Dialekt in der KiTa

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  • Mi nervts a , dass mia me Dialekt nimmer flüssig überd lippn kummt, obwoi i des scho no sprechan kannt. Dawei gibts so schne Wörter im Dialekt, die konnst goar ned ins Hochdeitsche übersetzn: zeitlang puidaifi, zuagroast, mongtrazerl....)

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Meiner Erfahrung nach ist es für ein Dialektsprecher gut möglich Hochsprache zu lernen. Hochsprachler, die versuchen Dialekt zu lernen, find ich eher gruselig #angst

    Das sehe ich auch so. #ja


    Bei uns ist es andersherum, das Töchterchen bringt viel Hochdeutsch aus dem Kindergarten mit und für mich ist das ein ganz seltsames Gefühl. Allerdings kann ich verstehen, dass es für dich (Pamela) ebenfalls seltsam ist deine Tochter in einem Dialekt zu hören, welcher nicht deine eigene Muttersprache ist. Für mich ist das wirklich ein wenig befremdlich... Sprache schafft Identität und Identifikation, und wenn jemand anders spricht als das Umfeld, entsteht eine gewisse Distanz.


    Ich glaube unter heutigen Umständen ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Dialektsprecher nicht doch irgendwann gut Hochdeutsch lernt. Das war früher anders, als es die Medien so noch nicht gab und außerdem die "Einheimischen" viel mehr unter sich waren. Heute ist doch alles viel durchmischter.

    LG, Yolotzin :)


    Each circumstance is a gift, and in each experience is hidden a treasure.
    (Neale D. Walsh)

  • Njaaa, ich kann die Sorge schon verstehen. Ich kenne aus dem Studium mehrere Fälle (schwäbische Alb und Schwarzwald...), die tatsächlich nicht in der Lage waren, halbwegs verständlich zu sprechen. Auch in Referaten, sowohl im Vortrag als auch auf den Folien. Und die wollten Deutschlehrer werden.

    Deshalb finde ich es wichtig, dass man zB. weiß, ob ein Wort Dialekt ist oder nicht. Wenn jemand auch nach der dritten verwirrten Rückfrage nicht in der Lage ist, einen Kehrwisch als Handbesen zu bezeichnen und gar nicht erst versteht, wo denn das Problem ist, dann ist das für mich schon ein Problem im beruflichen Kontext.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Okay, jetzt muss ich (unter all den Dialekt-Lieberhaberinnen) dalassen, dass ich es verstehen kann und dass ich auch so meine Probleme hätten wenn meine Kinder mit oberpfälzisch daherkämen. Unter allen Dialekten ist der schon - äh - besonders. (Aber hat auch echt schöne Wörter, das finde ich dann auch wieder faszinierend und die sammle ich auch gern.)


    Aber: Dein Kind wird auch viel von dir übernehmen. Selbst meine Kinder, die nicht in Norddeutschland aufgewachsen haben und nur einen moderat norddeutsch klingenden Papa haben, klingen manchmal soooo nördlich! Also, sprich selbst mit ihr hochdeutsch und dann wird sie das auch lernen.


    Ich glaube auch ehrlich, dass das in der Schweiz anders ist als in Deutschland und hochdeutsch sprechen in Deutschland wirklich viel mehr Einfluß auf schulischen Erfolg und Karrieremöglichkeiten hat, insofern finde ich das schon wichtig, das zumindest halbwegs zu können und auch ein Gefühl für Sprachebenen und Soziolekte zu entwickeln.

  • Ich finde das Wichtigste ist, dass die Eltern die Herzenssprache mit ihren Kindern sprechen.

    Nur so lernen die Kinder eine Sprache wirklich richtig und haben damit die Möglichkeit, sich alle anderen Sprachen zu erschließen.

  • Okay, jetzt muss ich (unter all den Dialekt-Lieberhaberinnen) dalassen, dass ich es verstehen kann und dass ich auch so meine Probleme hätten wenn meine Kinder mit oberpfälzisch daherkämen. Unter allen Dialekten ist der schon - äh - besonders. (Aber hat auch echt schöne Wörter, das finde ich dann auch wieder faszinierend und die sammle ich auch gern.)

    möglich, aber dann zieh ich nicht in eine Gegend in der so ein Dialekt gesprochen wird. Ich würde auch nicht nach Sachsen ziehen wollen #schäm

  • Okay, jetzt muss ich (unter all den Dialekt-Lieberhaberinnen) dalassen, dass ich es verstehen kann und dass ich auch so meine Probleme hätten wenn meine Kinder mit oberpfälzisch daherkämen. Unter allen Dialekten ist der schon - äh - besonders. (Aber hat auch echt schöne Wörter, das finde ich dann auch wieder faszinierend und die sammle ich auch gern.)

    möglich, aber dann zieh ich nicht in eine Gegend in der so ein Dialekt gesprochen wird. Ich würde auch nicht nach Sachsen ziehen wollen #schäm

    Joah. Und wenn man sich das nicht aussuchen kann? Ich hab nächstes Jahr die Wahl zwischen Badisch und Pfälzisch. Für mich beides schlimm anzuhören. Das hilft mir aber leider so gar nix, wenn mein Mann da hinbeordert wird.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

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  • Ich finde das Wichtigste ist, dass die Eltern die Herzenssprache mit ihren Kindern sprechen.

    Nur so lernen die Kinder eine Sprache wirklich richtig und haben damit die Möglichkeit, sich alle anderen Sprachen zu erschließen.

    #pro

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich habe in einer Mitteilung der Grundschule gelesen, dass die Kinder daheim ruhig Dialekt sprechen sollen. Das Hochdeutsch lehren übernimmt dann die Schule.

    Es ist wohl inzwischen erwiesen, dass Kinder, die Dialekt sprechen in der Schule mit Hochdeutsch ihre erste Fremdsprache lernen und das so nebenbei!


    Meine Kinder erleben immer wieder Diskussionen zwischen ihren Eltern über die Sprache. Mein Mann ist Oberbayer mit faible für seinen Dialekt, ich bin Fränkin, die schon lange beschlossen hat, dass man hören darf wo sie her kommt.


    Das einzige, was uns heftig in die Suppe gespuckt hat, war das "Schreiben nach Gehör" in den ersten beiden Jahren der Grundschule bei Maxi. Bei Mini werde ich da eingreifen, was ich bei Maxi nicht gemacht habe, weil die Lehrerin uns erklärt hat, dass das schlecht wäre. Nachdem Maxi auch in der 5.Klasse Gym noch Probleme mit der Rechtschreibung hat (nicht mehr als andere), wird bei Mini Gnadenlos verbessert.


    Aber Dialekt dürfen und sollen sie sprechen. Auch wenn die Mischung zwischen Fränkisch und Oberbayrisch manchmal echt ... Gewöhnungsbedürftig ist.#freu

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • ... oberpfälzisch ... Unter allen Dialekten ist der schon - äh - besonders.

    Und wir wohnen genau mittendrin. Da wo der oberpfälzische Dialekt ganz besonders "besonders" ist.


    Ich finde das Wichtigste ist, dass die Eltern die Herzenssprache mit ihren Kindern sprechen.

    Dann muß Julia viersprachig aufwachsen:

    @Pamela spricht Hochdeutsch und oberfränkischen Dialekt,

    ich sprech Hochdeutsch und mittelfränkisch mit ein bisschen Nürnberger Dialekt,

    und um uns rum sprechen nahezu alle tiefstes oberpfälzerisch.

    • Offizieller Beitrag

    Ich spreche Hochdeutsch mit starkem Schweizer Akzent. Ich bekomme das akztenfrei nicht hin.

    Aber: es hat mir noch nie geschadet. Was solls, ich bin ja Schweizerin :)


    Das Schlimmste was mir dabei passiert ist, ist das mein Gegenüber dauernd sagte "Ach Gott, isch des goldich, saa das nochmaal..., Schatz, hesch das gheert? ach isch das goldich.." oder das man dachte ich wäre Holländerin #angst

  • Joah. Und wenn man sich das nicht aussuchen kann? Ich hab nächstes Jahr die Wahl zwischen Badisch und Pfälzisch. Für mich beides schlimm anzuhören. Das hilft mir aber leider so gar nix, wenn mein Mann da hinbeordert wird.

    ich würde badisch empfehlen ;)


    ja sicher man kann es sich nicht immer aussuchen, aber es kommt mir irgendwie total überheblich vor wohin zu ziehen und dann den Dialekt so scheiße zu finden dass man seinem Kind sämtliche Worte die es vom Kindergarten mit heim bringt wieder ausreden möchte aus lauter Angst dass es beruflich später Nachteile davon hat.

    Versteh ich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe in einer Mitteilung der Grundschule gelesen, dass die Kinder daheim ruhig Dialekt sprechen sollen. Das Hochdeutsch lehren übernimmt dann die Schule.

    DAS finde ich nun wirklich traurig... (Himmel, hier sagt man das den Migrantenfamilien, wie wichtig es ist, dass ihre Kinder die Erstsprache auch gut lernen...)

    Joah. Und wenn man sich das nicht aussuchen kann? Ich hab nächstes Jahr die Wahl zwischen Badisch und Pfälzisch. Für mich beides schlimm anzuhören. Das hilft mir aber leider so gar nix, wenn mein Mann da hinbeordert wird.

    ich würde badisch empfehlen ;)


    ja sicher man kann es sich nicht immer aussuchen, aber es kommt mir irgendwie total überheblich vor wohin zu ziehen und dann den Dialekt so scheiße zu finden dass man seinem Kind sämtliche Worte die es vom Kindergarten mit heim bringt wieder ausreden möchte aus lauter Angst dass es beruflich später Nachteile davon hat.

    Versteh ich nicht.

    Ich glaube, da kann ich mich Juana anschliessen.

    Ich lese in erster Linie eine Menge Dünkel aus den "Dialektablehner-Argumenten" heraus. Ja, mein Fuss geht auch bis zum Arsch und hey, in meiner ersten WG hatte ich Ärger, weil sich die Dialektworte für "Boden feucht wischen" bei uns Bewohnern unterschieden und wir so Streit wegen dem Putzplan bekommen haben... Aber: ich verdiene mein Brot unter anderem damit, die deutsche Sprache in Wort und Schrift anzuwenden, mal korrektes "Dudenhochdeutsch", mal "Standardsprache", mal Dialekt... und ich sehe das als enormen Vorteil, den ich so manchem (vermeintlich) perfekten Hochdeutschsprecher gegenüber habe.


    Und mir rollen sich die Fussnägel hoch, wenn mein Schwiegervater mit meinen Kindern "kinder-hochdeutsch" spricht. Eines der wenigen Male, bei denen ich echt ungemütlich geworden bin in unserer Beziehung: meine Kinder verstehen badisch und sollen das auch weiterhin bei ihren Grosseltern hören.

    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mein Mann hat Hochdeutsch gelernt, eine Schwester von ihm auch, die dritte nicht. Die redet einfach immer schwäbisch. In Studium habe ich auch mehrere Menschen kennen gelernt die kein Hochdeutsch konnten.


    In der Schweiz hatten viele Kinder Schriftdeutsch über das Fernsehen gelernt. Kommt ja in den meisten Familien früh genug und ist heute vielleicht auch verbreiteter als "damals".


    Für mich persönlich bedeutet Dialekt auch Ausgrenzung. Auf einem kleinen hessischen Dorf war ich immer "die Zugezogene". Hat man halt sofort gehört. In der Schweiz habe ich dann eine Retraumatisierung erfahren. Im hessischen Hinterland unterscheiden sich die Dialekte so stark dass Bewohner von Oberweidbach teilweise die von Niederweidbach nicht mehr verstehen konnten. Finde ich unpraktisch. Einen Ex hatte ich mal mit "Dialekt-Oma", da habe ich wirklich nichts verstanden und abwechselnd mit "jo" und "ne" geantwortet. War jetzt nicht die sinnvollste Kommunikation.


    Viele Wörter aus Dialekten sammle ich aber auch und integriere sie in meine Sprache. Das mag ich gerne. "Lommelig" für welkes Gemüse ist ganz toll.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Wie lange bist du denn schon dort?


    Die Beispiele, die du nennst, finden sich auch hier im Zürideutschen so. Für mich war gerade das mit dem "schmecken" vs. "riechen" am Anfang auch sehr stark gewöhnungsbedürftig und die ganzen Präpositionen habe ich auch erst richtig gelernt, als ich durch ein Ehrenamt viel Kontakt mit erwachsenen Dialektsprechern hatte. Ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, dass so negativ zu sehen, wie du das in den obigen Ausführungen tust. Das sind halt hier (in dieser Sprachregion) die üblichen Wörter. Ich finde es gut, dass meine Kinder die Chance haben, so einfach wie im Kindergarten die Sprache nebenbei zu lernen. Zu Hause sprechen sie ausschliesslich Hochdeutsch (und wie ich neulich feststellen musste, konnte ich meinen Dialekt - bzw. die entsprechenden tollen Wörter, die dieser enthält, - leider bisher nicht an sie weiter geben, da fehlt wohl wirklich die entsprechende Umgebung). Kann es sein, dass du den Dialekt so stark ablehnst, weil du dich in deiner Umgebung nicht wirklich wohl fühlst?


    Durch die Erfahrung mit meinen Kindern bin ich der Meinung, dass Kinder sehr wohl wissen und entsprechend anwenden können, mit wem welche Sprache/welcher Dialekt gesprochen wird. Meine Kinder switchen je nachdem wie sie angesprochen werden zwischen Schweizerdeutsch und Hochdeutsch (und interessanterweise verwenden sie Schweizerdeutsch, wenn sie das Gesprochene nicht eindeutig als Hochdeutsch identifizieren können, was ab und zu für Verwirrung sorgt - wir fahren viel mit dem Zug, da ergeben sich immer mal solche Begegnungen). Sprache (Dialekt) ist schon etwas Spannendes!

    • Offizieller Beitrag

    Dann muß Julia viersprachig aufwachsen:

    @Pamela spricht Hochdeutsch und oberfränkischen Dialekt,

    ich sprech Hochdeutsch und mittelfränkisch mit ein bisschen Nürnberger Dialekt,

    und um uns rum sprechen nahezu alle tiefstes oberpfälzerisch.

    Meine Kinder sprechen den Dialekt unseres Wohnortes, ein bisschen eingesprengselt mit unseren. Ich spreche mehrere Dialekte halbwegs fliessend, mit den Kindern ein gemässigtes Ostschweizerisch-walserisches Idiom, mit meiner Schwester und meinen Eltern walserisch, mein Mann spricht einen hiesig-badischen Mix... Und wenn wir bei Freunden sind, müssen sie anderes verstehen, gestern haben wir eine bernerisch-aargauerisch-zürcherische Familie besucht...


    Und ja, auch meine Kinder verstehen und sprechen hochdeutsch, gar nicht mal soooo schlecht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Juana das find ich bissl hart formuliert.

    Pamela geht es nicht um den Dialekt an sich, sondern um einzelne Begriffe, die im Dialekt missverständlich sind.

    Das finde ich was ganz anderes als den Dialekt insgesamt zu scheuen.


    Ich hoffe, ich hab dich @PaPanel richtig verstanden....?

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    • Offizieller Beitrag

    Ich spreche Schweizerdeutsch mit Schaffhauser Dialekt, mein Mann pfälzisch, aber sowas von. Meine Kinder sprechen Schweizerdeutsch mit Thurgauer Färbung.

    Wir haben schon Leute getroffen in Deutschland, die haben behauptet, wir gäben uns heimlich Handzeichen. Das könne man wirklich nicht verstehen :D Wir scheitern nur bsisweilen an Kleigkeiten, zB, Gufechüssi. Aber das wird schon noch,