Laufrad in der Stadt?

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  • Wir wollen unserer Kleinen zum 2. Geburtstag ein kleines Laufrad schenken. Die Idee dahinter ist die, dass sie den Buggy inzwischen hasst, Laufen aber oft noch zu anstrengend ist. Ergo tragen wir sie viel, und das ist echt zu anstrengend mittlerweile. Nun bin ich aber skeptisch - wir wohnen in Berlin, mittendrin. Zwar in einer Anwohner-30er-Straße, beides interessiert aber niemanden, da wird in der Regel mit 60-80 durchgefahren. Und zum Einkaufen oder zur Kita müssen wir schon über eine vierspurige Straße drüber.

    Kann eine Zweijährige das zuverlässig schaffen, an den Kreuzungen stehenzubleiben? Denn das müsste sie. Oder sollte ich erstmal an ein Dreirad mit Schiebestange denken? Aber sie ist so fit und will sich so gern bewegen, da wär ein Dreirad irgendwie... hmm.


    Kann mir jemand Erfahrungen geben? Ich bin irgendwie noch keine richtige Kindermutter #haare

    ~~ Luxa


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  • Ich kann dir nur die Erfahrung von zwei Laufradkindern mitten in Dresden bieten. Wir wohnen an einer stark befahrenen Straße und müssen auch regelmäßig über die Ampel oder andere Fußgängerüberwege. Und Ja, das funktioniert. Zuminest wenn das Kind erstmal verinnerlicht hat, wo es stehenzubleiben hat. Am Anfang sind wir immer direkt neben dem Kind hergegangen und sind demonstrativ an jedem Überweg stehengeblieben - Blick links, Blick rechts - rüber. Oder eben warten. Mit meinem Sohn bin ich mehrfach aneinandergeraten, da er Null Gefahrenbewusstsein hat, seitdem klappts aber hervorragend. Bis auf die Tatsache, dass er der Meinung ist, dass er ja wohl auch alleine bei grün über die Ampel kann oder mit anderen Leuten mitlaufen, wenn sie die Straße überqueren, aber ich noch weit weg bin. Das ist halt die Krux eines sehr autonomen Kindes... meine Große hat solche Aktionen nie gebracht.


    Also - ja, klar. Regeln immer und immer wieder erklären und dann klappt das schon.


    Achso, die Große war 1,5 Jahre alt beim Umstieg aufs Laufrad, der Mops war schon gut zwei, als er die Techink dann mal raus hatte.

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  • Das ist sehr kindabhängig. Bei meinen Kindern, vor allem meiner Großen hätte es in dem Alter nicht funktioniert, weswegen sie erst deutlich später unterwegs Laufrad fahren durften. Wenn ich stop oder nein gerufen habe ist sie nur noch schneller gerannt. Das mag ich mir auf dem Laufrad gar nicht ausmalen. #angst

  • mein Kind wuchs die ersten Jahre mitten in der Innenstadt auf und ja, es hat super funktioniert.

    Ich hab es einmal erklärt und gut wars.


    Nicht zu unterschätzen sind zwei andere Punkte:

    1. die älteren Herrschaften, die dein vorausfahrendes Kind beherzt einfangen, wenn es auf die Kreuzung zufährt, weil sie nicht glauben können, dass das Kind anhalten wird und

    2. Laufrad und Kind tragen ist eine Herausforderung. Echt. Es gibt aber einen Tragegriff fürs Puky Laufrad, damit geht es so halbwegs.

  • Die Kleine ist auch sehr autonom und leicht abgelenkt, und sie fährt ebenfalls seit sie 2 ist Laufrad in der Stadt.
    Wir haben die Regel erklärt, sind anfangs daneben hergesprintet, haben dauernd an die Regel erinnert und das Laufrad bei Nichtbeachten sofort einkassiert.

    War eine kurze Lernzeit, seitdem klappt es. Das Kind wartet selbst geduldig zwei Grünphasen an der Ampel ab bis ich da bin #cool

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  • Oh das klingt ja alles super, danke! @Fräulein Wunderbar das ist gut, es wird vermutlich auch ein Puky werden, die gibt es oft bei den Kleinanzeigen.

    Das mit rot und grün würd ich ihr glaub ich noch gar nicht erklären - grün heisst hier nämlich meistens gar nichts #stumm - sondern einfach: über die Straße nur mit Mama oder Papa. Hach cool, das wird meiner Fitness ausgesprochen gut tun #super

    ~~ Luxa


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  • Hier hat das auch bei beiden Kindern gut funktioniert, aber ja, am Anfang sind wir auch nebenher gejoggt. Wichtig zu lernen fand ich noch, dass "an der Straße stehenbleiben" heißt "einen halben Meter davor" und nicht "mit meinen Füßen and der Bordsteinkante und dem Laufrad halb in der Straße". Gerade auf bekannten Wegen funktioniert es super, brenzlig sind hier (Kind ist 2,5) vor allem so Straßen, die nicht klar erkennbar sind - also Bordsteinkante ist abgesenkt aber der gepflasterte Fußweg sieht gleich aus. Oder manche Ausfahrten, die für Kinder schwer zu erkennen sind. Da muss ich dann rechtzeitig "STOPP!!!" rufen. Da bleibt sie aber auch absolut zuverlässig stehen, das klappt gut. (Umgekehrt bleibt mein Kind auch oft an Stellen stehen, an denen z.B. das Pflaster wechselt, wo es gar nicht nötig wäre.) Ansonsten gilt hier auch die Regel, dass an Straßen etc. gewartet wird bis ich da bin und dann gemeinsam gegangen. Eine Freundin von mir hatte auch so definierte Punkte, an denen ihr Kind warten musste (Straßenlaternen und so), die noch genug Sicherheitsabstand zur Straße hatten. Ich empfehle einen langen Schal o.ä., der sich als Laufradtragegurt verwenden lässt...

  • Hier hat es nach dem 2. Geburtstag ein bisschen gedauert, bis J den Dreh raushatte, und er ist anfangs sehr langsam gefahren. So waren wir immer nah dran und haben oft an der Schulter gehalten bei Kreuzungen oder auch mal geschoben. Außer klare Regeln zu setzen haben wir noch etwas überdramatisiert und das volle Programm mit Helm, knallgelber Warnweste, Fähnchen am Laufrad und drangebastelter Beleuchtung gefahren, damit er gesehen werden kann (ist ihm bis heute ganz wichtig, v.a. die Weste ^^)

    Ein einziges Mal ist er einfach so über eine Gottseidank in dem Moment nicht befahrene Straße gepest (um vor seiner Freundin zu punkten), obendrein im Dunkeln. Da bin ich ordentlich ausgetickt #schäm aber seither war nie, nie, nie wieder was in der Art, er fährt seit einem Jahr super-umsichtig Fahrrad.


    Edit: Ach ja, der Straßenrand: vom Kinderladen haben sie eingebleut bekommen, am "Kinderstraßenrand" (also einen halben Meter weiter hinten) stehen zu bleiben und nicht am "Erwachsenenstraßenrand". Solche komischen Regeln funktionieren hier super...

  • zwar nicht Stadt aber kleines Dorf und daher kaum gefahrenBewusstsein für strasse.

    Wir hatten bzw habe ich einen koffergurt gekauft, schnallen ab gemacht u vorne u hinten Schlaufen genäht...angemessen an Lenker u Sattel. So konnte ich das laufrad mir umhängen wenn Kind nicht mehr wollte und es aber auch als 'Leine' benutzen.

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




  • achso...und als Regel war hier immer...an der strasse absteigen u drüber schieben.

    Fand das 'verlangsamt' alles u Kind fährt nicht aus Zufall mal rüber

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
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  • Wir sind hier in einer Kleinstadt, mit Berlin nicht zu vergleichen. Trotzem muss ich mich auch auf mein Kind verlassen können. Wir haben oft einfach auch gesagt, "fahr bis zu der Laterne", "warte neben dem roten Auto", "bleib bei der Mülltonne stehen" usw. Irgendwie fanden das beide Kinder gut und haben immer gerne auf uns gewartet wenn wir langsamer waren.

  • Zusätzlich zum Kinderstraßenrand: wir haben hier die Kinderseite und die Erwachsenenseite. Die Kinderseite ist der Teil vom Fußweg, der nicht an die Straße grenzt, sondern an Grünflächen, Häuser etc. Und gefahren wird auf der Kinderseite, außer die Erwachsenen sagen es anders.

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  • Wir haben unserer Tochter zum zweiten Geburtstag ein "Pukylino" geschenkt; das hat vier Räder und ist daher nicht ganz so schnell und wackelig wie ein Laufrad. Das mochte sie sehr gerne.


    Generell muss man bei kleinen Kindern im Straßenverkehr leider immer mit Gefahren rechnen. Hier auf dem Land machen mir rückwärts aus dem Hof fahrende Autos, rechts auf dem Bürgersteig überholende Autofahrer und fehlende Zebrastreifen/Fußgängerampeln Sorgen.


    Ob ein Kind verantwortungsvoll mit seinem Gefährt umgeht, ist eine Frage des Alters und der Persönlichkeit. Meine Tochter ist immer noch nicht so weit, dass sie zuverlässig an der Straße stehen bleibt, während unser Sohn das recht früh umsetzte.

  • Meiner hat auch zum 2. Geburtstag das Laufrad bekommen, es hat etwa 4 Wochen gedauert bis er es überhaupt richtig fahren wollte und dann sind wir erst Runden im Hof gefahren. Jetzt ist er 2,5 und wir können damit zum einkaufen, in die Bücherei usw. fahren. Es hat allerdings eine ganze Weile gedauert bis "stop/halt/anhalten!" Ernst genommen wurden. Ich hab an Ampeln und Überquerungen immer noch IMMER eine Hand auf der Schulter/am Lenker/notfalls an der Kapuze um im Fall des Falles eingreifen zu können und ich versuche auch immer mit ihm Schritt zu halten und zwischen Straße und ihm zu gehen. Die Impulskontrolle reicht bei meinem Kind noch nicht aus um nicht mal spontan die Richtung zu wechseln, er ist aber eh ein sehr wildes und impulsgesteuertes Kind.

    Weite Wege legen wir mit dem Ding nicht zurück, weil ich keine Lust habe es bei Unwillen ewig zu schleppen, aber ich zieh es auch schonmal so hinter mir her, dass das Hinterrad auf dem Untergrund rollt.

  • Wir leben auch mitten in einer Großstadt - mein Sohn war auch kurz vor dem 2. Geburtstag ständig mit dem Laufrad unterwegs und ich kann mich an keine einzige brenzlige Situation erinnern - am Anfang durfte er natürlich nicht sooo weit vorfahren, mit steigendem Alter dann schon.

    Ich empfehle auch ein leichtes Laufrad, weil man es doch mal zwischendurch tragen muss - wir hatten ein Like a bike jumper, das ist deutlich leichter als das gleichgroße Puky. Aber mittlerweile gibt es auf dem Markt noch viele weitere Anbieter von sehr leichten Laufrädern.

  • Ich kann mich den meisten hier anschließen; auch bei uns klappt es recht gut, auch wenn mir meine Kleine bisweilen zu nach an den Bordstein fährt (werde es wohl mal mit der Kinderseite und -bordsteinkante probieren).

    Was mir bei Laufrädern allgemein aber noch beachtenswert erscheint, ist das Gewicht. Du wirst das Ding ( und zugleich dein Kind)ziemlich wahrscheinlich zwischendurch mal länger tragen müssen und da macht es einen gewaltigen Unterschied, ob das Rad 3 kg oder 5 kg wiegt.

    Und für ein Kind von 12, 13 Kilo macht es natürlich auch eine Menge aus.

  • Ich würde auch sagen: das hängt sehr vom Kind ab. Bei meinem Sohn wäre das nicht gegangen. Obwohl er auch schon mit 2 Jahren Laufrad und dann mit 3 Fahrrad fuhr, war er erst mit ca 4 Jahren langsam so weit, dass ich ihm vertrauen konnte, dass er wirklich und in jedem Fall an der Straße stehen bleibt...

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Das kleinste Puky hat aber auch nur 3,5 kg und ist damit nicht schwerer als all diese sehr teuren Marken. Für den Einstieg reicht das m.M.n., bei der nächsten Größe kann man dann ja nochmal schauen.

  • bei uns hat das auch ganz gut geklappt, das ist ein bereich in dem ich sehr konsequent war/bin. eine andere Idee (für wege wo ihr es vielleicht eiliger habt oder längere strecken unterwegs seid etc.): fahrradsitz oder anhänger? habt ihr das mal probiert?

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • thumbelina

    darum schrieb ich auch leichter als das puky gleicher größe - mein sohn war schon immer eher groß und bekam gleich ein etwas größeres mit luftreifen.
    da war es ein gewichtsunterschied von fast 1,5kg.

    grad nochmal nachgeschaut: unseres war zwar von den reifen her größer, der sattel aber in der niedrigsten einstellung trotzdem 'nur' 4cm höher als beim kleinsten puky.
    wenn man also kein ganz kleines kind hat kann man sich oft das sehr kleine laufrad sparen - und so nicht 2x kaufen.