Berufstätig ohne Mann

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  • Hier ähnlich wie bei aoide, bloß mehr Abstufungen. Bloß war die Obergrenze so niedrig gesetzt dass man mit zwei Einkommen locker drüber war.

    Menschen die Transferleistungen erhalten oder sehr niedrige Einkommen hatten. waren ausgenommen. Die privaten Kitas liegen preislich noch deutlich höher, vor allem gibt es da kein gratis letztes kiga Jahr.

    Ich finde es schön für die Berliner dass die kiga Gebühren erlassen werden, hier wurden sie gerade erhöht. Und trotzdem fehlen Plätze.

    Vollzeit arbeiten gehen ist so doch extrem schwierig. Die (kirchliche) Kita meiner Kinder hat mehr Schliesstage als der normale angestellte Urlaub hat. Dazu kommen immer mal wieder verkürzte Öffnungszeiten an einzelnen Tagen.

    Und selbst ein 45 Stunden Platz reicht doch nicht aus um Wege und Pausenzeiten mit abzudecken.


    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Ich finde es hier in Bayern echt befremdlich, wie selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass die Mamas nachmittags parat stehen um mit den Kindern Hausaufgaben zu machen, Gerade aktuell: Kind ( 4. Klasse ) hat eine HA von einem Tag auf den nächsten aufbekommen, bei der ihm ein Erwachsener 1 A4-Seite vorlesen muss, dann soll Kind dazu Fragen beantworten, dann muss die Seite nochmal vorgelesen werden. Der Hort kann das verständlicherweise nicht leisten, da die Kinder dort kunterbunt gemischt Kl. 1-4 sind, und max. 2-3 Kinder aus einer Klasse. Wenn man dann an einem Nachmittag mal etwas vorhat, hat man eigentlich keine Chance, dass Kind die Hausis an dem Tag erledigen kann. Verständnis der Lehrer dafür ist eher gering ausgeprägt (trotz eigener Kinder in ähnlichem Alter). Und sowas kommt hier eigentlich regelmäßig.

    Alleine daher ist es hier für mich quasi unmöglich, dass beide Vollzeit arbeiten, wenn man seine Kinder nicht völlig hängen lassen will...

  • Kann ich nicht nachvollziehen, mit Hort bis mindestens 16 Uhr bzw. jetzt ähnlich lang Schule muss zuhause auch mal was für die Schule gemacht werden, wo ist das Problem? Allerdings gibt es bei mir keinen Freizeitstress durch mehrere Hobbys und Sportvereine.

    Im Gymnasium meiner Tochter gibt es außerdem drei Tsge die Woche gebundenen Ganztag mit Flexzeiten zum üben und Hausaufgaben erledigen und zusätzlich tolle Freizeitangebote wie programmieren, Kunst, Schauspiel etc. ist ne normale öffentliche Schule.


    Schade, dass das so extrem unterschiedlich ist.

  • Ich finde Hausaufgaben, bei denen ein erwachsener benötigt wird ein Unding. Ich hab ja auch noch einen Haushalt und ein anderes Kind, das versorgt werden muss und was ist mit den Kindern, deren Eltern nicht ausreichend Deutsch sprechen oder nicht lesen können?

  • Na ja die Lehrer haben dafür am wenigsten Verständnis. Die sitzen ja selbst daheim und machen mit ihren Kindern Hausaufgaben.


    MICH KOTZT das tierisch an, diese Selbstverständlichkeit mit der so viele Sachen an die Eltern ausgelagert wird.


    Aber ja ich macH auch mit im Spiel. Ich revolutioniere das systeM nicht und schon dreimal nicht auf kosten meiner Kinder.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Kann ich nicht nachvollziehen, mit Hort bis mindestens 16 Uhr bzw. jetzt ähnlich lang Schule muss zuhause auch mal was für die Schule gemacht werden, wo ist das Problem? Allerdings gibt es bei mir keinen Freizeitstress durch mehrere Hobbys und Sportvereine.

    Das Problem ist, dass Kind die Hausis nicht alleine machen kann, sondern dafür einen Erwachsenen mit 1:1-Betreuung braucht. Letzteres ist u.U. (auch ohne "Freizeitstress") aus diversen Gründen nicht immer zu einer sinnvollen Zeit machbar - sei es durch Geschwister, Therapien und Arzttermine (fallen für micht nicht unter Freizeitstress) oder auch durch Eltern, die das aus irgendeinem Grund nicht leisten können (von mangelnde Sprachkenntnisse bis gehörlos fallen mir da auch ein paar Dinge ein, die nicht mal etwas mit dem Beruf der Eltern zu tun haben).


    Das Kind alleine oder mit geringer Betreuung nach 16:00 Uhr noch etwas für die Schule tut, kommt hier durchaus auch vor.

  • nun, ich würde hier wahrscheinlich eine Vollzeit-Arbeitende AE-Mutter auch mit gewissem Mitleid, Entsetzen und Bewunderung fragen, wie sie das überhaupt auf die Reihe kriegt, nicht weil ich es so undenkbar finde, dass Mütter arbeiten, sondern ...

    das finde ich einen unglaublich wichtigen Aspekt, der glaube ich ganz oft vergessen wird: selbst Daroan als nette räbin würde die Frage nach dem "wie geht das überhaupt" stellen. Ohne anklagende oder kritisierende Hintergedanken.


    Meint ihr alle, die ihr euch von eurem Umfeld regelrecht gegängelt fühlt, dass ihr zu viel / zu wenig / das falsche arbeitet, dass die euch wirklich immer böses wollen? Ich empfinde fragen nach meinem beide-vollzeit-mit-vielen-kindern-leben immer als interessiert. Auch wenn sowas kommt wie "hast du keine Sorge, dass die Kinder zu kurz kommen" (klar, hab ich) oder "aber ist doch blöd wenn die kleinen schon jeden Tag zehn Stunden in die Kita müssen" (finde ich auch).


    Vielleicht bin ich ja einfach ein dumpfbackiger Mensch der die Anklage zwischen den Zeilen nicht spürt, aber ich empfinde es nicht so, dass man bei solchen Fragen verletzt sein muss oder Rechtfertigungsnot hat. Ich sehe es als Interesse.

  • Na ja die Lehrer haben dafür am wenigsten Verständnis. Die sitzen ja selbst daheim und machen mit ihren Kindern Hausaufgaben.


    MICH KOTZT das tierisch an, diese Selbstverständlichkeit mit der so viele Sachen an die Eltern ausgelagert wird.


    Aber ja ich macH auch mit im Spiel. Ich revolutioniere das systeM nicht und schon dreimal nicht auf kosten meiner Kinder.

    Ich hab mich ja schon vielfach dazu ausgelassen und bitte, ggfs. die Suche zu benutzen: Mein Nick und "Hausaufgaben":


    Nein, Eltern sollen nicht Hilfslehrer für ihre Kinder sein. Kinder haben nur einen Satz Eltern, die haben andere Aufgaben. Punkt. Sag ich als Mutter und als Lehrerin in verantwortlicher Position. Man muss dazu nicht das System revolutionieren. Das System sieht das auch nicht so vor. Wenn einzelne Lehrer das fordern, dann lohnt es, in Diskussion zu gehen. Vielmehr haben aber viele Eltern das Gefühl, wenn sie ihren Kindern nicht die Aufgaben picobello machen, sodass die Kinder gute Noten für die nicht von ihnen gemachten Aufgaben bekommen, dann reüssieren die Kinder nicht in Schule und Leben. Da liegt IMHO der Denkfehler. Mal über eine niedrigschwelligere, geeignetere Schulform nachgedacht? - So kommt ein unseliger Kreislauf in Gang von überforderten Kindern und nachhelfenden und Nachhilfe bezahlenden verzweifelten Eltern. Und gespannten Familiensituationen.


    Nicht alle Kinder müssen Akademiker werden. Und Bildung kann man auf vielerlei Weise erlangen es muss nicht immer das Gymnasium sein.


    Und Ja, Lehrer sind Erzieher ihrer Sus. Im Schulgesetz NRW steht "Erziehen" an erster Stelle unter den 5 Aufgaen, die Lehrer in der Schule haben. Das heißt aber nicht, dass nicht auch Eltern Erziehungsaufgaben hätten. Das wissen viele aber nicht (Eltern). Lehrer sind aber nicht Erzieher der Eltern! Erwachsene erziehen ist sowieso eine Mist-Idee.

  • Aoife , das ist dann imho auch ziemlich schwarz-weiß, sorry, wenn es heißt, man soll über eine andere Schulform nachdenken.

    Ich hab beide Kinder an der gleichen Grundschule gehabt, bei der großen gab es regelmäßig HA-Stress, aber so was von. Und nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen anderen Kindern, zusätzlich war die halbe Klasse im LRS-Kurs (ohne dass die Rechtschreibung davon irgendwie besser wurde). Beschwerden der Eltern über die HA-Mengen wurden abgeschmettert. Der Wechsel auf die weiterführende Schule reduzierte die HA-Menge gewaltig.

    Bei der kleinen gibt´s allermax 30% der HA, die es bei der großen gab. Gleiche Schule, andere Lehrer. Kaum überforderte Kinder, Stress nur sehr gelegentlich, im LRS-Kurs sitzen nur 2 Kinder, so weit ich das weiß... Imho ein deutlicher Unterschied.

    Wohin sollen die Kinder denn, in die Förderschule statt Grundschule? Die halbe Klasse?

    Und ansonsten ist der blöde Übertritt ein großes Thema, selbst wenn die Eltern entspannt sind. Dafür sorgen schon die Lehrer und die Freunde.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • dem möchte ich mich anschliessen.


    Ich erlebe es oft so, dass es für beide Seiten (Lehrer und Eltern) schwierig ist, das Kind in seinen Stärken und Schwächen so anzunehmen, wie es ist. Das schliesst eine gezielte Förderung gar nicht aus, aber oft wird übers Ziel geschossen.

    Wir haben hier z.B. die Regel, dass pro Schulstufe 10 min. Hausaufgaben anfallen - wenn diese Zeit um ist, dürfen die Kinder die Aufgaben zur Seite legen, egal wie weit sie gekommen sind. Wie oft erlebe ich es, dass Eltern trotzdem noch stundenlang mit ihren Kindern an den Hausaufgaben sitzen und sich dann beklagen, dass es zu viel ist.


    Ich habe hier ebenfalls ein Kind, dass die gesamte Schulzeit über sehr grosse Mühe hatte und immer hinterher gehinkt ist. Anstatt ihn passend fürs System zu trimmen haben wir versucht, seine Stärken zu fördern und ihm vermittelt, dass er auch ohne gute Schulnoten o.k. ist und seinen Platz im Berufsleben finden wird.

  • asreileeth ich sag ja, Gruppendynamik. Und niemand muss auf die Förderschule, nur weil die Hausaufgaben nicht von den Eltern perfektioniert werden, das ist einfach Unsinn.


    Ich bin Lehrerin am Gymnasium und bin 2016 bewusst an eine Brennpunktschule (Ganztagsgymnasium=keine HA in NRW) gewechselt, weil mir die Biotop-mit-Anwalt-Helikopter-Eltern auf den Keks gingen. Motivierte Sus können bei uns Abitur machen, auch wenn sie aus bildungsfernen Familien kommen. Und nicht alle müssen immer 1 stehen. Wenn die Motiavtion aus dem eigenen Wollen heraus kommt, sind diese Kinder höchst erfolgreich. (Leider enthält das System des G8-Gymnasiums noch nicht die Option, auch andere Abschlüsse zu machen, aber dafür gibt es in NRW ja die Gesamtschulen).


    Meine Kinder gehen beide bewusst NICHT auf das Gymnasium. Bei Schnüppchen (Klasse 5) ist noch alles offen, Schnupp (Klasse 10) richtet sich darauf ein, nach dem MSA eine Berufsausbildung (Handwerk) im Dualen System zu machen und sich mit dem Fachabi in der Tasche danach zu entscheiden ob auf die Walz und dann Meisterprüfung oder doch FH-Studium - oder vielleicht beides, nacheinander. Die Möglichkeiten in D sind so vielfältig und spannend, die Welt beneidet uns darum, und die meisten Eltern (und fast alle Gymnasiallehrer) sehen doch immer nur den rein schulischen Weg bis zum Abi, we das vor 30 Jahren war...

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns müssen Eltern auch nicht unbedingt bei den Hausaufgaben helfen. Sind bei einem Kind die Hausaufgaben mehrfach nicht und nur ungenügend erledigt, dann muss es einfach kostenpflichtig (100.-Semester) in die Hausaufgabenunterstützung,

    Aus der Schulordnung:

    "Die Hausaufgabenhilfe findet dreimal wöchentlich von 06.45 –07.25

    Uhr statt. Die Nutzung dieses Angebotes ist grundsätzlich freiwillig und

    unverbindlich, kann aber auch verordnet werden und ist dann

    kostenpflichtig. Die Hausaufgabenhilfe ist keine Nachhilfe."

  • Aoife

    Seh ich auch so, also dass das ganz viel von den Eltern kommt. Und dass einfach auch jemand mal schlechte Noten hat, das wird leider sehr als Versagen(des Kindes, der Eltern, der Schule) empfunden. Was ich dabei ja auch immer ganz witzig finde, und weshalb das so schön zum Thema passt hier ist ja genau das: Die Mutter bleibt vermehrt zu Hause, weil ihr Beruf und Karriere nicht so wichtig ist wie Familie. Alles prima. Aber dann investiert sie diese Zeit in "Beruf und Karriere des Kindes"? Also genau das, was sie für sich als Erwachsene wenig wichtig findet ist dann beim Kind voll wichtig.

  • Hier (Norwegen) ist es ganz normal, dass beide Eltern Vollzeit arbeiten - aber dann halt auch nicht unbedingt mehr als Vollzeit. Um 16.00 sind bei mir auf Arbeit dann nur noch die kinderlosen Ausländer übrig, alle anderen sind nach Hause gefahren und kümmern sich um die Familie, Frauen und Männer.

    Mein Eindruck ist auch, dass Hausarbeit und "mental load" hier ziemlich gut zwischen den Eltern aufgeteilt wird, zumindest bei den Leuten die ich so kenne.


    Eine norwegische Freundin von mir war übrigens mal (während sie in Elternzeit war) ein Jahr in der Schweiz, ihr Mann hatte dort eine Stelle bekommen. Nach dem einen Jahr sind sie wieder zurückgekommen, weil sie es sich einfach nicht vorstellen konnte so zu leben wie Daroan das beschreibt...

  • Aoife, Stulle und alle... dann machen wir jetzt wieder Elternbashing ja...? Ist ja auch einfacher als sich mit den realen Gegebenheiten auseinander zu setzen. Oder sich mit anspruchsvollen Eltern auseinanderzusetzen, die oh mei Kommunikation auf Augenhöhe fordern und nicht mehr vor dem Lehrer auf die Knie fallen. Nix anderes lese ich aus deinem respektlosen Biotop mit Anwalt Helikopter Eltern heraus.

    Mich würde dann doch mal sehr interessieren, warum es immer und überall heißt das Kinder mit Migrationshintergrund benachteiligt sind.


    Da ich in das System einen guten Einblick habe, weiß ich wovon ich spreche. In dem Bundesland, in dem ich lebe, muss da ja dazu gesagt werden.


    Offiziell ist das natürlich auch alles ganz anders.

    Aber sei es drum.


    Warum es so toll ist, sich bis zum Grab möglichst viel im Beruf zu ackern, erschließt sich mir auch nicht.

    Ich lebe nicht, um zu arbeiten.

    Und ich habe Kinder bekommen, weil ich es toll finde, ihnen beim Aufwachsen zuzusehen. Wie das vonstatten gehen soll, wenn die Kinder von 8 bis 18 Uhr in der Betreuung sind, erschließt sich mir auch nicht.

    Das ist mir hier in diesem Strang sehr unangenehm aufgefallen.


    Schöne neue Welt läßt grüßen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Achillea, Du kannst Norwegen einfach nicht mit Deutschland vergleichen.


    Hier heißt Vollzeit um 18 oder 19 Uhr zu Hause zu sein.

    Und nicht um 16 Uhr. Das sind dann die die Teilzeit arbeiten

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Hier (Norwegen) ist es ganz normal, dass beide Eltern Vollzeit arbeiten - aber dann halt auch nicht unbedingt mehr als Vollzeit. Um 16.00 sind bei mir auf Arbeit dann nur noch die kinderlosen Ausländer übrig, alle anderen sind nach Hause gefahren und kümmern sich um die Familie, Frauen und Männer.

    Welche Wochenarbeitszeit bedeutet bei Euch Vollzeit?

    Hier in D ist Vollzeit (in meinem Umfeld) irgendwas um die 40 Stunden. Macht pro Tag 8 Stunden. Wenn ich mit 40 Wochenstunden um 16 Uhr Feierabend haben möchte, muss ich spätestens um 7 Uhr anfangen (Frühstücks- und Mittagspause eingerechnet).

    Ist dann bei Euch entweder die Wochenarbeitszeit niedriger oder startet das gesamte Leben einfach früher?

    In meinem Beruf könnte ich wohl um 7 Uhr anfangen, dann würde ich aber kaum andere Planungsbeteiligte erreichen. Besonders die Architekten fangen alle erst um 9 Uhr an. Manche sogar noch später.

    Und die KiTa öffnet "erst" um 7. Ich kann mit Anstrengung um 8 im Büro sein. Dann arbeite ich in Vollzeit bis 17 Uhr. Die KiTa macht aber um 16:30 Uhr zu, am Freitag schon um 15 Uhr.

    Und ja, ich hab eh schon ein schlechtes Gewissen, da mein Kind eines der wenigen ist, die früh als erste da sind und nachmittags als letzte geholt werden.

  • Nein, Eltern sollen nicht Hilfslehrer für ihre Kinder sein. Kinder haben nur einen Satz Eltern, die haben andere Aufgaben. Punkt. Sag ich als Mutter und als Lehrerin in verantwortlicher Position. Man muss dazu nicht das System revolutionieren. Das System sieht das auch nicht so vor. Wenn einzelne Lehrer das fordern, dann lohnt es, in Diskussion zu gehen.

    Bei uns müssen Eltern auch nicht unbedingt bei den Hausaufgaben helfen. Sind bei einem Kind die Hausaufgaben mehrfach nicht und nur ungenügend erledigt, dann muss es einfach kostenpflichtig (100.-Semester) in die Hausaufgabenunterstützung,

    Theoretisch klingt das super, praktisch sehen meine Erfahrungen leider anders aus. Ich habe den Hilfslehrerinnenjob immer abgelehnt und das auch so kommuniziert, jetzt ist meine 2 Kind in der 3. Klasse und ich habe aufgegeben.

    Das Problem, dass wir hier haben, ist, dass die Konsequenzen eigentlich zum größten teil auf die Eltern fallen und nicht auf die Kinder. Das sieht aktuell so aus:


    Grundschule Tochter 3. Klasse: Sie geht in die OGS, macht auch dort Hausaufgaben, wird damit fast nie fertig. D.h. von 4 Arbeitsblättern schafft sie eins. Konsequenz: Am frühen Abend zuhause nachholen. Da sie dann total kaputt und fertig ist, muss ich daneben sitzen und ihren Frust und ihren Stress irgendwie abfangen. Dazu kommt, dass die Hausaufgaben nur sehr sporadisch kontrolliert werden. Ich hab mal eine Zeitlang nicht geschafft, die in der OGS gemachten Hausaufgaben zu kontrollieren. nach 1-2 Wochen hab ich dann gemerkt, dass die Mathehausaufgaben, wunderschön anzusehen, ordentliche Zahlen, komplett falsch waren. Und niemand hat es gemerkt.


    Dazu kommt, dass sie im Unterricht eher langsam ist, bei der Freiarbeit verzettelt sie sich. Von ihrer damaligen Klassenlehrerin, die jetzt aber nicht mehr da ist, stand beispielsweise mal folgendes Verschen im Heft: "M. hat heute in 2 Stunden nur 2 Rechenkästchen geschafft. Dies ist zu wenig." Resultat: Wir sollten alles, was sie nicht geschafft hat, am Wochenende nacharbeiten. Ich bin da durchaus in die Diskussion gegangen, leider auf Granit gebissen. Weil, laut Lehrerin, sind das ja keine Hausaufgeben, sondern Nacharbeit. Und das war nicht mal ein bißchen, sondern jedes Wochenende und in den Ferien eine Menge. Das Kind kam echt nicht mehr zur Ruhe.


    Gymnasium Sohn 7. Klasse: Die Konsequenz bei dreimal vergessenen Hausaufgaben ist ein Brief an die Eltern und je nach Lehrer Einbestellung zum Elternsprechtag. Ich hab keine Ahnung, wie ein Kind so Eigenverantwortung lernen soll...



    EDIT:

    Bei uns müssen Eltern auch nicht unbedingt bei den Hausaufgaben helfen. Sind bei einem Kind die Hausaufgaben mehrfach nicht und nur ungenügend erledigt, dann muss es einfach kostenpflichtig (100.-Semester) in die Hausaufgabenunterstützung,

    Auch hier: Die Konsequenzen tragen die Eltern. Oder sind die Gebühren so, dass Kinder das vom Taschengeld zahlen können?

    Gruß, flummi

    Einmal editiert, zuletzt von flummi ()

  • bei meinem Sohn am Gymnasium werden die Kinder nach drei vergessenen Hausaufgaben (die alle Lehrer auf das gleiche Blatt eintragen) direkt in der Schule behalten zur Nacharbeit - Eltern, deren Kinder nach dem Unterricht nicht pünktlich auftauchen, sollen erstmal online nachschauen, ob es nicht nacharbeiten muss. Die Umsetzung habe ich noch nicht erlebt (5. Klasse), aber der Ansatz ist ok, finde ich :)


    flummi : bei euch wäre doch erstmal die Lehrkraft gefragt, wieso sie es nicht schafft, das Kind zu mehr als zwei rechenkästchen zu motivieren???