Ich finde das auch schwierig, wenn nahestehende Personen so üble Dinge raushauen. Ich habe beruflich viel mit Flüchtlingen zu tun, da ist das natürlich immer mal Thema.
Eine Freundin von mir hat eine etwas spezielle Meinung dazu, allerdings nicht böse oder verunglimpfend, eher besorgt im "guten" Sinne. Ich sage dann, dass ich das anders sehe, die Situation nun mal ist wie sie ist - problematisch - und einem die Menschen einfach nur leid tun können, ergänzt durch das Erzählen von traurigen Einzelschicksalen. So können wir damit umgehen. Für viele Menschen sind "die Flüchtlinge" eben immer noch eine bedrohliche Masse an Personen, so lange sie nicht mehr darüber wissen. Mir ist es aber wichtig, meine Meinung dazu kundzutun, ohne den anderen bloßzustellen.
Mit den Kindern kann ich mittlerweile über das Thema ganz gut reden und wäre hier so eine Situation, würde ich das im Nachhinein noch einmal zum Thema machen und auch erklären, warum ich so und nicht anders reagiert habe.
Anders gehe ich dagegen mit offener Hetze um. Ein Bekannter schickte mir neulich ein ganz fieses Video, in dem ein "Herr" mit abartig gütiger Stimme unter Hinzuziehung von SGBII-Bescheiden (nur Ausschnitte) allen Ernstes behauptete, Flüchtlinge bekämen um die 1.000 € pro Person bar auf die Tatze... + Miete, blablabla. Ja, sicher. Ganz schlimm. Dem hab ich nur den Link von mimika zu dem Thema geschickt, geschrieben, dass er mich mit derlei Hasspropaganda verschonen soll und werde den Kontakt massiv einschränken. Und so hätte ich auch reagiert, wenn er bei uns am Küchentisch gesessen hätte, auch und erstrecht im Beisein der Kinder. Allerdings liegt mir der Mensch auch nicht sehr am Herzen, bei nahestehenden Personen ist das halt schwieriger.