und tut, als würde sie schlafen, nur damit der Papa nicht kommt. Sage ich ihr aber “Mama geht jetzt ganz kurz ins Bad und ist gleich wieder da“ - versteht sie plötzlich kein Wort mehr und tobt, als würde ich sie in einem Weidenkörbchen in den Fluss schubsen.

    ARGS!!! :diablo::diablo::diablo:


    Ich möchte bitte mal für eine Woche ein Papakind haben...

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Hier das Gleiche, nur ohne Untergewicht und schon in der zweiten Runde. Es wird wirklich irgendwann besser. Das Klettengewächs Nummer eins hat sich mit kurz nach zwei selbst abgestillt und schläft seitdem mehr oder weniger durch. Ich habe noch Hoffnung...

  • #knuddelOjeeeee.

    Ich kenne das. Sehr gut.

    Unsere Jüngste ist gestern so explodiert weil ich es wagte alleine für 2 Minuten in den Garten zu gehen für eine dringende Sache bei Starkregen. Mein Mann kam aus der Firma hoch weil er dachte ich sei ohnmächtig oder so, so hat sie gebrüllt.

    Und ich sage Dir jetzt lieber nicht, was diese 2-Jährige gerade exzessiv tut. #yoga


    Du machst das prima, es wird wirklich besser. Bestimmt bald. #knuddel

  • Öhm. Ja, das gibt sich.

    Allerdings klingt dein Zustand für mich besorgniserregend. Deine Bedürfnisse sind auch wichtig. Mir fällt da nicht viel ein morgens, nur ein paar vielleicht-Ansätze.

    Dinge wie mit dem Kind schlafen, wenn es schläft, machst du? Gibt es Hobbysachen, die du mit Kind irgendwie hinkriegen könntest? Wieviel Zeit bringt der Papa mit? Wie sieht die Zeit aus, die ihr zu dritt verbringt? Passen da Dinge rein, die für dich für Entspannung sorgen, während du anwesend bist?

  • ich finde bedürfnisse achten sehr wichtig

    aber auchbauf die eigenen zu achten.

    untergewicht ekzeme klingen nicht gut und nach einem mangel.


    aber darum geht es ja grd gar nicht

    mein mitleid hast du ich hab 8 so kinder hinter mir und bin froh das meine jüngste aus dem gröbsten raus ist und die absolute klettphase vorbei

  • Fährst du nicht bald (allein?) zu einem Konzert? Passt der Papa dann auf sie auf? Hilft dir die Vorfreude darauf? Vielleicht könntest du das dann öfter mal machen.


    Ich habe allerdings auch seit über 2 Jahren keine einzige Nacht durchgeschlafen. Mal wird hier innerhalb von 2 Minuten stillend eingeschlafen und dann gibt's wieder so Phasen wie von dir beschrieben. Ich habe das Gefühl, dass es gerade mit den längeren hellen Abenden und frühen hellen Morgenden schlimmer wird. Ich fühle mit dir. Wenn mein Sohn nicht innerhalb von max. 30 min eingeschlafen ist, sondern nur rumturnt und wieder aufsteht, stehen wir auch nochmal richtig auf, Papa spielt dann noch ne Runde und dann versuchen wirs nochmal.


    Wegen Untergewicht und Ekzem würde ich auch zu einem Arztbesuch/Blutuntersuchung raten.

  • Liebe Luxa,

    ich schick dir mal einen Knuddler#knuddel, das ist so zehrend emotional und körperlich. Mein Pattexkind ist jetzt bald vier und ich war ähnlich wie du am Ende, als er anderthalb war. Mit zwei wurde es etwas besser und ansonsten hat mir dieses Kind auf die harte Tour beigebracht, dass ich auch Bedürfnisse habe und der Papa es auch kann bzw. können muss. Ich schreibe später mehr, da wir grad Besuch haben, aber ich verstehe dich soooo gut. Es ist eine elendige Mischung aus Geben, Aushalten und Abgrenzen. Bei unserem Großen hab ich immer noch das Gefühl, dass wir als Eltern nicht genug geben können, aber mittlerweile sind es eben wir und nicht mehr gefühlt nur ich.

    Später mehr.#knuddel

  • Hallo Luxa,


    kenne ich auch. In dem Alter war's besonders anstrengend, es wurde dann ganz laaaaangsam besser (sie fing da gerade an zu laufen), mit Rückschritten hin und wieder. Dass ich nachts nicht mal kurz aufs Klo durfte ohne elendes Schreien hat mich auch sehr fertig gemacht. Das ging leider sehr lange so, ich glaube bis 2,5 Jahre ungefähr. Ich würde jetzt gerne was schreiben, was mir damals geholfen hat, aber mir fällt nichts ein. :wacko: Oder doch, ja, diverse Raben-Threads dazu lesen. ;) Einen Beitrag habe ich mir extra abgespeichert, weil ich ihn für mich so hilfreich fand. Ich weiß gar nicht mehr, wer den geschrieben hat, aber diejenige möge mir verzeihen, dass ich sie hier zitiere:


    Zitat

    Man kann sich auch damit trösten, dass die Zeit, in der das Kind so anhänglich ist und so viel Zeit mit Dir verbringen will, insgesamt auf das Leben verteilt sehr kurz ist. Nächste Paar Jahre... und dann bist Du bald abgeschrieben und kannst so viel putzen, wie Du willst - aber ob das erfüllt? Wie mein Mann immer sagt, irgendwann stirbt man, und an was erinnert man sich dann, so kurz vor dem sterben? Wie sauber und geleckt die Wohnung aussah, oder an das Lächeln seines Kleinen, als es noch so klein war?


    Dein Kind nervt nicht, er will einfach mit Dir sein, Du bist das Zentrum seines Universums und er will auch Dein Zentrum sein, so ist es, wenn man jemanden über alles liebt. Dein Sohn ist viel, viel wichtiger, als Putzen.

    #herzen


    Ach ja, und bei uns ist die Klebephase ein Stück weit zurück, seit das Geschwisterchen auf der Welt ist. #rolleyes


    Wünsche dir viel Geduld und Hilfe, damit du zwischendurch auch mal Zeit für dich bekommst und deine Gesundheit nicht darunter leidet!

    LG, Yolotzin :)


    Each circumstance is a gift, and in each experience is hidden a treasure.
    (Neale D. Walsh)

  • Achte auf dich, dein Kind darf auch mal wütend oder traurig sein.

    Solange es dabei begleitet wird und nicht allein gelassen wird.

    Ich weiß, dass ist Sau schwer auszuhalten, aber dein Kind hat auch ein Recht zu lernen, dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben. Besonders seine Mutter.

    Bevor das Iwan richtig eskaliert finde deine Grenze und setze sie. Ich kann echt verstehen, das man immer da sein möchte, aber das kann man einfach nicht. Vertraue deinem Mann, dass er dein Kind auch trösten kann und deinem Kind, dass es lernen kann mit seiner Trauer und Wut fertig zu werden.

    Nicht von einem Extrem ins andere.#knuddel

  • oh je, das ist hart! ( und ich kenne es leider auxh nur zu gut aus der eigenen Erfahrung... ) ich bin einmal eine Nacht weggefahren und habe auswärts geschlafen #angst . KlebeMadam und Papa haben es gut geschafft, dass ixh nicht in der Nähe war und wieder greifbar . Das war bei uns einfacher, wenn ixh nixht da war. Vielleicht für euch auxh eine Möglichkeit? Und es wurde mit der zeit - und natürlich auch Rückschritten-immer besser! Ich Wünsch dir Kraft und Schlaf

  • Hier auch.

    Klebekind, Untergewicht, Papahasser.


    Sie ist jetzt 2, und es wird besser!!!

  • Ich danke euch sehr, allein das Mitgefühl und Verständnis helfen mir wieder ein Stückchen weiter.

    Ich glaub bei uns ist einfach die Kombination denkbar ungünstig. Tagsüber fordernd auf der einen Seite, nachts ständig wach und anstrengend auf der anderen... Sie schläft jetzt grade an meiner Brust ein, und um sechs wird die Nacht vorbei sein...#flop Somit hab ich auch Abends keine echte Chance auf Regeneration. Papa geht momentan nur, wenn ich tatsächlich nicht zuhause bin.

    Vielleicht sollte ich mir ein Neuköllner Sofa organisieren und ins Exil gehen :D

    Ich hab nur das dumpfe Gefühl, dass jede genommene Auszeit mir danach drei Tage lang den doppelten Pattex verschafft.


    Na ja, vielleicht wird ja ab morgen alles besser...oder so

    #hmpf

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


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  • Halt durch... mein Töchterlein ist auch so ein pappiges Gutsel, das Tag und Nacht an mir dran hing und dabei vorzugsweise gejammert hat.

    Mit knapp über drei haben wir ihr den Schnuller abgewöhnt, seither schläft sie deutlich besser. Immer noch in meinem Bett, aber sie bleibt auf ihrer Seite und braucht keinen Körperkontakt mehr. Oft schläft sie sogar durch (nachdem wir drei Jahre lang mehrmals wöchentlich stundenlange nächtliche wachphasen hatten...) So langsam aber sicher fange ich an meine dadurch erworbene Schlafstörung wieder abzulegen.

    Auch tagsüber ist sie deutlich weniger nölig.


    Hier helfen ausgiebige Papa-ist-zuständig-Phasen. Mittlerweile kann ich (auch beruflich bedingt) mal ein paar Tage weggehen und wenn ich wieder komme, sind die beiden ein super Team und der Fokus liegt mehr auf dem Papa.


    Generell habe ich bei ihr beobachtet, dass je gestresster ich bin und je mehr ich mir ein bisschen Freiraum wünsche, desto mehr wird geklammert, sie hat da sehr feine Antennen für.

    Ich versuche dann mich zusammenzureißen und ihr die benötigte Nähe zu geben, aber ich organisiere mir dann zeitnah Zeit für mich allein um aufzutanken. Das geht am besten, wenn eine Partei das Haus verlässt und nicht greifbar ist, "Mama legt sich mal oben hin" ist meist ein Himmelfahrtskommando...

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich wollte ja nochmal etwas ausführlicher schreiben, wie es mir ging, als mein Pattexkind so alt war, ich untergewichtig, chronisch müde und immer aggressiver wurde innerlich.


    Ich musste vor allem in diesem Alter lernen, ihn abzugeben und meine Bedürfnisse zu sehen. Ich musste auch lernen, dass es ihm gut geht beim Papa, auch wenn er weint (denn Papa ist eine Bezugsperson und begleitet ihn). Deine Kleine verbringt doch tagsüber auch Zeit mit ihrem Papa allein, dann muss das auch abends gehen. Sie versteht schon so viel, dass du sagen kannst, dass du jetzt duschen musst und willst und wieder kommst und du jetzt weggehst und wieder kommst. Anfangs bin ich auch geflohen aus dem Haus, weil das einfacher war, ich hab sogar mal auswärts bei 'ner Freundin geschlafen, um an Schlaf zu kommen. Aber einfach war es nicht für mich, ich saß auch heulend auf der Treppe, als mein Kleiner schrie beim Papa und nicht aufhören wollte. Aber irgendwann in diesem Zeitraum haben wir angefangen ihn abends abwechselnd ins Bett zu bringen, ich konnte nicht mehr und wir haben beide wieder voll gearbeitet und mussten abends noch Arbeit erledigen, sodass wir jeden zweiten Abend auch Zeit brauchten. Das war unser Weg und ich hab viel geheult und Bommelchen auch, aber es war ein Lernprozess für alle. Vor allem ich habe das erste Mal in meinem Leben gelernt , mich nicht aufzuopfern und meine Bedürfnisse zu wahren, das hat mir dieses Pattafixkind glasklar und schmerzhaft beigebracht. Diese Erkenntnis ist der größte Gewinn in meinem Leben seit ich Mutter bin (manchmal denke ich, dass mir das Schicksal auch deshalb ein so bedürfnisstarkes Kind zugespielt hat).

    ausgiebige Papa-ist-zuständig-Phasen

    Diesen Begriff von moose finde ich sehr passend, denn einerseits muss der Papa diese Zuständigkeit übernehmen und die Mama muss diese Phase eben auch so definieren (Das war für mich wichtig, dass ich es eben genau so deklariert habe, dass ich mich nicht zuständig fühle).


    Ich stimme auch den anderen zu, dass es bei uns zwischen 2 und 2,5 besser wurde, allerdings kamen dafür epische Wutanfälle dazu, aber das will ich lieber nicht beschreiben...#hmpf


    Luxa, ihr werdet euren Weg finden, aber acht gut auf dich , tanke immer wieder auf (wie das auch die anderen schreiben).#knuddel