1. Treffen mit HG Hebamme - was fragt man da so?

Aus eigener leidvoller Erfahrung: wie sieht ihre Vertretungsregelung im Krankheits-/Abwesenheitsfall aus? Hat sie irgendwelche Abwesenheiten in der Rufbereitschaftszeit geplant?

Alle anderen Fragen würde ich aus den Erfahrungen der bisherigen Schwangerschaften ableiten...hattest du irgendwelche Probleme, Wehwehchen, Schwierigkeiten bei den Geburten, bei denen du dir dieses Mal mehr/andere Hilfe erwartest?

Auch würde ich fragen wie sie mit vorzeitigen Blasensprüngen und über den ET gehen umgeht.

Kommen bestimmt noch bessere, ausführlichere Antworten. Ansonsten gibt es auch Checklisten im Internet, an denen man sich langhangeln kann.

Beim ersten Treffen geht es vordergründig um die Chemie, um abzuschätzen, ob sie die richtige ist und ob du dir vorstellen kannst, dein Kind mit Hilfe dieser Frau zu gebären.

Fragen ergeben sich oft einfach im Gespräch.

Aber was schon mal interessant wäre zu wissen:

Wie oft kommt sie?

Wie sieht ihre Begleitung während der Geburt aus? Meine 1. Hebamme z.B. war eine, die sich während der Wehen ganz stark zurücknimmt und als mehr oder weniger als stille Beobachterin in der Ecke sitzt und erst gegen Ende "handwerklich" dabei ist. Die zweite war aktiver involviert, hab mehr Vorschläge gemacht. Überleg dir, was du möchtest und sprich auch ihr gegenüber aus, was du dir vorstellst und brauchst.

Welche Voruntersuchungen hält sie für sinnvoll?

Wie ist das mit einer Vertreteung, wenn sie an dem Tag nicht kann? Kannst du die Vertretung auch bei einem Termin kennenlernen?

Kann/darf sie im Falle einer Verlegung ins nächste KH weiter die Geburt betreuen? Wenn nicht, darf sie als Begleitung trotzdem dabeisein?

Wie sieht es mit der finanziellen Seite aus?

darf ich mal kurz zwischenfragen, wie man eine hausgeburtshebamme findet? Die bräuchte ich nämlich erstmal, bevor ich ihr fragen stellen kann.

Die Chemie ist nur wichtig, wenn sie nicht stimmt. Manchmal trifft man jemanden und weiß, man wird nicht grün mit ihm/ihr. Oder wenn du das Gefühl hast, es klappt nicht mit ihr. Der Hebamme, die ich beim 1. Kind hatte, habe ich in der 2. Schwangerschaft abgesagt, weil ich merkte, dass ich mit ihr keine Hausgeburt haben kann.

Ich finde die Chemie sehr wichtig! Klar, kann ich die Hebamme im Krankenhaus auch nicht aussuchen, aber genau deswegen geh ich ja auch nicht ins Krankenhaus

Ich hab bei wico die Hebamme gewechselt, weil s nicht gepasst hat (und ich im hebammenparadies gewohnt hab und ich die Auswahl hatte) . Dabei war sie nett. Aber nett reicht mir nicht für eine Geburt.

Für mich ist wichtig:

Mhm, wie sag ich's... Wie risikobewusst oder risikobereit ist sie? Und du? Passt ihr da zusammen? Wann verlegt sie? Wie "alternativ" ist sie? Passt das für dich?

Meine damalige Hebamme macht z.B. keine Geburten ohne den großen Ultraschall. Das passte für mich, denn ohne us war mir ohnehin zu riskant. Es gibt aber auch andere Optionen. ...

Wie lange geht sie über Termin? Und was passiert dann?

Wann beginnt die Rufbereitschaft? Was kostet sie? (Ich weiß nicht ob das ohnehin einheitlich geregelt ist)

Wie oft kommt sie vorher? Willst du die meisten Vorsorgen bei ihr machen?

Wie lange braucht sie bis sie bei Geburt da ist? Wie schnell brauchst du sie?

Zitat von Gummibärchen

darf ich mal kurz zwischenfragen, wie man eine hausgeburtshebamme findet? Die bräuchte ich nämlich erstmal, bevor ich ihr fragen stellen kann.

Internetsuche, Hebammendatenbanken (u.U. sind die aber nicht aktuell), regionales Hebammenverzeichnis (gab es bei uns), Geburtshaus (ggf. auch weiter entferntes GH anfragen - entweder eine eigene Hebamme macht das oder sie kennen jemanden), hier im Forum fragen... . Du kannst auch Hebammen, die Du kennst oder aufgeschlossene FÄ nach Tipps fragen.

Ich würde wissen wollen, wieviele Geburten sie annimmt für deinen Entbindungszeitraum.

Ich hatte eine recht kompetente Hebamme damals. Aber das wussten auch viele andere Frauen. Letztlich waren wir alleine im Geburtsvorbereitungskurs dann schon 4 Frauen mit nahezu gleichem ET. Und ja, das hat uns alle gestreßt damals. Bei mir ist es glücklich ausgegangen. Allerdings hat meine Schwester die gleiche Hebamme gewählt ein Jahr später und sie hatte dann genau das Problem: sie wollte nämlich mit dieser Hebamme als Beleghebamme ins KH. Aber die Hebamme war Beleghebamme in 2 Häusern und war schon mit einer Frau im KH. Also musste meine Schwester dann auch dorthin fahren, obwohl sie das gar nicht vorhatte (deutlich weiter entferntes KH) und hat dann dort mit der Praktikantin entbunden. Diese Praktikantin war wohlgemerkt schon seit Jahren dabei und ist inzwischen selber eine tolle Hebamme und die Geburt war auch gut, das KH wohl sogar deutlich besser als das geplante... Trotzdem finde ich das irgendwie nicht so wirklich okay so. Daher hätte ich für mich wohl beim nächsten Kind eine andere Hebamme gewählt, was meine Schwester allerdings nicht so sah, weil die Geburt ja letztlich gut war.

Wenn das für dich relevant ist, würde ich auch nach den Kosten fragen. Da ist die Spannweite ja doch breit. Meine Hebamme oben z.B. hat die Begleitung damals relativ preisgünstig anbieten können, weil sie halt soviele Geburten hatte. Das ist natürlich dann auch wieder angenehm.

Mich würde wohl auch interessieren, wie die Geburten bei ihr so laufen. Und mir wäre es auch wichtig eine erfahrene Hebamme zu haben, einfach damit eine Hausgeburt auch so sicher wie möglich ist. Sie sollte sich auch nicht scheuen eine Geburt zu verlegen, wenn sie ein schlechtes Gefühl hat. Eine Hebamme, die grundsätzlich nie verlegt, wäre mir suspekt, denn das spiegelt die Realität nicht wieder, nicht jede Geburt läuft gut, nur weil man zuhause ist.

Ich empfinde es in dem Zusamenhang als Pluspunkt, wenn eine Hebamme auch Beleghebamme ist, weil sie dann bleiben kann, falls verlegt wird. Aber das wird man nicht überall finden können. Auch das ist wohl für die Hebammen schwieriger geworden. Meine damalige Hebamme ist wohl inzwischen keine Beleghebamme mehr, wenn ich das richtig gehört habe.

Ich wünsche dir ein gutes Gespräch! Es ist so aufregend schwanger zu sein und das so zu planen...

Oh, das will ich auch wissen!

Darf ich das nochmals hochholen?

Ich gehe morgen ein Geburtshaus ansehen, im neuen Jahr treffe ich eine Hausgeburtshebamme zum Kennenlernen.

Als bekennender Informationsjunkie habe ich mal eine unsortierte Frageliste gemacht. Danke schonmal für die Hinweise hier, ansonsten habe ich noch die Fragen aus Ina May Gaskin's selbstbestimmte Geburt hinzu genommen.

Googeln hat mich nicht wirklich weiter gebracht. Vielleicht mag noch jemand hier seine Gedanken da lassen.

Liebe Grüsse

Nollaun

Fragen Geburtshaus/ Hausgeburt

• GH Wann empfehlen Sie ins Geburtshaus zu gehen? /
• HG Wann sollte ich Sie kontaktieren? Wie lange brauchen Sie, bis sie bei mir zu Hause sind?
• HG Wie lange sind Sie schon Hebamme? Wie lange arbeiten sie als HG-Hebamme? Wie viele Hausgeburten haben Sie schon betreut?
• GH, Gibt es 1 zu 1 Betreuung unter der Geburt?
• Sind zur Endphase der Geburt zwei Hebammen anwesend?
• Werde ich die betreuende(n) Hebamme(n) vorher Kennenlernen?
• Führen Sie eine Statistik über die begleiteten Geburten. Darf ich diese einsehen?
• Wie läuft eine Verlegung ab? Begleiten Sie mich nach einer Verlegung weiter?
• Wieviel Prozent der Geburten werden verlegt?
• Wieviele Frauen, die sie betreuen, haben einen Geburtstermin nahe an meinem?
• HG Wie verhalten Sie sich, wenn eine andere Frau in Ihrer Betreuung gleichzeitig mit mir Wehen bekommt?
• GH Was passiert, wenn die Gebärsäle alle belegt sind?
• HG Was passiert im Falle von Krankheit oder Abwesenheit? Haben Sie eine Vertretung?
• Kommt es vor, dass sie Frauen unter der Geburt abweisen müssen?
• Machen Sie Dammschnitte? Wenn ja, wie häufig kommt das vor?
• Gibt es eine Geburtswanne in jedem Gebärsaal? Wieviel Prozent der Geburten finden im Wasser statt?
• Verwenden Sie pharmazeutische Produkte zur Weheneinleitung?
• Welche Methoden zur Geburtsbeschleunigung verwenden Sie? Eipollösung, Öffnen der Fruchtblase, Muttermunddehnung?
• Kann ich während der Wehen Essen und Trinken?
• Haben Sie ein Sauerstoffgerät bei der Geburt bei sich/ im Geburtshaus?
• Welche pränatalen Untersuchungen führen Sie Routine mässig durch?
• Welche Massnahmen unter der Geburt führen sie Routinemässig durch?
• Wie wird mit einem vorzeitigem Blasensprung umgegangen?
• In welchem Zeitraum (SSW) ist eine Geburt im Geburtshaus/ Hausgeburt möglich?
• Welche Methoden zur Schmerzlinderung der Wehen schlagen Sie vor?
• Ist die Wehendauer zeitlich begrenzt?
• Ist die Phase des Pressens zeitlich begrenzt?
• Legen Sie mir mein Baby nach der Geburt auf den Bauch oder darf ich, wenn möglich, mein Baby selbst auffangen?
• Setzen Sie unterstützende mechanische Massnahmen zum Ende der Geburt ein? Saugglocke oder Zange? Kristellern? Wenn ja, bei wieviel Prozent?
• Warten Sie mit dem Abklemmen der Nabelschnur bis zum Auspulsieren?
• Können die Herztöne meines Babies in bestimmten Abständen abgehört werden statt eines durchgängigen CTG's? Falls CTG, haben sie ein schnurloses CTG, mit dem ich mich frei bewegen kann? Kann ich damit auch ins Wasser?
• Wie sehen Sie ihre Aufgabe unter der Geburt? Eher zurück haltend? Eher leitend?
• GH Ist eine ambulante Geburt möglich? Wenn ja, wann kann ich nach Hause gehen?
• Was halten Sie von Geburtshypnose?
• Führen Sie Geburten in BEL durch? Wie sieht es aus mit Sternenguckern?

Ich finde die Chemie total wichtig! Ja, im KH kann man es sich nicht aussuchen, aber eine falsche Person, bei der man sich gar nicht wohl fühlt, kann den Geburtsverlauf schon negativ beeinflussen, das musste ich leider selber erfahren.

Dank Dir!

Ja, die Chemie und das Vertrauen ist sicher das Grundlegende!

Edit: Ob die Chemie stimmt, sehe ich ja auch im Gespräch, während Sie mir meine Fragen beantwortet. Ob sie z.B. Geduld hat, auf meine Sorgen einzugehen. Bei der ersten Geburt habe ich das etwas vernachlässigt und viele der Fragen z.B. als selbstverständlich voraus gesetzt, was sie dann trotz prinzipiell ähnlicher Einstellung zur Geburt, im Detail doch nicht alle waren.