Wut bei 9 Jährigem ufert völlig aus

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  • Hallo,


    ich bin echt sehr verunsichert und belastet derzeit.:(

    Mein großer Sohn ist vor einiger Zeit 9 geworden. Hiervor schon und phasenweise haben wir mit ihm massive Schwierigkeiten, was Grenzziehungen angeht.


    Beispiel:Medienkonsum.


    Er darf das iPad zum Hörspiele hören nutzen, darf darauf auch spielen und ein alter Gameboy und ein Nintendo, das er zum 9. bekam gibt es auch noch.

    Was das Spielen mit jeglichen Medien angeht, haben wir klare Regeln (Mo.&Do., je 1h). Er darf allerdings Hörspiele hören, wenn er mag. Oft malt er dann mit seinem kleinen Bruder dabei zusammen Bilder aus, baut Lego, o.ä.


    Derzeit reagiert er mal wieder extrem auf Einschränkungen unsererseits, was das angeht. Wir wollen derzeit z.B., dass er etwas weniger Hörspiele hört und stattdessen lieber raus geht, um noch das schöne Wetter zu nutzen. Aktuell sind noch die kommenden 14 Tage Sommerferien.


    Die Konflikte ufern derart aus, dass er droht, uns mit Lego, o.ä., zu bewerfen, uns zu verlassen und er beschimpft uns.

    Wenn wir Anforderungen an ihn stellen (Zähneputzen abends, Umziehen, wirklich alltägliche Lappalien) fängt es damit an, dass er sagt "gleich", sich anschließend die Ohren zuhält, provoziert, und wegrennt(z.B. ins Kinderzimmer, wo er sich auf die Gästecouch wirft und in ein Kissen verkrallt) und laut keift und schreit.

    Ich habe in diesem Zusammenhang auch schon laut gebrüllt oder ihn ins Badezimmer "bugsiert", was er mit weiterem Schreien, Aggressionen etc. beantwortete(verständlich,...ich war auch verzweifelt und wusste mir nicht zu helfen). Er gibt keine oder freche Antworten, wir versuchen, mit ihm über die Situationen zu reden und er hat auch einsichtige Momente, wir stellen dann Regen auf(gegenseitiges Zuhören, möglichst nicht laut werden, alle müssen auch mithelfen-die Kinder müssen bei uns auch mal den Müll runter bringen, den Tisch decken, Geschirrspüler ein- oder ausräumen,...), die er dann aber am Folgetag schon wieder komplett über den Haufen wirft.


    Ich sehe allerdings irgendwie auch nicht ein, jede Alltagshandlung zu belohnen,...stattdessen sanktionieren wir eher und nehmen ihm bspw. den Nintendo weg. Fühlt sich genauso doof an.


    Ich würde mich schon f.reuen, wenn es unter Euch Eltern gebe, denen es evtl. ähnlich geht, die sich auch oft pädagogisch insuffizient fühlen, die auch mal Fehler machen,... .


    Bin ziemlich am Ende mit meinem Latein(obwohl ich Erzieherin und Psychologin bin-nein, es hilft grad gar nicht).#kreischen#motz


    Danke, für Euer virtuelles Ohr

  • ich hab Dich gelesen und fühle mit Dir, auch wenn ich spontan keine Lösung habe. Medienkonsum in fünf Minuten Schritten entziehen würde ich vielleicht versuchen, statt gleich ganz. warum macht er das und was möchte er eigentlich? Wenn er weniger hören soll, würde ich auch da klare Zeiten verabreden, damit Ihr nicht diskutieren müsst.

    Gute Nerven wünsche ich Dir!

  • Erfahrungen keine weil Kind kleiner.

    Aber kennst Du den Film "Wege aus der Brüllfalle?" Das soll wohl grad auch für solche Sachen funktionieren.


    Sich trotz Berufserfahrung beim eigenen Kind vorzukommen wie ein Anfänger der nach Versuch und Irrtum von einem Fettnäpfchen zum nächsten tappt kenn ich dagegen sehr gut.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich hab dich auch gelesen, wenn ich will, dass meine Kinder ihren Medienkonsum einschränken und rausgehen, gehe ich mit raus. Das funktioniert am einfachsten.

    Ich sanktioniere so gut wie nicht sondern nehme für eine Gewisse Zeit Verpflichtungen und Anforderungen von den Kindern. Hier ist es ein Zeichen dafür, dass irgendwas zuviel ist. Nach solchen Wutanfällen o.ä. versuche ich rauszufinden wo genau das eigentliche Problem liegt.

    hier gab und gibt es aber auch in den Ferien Tage wo sie vor PSP, Fernseher oder Hörspielen versumpfen. Geht mir nämlich ähnlich.



    Das du im privaten Umfeld eher hilflos bist, ist doch normal. ImJob hast du eine professionelle Distanz. Die hast du im privaten nicht ;)

  • Bei uns ist es gerade jetzt in den Ferien auch extrem. Ich versuche so viel wie möglich mit den Kindern zu unternehmen, leider habe ich dann ab nächster Woche wieder kein Auto. Und ich hoffe auf das Ende der Ferien. Nicht, dass es dann besser wird, aber dann ist wenigstens vormittags Ruhe und ich bin wieder entspannter. :)

    Sorry, nicht hilfreich, aber Du bist nicht allein!

  • Hier gelten Regeln zum Medienkonsum - eine halbe Stunde täglich wenn Schule ist. Ferien legen wor individuell fest -und es darf auch in der Woche aufgespart werden um mal länger was zu schauen oder zu spielen.


    Da wir aktuell ein 7 Monate altes Baby haben, Sommerferien sind - die Schlafsituation der Horror ist - alle Freunde verreist sind und wir hier absolute Einzelkämpfer sind -gebe ich an Zeit auch mal was dazu - damit ich ausruhen und Schlaf nachholen kann.


    Hörspiele reglementiere ich niemals! Er ist dann weit weg im "Kopfkino" - er hört gerne und viel und das soll er auch.


    Was uns tatsächlich hilft - die Regln festhalten - sprich aufschreiben. Und beide unterschreiben wir - und hängen die kurze Vereinbarung an den Kühlschrank.


    Wenn er etwas schaut, dann legen wir vorher fest, was er schaut, und was wir machen, wenn die Zeit um ist und dass ich erwarte, dass das Gerät sofort auf Aufforderung weggelegt wird, Sanktionen gibt es hier keine, wenn er es nicht tut - ziehe ich halt mein Ding durch. Backe Pizza oder gehe mit dem Baby los - Eisdiele etc.


    Da gibt es wenig Probleme. Er ist 8,5 Jahre alt - hat einen UUURRRRalten Nintendo und darf über mein TAB was schauen. Da er in den Ferien ganz aus freien Stücken, ohne Aufforderung seine komplette Fördermappe durchgearbeitet hat - hat er jetztseinen sehnlichsten Wunsch erfüllt bekommen (ohne Hinweis auf das freiwillige Arbeiten) ein Spiel für die Playstation. Das haben wir zusammen ausgesucht und zusammen schon mal gespielt und er darf jetzt wählen - 30 min. Tablet ODER 30 Min. PlayStation. Er ist da wunderbar verständig, liest viel und hilft auf Ansage im Haushalt mit.


    Allerdings wird er echt merkwüdig, wenn er länger als 1,5 Stunden davor hängt (da hat er sich dann Zeit aufgespart) ist überreizt und patzig ja sogar weinerlich. Da hilft nur - ihn einbinden "komm wir holen uns ein Eis" "auf gehts wir machen jetzt Waffeln / Teig für Pizza / Kuchen" oder "Ich wollte jetzt mit dem kleinen auf den spielplatz - komm mit ich würde mich freuen wenn du uns begleitest!"


    Bei der Tochter (13 Jahre alt) meines Mannes aus erster Ehe gibt es keine Regeln hierzu, bei ihrer Mutter läuft IMMER die Glotze - sie hat es neulich geschafft 5 Stunden :stupid: vor dem Handy zu hocken. Die Laune war völlig mies, es wurde fast nicht gesprochen und ihr war plötzlich übel und sie konnte nichts zum Abendbrot essen. Da habe ich dann eingegriffen und ganz klare Worte gesprochen. Gleiche Regeln wenn sie da ist wie für den 8,5 Jährigen.


    Außerdem müssen die Teile bei uns Abends in die Küche auf das Regal. Ausgeschaltet.


    Wir sind sehr klar, bei meinem sohn klappt das alles wunderbar. Auch schaue ich mir oft an was er macht und begleite ihn, lasse mir erklären etc. ohne das negativ zu bewerten.


    Seit die Große die gleichen Regelungen eingehalten muss, geht es viel besser - als sie heimlich am Handy war, habe ich das meinem Mamn überlassen. Er war so enttäuscht, dass er es für den Rest des Tages eingezogen hat - das macht die Mutter wohl auch so. Mein Fall wäre das nicht - ABER getrwu dem Motto "Nicht meine Affen -nicht mein Zirkus" hane ich das so akzeptiert.


    Das ist jetzt ganz schön viel geworden!


    Vielleicht ist da der ein oder andere Ansatz dabei

  • Ihr Lieben, vielen Dank.


    Mir ist auch aufgefallen, dass Vieles, was ich reglementieren möchte, partiell sinnlos ist, aber wenn ich gestresst bin, gerate ich manchmal in so eine Prinzipien-Spirale.


    Es hat ganz gut getan, hier auch mich kritisch zu reflektieren.


    Wir versuchen derzeit, zu erahnen, woran es bei ihm liegen könnte (Zahnlückenpubertät, Langeweile oder oder).


    Er sagt auch, dass er sich vor der Schule fürchtet, da müssten wir wegen des näher rückenden Ferien-Endes auch mal schauen.


    Aber es war wirklich gut, einfach virtuell ein bisschen was dalassen zu können und zu hören, dass die Themen nicht unbekannt sind.


    ( Kraichgau: seehehr nettes Profilbild!#love)