Gedichte auswendig lernen

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  • Duracellmädchen ist ein Naturtalent im Texte auswendig lernen... Schon immer

    Und weil sie das viel länger kann als lesen und schreiben hat sie auch eine Methode die gänzlich ohne schreiben auskommt.

    Als sie noch nicht lesen konnte, ließ sie sich die Texte mehrmals vorsprechen.

    Seit sie lesen kann, liest sie selbstständig laut vor... Je nach Länge und Schwierigkeitsgrad hat sie das dann nach drei bis vier "Übungseinheiten" drauf.


    Alles easy und sie ist dankbar, dass ihr das so leicht fällt und auch noch Spaß dabei hat....


    Nun lernen sie in der Schule ein neues Gesicht (die Sache mit den Klößen) duracellmädchen findet es toll, weil es ihr Spaß macht....


    Jetzt das Problem - die Lehrerin.....

    Sie meint, man könne besserlernen, wenn man das Gedicht anschreibt....

    Duracellmädchen tut sich im abschreiben schwer.... Sie muss da auf so viel achten, dass sie das Gedicht so gar nicht lernen kann....

    Ich sagte dem Kind, dass es doch so lernen soll, wie es das seit Jahren erfolgreich macht... Sie ist verunsichert, ob sie nicht falsch lernt, wenn sie das Gedicht nicht anschreibt...


    Was sagt ihr? "Never Change the running system" oder "wer lesen und schreiben kann, soll das auch nutzen zum lernen"

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Das Ziel ist, das Gedicht auswendig zu können?

    Oder gehört zur Hausübung auch das abschreiben dazu?

    Bei ersteren würde ich es wie gewohnt auswendig lernen lassen.

    Bei zweiteren bleibt ihr wahrscheinlich keine andere Wahl es auch abzuschreiben.


    Vielleicht war es von der Lehrerin nur als Input gedacht für die Kinder, die weniger Erfahrung damit haben...

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich schadet es nicht, andere Lerntechniken schon früh zu üben - die meisten Menschen tendieren dazu "ihre" Methode zu kultivieren und lassen so Potential brach liegen...


    Für die Aufgabe würde ich es handhaben wie knopf - im zweiten Fall vielleicht einfach eine kleine Portion (zwei Zeilen oder so) schreiben lassen, zum Üben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ziel ist tatsächlich lediglich das Gedicht zu können....

    Das abschreiben als Technik fände ich sinnvoll, wenn das abschreiben selbst gut von der Hand geht....

    Das habe ich ihr empfohlen, das grundsätzlich zu üben.... Fürs Gedicht jetzt machts ihr Schwierigkeiten

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Dann soll sie es lassen - und schreiben üben, was mehr Spass macht (Klein-Talpo schrieb eine Weile meine Einkaufszettel).


    Ich (und die Kinder) brauche Gedichte auch nicht zu schreiben, ich bin schneller so...


    Wenn sie Spass am Ausprobieren kann sie ja noch andere Methoden ausdenken: Diktierfunktion im Handy und dann hören, an verschiedenen Plätzen in der Wohnung Ausdrucke aufgehängt (so haben wir alle mal das Gehörlosenalphabet gelernt, meine Mutter hatte es für sich aufs Klo gehängt...).


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    mit schreiben hab ich noch nie was auswendig lernen können.


    falls die lehrerin auch die abgeschriebenen zettel haben will, würde ich duracell-mädchen das gedicht erst auswendig lernen lassen und danach soll sie es schreiben. vielleicht ist es für sie eine gute übung das gedicht aus dem gedächtnis zu schreiben? also die schreibübung unabhängig vom auswendiglernen machen.


    sag deiner tochter auch, es gibt keinen falschen weg zu lernen, ausser man verwendet eine lerntechnik, die einem so gar nicht liegt. jeder hat andere vorlieben und die vorlieben ändern sich auch.

  • Um Deiner Tochter die Verunsicherung zu nehmen, würde ich ihr erklären, dass es verschiedene Lerntypen gibt und dazu auch verschiedene Lernmethoden. Eine davon ist das Abschreiben. Der eine muss alles abschreiben, damit er es behält, einer muss sich beim Lernen bewegen, einer muss es mal gelesen haben. "Falsch" lernen gibt es glaub ich nicht, außer man wählt eine Methode, die bei einem selbst nicht funktioniert.

    • Offizieller Beitrag

    Bitte nicht mit Lerntypen anfangen - das ist in der Lernforschung als nicht auszurottendes Ammenmärchen verschrien. Es gibt eine Menge Lernmethoden und klar gibt es Vorlieben - aber grundsätzlich kann jedeR jede Technik lernen (und mit etwas Übung sogar die Vorliebe ändern - was man übt, kann man besser, verbessert man immer schneller und das mag unser Gehirn).


    Vorlieben ja, aber das veraltete Bild vom "auditiven Typ, der nur mit Hören gut lernt" ist eher hinderlich - besonders bei Kindern, die ja sozusagen die Profis auf dem Gebiet lernen sind.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mag sein, dass es nicht genetisch festgelegte Typen A, B und C gibt, in die man alle Menschen einteilen kann, aber es ist definitiv nicht so, dass jeder mit jeder Methode vernünftig lernen kann.


    Mir geht es zum Beispiel auch so wie Leslies Tochter, dass ich beim Abschreiben nur schwer Auswendiglernen kann, weil die meiste Konzentration fürs Schreiben draufgeht. Klar lerne ich es trotzdem irgendwann, aber nur weil ich den Text auch lesen muss, um ihn abzuschreiben. Und bei mir liegt es auch definitiv nicht an mangelnder Übung im Abschreiben.

  • Schnuppe ist ein auditiver Mensch.

    Sie spricht sich Texte auf Band und hört sie dann in Dauerschleife.

    Auf die Weise hat sie schon ganze Musicaltexte gelernt, inklusive alle Einsätze der anderen.

    LG
    Marau
    #kerze M. 06.09.1984 - 02.01.2017
    Was man tief im Herzen trägt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

    • Offizieller Beitrag

    Mag sein, dass es nicht genetisch festgelegte Typen A, B und C gibt, in die man alle Menschen einteilen kann, aber es ist definitiv nicht so, dass jeder mit jeder Methode vernünftig lernen kann.


    Mir geht es zum Beispiel auch so wie Leslies Tochter, dass ich beim Abschreiben nur schwer Auswendiglernen kann, weil die meiste Konzentration fürs Schreiben draufgeht. Klar lerne ich es trotzdem irgendwann, aber nur weil ich den Text auch lesen muss, um ihn abzuschreiben. Und bei mir liegt es auch definitiv nicht an mangelnder Übung im Abschreiben.

    Ich musste mich in letzter Zeit etwas intensiver mit Hirn- und Lernforschung beschäftigen, daher bin ich auf diese Kritik (die nicht nur hier: KLICK sehr kurz zusammengefasst ist, sondern wirklich in weiten Kreisen der Hirnforscherinnen verbreitet ist) gestossen: Lernmethoden, Vorlieben ja - Lerntypen (oder gar: auditive Menschen) gibt es in dem Sinn nicht - klar lerne ich wahnsinnig schnell und gut ab Bildern. Aber hey, ich bin Archäologin, das gehört bei uns zum Profil - wir üben das x Stunden - kleiner Tipp am Rande: spielt nie mit Archäologinnen Memory, wenn Euch am Gewinnen liegt - logisch ist das für uns eine Methode, die uns leicht fällt. Genauso lernt ein Kind, dass immer wieder positive Lernerfahrungen gemacht hat mit Hören (und evt. auch noch aus einer Familie kommt, wo viel gesungen, erzählt, gehört und musiziert wird), mit der Zeit immer besser durch Hören. Schlicht und ergreifend durch Übung - unser Gehirn ist die Summe seiner Erfahrungen, nix vorgegebenes.


    Tipp von Hirnforscherinnen, die ich bis jetzt befragen durfte: immer so breit wie möglich "lernen" - Kinder machen das übrigens ganz automatisch: Holzwürfel werden betastet, verbaut, geworfen, abgelustscht, aneinander getatscht... - je mehr unterschiedliche Erfahrungen dem Gelernten zu Grunde liegen, desto "sicherer" sitzt es.


    Ich habe mir für meine Kinder aus der Recherche gezogen, dass ich (!!!) es wichtig finde, wenn sie viele Lerntechniken früh kennen lernen und alle ein Stück weit üben.

    Und hier noch die Antwort meiner Lieblings-Gehirn-Info-Seite: Gibt es Lerntypen


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Okay, es gibt offenbar keine nachgewiesenen sinnesbezogenen Lerntypen, aber dafür Lernstile. Und ich bin der Meinung, dass auch nach ausreichend Übung nicht jeder mit jedem Lernstil gut zurechtkommt. Aber ich bin schon auch dafür, verschiedene Sachen zumindest mal auszuprobieren, bevor man sie als unpassend abhakt.

    • Offizieller Beitrag

    Lernstile sind gelernt - und wie im Prinzip jedeR von uns Fahrradfahren lernen kann, kann laut Hirnforschung jedeR von uns einen neuen Lernstil erlernen - und genau da kommt eben das Problem dieses vielgeliebten Lerntyp-Ammenmärchen ins Spiel: wenn ich überzeugt bin, ein xy Typ zu sein und deshalb eh nie mit xz zurechtkommen werde, ist mein Gehirn so kooperationbereit wie Beton... und klar, von aussen betrachtet sieht das dann genau so aus: Mäxchen lernt einfach nicht, wenn er xy macht. Aber das heisst halt nicht, dass Max es nicht doch üben und beherrschen könnte.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich bin mir sehr sicher, dass ich auch durch noch mehr Training als jahrelanges Abschreiben in der Schule nicht an den Punkt kommen würde, an dem mir das Abschreiben (insbesondere handschriftlich) beim Auswendiglernen hilft. Und das liegt nicht am fehlenden Glauben, sondern daran, dass Schreiben für mich relativ viel Konzentration erfordert (was sich auch durch Übung nicht geändert hat).

    • Offizieller Beitrag

    und genau da kommt eben das Problem dieses vielgeliebten Lerntyp-Ammenmärchen ins Spiel: wenn ich überzeugt bin, ein xy Typ zu sein und deshalb eh nie mit xz zurechtkommen werde, ist mein Gehirn so kooperationbereit wie Beton..

    Also ich habe erst gegen Ende meines Studiums von dieser Lerntypensache gehört und mein Gehirn war trotzdem jahrelang null kooperationsbereit mit auditiven Lerntechniken zu funktionieren. Klar mit viel Mühe ging es ein wenig, aber Aufwand und Nutzen stehen einfach in keinem Verhältnis, solange man so problemlos mit einer anderen Technik zurechtkommt.


  • Die Existenz von "Lernstilen" dagegen ist ja offenbar nachgewiesen (was auch immer ein Lernstil nun genau ist). Und es kann ja durchaus Lernstile geben, bei denen z. B. überwiegend visuell gelernt wird.


    Ich persönlich finde es ja beim Hören etwas schwierig, dass ich nicht/nicht so einfach zurückgehen kann, wenn ich zwischendurch abgelenkt war und etwas verpasst habe. Für jemanden, für den Lesen anstrengend ist, ist es dagegen vermutlich leichter, wenn er sich nicht zusätzlich zum Auswendiglernen noch aufs Lesen konzentrieren muss.