Fahrverbote

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  • Ich verstehe nicht, warum nicht die Maßnahme ergriffen wird, Sprit so zu verteuern, dass stärker darüber nachgedacht wird, ob eine Fahrt mit dem Auto zurückgelegt wird oder eine Alternative in Betracht käme. Menschen, die aus beruflichen, gesundheitlichen oder anderen speziellen Gründen aufs Auto angewiesen sind, könnten ja steuerlich entlastet werden.


    Ein Verzicht auf Individualverkehr per Auto lässt sich meiner Ansicht nach nicht mit den derzeitigen Erwartungen an Verdichtung und immer engere Taktung vereinbaren, mit der doch viele Menschen konfrontiert sind. Ich denke da z. B. an MitarbeierInnen von Pflegediensten, die in immer weniger Zeit ihre Arbeit mit Pflegebürftigen erledigen sollen und dann schnellst möglich in den nächsten Haushalt hetzen müssen. Oder an Mütter kleiner Kinder, die sehr schnell und umfangreich wieder einer Berufstätigkeit nachgehen sollen und Job, Haushalt und alles weitere mit Kita-Öffungszeiten in Einklang bringen müssen. Theoretisch ließen sich sicher viele notwendige Fahrten mit dem Fahrrad oder ÖPNV erledigen, aber für realistisch hielte ich das nur unter der Voraussetzung einer Entschleunigung diverser Lebensbereiche.

  • Ich verstehe nicht, warum nicht die Maßnahme ergriffen wird, Sprit so zu verteuern, dass stärker darüber nachgedacht wird, ob eine Fahrt mit dem Auto zurückgelegt wird oder eine Alternative in Betracht käme. Menschen, die aus beruflichen, gesundheitlichen oder anderen speziellen Gründen aufs Auto angewiesen sind, könnten ja steuerlich entlastet werden.

    In der Stadt: vielleicht, auf dem Land: schier unmöglich. Über Jahre ist der ÖPNV abgebaut worden. In meiner Kindheit hatte noch fast jedes Dorf seinen eigenen Bahnhof, wo man mit dem Zug in die Stadt kam (mindestens stündlich), auch wenn der Bus z.B. wegen Schnee ausfiel. Jetzt sind ganze Bahnstrecken stillgelegt und in die abgelegeneren Dörfer fährt - mit etwas Glück - ein Anrufbus, der natürlich nicht spontan vor der Haustür steht, sondern - da wo ich mal gewohnt habe - mindestens 1 Tag vorher angemeldet werden muss...


    Theoretisch ließen sich sicher viele notwendige Fahrten mit dem Fahrrad oder ÖPNV erledigen, aber für realistisch hielte ich das nur unter der Voraussetzung einer Entschleunigung diverser Lebensbereiche.

    Auch das. Zusätzlich fällt mir auf, dass meine Eltern gar kein (eigenes) Fahrzeug brauchten, um zur Arbeit zu kommen: Sie arbeiteten beide vor Ort und liefen zur Arbeit. Andere wurden in "Schichtbussen" transportiert oder fuhren mit der bereits erwähnten Bahn. Die Arbeitswege sind heute einfach weiter, zumal es auch nicht so einfach ist, der Arbeit 1 Person hinterher zu ziehen, weil das heißen kann, dass die 2. Person den doppelten Arbeitsweg oder gar keine Arbeit hat.


    Im Übrigen würde mich als Verbraucher das Dieselfahrzeug pro km weniger kosten, wenn der Preis identisch zum Benzinpreis wäre, weil es weniger verbraucht. Derzeit ist die KfZ-Steuer für Diesel höher, weshalb ich meine, dass sich ein Dieselfahrzeug erst ab einer bestimmten Jahres-Laufleistung (waren es 15T oder 20T km/a?) lohnt.


    Wie man z.B. Traktoren ohne Diesel betreiben soll, hat mir auch noch keiner erklärt, ich wüsste es aber gern. Und was so schwierig an einer vernünftigen AdBlue-Nachrüstung sein soll, auch.

  • Weil die Autolobby aus Herstellern von schnellen Autos den Politikern weis macht, dass das für die Umwelt nüscht bringen würde.


    Lieschen Müller weiß zwar, dass man ab 160 keine Tachonadel mehr beobachten muß, weils die Tanknadel auch tut, aber Lieschen Müller hat ja auch keine Ahnung von guten Autos.

    Mir wollte ein BMW Verkäufer mal weis machen, dass sein 7er weniger Sprit braucht als mein Kleinwagen. Weil er nämlich für Tempo 200 das Gaspedal nur halb durchdrücken muß während ich mit meinem Kleinwagen (Citroen Saxo) ganz aufs Bodenblech muß.

    (Das das Autochen gar keine 200 lief hatte er gar nicht auf dem Schirm#lol)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

    Einmal editiert, zuletzt von igel ()

  • Ja, genau, die reichen, einflussreichen Käufer von Luxuskarossen sollen ja nicht belangt werden, wie immer... Lieber alles auf die "Normalos" abwälzen. Wäre ja übel, wenn plötzlich die Staatskarossen in Berlin nicht mehr fahren dürften, weil zu große Dreckschleudern, oder? ;)


    Und auch die Industrie wird offenbar nicht belangt. In Stuttgart ist die Messstelle an der Bahn, da werden bestimmt noch Güterzüge vorbei fahren mit Dieselloks! Aber nee, da geht es dann ja wieder gegen die Wirtschaft, das will man ja nicht, wegen der geheiligten Arbeitsplätze. VW wird da bestimmt auch sauber rauskommen und ich glaube auch nicht, dass die da etwas auf eigene Kosten nachrüsten, was viel Geld kostet. Nö, verstecke Mängel gelten offenbar nur bei mittelständischen Unternehmen, aber nicht für die Mega-Konzerne...


    In Oldenburg ist die Messstelle auch am Hauptknotenpunkt, an dem sehr viele Ampeln hintereinander sind, an denen man meistens an allen stehen bleiben muss. Ist doch klar, dass da krasse Abgaswerte auftreten.

      • In Oldenburg ist die Messstelle auch am Hauptknotenpunkt, an dem sehr viele Ampeln hintereinander sind, an denen man meistens an allen stehen bleiben muss. Ist doch klar, dass da krasse Abgaswerte auftreten.

    Aber macht es nicht Sinn zu versuchen die spitzen abzugreifen ? Dass die Luft im Stadtpark gut ist hilft ja nun keinem

  • Man könnte z. B. auch die Ampelführung ändern oder es mal schaffen, dass nicht ewig alle rot haben. Die Verkehrsführung ist in OL eine Katastrophe. Nur Autos abschleppen und hohe Bußgelder können sie gut, z. B. wenn morgens noch kein Halteverbot war, aber dann nachmittags wegen Kramermarktsaufbau Schilder hingestellt werden und die Autos kostenpflichtig entfernt werden. Übrigens ohne vorige Ankündigung.Mir kommt D immer mehr wie ein rechtsfreier Raum vor. In der Ausbildung hieß es noch, Strafe geht nur bei Gesetz zeitlich vorher existierend dass etwas verboten ist, jetzt wird man nachträglich bestraft.

    Einmal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • Naja das es mehrere Probleme gibt ist klar.


    Umfassender ÖPNV - Radstraßen/Wege - haben Vorfahrt vor Autos.


    Wenn ich da bspw. an Lindau denke, ein Teil der stadt liegt wirklich auf der Insel. Ich wäre ja für ein komplettes Fahrverbot auf der Insel, außer der ÖPNV. Sie hätten sogar Parkplätze außerhalb die das ermöglichen. Für Anwohner wird ein bewachter Parkplatz geschaffen. Handwerker bekommen halt relativ unkompliziert eine Genehmigung einzufahren. Fertig - wo wäre das Problem? ^^


    Aber ehrlich, viele sind am Ende auch nicht bereit aufs Auto zu verzichten. Meine Nachbarn fahren alle! immer mit dem Auto zum Bäcker..

  • Weiß hier jemand, was mit den Diesel-Fahrzeugen ist, die die grüne Plakette (Schadstoffklasse 4) haben?


    Wir haben einen alten Benz, der mit der Nachrüstung (hat der Vorbesitzer gemacht) diese Plakette bekommen hat (haben wir auch nach der Ummeldung hier (=Bayern) bekommen.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Weiß hier jemand, was mit den Diesel-Fahrzeugen ist, die die grüne Plakette (Schadstoffklasse 4) haben?

    Wenn ich das richtig mitbekommen habe, war das der Plan:

    Zitat von bussgeldkatalog.org

    Die neue Umweltzone dürfte ohne blaue Plakette nicht mehr befahren werden. Doch welches Auto würde eine blaue Plakette erhalten und welches nicht? Sollte der Plan des Umweltbundesamtes Wirklichkeit werden, hätten folgende Fahrzeuge Glück:

    • Dieselfahrzeuge (Abgasnorm Euro 6)
    • Benzinfahrzeuge (Abgasnorm Euro 3)
    • Elektroautos

    Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 4 oder Euro 5 hätten demnach schlechte Karten. Selbst wenn Sie über eine grüne Umweltplakette verfügen und zurzeit noch überall gefahren werden können, dürften sie in einigen deutschen Städten nicht mehr genutzt werden, wenn die blaue Plakette für Dieselfahrzeuge kommen sollte.

  • Und wie kann man von außen erkennen, dass es sich um ein Dieselfahrzeug handelt?

    Die grüne Plakette habe ich ja nicht automatisch zum neuen Auto bekommen. Da musste ich extra zum TÜV fahren und mir die Plakette holen - und bezahlen.

    Woran erkennt ein Kontrollmensch, dass das vor ihm geparkte Auto eigentlich schon eine blaue Plakette tragen müsste, die es nicht bekäme, weil Euro 5?


    Davon abgesehen, dass es noch keine blaue Plakette gibt und das Thema vor der Bundestagswahl auch vermutlich nicht mehr durch geht.


    Klar, wenn das Auto bei der Hauptuntersuchung ist, wird der Prüfe die grüne Plakette aberkennen. Aber was passiert in der Zwischenzeit, wenn ich mich einfach doof stelle?


    Vermutlich gibt es für diese Fragen noch gr keine Antwort, sondern nur Vermutungen...

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Und wie kann man von außen erkennen, dass es sich um ein Dieselfahrzeug handelt?

    Zum Beispiel an der Typbezeichnung, die meistens auf der Heckklappe steht.

    TDI - Diesel

    TSI - Benziner

    Nur, um mal 2 Beispiele zu nennen.

  • Davon abgesehen, dass es noch keine blaue Plakette gibt und das Thema vor der Bundestagswahl auch vermutlich nicht mehr durch geht.

    Jepp ... so sieht es momentan aus ...


    Und wie kann man von außen erkennen, dass es sich um ein Dieselfahrzeug handelt?

    Die grüne Plakette habe ich ja nicht automatisch zum neuen Auto bekommen. Da musste ich extra zum TÜV fahren und mir die Plakette holen - und bezahlen.

    Woran erkennt ein Kontrollmensch, dass das vor ihm geparkte Auto eigentlich schon eine blaue Plakette tragen müsste, die es nicht bekäme, weil Euro 5?

    ...

    Vermutlich gibt es für diese Fragen noch gr keine Antwort, sondern nur Vermutungen...

    Das muss man doch gar nicht erkennen.

    Autos mit "roter", "gelber", "grüner" oder ganz ohne Plakette haben in einer "blauen" Umweltzone einfach nichts verloren. Dabei ist es dann auch egal ob sie die blaue Plakette nicht bekommen haben, oder sie der Besitzer einfach nicht geholt hat.

  • Blöde Frage, ich hab das Ganze nicht so verfolgt- die Autoindustrie hat massiv beschissen was Abgaswerte angeht und jetzt sind Millionen Verbraucher gestraft, weil sie mit ihren Autos nicht mehr in Innenstädte fahren dürfen? Verkauf geht auch nicht, weil die Dreckschleudern natürlich keiner mehr will.

    Ist das so?

    Was passiert mit den ganzen Autos, die sich ja offensichtlich nicht nachrüsten lassen?

    Und mit den Besitzern?

    Zahlt die Autoindustrie irgendwas für das, was sie verbockt hat oder bleibt das alles am Verbraucher hängen?

    Sind alle älteren Autos (also vor Euro 6) betroffen oder nur bestimmte?

  • Autos mit "roter", "gelber", "grüner" oder ganz ohne Plakette haben in einer "blauen" Umweltzone einfach nichts verloren. Dabei ist es dann auch egal ob sie die blaue Plakette nicht bekommen haben, oder sie der Besitzer einfach nicht geholt hat.

    Ich dachte bisher, die blaue Plakette soll es nur für Diesel geben und die Benziner hätten weiterhin ihre grüne#stirn Na klar. Macht schon Sinn, wenn die neue Blaue dann die jetzige Grüne Plakette wird. Ist ja dann auch wieder eine Einnahmequelle für den TÜV: Eine Plakette kostet 5 Euro. (Sorry für den Sarkasmus)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Blöde Frage, ich hab das Ganze nicht so verfolgt- die Autoindustrie hat massiv beschissen was Abgaswerte angeht und jetzt sind Millionen Verbraucher gestraft, weil sie mit ihren Autos nicht mehr in Innenstädte fahren dürfen? Verkauf geht auch nicht, weil die Dreckschleudern natürlich keiner mehr will.

    Ist das so?

    Exakt!

    Zahlt die Autoindustrie irgendwas für das, was sie verbockt hat oder bleibt das alles am Verbraucher hängen?

    Das ist noch nicht raus, aber ich bin nicht die einzige, die schon anfängt zu sparen und überlegt, wie ein neues Auto finanziert werden könnte. Die Forderung der Verbraucherschützer und der Politik ist klar: Der Verbraucher darf nicht der gelackmeierte sein, die Kosten sind komplett von den Herstellern zu tragen! Aber in Tarifverhandlungen geht man auch immer mit höheren Forderungen, als dann abgeschlossen werden.

    Sind alle älteren Autos betroffen oder nur bestimmte?

    Alle Dieselfahrzeuge Euro 5 Norm und niedriger. Dieselfahrzeuge mit Euro 6 Norm gibt es seit Mitte 2015 zu kaufen. Ich würde nicht behaupten, dass Autos, die seit der Neuzulassung noch nicht ein einziges Mal zur Hauptuntersuchung mussten (das erste Mal ist nach 3 Jahren fällig) als "ältere Autos" bezeichnet werden dürfen!

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich habe heute mal endlich in den Fahrzeugschein geschaut - unser Auto hat tatsächlich die Euro6-Norm, da habe ich ja erstmal Glück. Unfassbar scheiße ist die Nummer natürlich auch noch ohne meine persönliche Betroffenheit....

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Zahlt die Autoindustrie irgendwas für das, was sie verbockt hat oder bleibt das alles am Verbraucher hängen?

    Ich vermute, dass alle Steuerzahler dafür zahlen werden, weil ja sonst sooo viele Arbeitsplätze in der Automobilindustrie gefährdet wären. Es zahlen dann letztendlich auch die, die kein Auto haben, aus welchen Gründen auch immer.

    Gerade heute habe ich gelesen, dass der Ex-VW-Chef Winterkorn eine Rente von 3100€ am Tag (!!!) ausgezahlt bekommt. Sowas macht mich dermaßen sauer. Ich gehe davon aus, dass viele hier sich über 3100€/Monat freuen würden.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)