Tips zur Motivationsfindung

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr,


    Ich komme immer wieder auf das Thema, wie man Menschen dazu motiviert ein Thema zu erlernen, dass sie nicht wirklich lernen wollen, aber halt "muessen". Idealerweise ist das natuerlich intrinsische Motivation (also aus eigenem Interesse heraus), und nicht extrinsische (durch Belohnung oder Bestrafung).


    Bei meinen eigenen Kindern kann ich ganz gut Interesse wecken indem ich selbst Interesse und Enthusiasmus zeige, Dinge "anbiete" (ein Film, ein Buch, ein Gespraech), oder gute Gruende finde und darlege, warum ein Thema wichtig ist zu erlernen (aus langfristiger Sicht heraus - sei es um beim Kampfsport einen Guertel zu kriegen, um Autofahren zu duerfen, sich mit Menschen unterhalten zu koennen (zum Sprache lernen)). All das klappt nur (oder besser), wenn ich eine emotionale Bindung habe zu meinen Kindern (oder auch fremden Kindern und Menschen). Und noch einfacher ist, wenn der Mensch aus sich heraus etwas erlernen moechte.


    Wie geht man aber mit Menschen um, die keinen Bock haben, die man aber dennoch begleiten muss. Ein Bsp: ein Student bewirbt sich auf ein Projekt, zeigt keinerlei Motivation, kommt zu spaet, surft lieber im Netz, aber minimalst das was zu erwarten ist. Gespraeche gab es zum Thema: warum hast du dich fuer das Projekt entschlossen (A: weil mich sonst niemand genommen hat und ich es fuers Studium brauche). was erwartest du? wie kannst du dich einbringen? (keine Antworten). Also, gab es eine genauere Erwartungshaltung an ihn mit Zeitplan und detailiertem Projektplan, was bis wann zu erledigen ist. Auch das fuehrte zu nichts. Er hatte null Bock. Wie haette man ihm helfen koennen? Kann man solchen Studenten helfen? Wie findet man einen Draht? Wie geht man damit um, wenn man eine ganze Klasse hat, mit Schuelern, die lieber anderes machen wuerden?


    noch ein Beispiel: mein Kind moechte ein Instrument lernen, aber wenn es zum Ueben kommt, ist immer anderes wichtiger. Zum Musikunterricht geht es aber gerne und wenn es dann man sich ueberwindet, dann spielt es lange und gerne. Wie motiviert man das Kind, dass es regelmaessiger uebt? Oder laesst man einfach los?


    noch ein Beispiel: mein Kind wollte unbedingt Schreibschrift lernen (mit 4 Jahren); die Lehrerin meinte zu ihm, er sei zu jung. Er findet die Buchstaben nach wie vor wunderschoen, aber er hat kein Selbstvertrauen mehr, dass er das selbst lernen koennte, weil er ist ja noch zu klein. Er verschliesst sich da voellig. Gut, er ist klein und braucht es nicht koennen, aber es kommt auch in anderen Situationen immer wieder vor, dass andere sein Selbstinteresse killen. Wie kann man seinem Kind helfen da wieder Motivation zu finden, oder die Meinungen anderer Autoritaetspersonen nicht so ernst zu nehmen?


    Noch ein Beispiel: mein aeltester lernt am liebsten nach 21h. Wenn ich ihn lassen wuerde, wuerde er oft gerne sich einige Stunden mit seinen Themen auseinandersetzen. Nur wird er dann am naechsten Tag totmuede in der Schule sein. Tagsueber ist anderes wichtiger. Er hat ganz klar Motivation, nur zur falschen Zeit. Wie hilft man ihm? Wie macht man das in der Schule, in der die Themen ja sogar stuendlich vorgegeben sind?


    Es ist immer einfach Menschen zu unterrichten, wenn sie selbst Motivation haben, oder man Moeglichkeiten ueber die obengenannten Ideen findet. Aber, was wenn diese klassischen Wege nicht funktionieren? Gibt es da noch weitere Tips und Ideen, vielleicht sogar Buecher? Oder muss man da als Lernbegleiter einfach immer wieder einen individuelle Loesung suchen?

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich glaube, das Erwachsene ebenso wie Kinder am Besten lernen über die Beziehung zu einem anderen Menschen.

    Das kann die Chefin, der Lehrer oder ein Freund sein. Eine Art Reiseleiterin in das neu zu entdeckenden unbekannte Land. Klappt das nicht, denke ich, dann kann es sein, dass es schlicht das falsche unbekannte Land ist, die falsche Reiseleiterin oder das eine Fahrradtour geplant ist und die Teilnehmerin leider grade Knieprobleme hat.


    Bei sem Studentenbeispiel würde ich z.B. mal vermuten, dass das Problem nicht beim Projekt lag, sondern an etwas anderem. Vielleicht ist er mit der Wahl seines Studiums nicht zufrieden. Da kannst Du machen was Du willst, da passiert nichts.


    Tante Edit lässt fragen, ob Dein Sohn einen Mittagsschlaf machen kann und so abends Zeit zum Lernen hätte?

    • Offizieller Beitrag

    FrauMahlzahn - danke dass du das noch mal so betonst mit der emotionalen Bindung. Ein wenig habe ich es schon bei meinen Kindern gemerkt, aber wenn du es so aufschreibst, fallen mir noch zig Beispiele ein, wo es "klickte" zwischen Lehrendem und Lernendem.


    Mittagsschlaf waere eine gute Idee, nur ist die Schule lang und er kommt erst um 17.00 aus der Schule heim. Ein Tag hat halt nur 24h, seine Interessen braeuchten viel mehr Zeit. Vielleicht ist es halt so, dass er ersteinmal bis auf weiteres sich auf die Ferien beschraenken muss...

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