Rueckwaerts Korrekturlesen?

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  • Hi,


    ich weiss, dass meine Rechtscheibung und Grammatik auch nicht mehr so toll ist. Bitte seht mir das nach, darum geht es nicht. :)


    Heute hatten wir mal wieder ein Lehrergespraech, das mich zu tiefem, ruhigen Atmen veranlasst hat. Ich komme nicht gut damit zurecht, wenn mir Leute direkt und dreist ins Gesicht luegen. Muss ich mal dran arbeiten...


    Einer unserer Punkte war, dass das Kind nicht mehr vernueftig schreiben kann. Vor einiger Zeit hatte ich ja schon geschrieben, dass die Kinder ploetzlich nicht mehr (Queensland!#hammer) kursiv mit Eingangs- und Ausgangshaken wie im letzten Schuljahr gelernt, sondern gerade ohne Haken schreiben mussten. Auf unsere Bemerkung, dass das Kind in Klasse 1 und 2 nahezu fehlerfrei geschrieben hat, nun aber echte Probleme hat wurde zunaechst damit abgebuegelt, dass die geschriebenen Texte VIEL komplexer sind.


    Im Nebensatz kam noch der Einschub, dass die Kinder bei ihr Texte rueckwarts korrektur lesen sollen. Das liess mir wohl etwas die Gesichtszuege entgleiten #blink , ich musste meine knappe Redezeit aber darauf beschraenken, kurz und knapp und moeglichst sachlich wirklich wichtige Punkte vorzubringen.


    Vielleicht mag mir jemand von den Lehrerfahrenen den Sinn oder Unsinn des Rueckwaertskorrekturlesens (Ist das ein Wort?:D) erklaeren? Wird das woanders auch so gemacht oder ist das nur eine der viele speziellen Lehrtechniken dieser einen Person?


    Danke schoen!#blume

  • Rückwärts Korrektur lesen bedeutet in meinen Augen, dass man beim letzten Satzanfang des Textes beginnt. Man liest und korrigiert den letzten Satz, dann den zweitletzten, drittletzten etc, bis man beim ersten Satz ankommt.

    Die Idee dahinter ist, dass man bei der ungewohnten Reihenfolge besser auf Fehler aufmerksam wird - man selber weiss ja, was man sagen will und versteht deshalb auch die unklaren eigenen Sätze.

    Das habe ich meinen SchülerInnen auch oft empfohlen. Die Alternative dazu ist, jemand anderen gegenlesen zu lassen.

    Anima mit Ehemann D., Tochter A. (*April 2005) und Sohn B. (*Juli 2007)


    Mein Blog: Kinder, Katzen und Kakteen

    Einmal editiert, zuletzt von Anima () aus folgendem Grund: Noch was angefügt

  • Man kann auch im Satz beim letzten Wort anfangen und die Rechtschreibung prüfen.

    Dann kann man sich besser auf Fehlersuche konzentrieren.

    Beim lesen eigener Texte übersieht man oft Fehler, weil man die Aussage kennt und weiß, welches Wort da steht. Von hinten wortweise durchzugehen durchbricht den unbewussten Lesefluss und das eigentliche Wort steht im Mittelpunkt.


    Ich finde es eigentlich gut, daß dein Kind schon früh solche Techniken an die Hand bekommt.


    LG

    • Offizieller Beitrag

    Seit ich das meinem Sohn empfolen habe fand er die Rechtschreibfehler, die er in normaler Richtung nicht gefunden hat. Er fängt ganz am Schluss mit dem letzten Wort an. Bei mir funktioniert es auch erheblich besser. Erwartete Worte sieht mein Hirn immer richtig geschrieben. Bei falscher Reihenfolge sehe ich die rsf besser.

  • Aha, ganz vielen Dank euch beiden. :)


    Sie sollen wohl die Saetze Wort fuer Wort rueckwaerts lesen. Ich finde das schwierig, denn oft ist das falsche Wort richtig geschrieben. Bei den zahlreichen Homophonen, wie z.B. there their they're im Englischen, geht da schon mal einiges durcheinander. (Ich denke quasi laut vor mich hin, wenn ich manche Eintraege in lokalen Gruppen hier verstehen moechte und das Geschriebene absolut keinen Sinn ergibt.)


    Aber gut, wenn es nur um die Rechtschreibkorrektur geht, macht es schon Sinn. Herzlichen Dank fuer eure Erklaerungen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, ich korrigiere auch oft so und auch mein Sohn muss diese Technik üben. Für Rechtschreibung IM Wort perfekt.

    Für andere seiner typischen Fehler musste er sich andere Techniken aneignen - bei Euch wäre es zum Beispiel, dass in einem zweiten Schritt alle "there/their" gesucht werden und die Regeln abgefragt.


    Ich finde, Korrekturlesen ist in erster Linie Technik - und finde es gut, wenn sie es so früh lernen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mein Großer hat auch erhebliche Rechtschreibprobleme und ja, das Rückwärtskorrekturlesen ist durchaus eine gute Sache, wenn man Fehler finden will, wie z.B. zusätzliche/fehlende Buchstaben, Doppellaute, Dehnungs-h, Buchstabendreher etc. also echte Schreibfehler. Beim Rückwärtskorrigieren steht jedes Wort für sich, der Inhalt kommt da nicht so hervor. Wenn man einen Satz vorwärts liest, weiß man, was da steht und das Gehirn überliest solche Fehler oft, weil es automatisch richtig ergänzt.

    Natürlich darf dies nicht die einzige Art der Kontrolle sein, da viele Fehler auch erst im Zusammenhang sichtbar werden. Mein Sohn macht es meist so (wenn genügend Zeit ist), dass er mehrere Korrekturdurchläufe macht und sich jedes Mal auf ein spezielles Thema konzentriert. Neben dem Rückwärtslesen ist das z.B. ein Durchlauf für Groß- und Kleinschreibung, wo er bei jedem Wort kurz überlegt, zu welcher Wortart es gehört.

  • Mein Sohn macht das auch so. Ich hatte das irgendwo gelesen (möglicherweise sogar hier) und hab das mal in einem Nebensatz erwähnt dass er nach einem Diktat von unten nach oben lesen könnte um Fehler zu finden und dachte gar nicht dass er das gehört hat. Bis ich vor kurzem bei einer Übungshausaufgabe gesehen habe dass er mit dem Finger von unten nach oben alle Wörter noch mal kontrolliert. Und so findet er dann doch noch ein paar i-Punkte oder t-Striche usw.

    Viele Grüße
    Juana

    Einmal editiert, zuletzt von Juana ()