Die AFD ... und ihre Wähler ...

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    • Offizieller Beitrag

    Die Argumentation ist so verkürzt, dass ich sie für wenig hilfreich erachte. Auch wenn es ohne Zweifel in der AfD-Anhängerschaft übelste Ausländerfeinde gibt, dürfte das die absolute Minderheit sein. Der tatsächliche Feind sind nicht Flüchtlinge, sondern PolitikerInnen, die für eine Aushebelung von Sozialstaat, Rechtsstaat und Demokratie zugunsten von Unternehmensinteressen und der Interessen der reichsten BürgerInnen eintreten.

    dann nimm statt "böse flüchtlinge", "böse politiker" oder "böse kapitalisten". auf letzteres falle ich als linksmensch auch gerne herein. es geht immer um die feindbildschaffung. dadurch verhindert man tatsächliche diskussionen und ein ernstes auseinandersetzen mit lösungen.


    ich bin nur auf das argument "flüchtlingspolitik" als erklärung für afd-zustrom aufgesprungen. es gibt sicher viele und vielschichtige gründe für den aufschwung der afd.

  • Wahlsonntag - leider kann ich mich privat kaum darüber austauschen. Deswegen tue ich es hier, obwohl ich eigentlich kaum noch poste.

    Aber nachdem der Wahl-O-mat genau das Rabensonntagsfragenergebnis für mich persönlich ausgeworfen hat, denke ich, ich kann hier doch gar nicht so jenseits von allem liegen...;)


    Also, zur Flüchtlingsfrage: Persönlich sehe ich zwar die entstandenen Schwierigkeiten (obschon ich selbst keine negativen Erfahrungen gemacht habe, mache das Problem auch weniger an "Flüchtlingen" fest als an Männern und Alkoholkonsum, was sich so ziemlich mit allen negativen Erfahrungen deckt, die ich dann in diesem Leben tatsächlich jemals gemacht habe, lange bevor es überhaupt den "Flüchtlingsstrom" gab, ich denke an die 90er Jahre, als ich jung war) . Aber ich hätte keine Alternativen gewusst, die ich mit meinem Gewissen konform hätte befürworten können: Die Menschen waren in einem elenden Zustand, ich denke allein an die Diabetiker ohne Medikamente, auch Kinder, die in Österreich dann erst einmal versorgt wurden - Mit welchem Argument hätten wir uns dieser Not verweigern können? Innerhalb Europas sind wir in Mitteleuropa in einer privilegierten Lage. Wenn nicht die Wohlstandsgesellschaften geholfen hätten, wer hätte dann helfen sollen? Die Lage war doch eher so, dass Süd- und Osteuropa vorher im Stich gelassen wurden - und gerade die Italiener sehr viel vom Flüchtlingsstrom mit deutlich knapperen Mitteln geschultert haben.


    Das Argument, warum man früher nichts gemacht hat, um das in geordnete Bahnen zu lenken ( Furrina): Richtig, das ist ein Problem. Aber in geordnete Bahnen hätte in einer europäischen Solidargemeinschaft längst lauten müssen: Mittel-, Nord und Nordosteuropa nehmen die in Italien ankommenden Flüchtlinge nach einem Umverteilungsschlüssel auf. Ja, das wäre gut gewesen - und fair gegenüber Italien zum Beispiel.

    Aber ob das die Gruppen beruhigt hätte, die jetzt mit der AfD sympathisieren? Das wage ich absolut zu bezweifeln. Ich glaube einfach nicht, dass die Personen, die ich privat vor Augen habe oder die AfD-Offiziellen geordnet nach Deutschland kommende Einwanderer/Flüchtlinge willkommen geheißen hätten. Das ist eine reine Schutzbehauptung, der Tenor ist ein anderer.


    Annie kann ich daher nur zu 100 % unterschreiben.


    PS.: Am Besten wäre es, den Flüchtlingsstrom ursachenorientiert zu bekämpfen, natürlich. Da reicht aber ein Land allein nicht für aus; da muss sich die ganze Welt ändern (und das herrschende Gesellschaftssystem). Ich glaube aber nicht, dass dies der Wunsch der AfD ist - die ist schon sehr auf das Wohlergehen in ihrem eigenen Vorgarten bedacht.

  • Auch hier möchte ich betonen, dass die Fehler nicht allein an Frau Merkel lagen. Die gesamte Regierung hat den Kopf in den Sand gesteckt.

    Ja natürlich

    Wo Furrina drauf steht ist in dem Fall Carrrie drin #evil


    und immer noch mit Chaosfamilie :D


  • Ich bin geblieben, trotz aller Beschimpfungen und Diffamierungen.

    #stumm

    Und per PN bekam ich Dank und Zuspruch von UserInnen.


    Nunja, jetzt wird man in einem vergifteten gesellschaftlichen Klima sehen müssen, wie man statt einem teils sogar gewalttätigen (in Worten und Taten) Gegeneinander (Furrina erwähnte da was) wieder zu einem demokratischen Miteinander kommt.

    Und man wird mit der AfD im Bundestag leben müssen - die Höhe ihres Abschneidens haben ihre Gegner sich selbst zuzuschreiben.

  • Adrasteia Was ist eigentlich Dein Anliegen?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • die Höhe ihres Abschneidens haben ihre Gegner sich selbst zuzuschreiben.

    Nein. Das sehe ich anders. Jeder hat sehen können, wie die Maske der AfD inzwischen gefallen ist. Wer sie noch aus Protest gegen andere Parteien wählt, der kann sich nicht damit rausreden.


    http://www.zeit.de/politik/deu…uz-rassismus-fluechtlinge

  • die Höhe ihres Abschneidens haben ihre Gegner sich selbst zuzuschreiben.

    Nein. Das sehe ich anders. Jeder hat sehen können, wie die Maske der AfD inzwischen gefallen ist. Wer sie noch aus Protest gegen andere Parteien wählt, der kann sich nicht damit rausreden.


    http://www.zeit.de/politik/deu…uz-rassismus-fluechtlinge

    Danke für den Link. Ich halte den Artikel für enorm wichtig - und bezweifle doch, dass ihn diejenigen lesen, für die er wichtig wäre, um sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden, also die typischen Protestwähler:

    Die Rhetorik der AfD ist inzwischen die der späten 1920er Jahre, in denen immer offener zu Gewalt und Lächerlichmachen der "etablierten" Parteien gegriffen wurde - und zwar weniger, um Macht direkt dadurch zu erlangen, sondern indirekt, indem man zeigte: "Seht her, wir können beleidigen, lächerlich machen, Trupps losschicken, die unter den Sozialisten Angst und Schrecken verbreiten - und keiner hält uns auf. Denn wir sind im Recht und so wie wir denken heimlich alle. Und deswegen tut auch keiner etwas gegen uns. Und deswegen werden wir bei "unehrenhaftem" [diktion 1930] Verhalten auch keine Wählerstimmen einbüßen."

    Ich finde es immerhin erstaunlich, dass man heutzutage zugeben kann, Trupps zu Wahlkampfveranstaltungen anderer Parteien zu karren, damit man den Gegner auspfeiffen kann. Das man das öffentlich sagen und dann noch Zustimmung ernten kann, finde ich bedenklich. Daher kommen diese Aussagen in Wahrheit ganz gezielt "Wir schießen an der Grenze" oder "Wir bürgern aus" - Weniger, um eine politische Position zu beziehen, sondern auch, um die eigene Macht dadurch zu suggerieren und demonstrieren, dass man es sich erlauben kann, politisch nicht mehr korrekt sein zu müssen. Und so ist es. Statt Ablehnung: Zuspruch. Wenn auch hinter vorgehaltener Hand. Welche Gesinnung dahintersteckt, kann sich ja jeder selbst eine Meinung bilden.

    Die Rhetorik wiederholt sich nicht zufällig, da haben sich Leute vorher angeguckt, wie es geht. Es ist immer leichter, zu zerstören als aufzubauen.

  • Darf ich das mal hier reinschreiben? Ich habe echt Angst vor dem Wahlergebnis. So richtig mit Bauchschmerzen. #hmpf

  • Ich auch...


    Und sagt mal, dies Plakate, die ich im Net gesehen habe... "XY würde AFD wählen" (u.a. Sophie Scholl) sind die echt???

    (real hab ich hier keine gesehen, dafür genug andere, eher dumme und eigentlich leicht als "braun" durchschaubare..)

    Ist so etwas erlaubt? Ich meine, das ist doch Unterstellung oder gar üble Nachrede...

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Die Plakate sind wohl tatsächlich echt. Mein Mann meinte, in seinem Arbeitsort hängt "Franz Josef Strauß würde Afd wählen".


    Angst habe ich eher weniger vor dem Wahlergebnis. Ich habe noch die naive Hoffnung, dass sie sich im Bundestag erwartungsgemäß schlecht machen und dadurch die künftigen Wählerstimmen sinken werden.

  • Darf ich das mal hier reinschreiben? Ich habe echt Angst vor dem Wahlergebnis. So richtig mit Bauchschmerzen. #hmpf

    Ich auch.

    Ja, ich auch.

    Geht mir ebenso. Ich meinte vorhin schon halb scherzhaft, solange ich keine Nachrichten lese hat die afd weder verloren noch gewonnen. Schrödingers Wahlergebnis quasi #angst

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • den Hass auf Bildung kann ich auch 0,0 nachvollziehen. Für mich ist Bildung eines der höchsten Güter, man kann gar nicht zu gebildet sein.

    Dementsprechend würde ich auch am ehesten mit Merkel ein Bisr trinken gehen und mit ihr über ihre Doktorarbeit und Apfelkuchen quatschen. #cool Mein Mann hat sie letzte Woche getroffen und meinte, sie sei tatsächlich sehr nett. Gewählt hab ich sie trotzdem nicht.


    Aber auch wenn die CDU nicht meine Partei ist, die Reaktion 2015 habe ich Frau Merkel hoch angerechnet. Die Situation war nicht ideal, aber sie war nunmal da, da war ihre Reaktion inkl des "wir schaffen das", eines der menschlichsten Sachen.

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Hallo,

    Die Plakate sind wohl tatsächlich echt. Mein Mann meinte, in seinem Arbeitsort hängt "Franz Josef Strauß würde Afd wählen".

    Zitat

    Also hier hängt ziemlich häufig "Luther würde NPD wählen". Ich frag mich ja jedes Mal, was mir das jetzt sagen soll...

    Ich frage mich, wie man drauf sein muss, um so etwas - unabhängig von der eigenen politischen Einstellung - nicht hochgradig primitiv und vor allem ekelhaft zu finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Der Wahlerfolg der AfD ist Schuld der etablierten Parteien ist doch Unsinn hoch 10. Das mag bequem sein sich so rauszureden in dem man die Verantwortung den anderen aufdrückt aber am Ende bleibt dass min 10% der Deutschen eine Partei wählen werden die offen gesagt hat dass sie an der Grenze auch auf Kinder schiessen würde und die Homoehe ablehnt uvm. Sie aus Bockigkeit zu wählen beweisst doch nur dass die Medien etc recht haben und die blauen Wähler entweder dumm oder Arschlöcher oder beides sind. Also entweder wählt man die AfD weil man mit den Positionen mitgeht oder weil man es denen da oben gerne mal so richtig geben will. Wie genau sollen Gespräche mit Leuten aussehen die so ticken? Und Adraista Du bist hier im Forum nicht als rechts diffamiert worden aufgrund einzelner Aussagen zur Flüchtlingskrise sondern weil Du seit Jahren genau so argumentierst wie alle aus der Ecke. Dieses "wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass" ist so ermüdend. Steh doch einfach dazu. Ich möchte gerne rechte Argumente von mir geben aber bloss nicht dahin verortet werden, gääähn. Was waren die 90er ne geile Zeit als Rechte wenigstens noch zu ihrer Einstellung gestanden haben.

  • Hallo,


    Ich finde es nicht in Ordnung, jemandem so etwas öffentlich zu unterstellen. Egal welche Partei, egal wie derjenige selbst sich früher in seiner Zeit, seinen Gesellschaftlichen Umständen usw. geäußert hat.


    Denn es ist keine Vermutung, keine Frage "Würde er/sie eventuell heutzutage..." sondern stellt sich als "Tatsache" hin. Und das geht mMn gar nicht.

    Und zumindest bei Sophie Scholl halte ich die Wahrscheinlichkeit für gegen Null.