Aber die Umweltbelastung durch die Akkuherstellung kann man nicht an den Meßstellen der Innenstädte messen. Die Umweltbelastung durch Dieselmotore Verbrennungsmotore schon.
Fahrverbote
Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,
wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.
Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.
Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
-
-
Ja, der ÖPNV könnte besser sein. Von FriedeFreudeEierkuchen sind wir weit entfernt.
Aber - sorry, liebe enttäuschte Gelegenheitsnutzerinnnen, - mir war es bisher möglich mit den Öffentlichen pünktlich in die Arbeit, zu geschäftlichen Terminen (und privaten Festen) zu kommen.Mir nicht. Zur Arbeit komme ich auch mit den Öffis. Zu privaten Festen? Keine Chance! - Da ist er wieder. Der krasse Unterschied zwischen Stadt, Speckgürtel der Städte und Land! Es können nicht alle vom Land in die Stadt ziehen - da gibts ja jetzt schon zu wenig Wohnraum.
Carsharing ist ne tolle Erfindung. Wenn denn ein Auto in Fußläufiger Entfernung steht.
Genau so ist es. Stadt bzw. stadtnah? ÖPNV ist wunderbar, ja. Aber auf dem Land? Forget it! Die Realität ist doch, dass die meisten Städtchen und Dörfer max. jede Stunde angefahren werden und das auch nur im Idealfall. Und selbst wenn, endet der Busverkehr meistens um 19Uhr. Und wie das so ist, dann kommt man meistens von Nord nach Süd, aber nicht von West nach Ost (oder umgekehrt).
Nur weil es dir möglich ist, mit dem ÖPNV so viele Termine zu erreichen, muss das doch lange nicht für viele andere gelten.
Warum denn so genervt?
Bei den Fahrverboten geht es um Verbote in den Innenstädten. In den Innenstädten ist die Luft schlecht, weil so viele Leute mit dem Auto fahren. Außerdem gibt es dort als Alternative einen in der Regel gut funktionierenden ÖPNV. Des weiteren sind die meisten Wege dort so kurz, dass man sie gut mit dem Fahrrad zurücklegen könnte. Die Grafik hier (https://pbs.twimg.com/media/DF1hGAGWsAEFbc2.jpg:large) zeigt, dass ca. die Hälfte der PKW-Fahrten kürzer als 5 km sind. Inklusive Parkplatzsuche ist man auf solchen Strecken innerhalb von Städten in der Regel schneller als mit dem Auto.
In den Innenstädten wohnen außerdem pro Fläche viel mehr Menschen, die unter der Luftverschmutzung leiden.
Ländliche Gebiete, in denen es (leider) keinen gut ausgebauten ÖPNV gibt, haben kein solches Problem mit der Luftverschmutzung, weil dort pro Fläche weniger Autos unterwegs sind. Ich denke, niemand hier streitet ab, dass man dort - insbesondere für den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Transport der Kinder - auf ein Auto angewiesen ist. Das wird sich wohl so schnell nicht ändern.
Wie oft musst du denn in die Innenstadt einer größeren Stadt, wo es ein Fahrverbot gibt bzw. geben wird? Wahrscheinlich nicht so oft. Die Fahrverbote werden doch sowieso nicht flächendeckend kommen. Und wenn ich mir anschaue, wie das in Berlin mit Falschparkern und anderen Verstößen läuft, wird die Stadt im Falle eines Fahrverbots wahrscheinlich sowieso nicht in der Lage sein, das zu kontrollieren. Also alles wie gehabt.
-
Zitat
Rund 38 000 Menschen sind einer Hochrechnung zufolge wegen nicht eingehaltener Abgasgrenzwerte bei Dieselfahrzeugen allein im Jahr 2015 vorzeitig gestorben. 11 400 dieser Todesfälle entfallen auf die EU
von hier, kann man aber überall nachlesen.
Angesichts dieser Zahlen finde ich die aktuelle Diskussion ziemlich seltsam (gelinde gesagt). Nein, nicht die Autofahrer und Dieselauto-Käufer sind die Leidtragenden und Opfer des Dieselskandals, sondern die in ihrer Gesundheit beeinträchtigten und ums Leben gebrachten Menschen.
Auch wenn sich in der aktuellen Debatte alle große Mühe geben, den Kern der Debatte nicht anzusprechen: es geht um den Schutz der Gesundheit von Menschen.
Ich stelle mir gerade vor, jemand schreibt hier im Forum, dass sie 300 Meter auf einem Feldweg Auto gefahren ist ohne ihr Kind ordnungsgemäß im Kindersitz zu sichern. Uh, uh. Aber beim Abgas-Problem darf man ruhig die eigene Bequemlichkeit über das Leben anderer Menschen stellen. Und kein Mensch empört sich. Ich finde das komisch.
(Im Übrigen ist Stickoxid ein Umweltproblem, das keines sein müsste. Man baut diesen AdBlue-Tank in ausreichender Größe in die Dieselfahrzeuge ein, zwingt die Autofahrer zum regelmäßigen Nachfüllen (sonst fährt die Karre halt nicht) und das Stickoxid-Problem ist gelöst. Bei den LKW geht es schließlich auch.)
Ist doch klar, wieso das so ist. Die Todesfälle durch Luftverschmutzung sind etwas Abstraktes. Da fühlt man sich nicht persönlich betroffen.
Aber wenn man sein teuer gekauftes Auto nicht mehr überall fahren darf, dann ist das etwas sehr Persönliches. Und das ist doch viel schlimmer als die vielen Todesfälle durch die Luftverschmutzung.
-
Wie oft musst du denn in die Innenstadt einer größeren Stadt, wo es ein Fahrverbot gibt bzw. geben wird? Wahrscheinlich nicht so oft. Die Fahrverbote werden doch sowieso nicht flächendeckend kommen.
Die Pendler, die zur Arbeit müssen, haben da durchaus ein Problem. Wie schon geschrieben, sind die Park&Ride Parkplätze, die ich kenne regelmäßig zu sehr früher Zeit schon voll. Und somit ist dann die Landbevölkerung doch wieder vom Fahrverbot in den Innenstädten bedroht.
-
Wie oft musst du denn in die Innenstadt einer größeren Stadt, wo es ein Fahrverbot gibt bzw. geben wird? Wahrscheinlich nicht so oft. Die Fahrverbote werden doch sowieso nicht flächendeckend kommen.
Die Pendler, die zur Arbeit müssen, haben da durchaus ein Problem. Wie schon geschrieben, sind die Park&Ride Parkplätze, die ich kenne regelmäßig zu sehr früher Zeit schon voll. Und somit ist dann die Landbevölkerung doch wieder vom Fahrverbot in den Innenstädten bedroht.
Aber das sind dann ja andere Fahrten als die von AnneL erwähnten unter-5-km-fahrten. Es gibt - va für Städter - unglaublich viele Möglichkeiten, auf einen eigenen Pkw zu verzichten.
Und wenn du zb in eine der riesenstädte pendeln musst gibt es eben auch Alternativen . Man muss sie schmackhaft machen, das sind sie im Moment sicher nicht immer und überall.
-
Wie oft musst du denn in die Innenstadt einer größeren Stadt, wo es ein Fahrverbot gibt bzw. geben wird? Wahrscheinlich nicht so oft. Die Fahrverbote werden doch sowieso nicht flächendeckend kommen.
Die Pendler, die zur Arbeit müssen, haben da durchaus ein Problem. Wie schon geschrieben, sind die Park&Ride Parkplätze, die ich kenne regelmäßig zu sehr früher Zeit schon voll. Und somit ist dann die Landbevölkerung doch wieder vom Fahrverbot in den Innenstädten bedroht.
Aber das sind dann ja andere Fahrten als die von AnneL erwähnten unter-5-km-fahrten. Es gibt - va für Städter - unglaublich viele Möglichkeiten, auf einen eigenen Pkw zu verzichten.
Und wenn du zb in eine der riesenstädte pendeln musst gibt es eben auch Alternativen . Man muss sie schmackhaft machen, das sind sie im Moment sicher nicht immer und überall.
Wir haben lange an jeweils einer der "Einfallsstrassen" in unsere Stadt gewohnt. Und nun leben wir in einer Stadt mit einem ausgezeichneten ÖV - auch für den Speckgürtel oder die Agglo, wie das hier heisst. Hätte man alle Autos rausgepickt, die an uns verbeifuhren zweimal am Tag, deren Insassen ohne grossen Aufwand auch mit der S-Bahn zur Arbeit hätten können (oder den Park und Ride-Bahnhof im Nachbardorf benützen), wären wir locker ein Drittel der Autos losgewesen, jede Wette.
Und ja, für die "ich ziehe aufs Land, damit meine Kinderchen an der frischen Luft aufwachsen und es ist mir scheissegal, wenn dafür anderer Leute Kinder meinen Dreck einatmen müssen"-Agglos habe ich nur bedingt Sympathien...
In meinem Wohnunfeld ist es in dem allergrössten Teil der Fälle eine Mischung aus Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit, warum das Auto zum Pendeln sein "muss". Roadpricing würde ich sehr begrüssen, ja.
Liebe Grüsse
Talpa
-
es muss mehr als der verkehr sich ändern, wenn gerechtfertigt werden soll, dass leute viel aufriss und unbequemlichkeit in transport und verkehr stecken. ich stehe offen dazu. mein leben ist üblicherweise entspannt wie eine waschmaschine im schleudergang. da nutze ich bewusst JEDE gelegenheit, meine BEQUEMLICHKEIT so groß wie möglich zu schreiben.
und lass mir auch kein mieses ökogewissen machen, so lange andere noch fleisch essen etc..
bzgl des wohnorts: mein bruder und familie sind bis dato zufriedene innenstadtbewohner. jetzt ziehen sie aber in einen ländlichen vorort (ich zweifle an, dass es da ÖPNV gibt). nicht wegen des gemütlichen landlebens, sondern weil mit dem 2. kind definitiv KEINE wohnung in der innenstadt mehr verfügbar/bezahlbar ist, die größenmäßig passt. es ist krank, was selbst in dortmund (unsexy) für mieten verlangt werden. o.k., in der nordstadt gäbe es ggf. möglichkeiten, aber dass da niemand hin wollen würde, ist nur logisch.
-
patrick*star ich denke es sollte jedem unbenommen bleiben, sein eigenes Auto zu nutzen. Aber man kann ja versuchen die äußeren gegebenheiten so zu verändern, dass es einem leichter fällt, aufs Auto zu verzichten.
Eine schöne Idee fand ich es damals, dass der Weg zur Arbeit eben nicht nur steuerlich geltend gemacht werden kann, wenn man ein Auto nutzt.
Oder die jobtickets, die es vielerorts gibt. Oder attraktive Preise im öpnv. Wenn man aggressiver umweltschutz betreiben will kann man Subventionen für Kraftstoffe und autoindustrie stecken lassen, aber ich fürchte das wird so schnell nicht geschehen.... Wenn die tankfüllung, die man in der Woche braucht nicht 80 sondern 200€ kostet fällt es leichter, mal 10 minuten auf den Bus zu warten
-
Wie gesagt, Patrick, ich schimpfe nur über die PendlerInnen, deren Situation ich beurteilen kann, vor meiner Haustür - und da besteht die Bequemlichkeit in erster Linie darin, dass man sich nicht an den 15-Minuten Takt (sic!) und die anderen Menschen im ÖV halten muss, sondern lieber ein Drittel mehr Reisezeit hat, damit man im eigenen Auto im Stau stehen kann... (Mein Mann bevorzugt bei seinen Kundenbesuchen zu den Hauptverkehrszeiten das Fahrrad, denn vor lauter Agglos alleine im Auto kommen die Arbeiter in der Stadt kaum auf ihre Baustellen, zum Beispiel)
Das es in den meisten deutschen Städten und ihrer Umgebung komplett anders aussieht, ist mir klar.
Liebe Grüsse
Talpa
-
Ich fahre nicht gerne mit dem Auto in die Stadt. Zu verstopft, zu teure Parkplätze, usw. Ich fahre eigentlich nur noch in die Städte für Termine wie Kieferorthopäde. Das heisst aber auch, dass ich zu denen gehöre, die nicht shoppen gehen in die Stadt. Was es hier im Umfeld nicht gibt, bestelle ich online. Da wird dann natürlich wieder gejammert über die Einkaufszentren, die leer stehen, KLeidergeschäfte die zu gehen. Naja, ich denke ausser Metropolen wie Berlin, München, Zürich, ... müssen die meisten Städte andere Konzepte für ihre Innenstädte entwickeln.
Die Städtchen, die ich am meisten besuche, da nah, haben alle einen Kern ohne Autoverkehr...und sind Nachmittags einfach leer. Leere Geschäfte, leere Lokale.
Versteht mich nicht falsch, dass soll kein Aufruf sein, wieder mehr Autoverkehr zu zulassen, aber das das teilweise dann auch Auswirkungen hat, die man vorher evtl. nicht so auf dem Bildschirm hatte.
Aber bloss zum shoppen ist mir die Anfahrt dann zu mühsam, weil ich ja doch erst mit dem Auto zum Bahnhof fahren muss, da unser Dorf keinen ÖV Anschluss hat.
-
Die drohenden Fahrverbote unterscheiden aber nicht in Notwendig und Unnötig sondern nach einer Euro Norm, die sich nicht auf die tatsächlich ausgestoßene Abgasmenge, sondern auf Laborwerte bezieht. Und dadurch dürften dann in der Praxis kleine sparsame Autos nicht, große Schlucker aber doch fahren.
bei solch unsinnigen Regelungen ist es nicht vermittelbar, warum man seine Bequemlichkeit aufgeben soll.
-
Talpa, du kannst jetzt von dir/euch auf alle anderen schließen?
Ich habe mal gelesen, dass viele Menschen, die gern in (Groß)Städten wohnen möchten, dort zwar schnell einen Job aber praktisch keinen bezahlbaren Wohnraum finden.
Viele von denen würden sicher gern aufs Pendeln verzichten.
Das kostet nämlich durchaus erhebliche Ressourcen ihrer privaten Lebensplanung.
Wenn der Großstädter - einem gut funktionierenden innerstädtischen ÖPNV sei Dank - schon Zeit mit seiner Familie verbringen kann, steckt der "Agglo" noch im Feierabendverkehr.
Man könnte den Spieß auch umdrehen und den (Groß)Städtern vorwerfen, dass sie zwar alle Vorteile der Stadt haben wollen (und da gibt es einige), die Nachteile aber bitte auf die abwälzen wollen, die aufgrund unterschiedlicher Umstände nicht das Glück haben, in dieser Stadt zu wohnen.
Zu den hochgerechneten Dieseltoten:
Zitat
Nun heizen exorbitante Todeszahlen wie die von der Europäischen Umweltagentur EEA genannten 10 610 vorzeitigen Todesfälle pro Jahr durch NO2 die Debatte über den Diesel zusätzlich an. Laut offiziellem EEA-Bericht sind in Deutschland 868 700 verlorene Lebensjahre durch Feinstaub und NO2 zu beklagen. Gespiegelt an offiziell insgesamt 4,6 Millionen jährlich verlorenen Lebensjahren in Deutschland durch Herz-Kreislauf-Lungenleiden wäre etwa jedes fünfte verlorene Lebensjahr durch die Luftqualität bedingt.Dies steht im unerklärlichen Widerspruch zu allen Aussagen der Medizin bezüglich der Gefahr von Bluthochdruck, Zigaretten oder anderen Einflüssen, denen jeweils ein etwa tausendfach höheres Risikopotenzial zugeordnet wird als der Luftqualität. Hat sich die EEA also um den Faktor 1000 bis 10 000 verrechnet? Eine vernünftige analytische und sachliche Analyse scheint in diesen Tagen jedoch unmöglich.
Quelle:
-
Wie gesagt, Patrick, ich schimpfe nur über die PendlerInnen, deren Situation ich beurteilen kann, vor meiner Haustür -
Das es in den meisten deutschen Städten und ihrer Umgebung komplett anders aussieht, ist mir klar.
Liebe Grüsse
Talpa
Ich wiederhole mich gerne, Adrasteia.
-
Es ist ja auch nicht immer alles so schwarz-weiß. Wir wohnen in der Pampa und haben unseren Wohnort in Fahrradentfernung zu Schule und Arbeitsplatz für 4 von 5 Personen bewusst gewählt.
Die 5. Person (ich) pendelt mit dem PKW 20km zum Bahnhof und von dort aus mit völlig überlastetem ÖPNV in die nächste größere Stadt. Der ÖPNV ist ziemlich unzuverlässig und bereitet mit oft Stress, da ich Termine verpasse und Pünktlichkeit oft nicht möglich ist. Die Züge zu Pendlerzeiten sind chronisch übervoll und es kommt nicht selten vor, dass Fahrgäste verzeifelt von Tür zu Tür laufen um noch irgendwo reinzukommen.
Obwohl unsere Autofahrten gebündelt und geplant werden, kommen wir auf über 20.000 km Jahresfahrleistung und fahren somit einen Diesel. Hinzu kommt der höhere Drehmoment des Diesels, der es uns möglich macht, mit einem verhältnismäßig kleinen Auto befriedigende Leistungen im notwendigen Anhängerbetrieb zu erhalten. Mit dem Anhängerbetrieb ermöglichen wir z.B. unsere nahezu klimaneutrale Heizung. Für uns wäre ein Elektroauto derzeit absolut keine tragfähige Alternative.
Im Gegenzug bin ich bereit, mein Auto an der Grenze einer Umweltzone auf einen P+R Parkplatz zu fahren und von dort aus mit dem ÖPNV in die Stadt zu fahren. Ich würde auch AdBlue nachrüsten.
-
Und ja, für die "ich ziehe aufs Land, damit meine Kinderchen an der frischen Luft aufwachsen und es ist mir scheissegal dass anderer Leute Kinder meinen Dreck einatmen müssen"-Agglos habe ich nur bedingt Sympathien...
Boah, da hast du aber extra tief in der Klischeekiste gewühlt. Und jetzt komm nicht mit "Ich beschreibe nur was ich vor meiner Haustür beobachte" Deine Haustür befindet sich offenbar in der Stadt und somit hast du wohl keine Nachbarn, die dir erzählen können, weshalb sie auf dem Land leben. Das ist lediglich deine Interpretation.
Ich für meinen Teil habe früher gern in der Innenstadt einer Großstadt gelebt, als ich während der Ausbildung noch preiswert in einem Zimmerchen im Schwesternwohnheim leben konnte. Damals besaß ich auch noch kein Auto und habe es nie bedauert.
So würde ich jetzt mit sechsköpfiger Familie auch immer noch gern leben. Aber dafür müssten ich und mein Mann schon mindestens Chefärzte sein, um uns die astronomischen Immobilienpreise leisten zu können. Selbst für den Stadtrand oder die Kleinstadt braucht man hier in der Gegend als größere Familie schon mindestens ein überdurchschnittlich gutes Einkommen. In der Stadt, selbst in der Kleinstadt, kenne ich daher nur Familien mit höchstens zwei Kindern. Die Familien mit drei oder mehr Kindern wohnen ausnahmslos auf dem Dorf. Und die Zwei-Kind-Familien, die nur ein Handwerker-, Busfahrer-, Verkäuferinnen-, oder Pflegekraft-Einkommen zur Verfügung haben, leben ebenfalls auf dem Dorf. In der Stadt sind die Akademiker unter sich. Und die Singles.
-
Da scheinen sich ja eine Menge Leute über ein für sie so absolut nicht passendes Klischee zu ärgern...
Und auch wenn Du findest, ich dürfe das nicht: doch, ich beschreibe das was ICH hier erlebe - und glaub mir, ich habe eine Menge Erfahrung mit Neubaugebieten in der Agglo... und, trotz meinen schrecklichen Vorurteilen sogar eine Menge Bekannter, die so wohnen. Und die reden immer noch mit mir...
Aber eben: ich rede offensichtlich nicht von Eurer Wohnsituation (by the way: wir könnten es uns nicht leisten, auf dem Land wohnen - denn neben dem auch dort teuren Wohnraum müssten wir zwei Autos haben, während wir hier keines haben - bzw. nur das Geschäftsautos meines Mannes) sondern von der Situation um meine Stadt rum. Das ist keine Grossstadt, hat einen guten funktionierenden ÖV und einen enormen Zuzug an gutverdienenden Migranten in- und ausländischer Herkunft. Mit allen folgenden Problemen (das zum Beispiel Kinder in unserem Kindergarten und Schule lernen müssen, wie man richtig einschätzt, dass die meisten SUV-Fahrer schlichtweg nicht über ihren rechten Reifen hinwegsehen und sie deshalb Reifenfutter sind...).
Aber das hat nichts mit den Fahrverboten bestimmter Fahrzeugtypen in D zu tun und wie schon etwa dreimal wiederholt: es hat nichts mit Eurer Wohnsituation um die meisten deutschen Städte zu tun und war wohl ein fehlplatzierter Einwurf in die Diskussion.
Liebe Grüsse
Talpa
-
Nur weil es dir möglich ist, mit dem ÖPNV so viele Termine zu erreichen, muss das doch lange nicht für viele andere gelten.
Ich habe von mir berichtet, was denn sonst? Ich weiß schon, was es bedeutet, wenn man "ich" oder "mir" schreibt. Das war Absicht.
Es wurde in diesem Thread schon ziemlich viel Negatives über den ÖPNV geschrieben - übrigens ohne, dass sich eine der Schreiberinnen ein "Nur weil du ... muss das noch lange nicht für viele andere gelten" anhören musste . Und da dachte ich, ich schreibe mal ein Gegenbeispiel.
Auch ich bin öfter in Ecken unterwegs, letzte Woche zum Beispiel ein Industriegebiet im Umland, da fährt nur einmal die Stunde ein Bus. Vielleicht sind meine Ansprüche auch einfach geringer, was weiß ich. Ich habe auch nicht geschrieben, dass ich nie Verspätungen oder Zugausfälle erlebe, sondern dass ich in zwanzig Jahren nie einen Termin deswegen platzen lassen musste. Mein Erfahrungsbericht gegen ein "beruflich kann man nie nicht den ÖPNV benutzen, das ist viel zu unzuverlässig".
-
Mein Mann wohnte in D ja wirklich in einem Kaff. Ich bin genau einmal mit dem Zug hingefahren. Mit dem Auto hatte ich 4 Stunden, mit dem Zug 6. Und natürlich waren die Verbindungen nicht aufeinander abgestimmt, das heisst, ich hatte in Landau 1 Stunde Wartezeit. Und ich war hochschwanger und es war heiss...und es lief feucht an meinem Schenkel runter. Panisch überlegte ich ob das nun einen Blasensprung ist und ob ich mich diesen netten Nonnen, die ebenfalls warteten an den Hals werden soll...denn sonst war dort einfach nichts.
Aber es war zum Glück nur der Schweiss, der mit runterlief
Der Heimweg war auch nett. Der Bus, der da mehr oder minder sporadisch mal im dem Dorf vorbeikommen sollte, kam einfach nicht. Auskunft: seit die Linie privatisiert wurde, gibt es das immer wieder mal, dass der einfach nicht fährt.
Nun, ich bin nie wieder in die Versuchung gekommen mit dem Zug hinzufahren.
Ich denke, Deutschland hat da durchaus noch Ausbaupotential im Öffentlichen Verkehr vor allem auf dem Land und Wochenende / Randzeiten.
Ich habe mal eine Vereinsreise nach Deutschland organisiert, natürlich am Wochenende. Ich musste einen Reisebus mieten, mit ÖV war da nichts zu wollen. Echt schade.
-
mein vater fährt in seiner stadt in ba-wü seit jahren ehrenamtlich bürgerbus, weil die linie einfach eingestellt wurde, obwohl dringend benötigt.
-
Gerade eben gelesen:
http://www.theeuropean.de/seba…-angebliche-dieselskandal
ZitatDeutsche Umwelthilfe. Wie gut das klingt. Nach Rettung für seltene Vogelarten vor Baggern mit grausamen Stahlzähnen. Liebe Leser – vergessen Sie’s. Diese „Umwelthilfe“ ist eine Organisation mit heute rund 80 Mitarbeitern, die als Wirtschaftsbetrieb straff geführt wird, und das seit mehr als 40 Jahren. Nicht Spenden oder Mitgliedsbeiträge sind seitdem die wichtigste Geldquelle, sondern es stand immer die Auftragsarbeit für Konzerne im Vordergrund, zum Beispiel das Verfassen von Nachhaltigkeitsberichten. Das meiste Geld aber wird mit „guter“ Schnüffelei gemacht. Verdeckte „Ermittler“ gehen durch Möbelhäuser und Supermärkte, besuchen Gaststätten. Wird irgendeine Verordnung auch nur ein bisschen verletzt, schlägt die „Umwelthilfe“ zu – Abmahnung! Das hat Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch, ein echter Schwabe, ganz genau organisiert. Exakt und unerbittlich wie die Kehrwoche in einem Plochinger Mietshaus.
Zunächst sind meist 245 Euro fällig. Der Trick: Diese Abmahnungen sind langjährig laufende Rechtstitel. Im Wiederholungsfall, und sei es nach vielen Jahren – die verdeckten „Ermittler“ kommen ja wieder –, müssen die Ermahnten eine erneute Strafe zahlen, und dann geht’s bei 5.000 Euro erst los. Den Gewinn streicht dann nicht etwa eine Stiftung ein, die arme Vögel vor Baggerzähnen rettet, sondern die Deutsche Umwelthilfe.
...
Der Autokonzern Toyota ist Großspender der DUH. Von jährlich 80.000 Euro ist die Rede, aber überprüfbar ist es nicht. Dieser japanische Konzern weiß dabei genau, was er tut. In Japan werden die Toyota-Werke größtenteils mit Atomstrom betrieben. Das stört die Deutsche Umwelthilfe offenkundig nicht. Und Toyota hat ein vitales Interesse an der Schädigung zum Beispiel von VW, denn es bringt die Japaner insgeheim zur Weißglut, dass sie die Weltmarktführerschaft an die Wolfsburger abtreten mussten. Natürlich ist Toyota auch Vorreiter bei Hybrid-Antrieben, das ist unbenommen, aber Hand auf’s Herz. Atomstrom bei Toyota – harte Bandagen für die Weltmarktführerschaft: Wer an vorrangig oder gar ausschließlich umweltbezogene Motive bei Toyota-Spenden für die DUH glaubt, bei dem bringt auch der Osterhase die Eier.
Im übrigen kennt sich DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch, der gelegentlich medienwirksam im Toyota-Hybrid zu Diesel- und anderen Gipfeln vorfährt, mit der Autoindustrie aus. Bis 2004 schrieb seine Abmahnfirma die Nachhaltigkeitsberichte für die Daimler AG, und das war, abgesehen, von der Reputierlichkeit, gewiss kein schlechtes Geschäft.
...
Auch Vertreter der Rußfilterhersteller räumten gegenüber dem Oberbayerischen Volksblatt ein, dass sie Spender der DUH seien: sogar die größten! Ein Schelm, wer dabei Böses denkt: Besitzer von Diesel-Autos müssen teure Filteranlagen kaufen, und die Hersteller dieser Rußfilter spenden großzügig an den Abmahnverein, der wiederum den politischen Druck zur Durchsetzung entsprechender Regularien aufbaut – sauberes Geschäft!
...
A propos „Geschäft“ – der Tagesspiegel, Berlin, hat dazu recherchiert: „Mit dem Abmahngeschäft nimmt die Umwelthilfe Millionenbeträge ein. Von Jahr zu Jahr wird es mehr: 2014 waren es 2.323 Millionen Euro, im Jahr zuvor 1.790 Millionen, 2009 waren es noch 676.000 Euro. Diese Gelder haben zunehmend mehr Anteil am Etat der Organisation.
Es geht nicht um Gesundheit oder Leben, nur ums Geld.
Zudem lenkt der Dieselskandal gerade ganz prima von den vielen anderen Problemen ab, die im Vorfeld der nächsten Bundestagswahl diskutiert werden sollten (oder besser nicht diskutiert werden sollen) ...