Risikoschwangerschaft .... Fragen zum Thema Pränataldiagnostik

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Fienchen05 , ich habe mich unklar ausgedrückt. Ich meinte: die Fachpersonen sollten vorher über diese Dinge informieren und allenfalls "Hausaufgaben" geben (Wie stehe ich dazu, was würde ich machen, falls vorhanden auch für den Partner...)!

    Nicht dass die Schwangeren das alles selbst erfragen müssen.

  • Ja du hast schon recht ! Eigentlich wäre es ihre Aufgabe gewesen mich zu informieren :/

    Sei immer Du selbst, außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn.

  • Das Problem an der Aussage ist nur, dass die Krankenkasse eben nur zahlt, wenn es unbedingt sein muss und dann nur das günstigste Verfahren. Und das ist bei der Chromosomenuntersuchung per Fruchtwasseruntersuchung deutlich risikobehafteter als der gleiche Weg über den Harmony Test.


    Ja, die Krankenkasse lässt sich bei neueren Methoden gerne mal ein paar Jahre Zeit, bis sie es standardmäßig übernimmt.


    Aber beim Harmony-Test ist der Grund dafür wohl nicht, dass er pro Fall teurer wäre. Sondern dass er einfach durchzuführen ist und im Gegensatz zu invasiven Tests kein Risiko für ein genetisch gesundes Kind darstellt - und deswegen häufiger durchgeführt werden würde. Außerdem gibt es Lobbyverbände, die ihn für des Teufels halten und ihn schwieriger machen wollen.

  • Vor jeglicher Entscheidung zu Diagnostik in der Schwangerschaft habe ich mich gefragt, ob ich über die zu untersuchende Angelegenheit wirklich mehr wissen möchte und welche Konsequenzen Auffälligkeiten für uns persönlich haben könnten, weil ich Untersuchungen ohne Anlass vermeiden wollte. Wenn unter bestimmten Voraussetzungen ein Schwangerschaftsabbruch in Betracht kommen sollte, halte ich die recht frühen pränataldiagnostischen Tests für hilfreich. Sollte kein Schwangerschaftsabbruch in Betracht kommen, sondern es z. B. darum gehen, einen bestimmten Geburtsort zu wählen oder sich auf ein Kind mit besonderen Bedürfnissen einzustellen, dann reicht es aus meiner Sicht, einen Feinultraschall bei einer wirklich qualifizierten Gynäkolog*in (DEGUM II oder III) in der 20.-22. SSW machen zu lassen.


    Ich schließe mich der Empfehlung an, im eltern-forum Beiträge der Userin "leu" zu lesen, wenn intensivere Aufklärung zu den einzelnen diagnostischen Verfahren und ihrer Aussagekraft erwünscht ist.

  • Normalerweise muss VOR dem Harmony Test durch den Blutabnehmenden Arzt eine humangenetische Beratung durchgeführt werden, in der die Möglichkeiten der Auswertung und die Konsequenzen für das Kind bzw. die medizinischrn Möglichkeiten (u.a. Abbruch) ausgeführt werden müssen. Und man auch nachfragen kann bei Unklarheiten. Wir haben über den Erhalt dieser Beratung unterschreiben müssen. (haben aber nur die Minimalberatung erhalten bzw. eingefordert, da der Harmony Test damals relativ Neuland war und wir besser informiert waren als der Arzt). Unterschreiben mussten wir trotzdem.


    Vielleicht gibt es die Möglichkeit einer separaten Beratungsstunde bei deiner/deinem FA?

  • Fienchen05 wir hätten uns bei einem auffälligen Befund nach weiterer Diagnostik für einen Abbruch entschieden. In der Familie meines Mannes gibt es eine Chromosomenstörung, allerdings nicht die, die der Test abdeckt,

    Unsere Boygroup: Flitzekind 09/2011, Flitzebaby 02/2013 und Robinson Freitag 08/2014 #herz

  • Okay.... Danke für den Lesestoff und die Gedanken dazu.

    Ich merke, ich muss mich da nochmal richtig einlesen, mit befassen und in mich gehen .

    Sei immer Du selbst, außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn.

  • Auch die üblichen Schwangerschaftsberatungsstellen könnten Anlaufstellen für Fragen zur Pränataldiagnostik sein. Ich hatte mich damals bei donum vitae und profamilia beraten lassen. Beide Gespräche waren hilfreich, und bei einem hatte ich es sogar mit einer Mitarbeiterin zu tun, die zuvor in einer humangenetischen Beratungsstelle der Uniklinik tätig war.

  • Nochmal zum Thema Risikoschwangerschaft, weil hier mehrmals die Altersgrenze von 35 auftaucht, z.B. bei dasHuhn : Die gilt nur bei Erstgebärenden. Wenn es nicht das erste Kind ist, ist die Grenze wohl 40 Jahre, siehe Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsame Bundesausschuss (pdf Dokument auf https://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/19/, Seite 9). Das steht aber leider nicht so im Mutterpass, zumindest in meinem taucht nur 35 auf (bin auch zwischen 35 und 40 bei der 2. Schwangerschaft, meine Ärztin hat dann dort nein angekreutzt - stimmt ja auch nicht wirklich :) ). Es kann bei Fienchen05 natürlich aus anderen Gründen eine Risikoschwangerschaft sein und es stimmt auch, dass das Risiko für eine Chromosomenanomalie mit zunehmenden Alter steigt.


    Ich hab die Nackenfaltenmessung nicht machen lassen, meine FÄ hat aber auch gefragt und nicht einfach einen Termin dafür gemacht. Sie hat aber die auch nicht ganz unproblematische Angewohnheit, dann beim ersten großen Ultraschall zu erzählen, dass mit der Nackenfalte auch alles ok aussieht (sie hat eine DEGUM I Zertifizierung, danke für die Liste!). Etwas problematisch finde ich das, weil ich mich einerseits frage was sie wohl gesagt hätte, wenn etwas Auffälliges zu sehen gewesen wäre. Und andererseits weil ich das schon von der ersten Schwangerschaft von ihr kannte und mir dann wahrscheinlich Sorgen gemacht hätte auch wenn sie einfach nichts gesagt hätte. Wir hatten uns vorher aber überlegt, dass Nichtwissen für uns momentan das beste ist.


    Nichtwissen deshalb, weil ich es schwierig finde, dass die Nackenfaltenmessung zu oft einen problematischen Befund liefert, obwohl dann alles ok ist und die weiteren Untersuchungen dann nicht unproblematisch sind. Bei der Fruchtwasseruntersuchung gibt es ja ein Risiko für das Kind und wenn man nach der Nackenfaltenmessung erst mit dem Praenatest o.ä. anfängt, weiß man möglicherweise erst recht spät, ob alles ok ist oder nicht. Eine späte Abtreibung kann ich mir aber momentan für mich nicht vorstellen, selbst nicht bei Trisomie 13 oder 18, bei 21 sowieso nicht. Wichtiger um sich auch eventuelle Probleme vorzubereiten finde ich auch den Ultraschall in den 20. Woche. Ich habe auch bisher nicht gehört, das es einen Befund dieser Untersuchungen gäbe bei dem man vorher was machen könnte außer halt eine Abtreibung.

    "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." - Niels Bohr

  • Guten Morgen , soweit ich weiß gelte ich nur als risikopatient wegen dem Alter. Die Angestellte meinte ja auch ab 35. das dies nur für erstgebärende gilt wusste ich garnicht . Das ist ja mein drittes Kind.

    Sei immer Du selbst, außer Du kannst ein Einhorn sein, dann sei ein Einhorn.

  • Ich glaube, das mit der Risikoschwangerschaft ab 35 muss man von zwei Seiten sehen:

    Auf der einen Seite steigt das Risiko einer Genveränderung mit steigendem Alter der Eltern (nicht nur der Mutter!!). Einfach gesagt: je öfter ein Gen kopiert wird, desto wahrscheinlicher ist das ein Fehler in der Kopie ist. Aus dem gleichen Grund steigt das Krebsrisiko (also ganz allgemein) mit steigendem Alter auch.

    Auf der anderen Seite ist abgesehen davon, eine Schwangerschaft einer älteren Mehrgebärenden nicht risikobehafteter als das einer jüngeren. Aber bei Erstgebärenden über 35 Jahre steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Präenklampsie (wie schreibt man das??) und weitere Schwangerschaftskomplikationen.

    Ich denke, dass der Körper halt sowieso mit der ersten Schwangerschaft, sich an die ganzen Veränderungen und die Prozesse gewöhnen muss und deshalb die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen allgemein höher ist.

  • auch wenn es eigentlich klar ist, ich will es nur trotzdem schnell schreiben. Die Pränataltests testen ja nur einige wenige Behinderungen. Damit ist ja dann in keinster Weise sichergestellt, dass das Kind nicht noch irgendwas anderes hat. Es gibt ja genug Krankheiten/Behinderungen, die dadurch nicht erfasst werden können.

    Und sämtliche invasive Diagnostikmethoden bergen natürlich auch ein Fehlgeburtsrisiko.

    Für mich war der Organultraschall um die zwanzigste Woche rum wichtig.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.