Fahrradhelm - wielange? Oder für immer?

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  • Talpa


    Es wurde hier im Thema eine Helmpflicht gewünscht und es wurden Fahrradfahrer ohne Helm auf der Strasse gezählt. Das hört sich für mich so nach "diese unverantwortlichen Leute ohne Helm, also wirklich" an. Wenn das gar nicht so ist ist doch prima.

  • Hier tragen alle Helm, wir Eltern und auch die Kinder - freiwillig. Es käme hier niemandem in den Sinn ihn nicht zu tragen, auch wenn die Hälfte der Schulkameraden keinen trägt. Meine Jungs fassen sich an den Kopf, wie andere ohne fahren können. Für sie ist es wie Gurte anlegen im Auto, käme ihnen auch nicht in den Sinn, es nicht zu tun.

    Ich verstehe die Diskussion nicht. Es gibt Helme die meinen Kopf schützen bei einem Sturz, Unfall etc. also trage ich ihn. Er behindert mich in keiner Weise (ausser vielleicht meine Frisur:)). Warum um Himmelswillen soll ich keinen Tragen?

    • Offizieller Beitrag

    Talpa


    Es wurde hier im Thema eine Helmpflicht gewünscht und es wurden Fahrradfahrer ohne Helm auf der Strasse gezählt. Das hört sich für mich so nach "diese unverantwortlichen Leute ohne Helm, also wirklich" an. Wenn das gar nicht so ist ist doch prima.

    Wieviele Userinnen haben eine Helmpflicht gefordert, so jetzt konkret? Und wieviele der "Ich trage Helm"-Userinnen waren das so anteilsmässig? Ich würde jetzt mal frech, ganz ohne Nachschauen behaupten, dass es eine sehr kleine Minderheit ist...


    Und gezählt habe ich, weil einige erzählt haben, wie es in ihrer Umgebung aussieht - und da wollte ich meinen subjektiven Eindruck (dass hier in meiner Stadt Helm ziemlich normal ist) überprüfen und habe das getan.

    Ich kann wunderbar damit leben, mich an gewissen Punkten meines Lebens anders/mehr/weniger zu schützen als andere Menschen - den Schuh, dass Du da irgendwo "unverantwortlich" angesprochen wurdest, hast Du Dir selbst angezogen...

    Und selbst wenn ich es unverantwortlich finden würde - was juckt das Dich? Du hast ja für Dich offenbar einen anderen Schluss gezogen...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Nochmal zur Helmpflicht: die hatte unter anderem ich erwähnt. Ich habe aber nur geschrieben, dass ich dagegen nichts hätte. Ich habe sie nicht gefordert.


    Ich hatte mich mit diesen Contraargumenten gar nicht auseinander gesetzt, kannte sie noch nicht mal. Meine Entscheidung, bisher keinen Helm zu tragen, war meine ganz persönliche. Dass es mit Helm sicherer ist, finde ich durchaus logisch.


    Bei unseren Dänemark-Urlauben ist mir aufgefallen, dass dort viel mehr Erwachsene Helme tragen als in meinem Umfeld hier. Als Gegensatz zu den Niederlanden.

  • Talpa


    Mir gehts gar nicht um einzelne oder mich, sondern um die Wahrnehmung von Fahrradfahrern als "selbst schuld" bei einem Unfall, sei es wegen fehlendem Helm, fehlender Warnweste oder wegen überhaupt Fahrradfahren. Das ist meiner Beaobachtung nach leider ziemlich verbreitet und würde jemandem im Auto eher nicht bei einem Unfall vorgeworfen. Denn Autofahren ist allgemein akzeptiert trotz der hohen Risiken. Fahrradfahren nur unter speziellen Vorkehrungen weil sonst selbst schuld. Finde ich aber nicht, wenn sich nicht so viele Leute sinnloserweise ins Auto setzen würden wäre Fahrradfahren nämlich auch extrem viel sicherer.


    Hätte z.B. Rattenkinds entfernte Bekannte sich ihre Verletzung im Auto auf der Autobahn zugezogen wäre es halt einfach Pech gewesen, der andere Autofahrer schuld oder so. So ist sie natürlich selbst schuld, egal wie es zu dem Unfall kam.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe aber auch bei Autofahrern, die sich unzureichend schützen (keinen Gurt, Ablenkung durch Handy oder sonstwas, Sommerreifen im Winter....) eine Teilschuld.


    Auch bei Skifahren, die ohne Helm fahren, abseits der offiziellen Piste, alkoholisiert oder zu schnell für die Verhältnisse.


    Genaus denke auch bei Fahrradfahren, wenn die einen Unfall haben, weil sie ohne Helm, ohne gute Sichtbarkeit, zu schnell für die verhältnisse, unnötiges Risiko (zb. Anhängen bei einem Mofafahrer) schlecht gewartetes Fahrrad (Licht!) eine Teilschuld. Natürlich nicht, wenn es gar nicht mit dem Unfallauslöser in Zusammenhang stand (also, wer von einem Panzer überrollt wird, da spielt es auch keine Rolle mehr ob man einen Helm anhatte oder nicht, überspitzt gesagt.

    Aber wenn mein Sohn sich das Gesicht aufschrammt, weil er auf dem Kiesweg hinflog, ohne Helm, ja, dann sehe ich die Verantwortung bei ihm. Mit Helm hätte er nciht so ausgesehen. Ausserdem wurde er schon mehrfach gewarnt vor dem Kiesweg.

  • Ich verstehe die Diskussion nicht. Es gibt Helme die meinen Kopf schützen bei einem Sturz, Unfall etc. also trage ich ihn. Er behindert mich in keiner Weise (ausser vielleicht meine Frisur:)). Warum um Himmelswillen soll ich keinen Tragen?

    Sagt jemand, dass Du keinen Helm tragen sollst?


    Ich dachte eher an eine Meta-Diskussion, ob Nicht-Helmtragen statistisch so gefährlich ist wie geschrieben (z.B. genauso gefährlich wie unangeschnallt Autofahren, weil das so gern verglichen wird). Statistisch ist Motorrad-Fahren gefährlicher als Autofahren, Nicht-Helmtragen ungefähr genauso gefährlich wie Autofahren mit Gurt, aber ungefährlicher als Autofahren ohne Gurt, 50 bergab mit dem Rad ist gefährlicher als 20 geradeaus, usw., trotzdem kann ja jede selbst entscheiden, wie ihr persönliches Sicherheitsempfinden ist und an welchen Stellen sie sich wie gut schützt.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Ich verstehe die Diskussion nicht. Es gibt Helme die meinen Kopf schützen bei einem Sturz, Unfall etc. also trage ich ihn. Er behindert mich in keiner Weise (ausser vielleicht meine Frisur:)). Warum um Himmelswillen soll ich keinen Tragen?

    Sagt jemand, dass Du keinen Helm tragen sollst?


    Ich dachte eher an eine Meta-Diskussion, ob Nicht-Helmtragen statistisch so gefährlich ist wie geschrieben (z.B. genauso gefährlich wie unangeschnallt Autofahren, weil das so gern verglichen wird). Statistisch ist Motorrad-Fahren gefährlicher als Autofahren, Nicht-Helmtragen ungefähr genauso gefährlich wie Autofahren mit Gurt, aber ungefährlicher als Autofahren ohne Gurt, 50 bergab mit dem Rad ist gefährlicher als 20 geradeaus, usw., trotzdem kann ja jede selbst entscheiden, wie ihr persönliches Sicherheitsempfinden ist und an welchen Stellen sie sich wie gut schützt.

    ich wollte auch nicht behaupten, dass mir jemand sagt, ich darf keinen Helm tragen.


    Ich verstehe die Diskussion trotzdem noch nicht. Egal was die Statistik sagt, wenn ich mich so simpel vor einem potenziellen Risiko (grösseres Verletzungsrisiko am Kopf) schützen kann, ohne dass es mich behindert, warum sollte ich das nicht tun?

    Aber ich bin wohl zu einfach gestrickt als das ich den Sinn dahinter verstehen kann:)

  • Ich mag mich da so Allgemein mal Matilda anschließen.


    Niemand der Helm trägt, soll damit aufhören. So ein quatsch.

    Aber wenn man keinen tragen möchte, dann halt nicht. Frei entscheidbar. Und wer sich wie warum entscheidet, soll doch bitte auch weiterhin selbstbestimmt bleiben - ohne das man als hirnlos oder ähnliches abgestempelt wird. Und ja, diese "Ich habe ein Hirn also schütze ich es auch" Sprüche standen hier ja nun ausreichend, gleich zu beginn. Das danach so gut wie kein nichtHelmträger mehr Bock hat zu antworten verwundert mich dann eher weniger. Man ist ja hirnlos und dumm. #rolleyes

    Ich habe Null Bock mich zu rechtfertigen. Ich muß mich auch überhaupt nicht rechtfertigen. Keiner muß das.

    Aber abwerten, selbstbeweihräuchern, herabsehen und bevormunden muß bitte auch keiner, was das soll versteh ich nicht. Einfach akzeptieren das jemand nicht die eigenen Schlüsse zieht und gut is #weissnicht

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  • ich wollte auch nicht behaupten, dass mir jemand sagt, ich darf keinen Helm tragen.


    Ich verstehe die Diskussion trotzdem noch nicht. Egal was die Statistik sagt, wenn ich mich so simpel vor einem potenziellen Risiko (grösseres Verletzungsrisiko am Kopf) schützen kann, ohne dass es mich behindert, warum sollte ich das nicht tun?

    Aber ich bin wohl zu einfach gestrickt als das ich den Sinn dahinter verstehen kann:)

    Na, Du trägst Helm, weil Dein persönliches Sicherheitsempfinden damit mehr verbessert wird, als Dein Wohlbefinden eingeschränkt. Andere Leute sehen das offensichtlich anders, sonst würden sie einen Helm tragen.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Soziologische Beobachtungen am Rande: in der linksalternativen Szene und bei den Hipsters wird Helm eher nicht getragen, in der Bänker/Versicherung/technisches Studium Szene gehört er offenbar zum Grundinventar. Was lernen wir daraus?

    dass konservative spießer mehr an ihrem schicken leben hängen? :))


    holländer sind mir übrigens immer wieder extrem sympathisch. ganz unabhängig vom helmthema.

  • ich wollte auch nicht behaupten, dass mir jemand sagt, ich darf keinen Helm tragen.


    Ich verstehe die Diskussion trotzdem noch nicht. Egal was die Statistik sagt, wenn ich mich so simpel vor einem potenziellen Risiko (grösseres Verletzungsrisiko am Kopf) schützen kann, ohne dass es mich behindert, warum sollte ich das nicht tun?

    Aber ich bin wohl zu einfach gestrickt als das ich den Sinn dahinter verstehen kann:)

    Na, Du trägst Helm, weil Dein persönliches Sicherheitsempfinden damit mehr verbessert wird, als Dein Wohlbefinden eingeschränkt. Andere Leute sehen das offensichtlich anders, sonst würden sie einen Helm tragen.

    ich glaube eher, dass sich die "helmlosen" Menschen in meinem persönlichen Umfeld gar keine Gedanken darüber machen, und das finde ich persönlich schade. Wenn man für sich Risiken, Tragegefühl, Statistiken oder was auch immer abwägt, dann finde ich es völlig legitim sich auch dagegen zu entscheiden.

    Aber mangels Interesse oder mit dem Gefühl, mir/uns passiert schon nichts, ohne rumzufahren finde ich gedankenlos und tangiert ja teilweise auch die Kinder. Wobei ich auch Eltern kenne die von den Kindern verlangen den Helm zu tragen und selbst fahren sie ohne.

    • Offizieller Beitrag

    Nö, Neela - nicht einfach gestrickt, sondern bevormundend und selbstherrlich...

    Ja, klar.


    Ehrlich? Mir ist es immer noch schnuppe, wie Ihr zu fahren beliebt...

    Aber wenn es Euch gut tut, Euch von mir und meinem Helm angepiekst und unter Druck gesetzt zu fühlen: bitte bedient Euch!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • was sagt denn eigentlich die versicherungsszene zum helmthema?


    Ein Autofahrer verursacht einen Unfall, bei dem ein Radfahrer zu Schaden kommt. Mit Helm ist der (anzunehmende) schaden gering, ohne eine schwere Hirnschädigung. Kriegt der Radfahrer dann eine Mitschuld und die Unfallversicherung und Haftpflichtversicherung des Autofahrers zahlen nur wenig?

  • ich wollte auch nicht behaupten, dass mir jemand sagt, ich darf keinen Helm tragen.


    Ich verstehe die Diskussion trotzdem noch nicht. Egal was die Statistik sagt, wenn ich mich so simpel vor einem potenziellen Risiko (grösseres Verletzungsrisiko am Kopf) schützen kann, ohne dass es mich behindert, warum sollte ich das nicht tun?

    Aber ich bin wohl zu einfach gestrickt als das ich den Sinn dahinter verstehen kann:)

    Na, Du trägst Helm, weil Dein persönliches Sicherheitsempfinden damit mehr verbessert wird, als Dein Wohlbefinden eingeschränkt. Andere Leute sehen das offensichtlich anders, sonst würden sie einen Helm tragen.

    Es ging aber hier auch darum, dass helmtragende Fahrradfahrer anderen Verkehrsteilnehmern (bzw. potentiellen Fahrradfahrern) suggerieren, Fahrradfahren sei gefährlich. Und dazu beitragen, dass verkehrspolitisch zu wenig getan wird, um die Sicherheit der Fahrradfahrer zu erhöhen, weil es ja scheinbar ausreicht, sich mit einem Helm zu schützen. Und dadurch auch wieder die Gefährdung nicht-helmtragender Fahrradfahrer steigt.

    Sehr wünschenswert wäre es doch, wenn beides nebeneinander stehen könnte: nämlich, dass es ganz unabhängig vom Anteil helmtragender Fahrradfahrer sehr wichtig ist, die Fahrradinfrastruktur und -sicherheit verkehrspolitisch zu stärken und damit den Schutz des Einzelnen zu verbessern, ganz unabhängig davon, ob Helmträger oder nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das führt doch genau dazu, dass sie Angst vor dem Radfahren bekommen, weil das ja so gefährlich ist.

    Wenn vermehrte Nutzung von Helmen oder gar eine Helmpflicht wirklich Menschen davon abhalten wuerde mit dem Rad zu fahren, gaebe es nicht ueberall mehr und mehr Radfahrer, in Europa, China und USA und vielen anderen Orten. In vielen europaeischen Laendern gibt es sogar mehr Raeder als Autos. Der Trend geht eindeutig in Richtung Fahrrad. Und gleichzeitig traegt man heutzutage viel haeufiger Helm als noch vor 30-40 Jahren. Das Argument passt also nicht wirklich dazu.

  • ja, ich meine das irgendwo gelesen zu haben.

    Und weißt du, wie sich das auswirkt? Exakt nachweisen, was passiert wäre wenn lässt sich ja nicht. Aber ein reduzierter Versicherungsschutz der Unfall/Haftpflicht macht ja für das weitere Leben eine Menge aus. Statt Unfallrente nur wenig zu bekommen wäre ja echt bitter