Berufstätig ohne Mann

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  • Danke für eure Antworten. Es gibt anscheinend noch andere Frauen, die in größerem Stundenumpfang arbeiten.


    Der Kurs findet in Aschaffenburg statt.


    Mir tut das für manche der anderen Kursteilnehmerinnen leid z. B. eine Frau möchte nach 10 Jahren Pause nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten. Erst wollte sie eine Ausbildung machen, aber sie hat nicht die Zeit um vollzeitnah im Betrieb zu arbeiten und die Berufsschule zu besuchen. Jetzt sucht sie eine ungelernte Tätigkeit.

  • Nigiri

    Ich finde dein Familienmodell ja cool. In solchen Situationen merkst du einfach nur, dass es weit außerhalb des Mainstreams liegt.

    Menschen die sowas sagen, sagen dadurch mehr über ihre eigene Beschränktheit aus als über dich und deine Familie.

    Also Menschen bemitleiden, die offensichtlich gar kein Problem haben verstehe ich auch immer nicht. Ich denke damit soll dann das eigene Weltbild weiter zementiert werden. Also wenn du ihnen vorlebst, dass es prima ohne Mann und mit Job klappt, dann fühlen sie sich vielleicht indirekt kritisiert und gehen daher auf Angriff.

  • Aoide zwei Kinder sind viel????

    Als ich an meiner Habil arbeitete und "nebenher" vollumfänglich im Schuldienst war und das Familieneinkommen verdient habe, fand ich 2 Kinder selber ziemlich viel, ja.


    Frauen im Hochschuldienst haben in aller Regel keine Kinder. Da ist sogar eins viel.


    Deswegen ist es ja mit meiner Hochschulkarriere auch nix geworden, ne?

  • Ich kenne doch einige Professorinnen mit Kindern, darunter auch zum Teil mit mehr als zwei Kindern und meist mit ebenfalls karrieremachendem Mann. Einschränkend jedoch: der Frauenanteil in der Professorenschaft ist insgesamt sehr gering, weil doch offenbar viele Frauen/Mütter diesen langen, sehr arbeitsintensiven und dennoch über Jahre sehr unsicheren Weg nicht gehen können oder wollen.

    Die flexiblen Arbeitszeiten sind sicher ein Vorteil an der Hochschulkarriere zumindest im geisteswissenschaftlichen Bereich (im naturwissenschaftlichen Bereich sieht das vermutlich anders aus). Zwar sind die Wochenarbeitszeiten hoch, aber die Arbeit kann zum Teil auch zu Hause erledigt werden, das sieht in anderen Berufen mit hoher Arbeitszeit oft schlechter aus. Allerdings gibt es bis zur Erreichung der Professur meist viele Ortswechsel und oft muss einer in der Familie fernpendeln - das will und kann auch nicht jede Mutter/jeder Vater.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Interessant, das ist in meinem Umfeld nicht so.

    Wenige meiner Kolleginnen haben keine Kinder. Allerdings bekommen die meisten das erste Kind mit Ende 30/ Anfang 40.


    Mir fällt gerade keine einzige kinderlose Professorin ein #gruebel


    Von einigen weiß ich es allerdings nicht, zB von unserer Dekanin.



    Edit, das ist erstaunlich denn es gibt hier miserables Elterngeld (nur für 13 Wochen pro Elternteil und auch erst seit wenigen Jahren, ich kam damals noch nicht in den Genuss) und Kinderbetreuung ist je nach Einkommen sehr teuer.

  • Hm, also hier ist es absolut normal, dass frau arbeiten geht und zwar Vollzeit. Ich glaube, ich kenne nicht eine einzige Frau, die freiwillig nicht arbeitet und Hausfrau ist. Wer hier zu Hause bleibt, ist in der Regel ungewollt arbeitslos. Gerade unter Müttern gibt es schon einige, die vorübergehend in Teilzeit gehen, solange die Kinder klein sind, aber für mein Empfinden wird das nicht als Verpflichtung gesehen, sondern eher als Luxus. Wer aber weiterhin 40 Stunden arbeitet, wird dafür auch nicht schief angesehen. Wenn die Kinder älter sind, wird dann in der Regel auch wieder 35 bis 40 Stunden gearbeitet. Hier gehen auch fast alle Kinder mit einem Jahr in die Krippe, ich bin schon eher eine Ausnahme, da ich 18 Monate zu Hause bleibe.

    Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du das befremdlich findest, würde mir genauso gehen #weissnicht

    Hier Nordwestdeutschland ist es ganau andersherum. Es ist nicht normal das Frau arbeiten geht. Teilzeit ist noch geradeso machbar, Vollzeit geht gar nicht. Ich bin (akademisches Umfeld) die einzige im Kreise meiner Freunde und Bekannten mit Kindern die Vollzeit arbeitet und ernte dafür sehr viel Kritik...hier ist es unüblich. Die Gattinnen der Bekannten und Kollegen meines Mannes, haben in Teilzeit kleine Butiken oder machen für ein paar Stunden irgendwelche "Projekte"oder betüdeln vormittags ihre Pferde...auch hier kommt die Frage "Und was sagt dein Mann dazu?" ...Aber die Männer halten sich auch weitgehend raus, aus der Kindererziehung oder der Hausarbeit, dass ist bei uns anders.

  • Das stelle ich mir sehr anstrengend vor, die ständige Verurteilung durch das Umfeld. Ich ziehe den Hut vor euch allen deren Lebensmodell so abweichend vom Umfeld ist, sei es berufstätig zwischen Teilzeitkräften und/oder Hausfrauen, oder Hausfrau zwischen lauter Berufstätigen.

  • Mir tut das für manche der anderen Kursteilnehmerinnen leid z. B. eine Frau möchte nach 10 Jahren Pause nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten. Erst wollte sie eine Ausbildung machen, aber sie hat nicht die Zeit um vollzeitnah im Betrieb zu arbeiten und die Berufsschule zu besuchen. Jetzt sucht sie eine ungelernte Tätigkeit.

    Das finde ich ja richtig schlimm, wenn das das Ergebnis des Wiedereinstiegskurses ist. Ist das die Empfehlung der Kursleiterin?

  • Was ist denn eine qualifizierte teilzeitstelle?

    Damit meine ich alles was kein schlecht bezahlter Aushilfsjob ist, das sind ja meist Jobs mit wenigen Stunden auf 400 € Basis.

    Liebe Grüße, Lillian

    "Okay Hazel Grace?"

    Einmal editiert, zuletzt von Lillian ()

  • Hier ist es so dass Frau mit Kindern in der Regel teilzeit arbeitet. Vollzeit geht aufgrund von Arbeitszeiten und Wegezeiten mit der Betreuung nicht auf.

    Ich arbeite knapp eine halbe Stelle, was ungefähr 30 Wochenstunden entspricht. Ich würde auch mehr machen, da schiesst aber mein Mann quer weil ich dann ja zuhause fehle. Ich sehe ein dass es nervig ist an manchen Tagen "alleinerziehender Vater" zu sein, aber er stellt sich da extrem an. Insofern finde ich mich im Ausgangspost wieder wenn da geschrieben wird dass den Frauen mehr Stunden nicht erlaubt sind.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • was heißt denn "erlaubt"? mich befremdet der begriff extrem.

    man einigt sich doch üblicherweise auf augenhöhe auf ein familien- und arbeitszeitenmodell.

    ja, geht mir gleich.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Danke für eure Antworten. Es gibt anscheinend noch andere Frauen, die in größerem Stundenumpfang arbeiten.


    Der Kurs findet in Aschaffenburg statt.


    Mir tut das für manche der anderen Kursteilnehmerinnen leid z. B. eine Frau möchte nach 10 Jahren Pause nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten. Erst wollte sie eine Ausbildung machen, aber sie hat nicht die Zeit um vollzeitnah im Betrieb zu arbeiten und die Berufsschule zu besuchen. Jetzt sucht sie eine ungelernte Tätigkeit.

    das sehe ich als enormst problematisch an. Es kann nicht sein, dass eigentlich ausgebildete Leute in irgendwelchen Tätigkeiten feststecken.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Frauen im Hochschuldienst haben in aller Regel keine Kinder.

    das stimmt auffallend. in meinem umfeld haben ca. 80% der professorinnen keine kinder.

    und wenn doch, dann meistens einen mann, der komplett zu hause ist. zumindest hier.

    in meinem fachbereich ist es auch so. wenn professorinnen dann fast immer ohne kinder. dabei studieren viel mehr frauen als männer dieses fach.

    Daraufhin bekam ich Bewunderung, dass (nicht wörtlich) mein Mann mir erlaubt, so lange von zu Hause weg zu bleiben.

    das ist ja echt schräg. erlaubnis vom mann?? #blink


    auch ich arbeite teilzeit (natürlich nicht in meinem bereich), mit kindern, haushalt und anderen (ehrenamtlichen) tätigkeiten bin ich allerdings gut beschäftigt.


    ich bereue im moment nix, nur wenn ich mir die rentenbescheide anschaue, könnte ich vor wut heulen!

  • Frauen im Hochschuldienst haben in aller Regel keine Kinder.

    das stimmt auffallend. in meinem umfeld haben ca. 80% der professorinnen keine kinder.

    und wenn doch, dann meistens einen mann, der komplett zu hause ist. zumindest hier.

    in meinem fachbereich ist es auch so. wenn professorinnen dann fast immer ohne kinder. dabei studieren viel mehr frauen als männer dieses fach.

    naja. das ist doch absolut klar. Wenn ich mir angucke, was ich leisten hätte müssen die letzten Jahre, um in irgendeiner Form Chancen auf akademische Karriere zu haben, dann ist mir klar, dass viele das nicht leisten wollen. Du musst Dein Zeug schnellstens runterrattern (also diss etc.), nebenbei musst Du möglichst viel und weitläufig auf Tagungen Dein Zeug verkaufen und Netzwerken, gleichzeitig musst Du publizieren. Dann wechselst Du spätestens nach der Diss die Hochschule, das ist eigentlich zwingend. Verträge sind immer befristet. Oftmals schlecht bezahlt. Du tingelst in der Weltgeschichte rum etc. Da immer Mann und Kind mitschleppen? Wobei Du mit dem Gehalt keine Familie ernähren kannst? Planbarkeit null? Bis Du dann mal irgendwo angekommen bist, bist Du 40, dann wird's alterstechnisch eng.

    Ich müsste zb jetzt hier weg, am besten ins Englsichsprachige Ausland auf eine Postdocstelle. Pffft. mit zwei Schulpflichtigen Kindern und einem Mann mit unbefristeter Anstellung? klar doch, das ist supersimpel.

    aber ich bin natürlich dann für eine akademische Karriere einfach nicht ehrgeizig genug gewesen. Was natürlich stimmt, weil ich sonst alles andere hinten angestellt hätte. Das haben die, die heute Professorinnen sind eben nicht.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    Einmal editiert, zuletzt von ainu ()

  • Ich dachte, es wäre ganz normal, als erwachsener Mensch berufstätig zu sein.

    Egal, wie ich zu erklären versuche, dass ich in einer intakten Familie lebe, niemand glaubt mir.

    Mich irritiert es total, dass mein Selbstbild so überhaupt nicht mit der Fremdwahrnehmung überein stimmt.



    Das kenne ich alles (allerdings nur von einzelnen Personen, die meisten denken vermutlich gar nicht drüber nach). Ich erkläre mir das ein bisschen damit, dass ich als ostdeutsche in Westdeutschland lebe und mein innerer Standard anders ist als der meines Umfelds.

    Ich bin mir aber auch sicher, dass die Selbstwahrnehmung der jungen kollegin, die neulich erst verkündet hat, schwanger zu sein und dann, dass sie auf jeden fall mindestens zwei jahre zu hause bleiben würde, nicht mit meiner Wahrnehmung von ihr übereinstimmt.

  • Ich kenne das gar nicht, dass der Umfang der Berufstätigkeit kommentiert wird. Nur bei Vollzeit hört man (positive) Kommentare, und da wird dann oft gefragt, wie man das organisiert bzw. die Aufteilung zuhause mit dem Partner aussieht - aber eher interessiert oder sogar ein bisschen neidisch. Tatsächlich ist das auch ein Punkt, bei dem es mir ziemlich egal ist, was mein Umfeld dazu meint oder wie es mein Umfeld macht. Es muss für uns passen, alles andere ist egal.
    Dass beide Partner voll arbeiten, finde ich jetzt aber auch nichts, was man irgendwie verklären muss. Es ist doch super, wenn der Vater oder die Mutter zuhause bleiben möchten und das finanziell geht (ich finde, finanziell müsste das immer möglich sein - ist es natürlich leider nicht). Genauso super ist es, wenn beide Teilzeit oder voll arbeiten wollen und das für die Kinder auch passt.

    Persönlich ist mein favorisiertes Modell allerdings, dass beide Partner Teilzeit arbeiten, das passt für uns am besten. Aber das ist natürlich nicht immer umsetzbar.