Ärzte und Bedürfnisorientiertheit - Es geht mir so auf die Nerven

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  • Ich kann deine Dünnhäutigkeit verstehen, ehrlich.

    Und ich finde es unter aller Sau, dass ihr das Pech habt scheinbar ausschließlich an Menschen zu geraten, die keine vernünftige Diagnose erstellen wollen, weil ja klar ist "Das Kind gehört um 18 Uhr ins eigene Bett und muß da alleine ein- und durchschlafen können (das kann auch jedes Kind lernen!) und wenn die Eltern von dieser Norm abweichen sind sie an den Folgen selbst schuld!" Basta!


    Was mir bei Maxi geholfen hat: Aus dem Schlafzimmer ausziehen. Eine Nacht hat Papa "Dienst", eine Nach Mama. Macht jede zweite Nacht schlafen. Das hat mir enorm geholfen. Maxi war ein Flaschenkind, da ging das gut.

    Was mir noch geholfen hat: Homöopathie. Coffea Kügelchen. Mir absolut egal, ob die Kügelchen oder der Placebo-Effekt für die ruhigeren Nächte gesorgt haben - 3 Stunden am Stück schlafen war soooo erholsam.

    Was mir bei Mini (Stillkind) geholfen hat: Akzeptieren und im dreiviertelschlaf stillen. Später dann die nächtliche Brust durch eine Flasche ersetzen. Das Kind hat in der Nacht fast 300 ml Kuhmilch weggezogen - ich vermute dass ich nicht in der Lage war so viel zu bilden.

    Was mir bei beiden Kindern geholfen hat: Die Zeit. Als alle Zähne da waren (ca. mit 2,5 Jahren) hat sich bei beiden das Schlafverhalten deutlich gebessert!


    Ich wünsche euch, dass diejenigen, die die Daten auswerten etwas neutraler drauf schauen können. Und dass ihr eine Aussage bekommt. Entweder "Wir klären jetzt diese oder jene organische Ursache noch ab!" oder "Ihr Kind ist gesund, sie haben einfach einen Schlechtschläfer erwischt und müssen noch ein Weilchen damit leben."

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

    • Offizieller Beitrag

    Hier schlief mein Großer auch so, und es wurde erst deutlich besser, als ich wegen erneuter Schwangerschaft abgestillt hab.

    Und ich war auch oft verzweifelt, als ich noch gearbeitet habe. Ständig gegähnt, schlimme Gedächtnislücken, gereizte Grundstimmung usw


    Aber es wurde besser, soooviel besser!

    Er kriegt im Herbst dann sein eigenes Bett, auf das er sich sehr freut, und ich denke, dass er dann noch besser schlafen wird.

    Der Minizwerg schläft besser als sein großer Bruder, weckt mich aber auch noch ca. 5x nachts...

    Er würde im eigenen Bett sicher besser schlafen, weil er vom Gezuckel im Familienbetrieb oft geweckt wird.


    Ich bin gespannt, was bei dem Schlaflabor rumkommt, in jedem Fall aber spielt die Zeit für Euch.

    Irgendeine Änderung muss aber her, wenn Du so stark drunter leidest.

  • Liebe Luxa, ich habe jetzt von Eurer Vorgeschichte nicht so viel mitbekommen aber so wie ich das lese haben Deine Tochter und mein Großer ähnliche Schlafgewohnheiten. Das war eine schlimme Zeit, ich habe ganz oft nachts geweint weil ich sooo erschöpft war und Oski einfach durchs Bett gepflügt ist, an mir gezerrt und gezogen hat, alle drei Minuten mal kurz die Brust in den Mund nahm... um dann morgens um halb sechs aufzustehen und mich anzuschreien.

    Du fühlst Dich sicher ziemlich verzweifelt.

    Du stillst nachts noch oder? Könntest Du Dir vorstellen zumindest nachts abzustillen?

  • Beim bär hat auch das nächtliche abstillen geholfen. Ich bin dafür ne weile ausgezogen aus dem fb. So etwa 2 monate? Kommt hin.

    Das schlafen war dann ab 2,5 Echt gut und ab drei schlief er Dann auf igenen wunsch im kinderzimmer.

    Beim hulk hatten wir Schichtschlafen gemacht. Ich konnte neben dem hampelmann nämlich nur sehr mäßig schlafen.


    Und diese jkksl methode ist ja tatsächlich für notsituationen gemacht. Also bevor euer leben den bach runter geht oder ihr das kind erwürgen wollt, würde ich das nicht ganz ablehnen. Auch weNn ich gar kein freund davon bin. Mir gab es aber sicherheit, wenn ich angst hatte, wie es weiter geht. Wären bei uns alle stricke gerissen, dann hätte es diese methode noch gegeben. Und in dem alter sind sie ja nicht mehr total hilflos ausgeliefert.

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

    • Offizieller Beitrag

    Ich fürchte auch, dass selbst bestes medizinische Abklären nicht unbedingt was bringen wird - weil es gut möglich ist, dass dieses Schlafmuster beim Kind gar nicht pathologisch ist.

    Und ich fürchte auch, dass Ihr Euch evtl mit dem Gedanken anfreunden müsst, dass Euch ein Verhaltenstraining weiterbringt - Dir geht es nicht gut mit dem Muster und das zählt im Familienteam auch ("Wer leidet mehr").


    "Schlafen ohne Schreien" kennst Du schon? Das fand ich noch hilfreich.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich find gut, dass es abgeklärt wird weil folgendes für mich definitiv nicht nach nem normalen Wenig-/Schlechtschläfer klingt:


    Damit, dass sie tagsüber oft müde ist, nachts stundenlang durchs Bett wandert, sich rumwälzt, nicht zur Ruhe kommt, und wenn, dann sehr oft entweder überstreckt oder auf den Knien schläft.

    Zu der Schwester: Nimms nicht persönlich. Jede Station hat glaub ich ihren Stationsdrachen. Offenbar habt Ihr den ausgerechnet erwischt. Vergiss ihr Gerede einfach. Sie ist nicht diejenige, die das auswertet. Ihre Aufgabe ist die Kabel anzubringen und das wars. #knuddel




    Und ja ich bleibe dabei - ich finde das Schlafverhalten deiner Tochter noch im Rahmen des Normalen. Nicht Durchschnitt, aber keinesfalls pathologisch.

    Nun ja - es KÖNNTE durchaus organische Ursachen haben . Das mit dem ständig aufwachen und schlecht wieder einschlafen, naja solche Kinder gibts einfach. Manche Eltern kommen damit klar, andere Eltern haben massive Probleme damit. Kommt drauf an, wie man selbst vom Schlafbedarf und -rhytmus her ist. Wenn man weiß, dass das Kind so ein Typ ist muss man einfach Strategien finden. nur - wenn das Kind so ein Typ ist, ist es normalerweise am Tag trotzdem normal fit. Ich bin heute noch so, dass ich alle zwei Stunden aufwach und trotzdem früh in der Regel ausgeschlafen und tagsüber fit bin.


    Diese Kind hier scheint eigentlich nciht der Typ zu sein sondern irgendwas hält das Kind vom Schlafen ab. Vielleicht ist es einfach, dass es noch keine Strategie gefunden hat von der Leicht- wieder in die Tiefschlafphase zu wechseln. Vielleicht ist ein Schlafhormon (noch?) etwas zu niedrig. Aber vielleicht steckt auch was ganz anderes dahinter. Wie eben z.B. Reflux. Oder ne Epilepsie, die nur im Schlaf auftritt oder was auch immer.

    Und das muss man auf jeden Fall abklären. Und dazu braucht es halt das Schlaflabor, damit man mal Hirnströme, Atmung, Herzschlag usw, im Schlaf überprüfen kann.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ja, wir denken und überlegen auch in diese Richtung. Ich möcht halt nur, bevor ich mein Kind einem Verhaltenstraining unterziehe, ausschließen, dass es einen medizinischen Grund für sein Verhalten hat. Denn ein Training, egal welcher Art, greift ja doch sehr in unsere Beziehung ein und in das, was wir bisher als Eltern vertreten haben.

    Solveigh  conundrum  Glitzer*13*50 nein, ich stille Nachts schon seit mehreren Wochen nciht mehr und schlafe im Kinderzimmer. Wir haben das gezwungenermaßen geändert weil ich einfach körperlich und psychisch am Ende war, das ging auch ziemlich problemlos mit erklären und kurzem Meckern. Hat aber null Komma nichts verändert, außer, dass die Wachphasen nun länger sind, einfach weil sie bei meinem Mann natürlich länger braucht um wieder einzuschlafen. Deshalb ist das auch keine richtige Dauerlösung. Mein Mann ist momentan noch in Elternzeit und kann das abfangen, aber wir müssen schon allein wegen unserer Finanzlage spätestens in 3-4 Monaten wieder beide arbeiten gehen, und davor graut es uns jetzt schon.

    Danke Solid Ground und die anderen für die Rückenstärkung!! Das tut mir grade sehr gut.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

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  • Und ja ich bleibe dabei - ich finde das Schlafverhalten deiner Tochter noch im Rahmen des Normalen. Nicht Durchschnitt, aber keinesfalls pathologisch.

    Ich glaub einfach hier liegt ein Mißverständnis vor.


    Mein Empfinden:

    Es geht hier nicht um's Pathologische sondern um den Leidensdruck.


    Es gibt Lebenssituationen da geht man wegen des Leidensdruckes zum Arzt, weniger wegen der Pathologie, die man ja meist noch gar nicht kennt.

    Und manche Überraschungen treten dabei zutage.


    Es geht nicht darum was andere "normal" finden. Ich will nicht schon wieder mit meinem eigenen Gedöns kommen, aber andere finden mich auch absolut normal. Aber mein Leidensdruck ist immens.


    Und ich finde es absolut fantastisch daß Luxa sich nicht klein kriegen läßt und medizinische Hilfe einfordert und auch nicht aufgibt dabei, wenn sie auf Stationsdrachen stößt...

  • Möchtest Du lesen wie ich die Zeit überstanden habe oder hast Du solche Sachen schon zu oft gehört?

    Und Deine Tocher ist ein Jahr alt?

  • Mein Empfinden:

    Es geht hier nicht um's Pathologische sondern um den Leidensdruck.

    Wenn ich mir Rosas Beiträge aber so durchlese, komme ich nicht weg von dem Eindruck, dass sie verzweifelt nach einer organischen Ursache, also etwas pathologischem sucht. Denn nur so kann ich mir eine 1 jährige Suche der Ursache auf verschiedenen Stationen (siehe Eingangspost) erklären. Und bei Beginn ihrer verzweifelten Suche nach Abklärung muss ihr Kind etwa 6 Monate alt gewesen sein.


    Ja, ihr Leidensdruck scheint enorm, aber der wird doch nicht gemindert durch diese Suche. Und manchmal muss man einfach mal der Tatsache ins Auge sehen, dass es da vielleicht nichts zum finden gibt. Dann muss man an seiner Einstellung und an den Umständen (hat sie ja auch schon gemacht, indem sie in ein anderes Zimmer gezogen ist) etwas ändern. Leider habe ich das Gefühl genau das will Rosa nicht und versteift sich darauf etwas organisches zu finden.


    Keine Frage, der Drachen von Schwester ist unter aller Sau. Auch die augenrollend verteilten Erziehungstips sind unnötig und übergriffig. Dafür hat Rosa mein vollstes Verständnis und sie kann sich hier gern darüber Luft verschaffen.


    Dennoch musste ich mal den Finger in Wunde legen und ganz konkret nachfragen. Denn bei genauem Lesen von einigen anderen Posts hier, findet man meine Ansichten auch wieder nur nicht so direkt ausgedrückt wie ich es war.


    Auch ich war ein Zombie in der schlimmsten Schlechtschlafzeit meiner Großen, mit 15 - 18 mal pro Nacht wach werden und sofortigem Losschreien - über Monate! Von daher habe ich je bereits gesagt und verstehe und fühle ihre Dünnhäufigkeit nach und nehme sie ihr nicht übel. Ich war nicht die einzige hier und in den unzähligen anderen Schlafthreads mit solchen Kindern. Sind die alle krank? Wohl kaum.


    Ich will auch keinesfalls sagen, stell dich nicht so an. Auch wenn Rosa dass leider so reininterpretiert, sondern eher verdeutlichen, dass sie es eventuell besser ertragen kann, wenn.... siehe unzählige Tips, wie man als Mutter damit umgehen kann.


    Natürlich helfen nicht alle Tips bei jedem Kind/Mutter Gespann gleich. Aber da ja scheinbar keine Veränderungen, was auch immer Rosa tat, etwas am Schlafverhalten ihrer Tochter änderte (was mich übrigens nicht im Geringsten Überrascht, war bei uns auch so und daher habe ich es bei den anderen Kindern gar nicht erst probiert), bleibt doch nur noch am anderen Ende, nämlich bei der Mutter etwas zu verändern. Und das ist nach dem Lesen ihrer Beiträge bisher eben nicht geschehen.


    Und damit wünsche ich Rosa viel Glück und einen engagierten Mann.

  • Gerne Mama magst du mich bitte direkt ansprechen, am liebsten sogar mit meinem richtigen Nick? Dieses Über-mich-schreiben ist ziemlich schräg.

    Und was meinst du mit dem engagierten Mann? Das verstehe ich nicht.

    ~~ Luxa


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  • Möchtest Du lesen wie ich die Zeit überstanden habe oder hast Du solche Sachen schon zu oft gehört?

    Und Deine Tocher ist ein Jahr alt?

    Anderthalb, ab morgen :D

    Ich tu so ziemlich alles, was mir einfällt oder geraten wurde: gesund und reichlich essen, viel trinken, schlafen wann immer es geht, ... Bevor ich wieder arbeiten musste ging das auch halbwegs. Inzwischen lauf ich leider ziemlich auf Reservebetrieb. Deshalb erzähl gerne!

    ~~ Luxa


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  • Denn nur so kann ich mir eine 1 jährige Suche der Ursache auf verschiedenen Stationen (siehe Eingangspost) erklären. Und bei Beginn ihrer verzweifelten Suche nach Abklärung muss ihr Kind etwa 6 Monate alt gewesen sein

    Ich möchte das mal aufdröseln denn diese Interpretation ist einfach falsch.

    Unsere Abklärung begann tatsächlich mit einem knappen halben Jahr, indem wir bei den U's bei zwei verschiedenen Kinderärzten besprechen wollten, ob das Schlafverhalten normal ist oder nicht. Damals habe ich die Nächte fast ausschließlich dauerstillend verbracht. Die Antwort war immer: Abstillen, dann schläft sie. So ging es weiter, bis wir im vergangenen Winter zu einer Schlafberatung gingen - selbe Aussage, bzw haben wir JKKSL geliehen bekommen. Das trieb uns nach dem Erstgespräch zu einer anderen Schlafberatung, die uns sehr geholfen hat (sie arbeitet vor allem mit Schreibabys), mit der Situation umzugehen, aber auch unsre Angst verstehen konnte, dass da irgendwas dahinterstecken könnte. Daraufhin haben wir systematisch versucht, Faktoren auszuschließen: Essen, Schlafsituation, Tagesgestaltung usw.
    Als das alles nichts verändert hat, habe ich beim Kinderarzt darauf gedrängt, insbesondere die Tagesmüdigkeit und die auffälligen Schlafpositionen zu klären und wurde immer wieder abgekanzelt, weil ich ja noch stille. Erst auf sehr massives drängen haben wir dann über die Somnologin im Eingangspost die Einweisung zum Schlaflabor bekommen. Das war die erste Station unserer Suche, bei der überhaupt mal irgendwas abgeklärt wurde, das über sinnlose Tipps hinaus ging. Ich hab mein Kind nicht grade zehnmal auf den Kopf gestellt weil ich mir irgendwas einbilde. Ich wollte lediglich ein einziges mal ein klares Gespräch haben über mögliche medizinische Faktoren und ggf. deren Klärung.
    Mir ist völlig klar, dass Kinder anders schlafen als Erwachsene, und dass meins ein besonders evolutionsoptimiertes Modell ist, mag sein. Aber ich habe das Gefühl, dass es meinem Kind nicht gut geht mit der Situation, und deshalb will ich das geklärt haben.
    Dass ich mit der Situation am Stock gehe ist leider so und braucht auch eine Veränderung. Aber auch das finde ich weder verwunderlich noch irgendwie verwerflich. Das heisst doch nicht, dass ich die Sache nicht annehme. Aber ich suche daneben eben nach einer Ursache, die nicht an meinen Brustwarzen hängt.
    Wenn die Ergebnisse irgendwie auffällig sind müssen wir eben schauen, was das bedeutet - und wenn nicht, haben wir einen großen Sorgenfaktor weniger.

    ~~ Luxa


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  • Das traurige ist, dass du es immer falsch machst. Ich habe ja beides durch - ein Flaschenkind, ein Stillkind.

    Einmal habe ich mein Kind mit dem Stillen verwöhnt und dem Kind das "Fehlverhalten" damit anerzogen, das andere Mal habe ich dem Kind nicht die nötige Nähe und Wärme gegeben, die es durch das Stillen automatisch gehabt hätte.#weissnicht


    Wir hatten das Glück das die Behandlung der Modeerscheinung KISS unserem Kind geholfen hat. Trotzdem hat sich die Lage erst nach Durchbruch aller Milchzähne entspannt. Bei beiden Kindern - und die sind recht unterschiedlich...

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    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • luxa-rosenburg Genau diesen Eindruck hatte ich auch. Es gibt "einfach" Zeiten, die verdammt hart sind. Siehe all diese Threads. Und dann gibt es Situationen, Verhaltensweisen, die einem wirklich an mehr denken lassen als an eine blöde Phase. Ich finde es absolut richtig und deinem Kind zugewandt, evtl. Organisches auszuschließen und dazu auch vehement und ohne dich abspeisen zu lassen, dafür einzusetzen.


    Ich kenne Fälle, in denen sich die Eltern abwimmeln oder beschwichtigen haben lassen, obwohl das Gefühl des "Da könnte etwas sein/Das empfinde ich nicht als normal" auftauchte, und das war wirklich oft zum Nachteil der Kinder. Dein Kind braucht jemanden, der sich für sie einsetzt, das tust du gegen solche Widrigkeiten - abgekanzelt zu werden von med. Personal, das seine Vorurteile pflegt - und das tut ihr.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Die Erfahrung zeigt doch: wenn Eltern das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, dann stimmt auch etwas wirklich nicht.

    Manchmal ist es schwer zu finden, da gab es ja auch hier im Strang einige Beispiele. Bei uns war es KISS (Osteopathie brachte immer nur kurz etwas Linderung, den Durchbruch brachte die Behandlung nach Gutmann) und Zöliakie.

    Letzteres kann bei einem anderthalbjährigen Kind schon massiv Probleme machen. Eine Diagnose in dem Alter ist aber selten (insbesondere bei Stillkindern), weil sie die einschlägigen Antikörper noch nicht bilden.

  • Liebe luxa-rosenburg,

    ich hab mich jetzt durch den ganzen Thread gelesen...


    Tipps habe ich nicht - die hast du ja schon zu genüge bekommen.

    Mein großer Sohn, jetzt 7,5 Jahre alt, war ein schlechter Schläfer.

    Ich kann es auch nur rückblickend so sehen, da ich es damals, beim ersten Kind für normal hielt. Das muss so. Und mit anderen Müttern habe ich mich nicht darüber ausgetauscht, weil ich dachte, das ist bei allen so. Ins Forum kam ich erst, da war mein Sohn fast ein Jahr alt.

    So, ich versuch das mal aufzudröseln:

    Die ersten Wochen nach seiner Geburt waren prima. Er schlief zu im Bettchen und im Tuch. So wie das Neugeborene halt machen. Schnell merkten wir, dass Kinderwagen total blöd ist. Das Kleinchen weinte und schrie und ist nicht eingeschlafen. Da konnte er noch so müde sein. Mit drei Monaten etwa, wo bei anderen so langsam der Schlafrhythmus anfing sich einzustellen, wurde es bei uns schlimmer.

    Das Schlafen am Tag war nur im Tragetuch möglich. Babybett oder Auto gingen gar nicht. Er schrie...

    Vor dem Einschlafen weinte er. Immer. Er weinte sich eigentlich immer im Tuch in den Schlaf. Unanhängig davon, ob zu müde oder gerade richtig oder von fröhlichem Spaziergang-Gucken zu müde werden.

    Wenn er vom Tagschlaf aufwachte, weinte er. Immer.

    Das Einschlafen am Abend gestaltete sich ähnlich. Ich hatte ihn im Beistell- oder Familienbett. Wenn er beim Stillen nicht eingeschlafen ist, weinte er. Manchmal bis zu 1,5-2 Stunden. Ich hopste auf dem Petziball - mit ihm auf dem Arm. Ich ging mit ihm in der Wohnung auf und ab, ich ging mit Tuch eine Runde raus. Irgendwann hatte er sich dann wieder in den Schlaf geweint.

    Wenn er nachts aufwachte, dann schrie er. Er ningelte nicht, er suchte nicht, sonder fing sofort an lauthals zu weinen.

    Er wachte so alle 2 Std. auf. Mal eher, mal später.

    Einschlafstillen nachts funktionierte ganz gut. Wenn nicht - Petziball...


    Am Tag war er ein wunderbar fröhliches ausgeglichenes und sehr kooperatives Kind. Mir wurde oft gesagt, wie unkompliziert er sei.


    So ging es ca 2 Jahre.

    Ich war unter der Woche mit ihm allein, da mein Mann nur am WE zu Hause war.


    Abgestillt habe ich ihn mit 2,5 Jahren als ich wieder schwanger war und eine schwere Bronchitis hatte. Da konnte ich dann nicht mehr.


    Die Jahre später brauchte er immer eine lange Einschlafbegleitung - bis zu 2 Std. Nachts wurde er noch oft wach, weinte.

    Seit er vier ist, schläft er im eigenen Bett im eigenen Zimmer.

    Er hatte zwischen drei und fünf sehr oft einen Nachtschreck.

    Jetzt kommt er immernoch fast jede Nacht kurz zu mir kuscheln und trollt sich dann wieder in sein Bett.


    Ich habe die ganze Sache nie hinterfragt. Es war so.

    Erst als meine Tochter sich ganz anders verhielt und schlief ohne zu schreien und im KiWa schlief und nachts nur zweimal wach wurde ohne weinen, fing ich an über das Schlafverhalten meines Sohnes nachzudenken.


    Er hat später (zwischen drei und fünf) auch eine Schlafapnoe auf Grund von zu großen Rachenmandeln entwickelt.

    Durch deren Entfernung ist mehr Ruhe in seinen Schlaf gekommen. Er schnarcht jetzt nur noch etwas.


    Körperlich haben wir Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien ausgeschlossen.

    Wir sind mit ihm regelmäßig in osteopathischer/physiotherapeutischer Behandlung.


    Fazit von KiA und Osteopathin: der Junge hat höchstwahrscheinlich ein Geburtstrauma erlitten, was ihn die Jahre noch so arg beschäftigt hat. (Die Geburt war schnell, heftig und ich etwas überfordert. Aber an sich gut und im Geburtshaus.)


    Tja liebe Luxa, was ich dir sagen will. Es gibt so vieles, was deiner kleinen den Schlaf so schwer machen kann. Ob du wirklich eine Ursache in der ärztlichen Abklärung findest, ist glaub ich zweitrangig. Aber das Wissen darum, dass es einen Grund hat, ob du ihn nun beheben kannst oder damit leben musst, ist sicher erleichternd und kann helfen die Situation besser auszuhalten.

    Weil was anderes bleibt dir am Ende, wenn sich nichts findet nicht übrig... annehmen und aushalten.


    Es wird besser, dass sagen viele hier. Die kleine wird groß werden und du wirst wieder besser schlafen können.

    Und ein zweites KInd kann so ganz anders werden.


    Ich wünsche dir viel Kraft und dass ihr einen guten Weg findet, ob mit oder ohne ärztlichen Befund.

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

  • Ich mag mal nochmal denselben Hinweis wie Eiche dalassen bezüglich KISS-Syndrom. Ich weiß, dass ist ne Modediagnose, die von vielen Kinderärzten als Nichtvorhandene Geldmacherei abgetan wird. Aber ich kenne inzwischen viel zu viele Eltern und Kinder, wo die Behandlung wirklich viel gebracht hat.


    Meine Große war ein Schreikind und 24 h Klebebaby noch dazu. Sie hat auch immer überstreckt und in den seltsamsten Positionen geschlafen, ablegen ging NULL, dann hatte ich sofort ein panisch schreiendes Kind. Ich erinnere mich mit grauen an diese Zeit und weiß bis heute nicht so recht, wie ich das überlebt habe. Mit etwa 4 Monaten gab mir meine Stillberaterin den Hinweis, doch evtl. mal KISS abklären zu lassen. Erst hab ich das als sinnlos eingestuft, aber irgednwann war ich so verzweifelt, dass das sozusagen der letzte Ausweg war. Und siehe da- mein Kind war nach der Behandlung wie ausgewechselt. Mein vorher so nörgeliges, ewig unruhiges und brüllendes Kind war plötzlich ruhig und schrie ab da nie wieder stundenlang. Ein Klebebaby blieb sie, ist sie noch heute. Aber diese motorische Unruhe war weitgehend weg. Sie hat sich vorher über Stunden in den Schlaf gezappelt.

    Ich will dir mal noch den Link zur KISS- Infoseite dalassen, die haben da auch eine Ärzteliste. Ich sehe gerade, du kommst aus Berlin? Wir waren mit beiden Kindern bei Dr. Temme, den kann ich bedenkenlos weiterempfehlen. Er war auch der erste Arzt, der uns wirklich ernstgenommen hat. Die KiÄ hat die Probleme meiner Großen immer als Erziehungsproblem und Verwächst sich abgetan.

    Wenn du noch Fragen hast oder dich auch einfach nur mal asuweinen willst, kannst du mir auch gerne ne PN schreiben. #knuddel

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • luxa-rosenburg: mein sohn hat auch viel gestillt in der nacht die ersten 2 jahre. die ersten 11 monate hatte er zusätzlich einen schnuller, dem ich ihm immer nach dem stillen gegeben habe. sonst hätte er wohl dauergestillt.

    er war auch viel krank, hatte phasen da war er nachts wach. zähne schmerzten, manchmal gab ich ihm auch schmerzzäpfchen. ich konnte wirklich viel nicht mehr, ich hatte dazu noch ein ADHS-Kleinkind, ich bin fast durchgedreht. mein mann war keine hilfe. ich war ja selber schuld, denn ich stillte ja. ich habe mich nicht beeirren lassen und weitergemacht was ich gut fand. aber gezerrt hat es schon, ich verstehe dich soo gut.

    überlebt habe ich es trotzdem. weitergestillt übrigens bis er 4 jahre alt war. er ist heute ein wunderbarer junge. stark, robust, ein tolles urvertrauen, weiss was er will, etc. und er schläft seit ca. Jahren wunderbar. beide übrigens.

    er liebt seinen schlaf. er kann wunderbar auftanken jede nacht. er hat also keinerlei schäden von diesem vielen stillen in den 1. jahren davongetragen. ;)

    alles gute euch!!

    schau dir gut, gib alles ab was du kannst.

  • Hallo luxa-rosenburg, ich kann zwar vielleicht nicht viel Hilfreiches beitragen, weil mein Sohn zwar heute (mit 9) immer noch nicht super unproblematisch schläft, aber auch nie so extrem schwierig (wenn ich allerdings mal geklagt habe, lag natürlich auch immer alles an mir, weil ich ihn nicht habe weinen lassen/ zuviel gestillt habe/ zu wenig an feste Zeiten gewöhnt habe ..., ich bin sicher, du kennst die Liste). Wir hatten auch öfters größere Einschlafdramen, Nächte, in denen ich mich nicht bewegen konnte, weil dann die Brust aus dem Mund gerutscht ist und Kind erstmal wieder wühlte und weinte etc. Einschlafen ist auch heute noch nicht einfach für ihn, und morgens länger schlafen klappt auch erst nach ca. 10 Tagen Ferien, vorher ist da anscheinend noch zu viel innere Anspannung übrig.

    Was bei uns zumindest etwas geholfen hat, wenn Einschlafen ganz schwierig war, klingt vielleicht schräg, aber vielleicht mögt ihr in der Richtung mal probieren, man kann auf jeden Fall keinen Schaden damit anrichten: Yoga-Atmung für die Mutter (oder den Vater, wenn der gerade das Kind im Arm hat und zur Ruhe bringen möchte) und damit auch ein bisschen fürs Kind (als Baby und Kleinkind hatte mein Atemrhythmus v. a. bei Körperkontakt einen recht großen Einfluss auf den kindlichen Atemrhythmus), indem ruhig und tief ein- und dann doppelt so lange wieder ausgeatmet wird. Das lange, tiefe Ausatmen ist wichtig, das aktiviert den Parasympathikus und das erleichtert das Entspannen. Um das Kind mit eineinhalb zum tiefen Ausatmen zu bringen, kann man auch nette Pustespiele machen mit Wattebällchen oder mit Seifenblasen (nicht nachts , aber als Spiel zwischendurch am Nachmittag vielleicht). Mein Sohn übt das heute manchmal z. B. mit Kirschkerne-Weitspucken, das geht natürlich noch nicht bei so einem kleinen Kind. Aber vielleicht sind jetzt ja auch Tiergeräusche interessant: Brüllen wie ein Löwe, kräftig zischen wie eine Schlange etc.

    Wie gesagt, klingt vielleicht etwas abgefahren, aber es hat geholfen, wenn ich abends mal wieder einen unzufriedenen Maulwurf auf und neben mir herumwühlen hatte, heute hilft es mir unabhängig vom Kind zum selbst runterkommen und beim Kind hat es gerade vorgestern durchschlagende Wirkung bei einem ätzenden Heuschnupfenanfall gezeigt (also in dem Fall Kirschkerne-Weitspucken), ich war selber verblüfft.

    Viele Grüße und alles Gute, Eva