Wie steht ihr zu Globuli und warum?

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  • Hallo liebe Raben,


    da ich hier viele als sehr reflektiert und umfassend informiert erlebe, könnt ihr mir bestimmt weiterhelfen :)


    Und zwar habe ich schon seit der Geburt meines Sohnes (also seit bald drei Jahren) das "Problem", dass von der Hebamme, vom Kinderarzt, von Freunden bei Beschwerden eigentlich immer Globuli empfohlen werden.


    Ich habe sie auch oft benutzt, aber ich glaube, bei kleineren Beschwerden eher so mit dem Gedanken "naja, vielleicht besser als nichts und schaden wirds ja nicht". Aber ich hätte eigentlich gerne eine fundierte Ansicht zu dem Thema.


    Wenn ich dazu google, steht in Artikeln meist, dass die Wirksamkeit noch nie nachgewiesen werden konnte, abseits des Placeboeffekts. Ich bin auch nicht überzeugt davon, dass ein Prinzip, dass sich einfach mal irgendjemand ausgedacht hat, tatsächlich der Wahrheit entspricht...


    Andererseits muss es ja einen Grund dafür geben, dass das Verabreichen von Globuli auch durch Ärzte und Hebammen so verbreitet ist #gruebel


    Hier lese ich auch oft von homöopathischen Methoden, deswegen könnt ihr mir vielleicht helfen, indem ihr berichtet, wieso ihr Globuli benutzt (oder auch gerne wieso nicht). Mir ist auch noch ein "Vorfall" aus dem Forum sehr präsent, in dem eine Userin von sehr starken nächtlichen Wachstumsschmerzen ihres Kindes berichtet hat, gegen die sie dann Globuli gegeben hat. Dafür wurde sie dann hier sehr stark kritisiert, dass sie da keine "richtigen" Schmerzmittel gegeben hat. Das kann ich dann auch nicht so richtig einordnen.


    Ich meine das nicht provokant, sondern mich nervt das selber, dass ich da keine richtige Meinung zu habe...


    Könnt ihr Studien zu dem Thema empfehlen? Oder andere erhellende Quellen?

    Weshalb wirken Globuli eurer Meinung nach (nicht)?

    Wofür haltet ihr sie geeignet, wofür nicht?


    Ihr könnt gerne alles schreiben, was euch dazu einfällt :)


    Liebe Grüße und einen schönen Feiertag!

  • Ich finde die Darreichungsform total unpraktisch. Meine feinmotorischen Fähigkeiten reichen dafür nicht aus. Die meisten Perlchen landen bei mir auf dem Boden und rollen irgendwo hin.


    Bis ich mit der Suche erfolgreich war und die Globuli wieder gefunden habe, bin ich wieder gesund. Zählt das als "hilft"?

  • Spannendes Thema.

    Ich habe meine ganze Kindheit (bis auf Schmerzmittel) fast ausschließlich Globuli bekommen.

    Lange war ich davon absolut überzeugt.

    Mittlerweile habe ich ein fast komplett Globuli-kritisches Umfeld.

    Seit dem ich so viel logisch nachvollziehbare Kritik gehört habe kann ich die irgendwie nicht Mehr guten Gewissens benutzen.


    Daher lese ich mal interessiert mit

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe bereits beim Eingangsgespräch ins Geburtshaus erwähnt, dass ich keine homöopathischen Produkte möchte - klappte wunderbar.

    Ich nutze weder für mich noch die Kinder "Kügeli".


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich nutze sowohl homöopathische/alternativmedizinische Mittel als auch schulmedizinische.

    Sowohl bei mir als auch bei meinem Kind.

    Wann ich was benutze, entscheide ich individuell.

    Beispiel:

    Als Julia gezahnt hat, hab ich ihr tagsüber Globuli gegeben. Ich hatte den Eindruck, dass sie auch ruhiger war damit. Als sie dann angefangen hat zu reden, hat sie selber ihre "Ameiseneier" verlangt.

    Abends vorm schlafen gehen hat sie Ibu oder Paracetamol bekommen.

    Meinen Fuß jetzt "behandel" ich mit Novalgin oder Ibu.

    Wenn ich Regelschmerzen hab, nehm ich Globuli.


    Das als Beispiel für unser Vorgehen. Ich finde, das sind ganz individuelle Themen. Da muss jeder seinen Weg selbst finden.

  • Eine kritische Auseinandersetzung (auch mit Studien etc.) gibt es auf den Internetseiten des "Informationsnetzwerk Homöopathie". Ich persönlich mag das dort geäußerte "Fazit"; es entspricht meiner persönlichen Meinung: Globuli haben keine wissenschaftlich belegte Wirkung. Dass sie scheinbar doch oft helfen, liegt an anderen Dingen, die man in der "klassischen Medizin" oft zu wenig berücksichtigt: der Homöopath nimmt sich viel Zeit für den Patienten, sieht den ganzen Menschen, nicht nur das Symptom. Placeboeffekte wirken nachgewiesenermaßen...


    Ich lasse Dir mal den Link da: Homöopathiekritik

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches

  • Ich hab die früher viel verwendet, inzwischen gar nicht mehr. Aus mehreren Gründen:

    - vom eigenmächtigen Globuli-Geben bin ich weg nachdem das Kind meiner Freundin in meinem Beisein nach ner passenden Globuligabe nen komplexen, massiven Fieberkrampf hatte. Vorher und nachher nie und ausgerechnet als sie das erste Mal bei nem genauso banalen Infekt wie sonst Globuli bekommen hatte.

    - etwas spooky fand ichs schon immer weil man die Wirkung nicht klar nachprüfen kann und so auch Nebenwirkungen und Risiken nicht steuern/ erforschen kann.

    - Je mehr ich mich mit Hahnemann beschäftigt hab umso mehr hab ich erkannt dass er nicht nur okkulte Denkweisen hatte sondern dass das auch seine Grundphilosophie bei der Entwicklung der Homöopathie war. Davon wollte ich mich ganz bewusst distanzieren.

    - auf der Suche nach sanften Alternativen bin ich auf natürliche Medizin gestoßen: Tees, pflanzliche Medikamente, Aroma- und Farbtherapie, Physikalische Mittel und Hausmittel. Und hab festgestellt dass das deutlich besser hilft noch als Globuli.

    - Der Vorteil von den Globuli ist das Gefühl, was zu tun. Daher wirken die sehr stark placebomässig. Mit nem kalten Waschlappen bei ner Beule hat man denselben Effekt und hat zugleich nen messbaren und nachvollziehbaren Effekt (Blutgefäße verengen, abschwellen).

    - Nebenbei hab ich irgendwann erkannt dass Globuli eigentlich null Öko sind. Ein Kräutertee z.b. ist viel naturbelassener.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich glaube das reichen von Kügelchen kann für den Schulmediziner auch eine Entlastung darstellen. Denn oft gibt es für harmlosere Erkrankungen einfach kein wirklich vernünftiges Medikament, weil die Erkältung z.B. auch von selber weggeht. Mit den Kügelchen gibt man den Eltern/dem Arzt die Möglichkeit etwas zu tun ohne zu schaden.

    Es macht auch bestimmt Freude sich damit zu beschäftigen, weil eben keine ernsthaften Nebenwirkungen zu erwarten sind und man so leicht was gutes tun kann, während man bei allen richtigen Medikamenten eben immer abwägen muss zwischen Nutzen und Risiken.

    Und viele Patienten erwarten das ganz klar.


    Was mir an Homöopathie gefällt, ist wenn ein klassischer Homoöpath sich wirklich mit ganz viel Zeit dahin setzt und mit dem Patienten spricht. Das kann, meiner Meinung nach, dermaßen nützlich sein, so dass dann scheinbar durch die Globuli die Heilung eintritt. Obwohl es vielleicht das Gespräch selber war, das heilenden Effekt hatte durch kognitive Prozesse.

    Ich war als Jugendliche z.B. mal bei so einem Heilpraktiker aufgrund chron. Bauchschmerzen und Verstopfung. Dieser fähige HP hat mir zwar auch Kügelchen gegeben. Aber er hat mir damals auch erklärt, wie man den eigenen Bauch richtig massieren kann, wie man sich besser ernähren sollte und auch psychische Dinge hinterfragt, was dann eher in Richtung meiner Eltern damals ging. So gesehen war der Besuch damals tatsächlich hilfreich.


    Ansonsten haben Globuli bei mir oder meinen Kindern bislang keinen Nutzen gehabt. Wenn die Kinderärztin mir welche mitgeben hat, habe ich sie den Kindern schon gegeben, denn die wollten sie ja auch gerne haben. Aber so richtig dran glauben kann ich da leider so nicht dran und ohne Placeboeffekt wirken sie halt wohl auch nicht, wenn man die Wissenschaft dazu befragt. Nur finde ich es halt schon irgendwie akzeptabel diese Art von Placeboeffekt auch zu verwenden, wenn es denn nützt.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich benutze homöopathische Arzneimittel immer und nahezu ausschließlich. Bei uns helfen sie. Ich habe alle meine Kinder damit auch durch gröbere Erkrankungen gebracht. Allerdings bei klar nachgewiesenen Streptokokken etc. würde ich durchaus ein AB geben, ist aber noch nie notwendig geworden.

    Warum sie wirken ist tatsächlich mit der "klassischen" Wirkstofflehre nicht nachweisbar. Das stört mich nicht, denn ich vertraue auf den feinstofflichen Aspekt. Da ich damit schon tolle Erfolge erzielt habe, gilt für mich auf jeden Fall der Satz: "Wer heilt hat recht."



    Allerdings ist "leider" doch nicht ganz so, dass es nicht auch auf der grobstofflichen Ebene wirkt. Ich hatte vor einiger Zeit in Komplexmittel genommen, indem auch Apis drin war in D4. Nach der ersten Gabe ging es mir kreislauftechnisch nicht gut, brachte es aber nicht mit der Arznei in Verbindung. Nach der zweiten Gabe ging es mir ganz schlecht und ich musste feststellen, dass die geringe Menge Apis gereicht hatte, meine Bienengiftallergie zu aktivieren.


    Das ist meine Meinung dazu, die muss nicht geteilt werden.

  • Irene beschäftige Dich mal intensiv mit Hahnemann. Nein, ich kann Dir keine Quelle nennen weil ich damals alles gelesen hab was mir zu ihm on die Finger kam und mir das nicht gemerkt hab in wrlchem der zig Bücher was stand.

    Aber wem es wirklich wichtig ist der kann ebenso recherchieren. Und zwar nicht in Pro-Homöopathie-Literatur sondern in historischer Literatur.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    Einmal editiert, zuletzt von Solid Ground ()

  • Ich benutze sie eher als "Placebo 2000" und nehme in Kauf, dass sie auch mal helfen könnten. Der Reihenversuch mit Rescue-Tropfen an meinen Gartenpflanzen (also auch sowas dubios "Feinstoffliches") hat immerhin deutlich sichtbare Erfolge gebracht. Insofern: Kann klappen, muss nicht.


    Wie alle Alternativmedizin sollte die Anwendung IMHO nicht die notwendige schulmedizinische Behandlung verzögern oder verhindern, aber wenn mein diffus jammerndes, aber offenbar nicht schwer krankes Kind erst am morgen zum Doc kommt und mir am Abend nix Besseres einfällt, versuch ich es mit Globuli - die ich mir in gutem Glauben an die Wirksamkeit iregndwann mal in großer Auswahl zugelegt habe.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Hebamme hat mir auch welche gegeben, ich habe sie genommen, keine Wirkung gespürt. Iwr nutzen keine. Ich bin auch eher ein "Kräutertee, Bettflaschen, Bettruhe"-Typ.

    Was mich etwas stört ist der Umgang mit solchen Mitteln. Das manche die wirklich verteilen wie Smarties. Die Schulbegleitung meines Sohnes hat ihm auch welche gegeben, also er in der Pause gestürzt ist.

    Also, ohne Rücksprache mit uns zu halten.

    Da ich nicht an Wirkung glaube, spielt das zwar keine Rolle, aber ich fand das Verhalten von ihr unmöglich.

  • Ich habe sie einige Jahre benutzt, weil viele in meinem Umfeld davon sehr überzeugt sind. Irgendwann war mir das Geld zu schade, weil ich wirklich nie eine Wirkung feststellen konnte. Mittlerweile habe ich mir vorgenommen, mich mal intensiver mit Tees, Kräutern etc. zu beschäftigen um eine Alternative zu haben.

  • Irene beschäftige Dich mal intensiv mit Hahnemann. Nein, ich kann Dir keine Quelle nennen weil ich damals alles gelesen hab was mir zu ihm on die Finger kam und mir das nicht gemerkt hab in wrlchem der zig Bücher was stand.

    Aber wem es wirklich wichtig ist der kann ebenso recherchieren. Und zwar nicht in Pro-Homöopathie-Literatur sondern in historischer Literatur.

    Liebe Preschoolmum, das habe ich. Über Jahre ;)

    Ich habe jetzt auch danach gegoogelt und nichts gefunden #weissnicht


    Hahnemann war Freimaurer und glaube ich auch ein ziemlicher Hitzkopf, er führte ausgedehnte wissenschaftliche Streitgespräche. Aber über Okkultismus ist mir nichts bekannt.

  • Ich gehöre eigentlich zu denen, die der Schulmedizin mehr trauen.

    Allerdings hab ich auch Ärzte, die da eher gemäßigt sind.

    Also AB wird nicht ständig verschrieben, es wird auch mal mit pflanzlichen Sachen probiert, bei Erkältung soll man Tee trinken usw.


    Ich nehme in harmlosen Fällen Globuli und baue auf den Placeboeffekt (bei Reiseübelkeit z.B.)

    Allerdings kommt das selten vor und ich muss dann fast die komplette Flasche weg schmeißen, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist....


    Eigentlich versuche ich immer möglichst lange ohne Mittel (egal welche) auszukommen.

    Abwarten und Tee trinken sozusagen...

  • Weisste, ich musd Dir jetzt dafür keine Beweise liefern.

    Die Frage war "Warum steht Ihr wie dazu" und nicht "Bitte nur mit Quellenangabe"


    Und nebenbei: die Freimaurer sind in Punkto Okkultismus auch spannend zu erforschen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich bin auch aus der Fraktion "Das eine tun ohne das andere zu lassen".

    Ich habe schon einige gute Erfahrungen mit Küglechen gemacht, aber auch schon einige Male keine Wirksamkeit feststellen können.

    Wenn also mal wieder Wochenende ist und es keine vernünftige Schulmedizin gibt (Erkältung, Virusinfektion im Anmarsch), das Kind aber auch nicht so krank ist, dass ein Notarzt nötig wäre, dann hole ich die Globuli raus. Und ich konnte schon oft einen Arztbesuch damit umgehen.


    Nachdem ich auch schon erlebt habe, dass Küglchen keine Wirkung gezeigt haben, bin ich von der "Das sind doch nur Placebo" Schiene wieder abgerückt.


    Die Frage nach der Wirksamkeit der Homöopathie kann trefflich diskutiert werden. Nachdem die Mittel bei unterschiedlichen Menschen so unterschiedlich wirken, ist ein Nachweis mittels randomisierter Doppel-Blind-Studie nicht möglich. Für die einen ist das der Beweis, dass die Homöopathie in die Esotherik-Ecke gehört, für die anderen sagt das nichts anderes aus, als dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die wir einfach (noch)nicht verstehen.


    Wichtig finde ich, dass man die Grenzen erkennt. Man kann Krebs nicht mit Küglechen heilen, aber man kann die Übelkeit, die oft als Nebenwirkung der Chemotherapie auftritt homöopathisch begleiten.


    Homöopathie ist auch "Erfahrungsmedizin". Daher gibt es leider nicht viele vernünftige Studien dazu...

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Was mich etwas stört ist der Umgang mit solchen Mitteln. Das manche die wirklich verteilen wie Smarties.

    ja. dieses: immer etwas geben. so nach dem Motto: hier nimm ein Mittelchen, dann ist wieder gut. find ich voll anstrengend.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7