Fahrverbote

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ebura mir geht es gar nicht darum, mich für jede Fahrt zu rechtfertigen. Hier im Thread wurde aber jede Klage über schlechten ÖPNV als mimimi abgetan. Und da wollte ich mal schildern, dass der ÖPNV auf dem Land halt wirklich richtig schlecht ist, und damit meine ich nicht bloß einen Bus der mal 5 Minuten später fährt.

    Ich finde schon dass viele klagen über die Praktikabilität und kosten des öpnv mimimi sind. Das gilt aber va für die Städte und nicht für die ländlichen Gebiete. Ich finde es schrecklich zu sehen, wieviele Leute in der Stadt alleine im Auto sitzen. ZuR besten öpnv-zeit.


    Ich wohne auch im Dorf und arbeite in der stadt, muss viel transportieren - ich käme ohne mein großes Auto bestimmt ganz und gar nicht zurecht

  • Ich wäre übrigens sofort dafür, dass Benzin/Diesel deutlich teurer würde und der ÖPNV dafür besser ausgebaut, vielleicht sogar kostenlos würde.


    Ich hänge nicht am Auto.

    Aber wenn wir beide hier in diesem BL erwerbstätig sein wollen (und da kommen wir dank Beamtenstatus auch nicht mehr raus), wird es ohne Auto eng.


    Und bei 4 Kindern oder mehr finde ich einen Bus super. 2 Autos für eine Urlaubsfahrt finde ich ätzend, alleine schon deswegen, weil ich alleine nicht 800km fahren will.

  • eine autofreie innenstadt ist ziemlich sicher eine patrickfreie innenstadt. ich bin glühender hater des 'öpnv' -> unpraktisch, unpünktlich, widerlich, zt gefährlich, extrem wenig dienstleistung für abartigst Höhe preise. noch schlimmer, nämlich völlig indiskutabel, finde ich car-sharing und ähnliches. ich habe NULL ressourcen übrig, um mich um logistik zu kümmern. ach ja, und 'transporter mieten' als zusätzlichen aufriss? nee, lassemal, das würde ich etwa so oft machen wie 'abos kündigen'.


    zu fuß und per rad bewege ich mich gerne, aber nur bei passendem wetter und in der freizeit. außerdem bin ich so eingeschränkt, dass mich da jede last von mehr als einer handtasche überfordern würde.



    mir ist nicht klar, warum wir so eine vollkommen eierlose regierung pflegen, die nicht in der lage ist, auf die hier ansässige autoindustrie massiv einzuwirken, damit die prioritäten dort um 180° gedreht werden. scheiße, wer braucht 'schnell und laut'? schonend, leise, zukunftsorientiert, das sollten die maßstäbe beim für mich alternativlosen motorisierten individualverkehr sein.


    das mit den fahrverboten könnte mich auch betreffen, ist dann aber eher das problem meines arbeitgebers als mein persönliches. für die betroffenen finde ich es schon katastrophal und fasse nicht, dass man hier in D ungestraft massenhaft betrug begehen kann.

  • Ich hänge nicht am Auto.

    Ich schon. Eine Verteuerung des Kraftstoffpreises bei gleichzeitiger kostenloser ÖPNV-Nutzung würde mich bzw. uns als Familie massiv treffen und einschränken.


    Es gibt - gerade auch auf dem Lande - eine Menge Leute, denen aus verschiedenen Gründen die Benutzung des ÖPNV schlicht nicht möglich ist: insbesondere gehbehinderte und/oder ältere, denen z.B. der "Gap" zwischen Zug und Bahnsteig schier unüberwindlich ist oder für die der Weg von der
    Straßenbahnhaltestelle zur Arztpraxis zu Fuß zu weit ist. Leute, denen im Bus übel wird.


    Früher hatte jedes Dorf seinen Konsum, vielleicht sogar Bäcker und Fleischer und Gemüseladen, wo man schwatzte und gemütlich hinlief und das gern auch täglich, "um mal rauszukommen" (meine Oma z.B.) Jetzt gibt es in diesem Dorf gar keine Einkaufsmöglichkeit mehr, auch keinen Friseur oder eine Physiotherapie. Hausbesuche macht auch kein Arzt mehr.


    Das ist ein Infrastrukturproblem, welches weit über "Auto vs. ÖPNV" hinaus geht.


  • mir ist nicht klar, warum wir so eine vollkommen eierlose regierung pflegen, die nicht in der lage ist, auf die hier ansässige autoindustrie massiv einzuwirken, damit die prioritäten dort um 180° gedreht werden. scheiße, wer braucht 'schnell und laut'? schonend, leise, zukunftsorientiert, das sollten die maßstäbe beim für mich alternativlosen motorisierten individualverkehr sein.


    das mit den fahrverboten könnte mich auch betreffen, ist dann aber eher das problem meines arbeitgebers als mein persönliches. für die betroffenen finde ich es schon katastrophal und fasse nicht, dass man hier in D ungestraft massenhaft betrug begehen kann.

    ABSOLUT!!!

    Die Autobauer haben diese Umweltsauerei bewußt nicht verhindert und wenn sie die Suppe auslöffeln sollen kommen sie mit einer Abwrackprämie beim kauf eines neuen Autos! Und so wie es aussieht kommen sie damit durch!

    Ja, sie müssen Software Updates machen und bezahlen. "Der Wagen darf danach nicht mehr verbrauchen!" Haha. Zumindest AdBlue wird danach mehr verbraucht. Und wer bezahlt die frühere Nachfüllung??? Die Hersteller? Sicher nicht. Natürlich der Verbraucher.


    In den USA mußte VW die Käufer entschädigen. In D wird man mit einem "kostenlosen" Update abgespeist.

    Aber ich rege mich schon wieder auf. Ich wollte mit dem Aufregen eigentlich warten, bis alles in Gesetze gegossen ist und ich es schriftlich habe, dass ich der Depp bin.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

    • Offizieller Beitrag

    @Schlehe Ich hab mich auf das angegebene Beispiel bezogen: Lahmlegung Stuttgarts wegen einer herrenlosen Tasche. Ich wohn auch in der Ecke - hier ist der tägliche Stau auf der A8 eher ein Grund, zu spät zu kommen. Deswegen mein Einwurf. Auf dem Land sieht das vermutlich noch mal anders aus, aber das Umland von Stuttgart ist nicht "das platte Land".


    Es gab hier eine Kommune, die hat mit dem Jahresticket die kostenlose Nutzung eines E-Bikes bereitgestellt - wenn man das Jahresticket dreimal verlängert hat, bekam man das E-Bike. Das finde ich einen guten Ansatz.


    Mir ist übrigens gerade schleierhaft, was auf Dauer eine Alternative zum ÖPNV in Innenstädten sein kann - da ist es egal wie leise und langsam die Autos sind, es sind schlicht zu viele.

  • naja aber auch die emissionsärmsten Autos machen immer noch mehr Dreck als ein öpnv, der gut ausgelastet ist.


    Ich finde, dass der Fokus der Aufregung es offensichtlich auch hier nicht schafft, von den Leuten, die ohne Auto nicht können weg zu kommen.

  • Dass es nicht damit getan ist, den ÖPNV billiger zu machen ist klar. Natürlich muss langfristig ein umplanen stattfinden, so dass ich eben auch in die Stadt komme bzw eben nicht für jeden Mist in die Stadt reinfahren muss. Aber es muss eben auch die Bereitschaft in den Köpfen entstehen, da umzudenken und Gewohnheiten zu ändern. Und da hilft dann eben manchmal ein entsprechender Anreiz...

    Das ist ja keine Einbahnstraße

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    Einmal editiert, zuletzt von Ebura ()

    • Offizieller Beitrag

    Danke janos und ebura, genauso meinte ich das. Und ich kann mich selbst übrigens überhaupt nicht ausnehmen - ich Pendel zur Arbeit. Und könnte mit dem ÖPNV fahren, halt mit ziemlichen (Zeit-)Opfern. Aber das finde ich scheiße, ich will eigentlich anders zur Arbeit kommen können. Mit einer guten Verbindung sitzen ich 1000mal lieber im Zug (und kann lesen,e tc) als stupide in der Karre.

  • Huhu @Schlehe tatsächlich transportieren wir viel. Gerade im Moment mit dem Hausumbau. Da wir viel selbst machen holen wir auch die Baustoffe selbst. Dazu kommen die Tiere die versorgt werden müssen. Futter, Heu und Stroh müssen zu uns kommen. Die öFfentlichen sind hier, naja, sagen wir mal nicht wirklich Bedrafsgerecht ausgebaut. Mir wird ganz schwindelig wenn ich daran denke ein Kind in die Schule zu bringen, was zu Fuß ohne Probleme möglich ist. Danach in den Waldkindergarten, bald mit Baby und später mit 2 Kindern. Es ist nicht sehr weit, vielleicht 6 km. Mit den öffentlichen würde ich für einen Weg dorthin mindestens 1,5 h brauchen und müsste noch Gepäck ohne Ende tragen. Und das bei Wind und Wetter? Neeee. Mit Kleinwagen ok, aber da passen ja noch nicht mal 3 Kindersitze nebeneinander.... Und auf Grund der Führerscheinsituation in unserer Familie kommt nur ein Bus ab 3 Kindern in Frage.


    @Narzisse Die Preise sind absolut utopisch bei VW#dancedas stimmt wohl. Uns gefälltauch der Ford Transit recht gut. Wir haben aber ja noch bis Anfang nächstes Jahr Zeit uns zu entscheiden #yoga


    Wir fahren oft quer durch Deutschland da die Familie gut zerstreut lebt. Deshalb ist die Entscheidung Bus auf jeden Fall gefallen. Zum Glück müssen wir nur ländliche Gegenden abklappern. Dazu kommt Berlin, aber da kann man eigentlich sehr gut auf die Öffentlichen zugreifen. Selbst Urlaub im Ausland würden wir damit bestreiten. Wir brauchen da irgendwie nicht diesen Flugzeug und Super Hotel Luxus, im Gegenteil. Ein Zelt vorm Bus, dahin fahren wo es einem gefällt und anhalten.... hach ja.....

  • Mein Fokus liegt nicht auf den Leuten, die unter gar keinen Umständen aufs Auto verzichten können. Sondern darauf, dass deutlich mehr Menschen aufs Auto verzichten könnten, wenn die Politik die Umstände verbessern würde, statt das Geld immer nur den Autokonzernen in den Rachen zu werfen.


    Ich begreife z.B. nicht, warum die Bahn so störanfällig ist. Ein Koffer, der einen Bahnhof lahmlegt wegen Terrorangst, das kommt ja noch relativ selten vor und liegt nicht in der Verantwortung der Bahn. Aber im Winter fährt die Bahn oft wochenlang nur eingeschränkt. Sobald drei Schneeflocken auf den Gleisen liegen, fallen ganze Zugverbindungen aus, während man mit dem Auto noch problemlos vom Fleck kommt. Auch - 10 Grad machen dem Auto wenig aus, der Bahn aber sehr viel, weil Weichen einfrieren. Wie kann das sein? Die Transsibirische Eisenbahn fährt doch bei noch sehr viel krasserer Witterung, warum sind deutsche Bahnen so fimschig? Oder warum fällt im ICE die Klimaanlage aus, sobald es mal über 30 Grad heiß ist, also sobald sie mal wirklich gebraucht wird?

  • Warum die bahn so schrottig ist weiß ich auch nicht. Aber ich fürchte die transsib ist auch weniger modern als die züge, die derzeit neu auf die schienen gestellt werden oder? Da gibt es keine klimaanlage die kaputt gehen könnte. Und bei fahrplanmäßig einmal täglichem fahren kann man die Gleise vielleicht auch per Hand bedienen?


    Ist ein bisschen so wie mit den trabis, die irgendwie nicht kaputt zu kriegen sind. Oder die man zumindest sehr schnell wieder flott kriegt wenn was ist. Aber den komfort der neuen karren haben sie nicht.

  • patrick*star wenn über eine andere Gestaltung von Subventionen und Fahrpreis der öonv ein bisschen attraktiver wäre und der Autoverkehr ein bisschen unattraktiver würde sich schon einiges am fahrverhalten der leute ändern.


    Aber solange eine 10km strecke rein von den benzin- und parkkosten mit den öobv-Tickets nicht konkurrieren kann werde ich auch weiter Auto fahren.

  • Ich finde, dass der Fokus der Aufregung es offensichtlich auch hier nicht schafft, von den Leuten, die ohne Auto nicht können weg zu kommen.

    Das liegt vermutlich daran, dass gerade die Leute, die ohne Auto nicht können, überproportional von dem Thema betroffen sind.

    Jemand, der in der Großstadt mit ÖPNV im 5 bis 20 Minutentakt lebt und gut ohne Auto im Alltag auskommt, hat natürlich eine ganz andere Sicht auf die Probleme, als jemand, der mit einem ÖPNV im halb-Tages-Takt zurechtkommen muß.

    Es gab hier eine Kommune, die hat mit dem Jahresticket die kostenlose Nutzung eines E-Bikes bereitgestellt - wenn man das Jahresticket dreimal verlängert hat, bekam man das E-Bike. Das finde ich einen guten Ansatz.

    Coole Idee!#top Da hätten wir schon einen ganzen Fuhrpark an eBikes.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Das liegt vermutlich daran, dass gerade die Leute, die ohne Auto nicht können, überproportional von dem Thema betroffen sind.

    ...insbesondere, weil es an Alternativen mangelt, weil es oft nicht möglich ist, ein neues Auto zu erwerben und somit tolle Kaufprämien mitzunehmen und weil man trotzdem irgendwie mobil bleiben muss.


    Ich finde auch, dass die Autoindustrie viel stärker in die Verantwortung genommen werden müsste, kostenloses Update - also ehrlich #stirn

  • Das die Bahn so schrottig ist, liegt an den Einsparung für den Börsengang. Ganz platt ausgedrückt.

    Früher gab es Streckenarbeiter bei der Bahn. Die gingen die Gleise zu Fuß ab und haben sich jede Weiche und jede Schraube angesehen. Im Winter haben sie die Weichen auch von Schnee und Eis befreit.

    Die wurden wegrationalisiert und an den Weichen Heizungen eingebaut. Die machen einen schlechteren Job, als die Mensch vorher.

    Da gibts noch mehr Beispiele, die alle in diese Richtung gehen. Aber ich will nicht über die Bahn schimpfen.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich wohne in der Innenstadt und brauche für Alltagskram kein Auto. Es steht die meiste Zeit rum.

    Wenn ich das Auto nutze, dann aber gleich über mehrere Tage. Großelternbesuche und Urlaube. Da komme ich mit Carsharing leider nicht hin. Das ist auf Leute zugeschnitten, die Autos höchstens tageweise brauchen.

    Ich würde gerne aufs Auto verzichten - weniger Papierkram und kein Ärger mit Werkstätten. Aber ich weiß nicht, wie das gehen soll.

    Ich habe eine alte Dieseldreckschleuder hier stehen, aber ich fand das beim Kauf in Ordnung, weil ich eben nicht viel fahre. Bei einem Fahrverbot in meiner Stadt müsste ich mein Auto entsorgen.

  • Dann vergleiche ich die deutsche Bahn halt nicht mit der Transsibirischen, sondern mit dem japanischen Shinkansen. Hochmodern, sauber und pünktlich. Warum bekommt Deutschland sowas nicht auf die Reihe? Würde doch auch Arbeitsplätze sichern. Überhaupt, ein Ausbau des ÖPNV würde doch mindestens so viele Arbeitsplätze schaffen, wie der Bau von Pkw, und diese Arbeit könnte nicht ins Ausland verlegt werden.