Wandererfahrene Raben?

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  • Ihr Lieben,


    wer hat Erfahrung mit Wandern auf einem Fernweg?

    Ich möchte das im Herbst mal ausprobieren und auf dem Rothaarsteig wandern gehen.


    Problem: ich mach das zum ersten Mal und kann nicht einschätzen, wie gut ich das schaffe.

    Die bezahlbaren Unterkünfte liegen alle etwas ab vom Weg und deshalb komme ich im Moment auf ca. 23km pro Tag an Strecke. Ich weiß, dass ich 20km wandern kann und danach war ich nur normal erschöpft, nicht völlig am Ende. Aber das war ein ebener Weg und ich hatte kein Gepäck dabei...


    Kann man das als nichtsportlicher Anfänger überleben über 4 Tage so weite Strecken mit Gepäck zu laufen oder muss ich damit rechnen mitten im Wald schlapp zu machen? Ich fürchte, ich krieg die Etappen nicht wesentlich kürzer. Morgen gucke ich mit meiner Begleitung nochmal zusammen, ob wir doch noch etwas passendere Unterkünfte finden, aber ich bin da nicht so zuversichtlich, weil unser Budget auch eher schmal ist. Und wir eine Stadt mit Bahnhof als Endpunkt erreichen müssen.


    Was plant ihr als Tagesetappen ein?

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • HM: einmal 300 m, danach weniger. Wenn ich das richtig verstehe auf der Wanderkarte.


    Gepäck: ich werde mich auf das nötigste beschränken, muss aber vermutlich da schon einen Pullover und Regensachen einpacken, weil Mitte Oktober halt kein Sommer mehr ist. Meine Vorstellung war jetzt maximal 10kg mitzunehmen, wenn es irgendwie geht. Da wir in Hotels schlafen, brauche ich aber keine Bettwäsche o.ä. mitnehmen.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Kann man das als nichtsportlicher Anfänger überleben über 4 Tage so weite Strecken mit Gepäck zu laufen oder muss ich damit rechnen mitten im Wald schlapp zu machen?

    Ich gehe seit vielen Jahren immer mal wieder ein paar Etappen am Rhein entlang, Rheinsteig, Rheinhöhenweg, Rheinburgenweg etc. Meist allein und in meinem Tempo. Die Strecken sind z.T. alpin (im Ernst, der Rheinsteig) und echt heftig, die Etappen zwischen 15 und 35 km. Vor allem die Auf- und Abstiege haben es in sich, aber auch die schiere Länge der Strecke. Ich bin meist 2-3 tageweise gegangen in topfittem Zustand und auch gesundheitlich angeschlagen, aber nie unsportlich, d.h., außer Atem bin ich auch bei den Aufsteigen nie gewesen - nur so zum Vergleich. Es ist verdammt anstrengend, mir tun anschließend der Rücken und die Hüften extrem weh, wenn es zu viel und/oder zu viel Steigung war. Der Unterschied zwischen fit und angeschlagen zeigt sich immer am Morgen drauf: Wenn dann alles wie neu ist, bin ich fit.


    Kurz: Ich glaube, mehrmals 23 km hintereinander sind für eine Untrainierte deutlich zu viel. Wenn du es dennoch versuchen willst, brauchst du einen perfekt sitzenden Rucksack, der auch mit Wasserflaschen und Übernachtungsgepäck nicht mehr als, sagen wir, 8 kg wiegen darf. Ich denke nicht, dass du mitten im Wald zusammenbrichst, aber dass du die zweite Hälfte des Tages unter Schmerzen gehst und am zweiten Tag das Vorhaben abbrichst. Und das wäre schade. Mein Rat: Gehe erstmal 2 Tage hintereinander jeweils maximal 15 km. Und versuche ein nächstes Mal die geplante Tour halb, also 2 Tage à 23 km, aber sorge für ordentliches Ausdauertrainig über 6-8 Wochen vorher. Und gut eingelaufene Schuhe. Und nimm Hirschtalg-Salbe mit. Beim 3. Anlauf, wenn du fit bist, gehe ich gern die 4 Tage mit dir :D


    My two cents.

  • Ich denke auch, dass 23 km zu viel sind.

    Vor zwei Jahren waren wir mit den Kindern in der sächsischen Schweiz und haben Tagestouren mit max. 15 km gemacht, dazu aber deutlich mehr als 300 Höhenmetern. Wir Erwachsenen hatten nur Tagesgepäck dabei (also Proviant und Jacken) und waren abends trotzdem einigermaßen geschafft. Vorher waren wir in der Hinsicht auch nicht besonders trainiert, nur normal fit.

    Aoides Idee, die ersten Etappen zu teilen, finde ich gut.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Ich habe den Jakobsweg angefangen, auch untrainiert und 4 tage.

    Im Dauerregen im April mit zu viel Gepäck.

    Es waren 25-30 km pro tag und ich würde es immer wieder so tun.


    Irgendwann kommt der Punkt, an dem man nur noch einen Fuß vor den nächsten setzt und einfach geht.

    Ich war allein unterwegs und jeder andere Mensch hätte mich gestört.


    Nimm wenig zeug mit aber genug zu trinken und NotfallTraubenzucker.


    Lg

  • Sind Quellen auf dem Weg? Musst Du alles Wasser mitschleppen? Du verbrauchst bei 20km mind. 2-3l und dann noch 1l für Tee und essen abends.

  • also 23 km finde ich jetzt nicht besonders aufregend. Selbst bei nem Schnitt von 4km/Std. bist du da bei Tageslicht im Körbchen. Und da ist massig Zeit für pausen.


    Klar gutsitzender Rucksack und wenig last. Aber wenn ich es richtig verstehe hast du weder Zelt noch Kocher noch Matratze? Das schaffst du locker unter 10 kg. Und dann wäre sogar noch 2l Wasser dabei und du bist bei 12max. WElchen Weg willst du gehen? Es gibt doch eigentlich immer auffülloptionen ansonsten denk über einen handfilter nach.


    Zum Vergleich ich gehe demnächst mit meiner dann 10jährigen mit Gepäck aber auch ohne Zelt 17 km pro tag und das ist im elbsandstein also definitiv viele stiege. Sie ist normal fit. Hat das aber noch nie gemacht über mehrere Tage.


    Klar merkst du deine Knochen am ende des Tages und wirst dich sicher auch früh dann fragen wieso du diese Schnapsidee hattest aber das ist doch teil vom Spaß.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Ach, noch was: Magnesiumpulver mitnehmen!


    Meine GeheimTipps für wunde Füße:


    Mit Hirschtalg eincremen + Feinsöckchen + MerinoTrekkingsocken


    Socken nicht zwischendurch waschen, sondern nur umtägig am Rucksack lüften.

    Und lass Dir nochmal genau zeigen, wie man Stiefel schnürt, es gibt da eine bestimmte Technik wie man die Ferse "reinklopft".

    Einmal editiert, zuletzt von Fylgja ()

  • Hirschtalgcreme und Magnesium stehen schon auf der Packliste.


    Ich danke euch sehr für eure Einschätzungen!!!


    Im Grunde ist es so gedacht gewesen:

    Am Samstag davor gehe ich hier zuhause nochmal mit einer Pilgergruppe 20km. Dann

    fahre ich von Montag bis Donnerstag vor nach Brilon und wandere dort ohne Gepäck einfach ein paar Sehenswürdigkeiten rund um Brilon ab. Diese Tage verbinge ich mit einer nicht ganz so wanderfreudigen Frau, so dass wir da sicherlich eher nur 10km oder so gehen und nur zum Spaß.

    Am Freitag kommt dann mein Schwager, der sehr fit ist und wir wollen diese Etappenwanderung machen. Da muss ich mein Gepäck dann halt auch mitnehmen. Einen sehr gut sitzenden Rucksack habe ich mir gekauft, der passt auch, wurde im Fachgeschäft mit mir anprobiert. Wasser auffüllen unterwegs muss ich noch klären, ob das geht. Kann aber gut sein, dass mein Schwager so einen Wasserfilter besitzt. Quellen soll es da geben laut Karte. Mein Schwager ist ein richiger Outdoorfan und würde vermutlich im Notfall auch ne Wasserflasche für mich übernehmen.


    Ich kann als Vorbereitung halt nur abends hin und wieder mal ne Stunde laufen. Das sind hier 4,5 km Runden und ich könnte den gefüllten Rucksack dafür mitnehmen. Aber das schaffe ich nicht jeden Tag, mein Tagespensum ist im Moment recht straf, weil ich im Oktober direkt vor dem Urlaub eine schwerwiegende Prüfung habe für mein Studium.


    Müssen es zwingend Wanderstiefel sein?

    Ich habe bislang geländefeste Halbschuhe geplant aus einem Outdoorladen gekauft, die ich hier schon öfter zum wandern genommen habe. Im Sommer laufe ich bislang mit Turnschuhen, auch 20km. Die dämpfen sehr angenehm, aber die sind im Herbst nicht wetterfest genug.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Müssen es zwingend Wanderstiefel sein?

    Ich denke das kommt aufs Gelände an, ich laufe auch am liebsten in geländegängigen Halbschuhen, aber richtig in den Bergen mit entsprechend steilen Wegen müssen es die Wanderstiefel sein, sonst habe ich nicht ausreichend Halt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde auf alle Fälle noch mal jemand fragen, der den Rothaarsteig kennt.

    Wir sind mittel wander erfahren: Mit Kindern sind wir im Mittelgebirge ohne mit der Wimper zu zucken 17 km gelaufen. In Österreich auf ca. 2.000 m Höhe mit Gepäck fanden wir eine Strecke von 6 (!!) km mit einer Steigung von 600m echt heftig - danach hätten wir nicht mehr viel geschafft. Sprich - die reine KM-Angabe hilft dir nur begrenzt weiter, es kommt echt auch auf die Qualität der Strecke an. Selbiges gilt für Wanderstiefel.


    Edit: Gerade gesehen - Brilon? Also Sauerland? Dann finde ich es schaffbar, das ist ja kein richtiges Gebirge.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Schuhe müssen mind. 50km eingelaufen sein!!!

    Naja, wenn das "erstschlupfgefühl" stimmt, kann das gut klappen ohne so viel. ABER wenn die erste Blase da ist, wird die restliche Strecke eine Tortur. Deshalb würde ich die Stiefel auch bei Tagestouren einlaufen.


    Die beste Hirschtalgcreme ist die von Roh*de. Mit großem Abstand. Und dann noch Com*peed-Blasenpflaster in allen Größen mitnehmen, dann sollte das klappen. Merino-Wandersocken (ohne Naht auf den zehen!!!) sind klasse, ich rate aber von Feinsöckchen darunter ab, weil Baumwolle oder Poly die Pest sind beim Wandern an den Füßen. Wobei die ganze Salben-Socken-Kunst nix hilft ist, wenn die Schuhe vorne zu schmal sind, dann fühlen sich die äußeren Zehen bald an wie gebrochen.


    3x die Woche ausdauersport klingt nach nicht mehr untrainiert.


    Ach ja, probier mal aus, wo der Rucksack im Rücken aufliegt. Meiner drückt mich irgendwann fies an einer Stelle in der Taille, dagegen hilft ein breiter Ledergürtel an der Wanderhose. So simpel wie nicht dabei, wenn frau ihne braucht... (habe dann am Abend der 1. Station einen Kaufen müssen).

  • Wenn Du Langstrecke läufst über mehrere Tage, dann ist das ein Unterschied, ob 15km oder 40km eingelaufen. Ich trage aber ausschließlich Vollleder B-Stiefel. Ich denke, Leder muss man länger einlaufen.

  • Ist notiert, Aoide... Danke.


    Ich bin gerade mal 4,5 km Probe gelaufen mit dem neuen Rucksack und hab einfach mal ein fettes Lehrbuch, meine Jacke und eine Flasche Wasser reingeworfen. Das tragen war so jetzt problemlos. Da könnte ich mich ja noch etwas steigern in den nächsten Wochen und mehr Zeug reinstopfen.

    Aber mein Fuß tut mir ein kleines bisschen weh. Diese Halbschuhe sind im Grunde auch noch nicht so wirklich eingelaufen, weil ich im Sommer halt die Laufschuhe oder meine Barfussschuhe nehme. Hmh. Muss ich mir nochmal überlegen, ob es doch besser Wanderstiefel zu meinem Geburstag geben sollte. Aber vermutlich kosten die dann auch wieder ein Vermögen. Das täte schon weh, könnte sich auf die Jahre aber noch auszahlen. Ich träume noch von den Alpen, da will ich so gerne mal hin. Vielleicht übernächstes Jahr... Einlaufen der Schuhe wäre zeitlich jetzt ja noch halbwegs drin.


    Ansonsten habe ich jetzt die Strecke etwas reduzieren können. An Tag 1 steigen wir erst später in die Route ein, denk ich. Mein Schwager kommt da ja eh erst noch an und ich komme vermutlich da schon irgendwie hin mit Öffis.

    An Tag 2 müssen wir die 19km laufen

    An Tag 3 können wir direkt zu Beginn ein Stück mit dem Bus fahren und so die Route abkürzen auf 16,3 km

    An Tag 4 kann man eine andere Stadt ansteuern, die auch einen Bahnhof hat für den Rückweg. Dann sind es auch nur noch 15,2 km. Das ist auch besser, die Verbindungen sind nicht so optimal und ich will ja auch irgendwann zuhause ankommen.


    Das klingt für mich schon realistischer. Die 19km könnten anstrengend werden, aber es soll ja auch eine sportliche Erfahrung werden.

    Ganz ohne Training wird es nicht gehen, muss ich mich jetzt halt irgendwie organisieren, damit ich abends noch mal ne Stunde ums Haus komme. Blöd, dass das schon früher dunkel wird jetzt.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Das klingt nach einem guten Plan. Und was die dunkle Stunde angeht: ich laufe mit Stirnlampe sehr gerne auch im Dunkeln im Wald, ich kenne meinen Wald sehr gut, ich mach dann keine Experimente mit der Strecke, und ich bin dann da ziemlich allein. Muss also nicht ständig auf Hunde mit langen Leinen aufpassen etc. Ich fühle mich in meinem Wald sehr sicher. Sicherer als in manchen Straßen der Stadt.