Noch ein Kind - bin so hin- und hergerissen

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  • Ihr Lieben,


    das Hasenkind ist nun 6 Jahre alt. Wir können nur durch ICSI schwanger werden.

    Da mein Kind sehr bedürfnisstark ist und wir beide (also Tochterkind und ich) hochsensibel, wollte ich lange Zeit krinz zweites Kind. Dann war es soweit, dass ich es mir wieder vorstellen konnte, und so haben wir im Jahr 2016 3 ICSIs gemacht, von der die dritte erfolgreich war. Wir haben uns sehr gefreut, ich hatte aber auch von Anfang an ein komisches Gefühl und sehr viele Ängste. Leider hat es sich dann auch bewahrheitet und der Embryo hat sich ab der 7. Woche nicht mehr weiterentwickelt.

    Ich war zuerst so drauf, dass ich gesagt habe, ich will jetzt nicht mehr. Die Ärzte, die sehr nett und einfühlsam waren, meinten, wir sollen es uns überlegen. Wenn, würden sie zur ICSI ohne Stimulation raten, da ich Low responder bin und eh immer nur ein bis zwei Eizellen hatte, trotz höchster Stimu (habe nur einen Eierstock).

    Im Februar hatten wir so einen Versuch, der Follikel sah gut aus, enthielt dann aber keine Eizelle. Sie sagten, das kann vorkommen in meinem Alter (bin 41), andererseits sei ich ja aber im Dezember schwanger gewesen, es ist also nicht aussichtslos.

    Und ich bin soooo hin und hergerissen. Einerseits bin ich froh über meine Familie, das Hasenkind braucht mich noch sehr (sie schläft immer noch gerne die halbe Nacht mit Körperkontakt), ich genieße, dass ich wieder mehr Zeit für mich habe. Andererseits werde ich wehmütig, wenn ich Schwangere und Babys sehe. Manchmal denke ich, dass da noch jemand zu uns will, an anderen Tagen fühle ich mich 'komplett'.

    Mein Mann würde immer noch gerne, aber er überlässt mir die Entscheidung.


    Was will ich von euch? Mir ist klar, dass ihr mir die Entscheidung nicht abnehmen könnt. Aber Denkanstöße hätte ich gern. Ich dreh mich nämlich gedanklich im Kreis...


    LG NatureBear

  • Ach Du, ich kann Dir da auch nichts total Tolles sagen, das können andere sicher besser. Letzten Endes wird die Entscheidung in Dir fallen und Du wirst wissen, was Du möchtest und was nicht


    Ich wünsche Dir baldige Klarheit.


    #knuddel

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Danke, Fiawin! Auf die innere Entscheidung warte ich noch...


    Bernstein, nein, da ich gar nicht stimuliere, gibt es für mich keine Risiken.

  • Ich habe auf ein zweites Kind verzichtet, weil mir die Belastung zu groß gewesen wäre. Manchmal habe ich mir nochmal eine Schwangerschaft und ein Baby gewünscht, aber jetzt ist es gut und irgendwann hatte ich das Gefühl, wir sind auch komplett so, wie wir sind.

    Meine Tochter ist auch bedürfnisstark. Und ich selbst bin stark ruhebedürftig. Ich merke, dass wir alle davon profitieren, dass wir zu dritt geblieben sind. Zumal es vom Alter her hier ähnlich aussieht, was mich und das Kind angeht. Ich hätte einfach nicht die Energie noch bis 60. Das kann bei Dir ganz anders sein.


    Was vermutlich gar nicht interessiert, aber ich möchte es erwähnen, es gibt auch die Möglichkeit, ein (älteres) Kind in Pflege zu nehmen oder zu adoptieren. Wenn der Wunsch besteht und es nicht klappen sollte.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


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    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann dich sehr gut verstehen. Wir waren ja auch auf ICSIs angewiesen, um Kinder zu bekommen. Es ist ein harter Weg und negative Versuche kosten viel Kraft. Die Entscheidung es weiter zu versuchen oder nicht, ist sehr schwer und muss von Versuch zu Versuch immer wieder neu gefällt werden.

    Müsst ihr die Kosten selbst tragen? Hast du weite Wege zur Praxis? Unstimuliert ist es ja um einiges weniger körperlich belastend, aber eine kleine OP steht doch jedes mal an. Eigentlich ist es vor allem deine Entscheidung, nicht mal eure gemeinsam, da du den Löwenanteil Belastung trägst. Übersteigt der Kinderwunsch die Kraftreserven für einen weiteren Versuch? Oder andersrum? Viel Zeit bleibt euch ja leider nicht mehr.. Pausen einlegen geht also nur noch begrenzt.

    Mir hilft bei solch schwierigen Entscheidungen oft ein Blatt Papier, auf dem ich für mich alle positiven und negativen Seiten gegenüberstelle, um klarer zu sehen..

    Ich wünsche Dir ruhige Stunden und eine für dich/euch stimmige Entscheidung!

    LG Tevi mit #male 03/2010, #male 06/2012 und zwei weiteren Wundern #female & #male 09/2014

  • Fiawin, genau, ich bin auch ein Mensch, der viel Ruhe braucht. Deshalb zögere ich ja auch so....

    Nach der Fehlgeburt hatte ich, trotz der Trauer, auch das Gefühl, vielleicht soll es so sein, weil ich es mit zwei Kindern nicht packe. Manchmal jedenfalls. Ist bei mir auch immer hormonabhängig.


    Teviona, auch dir vielen Dank. Ja, ein kleiner Eingriff ist es. Im Februar hatte ich eine leichte Vollnarkose, weil ich schmerzempfindlich bin. Das war natürlich um so blöder, als es dann für nichts war. Der Arzt meinte aber, das müsse gar nicht sein, es würde auch eine Beruhigungsspritze reichen.


    Selbstzahler sind wir schon letztes Jahr gewesen, da beide U40. Ist viel Geld, geht aber (haben wieder was zusammen gespart).


    Mein Mann sieht es auch so, dass ich die Hauptbelastung trage, ich weiß aber, dass sein Kinderwunsch größer ist als meiner, was das zweite Kind betrifft. Ich bin selber Einzelkind und finde das nicht so schlimn

  • Ich kenne mich mit ICSI nicht aus. Aber mit Entscheidungen treffen und unsicheren Kinderwünschen.


    Für die Entscheidungen - ich glaube ich habe es schon mal im Forum geschrieben - finde ich inzwischen super, wenn ich mal die eine und mal die andere Position einnehme und dann mit meinem Partner oder jemand anderem diskutiere. Da merke ich gleich im Bauch wo ich mich mehr zuhause fühle.

    Eine andere Variante wäre es einfach zu versuchen aber auf x Versuche zu begrenzen. Und wenn es nicht sein soll, dann soll es nicht sein.


    Wäre ich an Deiner Stelle, dann würde ich wohl allein schon drüber nachdenken, weil ja die Zeit gegen Dich läuft. Und allein diese Situation würde in mir vermutlich einen Kinderwunsch wecken, ob der nur reell ist oder ein "Einfach-weil-ich-jetzt-noch-kann" Kinderwunsch.

  • Mein Thema.


    Wir können zwar ohne ICSI, hatten aber mehrere Fehlgeburten.

    Nach jedem in die Hose gegangenen Versuch denke ich, jetzt reicht es, ich will nicht mehr, ich schaffe das nicht noch einmal und überhaupt, was, wenn ich es nicht schaffe, wenn es bleibt? Auch bei uns ist zudem das Alter ein Thema und die Umstände werden bei mir körperlich immer schwieriger - deutlich. Trotzdem hab ich mich bis jetzt jedesmal gefreut, wenn ich schwanger war und hatte nicht die Befürchtung, dass ich es nicht schaffe. Allerdings hatte ich jedesmal die Befürchtung, es bleibt nicht, also weiß ich nicht, was passiert wäre, wenn es geblieben wäre.


    Wir warten jetzt auf die Untersuchensergebnisse und denken dann noch mal nach, aber tatsächlich mach eich mir davon ab jetzt schon wieder Gedanken. Bei mir hat immer wieder bei der Entscheidung geholfen, zu überlegen, wie ich möchte, dass unsere Familie aussieht. Und dabei stellt sich in meiner Vorstellung die Dreierkonstellation als deutlich nicht-richtig dar. Ich wünsche mir eine größere Familie. Aber ich weiß nicht, wie das beim nächsten mal aussieht.

  • Entschuldigt, ich habe euch und eure guten Gedanken nicht vergessen. Bin nur gerade im Stress!

    Im Moment habe ich das Thema bewusst ein wenig zur Seite geschoben, tendiere aber dazu, es bei einem Kind zu belassen. Gründe sind ähnlich wie bei dir, Fiawin. Ich traue es mir, glaube ich, nicht so recht zu.


    Aber endgültig will ich die Entscheidung in den Sommerferien treffen (bin Lehrerin), dann habe ich mehr Ruhe und Muße, um nachzudenken.

  • Auch total mein Thema. Ich überlegte sehr sehr lange und irgendwann sagte mal jemand zu uns, man bekommt das, was man gerade noch aushält. Ich bin auch HSP (mein Sohn womöglich auch) und noch dazu bin ich sehr intuitiv. Ich kenne mich zu gut um sicher zu sein, dass ich es mit zwei Kindern nicht schaffen bzw. aushalten würde. Mit daran Schuld ist auch meine eigene Kindheit und die ungerechte Behandlung zwischen mir und meinem Bruder. Ich hasse Ungerechtigkeit und befürchte, dass ich bei zwei Kindern auch nicht anders wäre. Mein Nerven sind nicht immer die besten und ich brauche immer wieder Zeit für mich. Deshalb ist es gut so, wie es ist, wir drei. Wir genießen die Großfamilie, wenn wir bei Oma und Opa sind, denn da hüpfen dann Neffe und Nichte noch mit herum.

  • Liebe NatureBear,


    ich habe mir immer drei Kinder gewünscht - bis zur Geburt des kleinen Spezialisten. Wir brauchten zwar keine ICSI, aber unstimuliert und ohne zusätzliches Progesteron geht bei mir nichts, und die Hormonnebenwirkungen haben mich ziemlich ausgeknocked. Das wollte ich meinem Kind nicht zumuten. Als er abgestillt war, kam der Kinderwunsch wieder. Wir haben es noch mal versucht, ich wurde schwanger, aber das Kind wuchs nicht richtig. Ich verlor es in der 11. Woche.


    Der kleine Spezialist und ich sind auch hochsensibel, und meine Intuition sagte, dass das nicht das Ende der Geschichte sein könne. Wir waren altersbedingt auch schon Selbstzahler und mein Mann hatte genug vom Hoffen und Bangen, aber wir versuchten es noch ein paar mal. So kam Zappelchen zu uns. Er war anfangs zu zweit, aber seinen Zwillingsbruder verloren wir früh in der Schwangerschaft.


    Ich habe sehr um ihn getrauert und auch darum, dass wir keine Chance auf ein drittes Kind mehr haben. Das war aber eindeutig: wir gehen nie wieder in Behandlung, mehr als diese beiden Jungs gibt es nicht für uns.


    Aber Zappelchen macht vieles wett! Er ist längst nicht so bedürftig wie der Spezialist, ist heiter, sozial, ausgeglichen und verschmitzt. Er spielt so viel mit seinem großen Bruder, dass beide zusammen mich weniger belasten als der kleine Spezialist allein es tat.


    Was mir bei der Entscheidungsfindung sehr half, war die Vorstellung, wir würden eine Einladung an Kinder losschicken, aber unsere Haustür klemmt. Mit der Kinderwunschbehandlung können wir die Tür öffnen. Was wir aber nicht beeinflussen können, ist, ob jemand unsere Einladung annimmt und sich tatsächlich einnistet, wächst, unser Kind wird. Wir können nicht entscheiden, ob wir ein weiteres Kind bekommen. Nur die Einladung und die Reparatur der defekten Haustür liegen in unserer Macht.


    Hoffentlich helfen Dir meine Erfahrungen. Lieben Gruß -

    Silbermöwe