Berufstätig ohne Mann

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  • flummi: genau deshalb finde ich es wichtig, dass sich auch die Lehrpersonen davon losreissen müssen, dass alle Kinder alles gleich gut können müssen.

    Das kann doch nicht sein, dass ein Kind welches in zwei Stunden zwei Kästchen schafft diese dann zu Hause nacharbeiten muss. So was kenne ich hier wirklich gar nicht.


    Der Lehrer meines Sohnes welcher in der Schule Probleme hatte, hat mit ganz anderen Lösungsansätzen gearbeitet und ich bin ihm noch heute dankbar, auch wenn ich weiss, dass es Eltern in der gleichen Situation gibt, die sein System grottenschlecht finden. die Anforderungen wurden allgemein nach unten angepasst, er musste z.B. nie das ganze Diktat schreiben, weil für ihn schlicht nicht möglich ausser mit 100 Fehler, was ihn nur noch mehr runter gezogen hätte. Hausaufgaben wie schon geschrieben mit Zeitvorgabe und nicht mit der Menge, die erledigt werden musste.

  • Kann ich nicht nachvollziehen, mit Hort bis mindestens 16 Uhr bzw. jetzt ähnlich lang Schule muss zuhause auch mal was für die Schule gemacht werden, wo ist das Problem? Allerdings gibt es bei mir keinen Freizeitstress durch mehrere Hobbys und Sportvereine.

    Das Problem ist, dass Kind die Hausis nicht alleine machen kann, sondern dafür einen Erwachsenen mit 1:1-Betreuung braucht. Letzteres ist u.U. (auch ohne "Freizeitstress") aus diversen Gründen nicht immer zu einer sinnvollen Zeit machbar - sei es durch Geschwister, Therapien und Arzttermine (fallen für micht nicht unter Freizeitstress) oder auch durch Eltern, die das aus irgendeinem Grund nicht leisten können (von mangelnde Sprachkenntnisse bis gehörlos fallen mir da auch ein paar Dinge ein, die nicht mal etwas mit dem Beruf der Eltern zu tun haben).


    Das Kind alleine oder mit geringer Betreuung nach 16:00 Uhr noch etwas für die Schule tut, kommt hier durchaus auch vor.

    ja, verstehe. Das sollte aber nicht so häufig passieren, oder?

    Ich meine, ich frage mein Kind auch schon mal in französisch oder englisch ab oder wir schauen uns was gemeinsam an. Das geht schon auch bei Vollzeit und sogar alleinerziehend und viel Arbeit im haushalt, finde ich.

    In meinem Umfeld gehen alle voll oder fast voll arbeiten, da geht das nicht anders. Teilzeitarbeit als Begründung heranzuziehen, dass sonst die Hausaufgabenbetreuung nicht ordentlich gemacht werden kann, finde ich in meiner Lebensrealität ... ja fast merkwürdig. Aber sieh mir das nach, ich lebe in einer Stadt, in der glaube ich vieles anders ist (siehe Kita-Kosten usw.)

  • flummi : bei euch wäre doch erstmal die Lehrkraft gefragt, wieso sie es nicht schafft, das Kind zu mehr als zwei rechenkästchen zu motivieren???

    .. und warum sie das offensichtlich erst nach 2 Stunden gemerkt hat, ja. Ich weiß nicht mehr, ob ich zu dieser Sache konkret ein Gespräch hatte Wir hatten mehrere Gespräche und das Fazit von ihrer Seite war immer nur: Sie könne da nix machen, sie habe 17 Kinder in der Klasse, die besondere Förderung brauchen, meine Tochter gehörte zu den 11 anderen, sie muss einfach schneller werden. Kurz danach war sie krank geschrieben, die Klasse hatte 4 Monate lang keinen festen Ansprechpartner, nach 9 Monaten wurde dann offiziell gesagt, dass sie nicht wieder kommt. Das war letztendlich Glück für mein Kind, die sich jetzt langsam wieder fängt, allerdings hatte sie da schon sehr viel Zeit verloren. Und es wird seit dem Moment besser, an dem ich meine Hilfslehrerinnentätigkeit akzeptiert habe.

  • Elternbashing? claraluna weißte, da machst du es dir einfach. Ich bin ja beides, Mutter und Lehrerin. Auf wen sollte ich denn eindreschen?


    Nein, nur redenden Menschen kann geholfen werden. Such das Gespräch ohne deine hier gezeigte Vorverurteilungsstrategie, dann könnte es besser klappen.

  • Welche Wochenarbeitszeit bedeutet bei Euch Vollzeit?

    Für mich 40 h, da ist aber pro Tag eine halbe Stunde Mittagspause mit drin. Man muss also bei Vollzeit 8 h auf Arbeit sein.

    Bei Gemeinde, Uni etc. ist Vollzeit aber auch oft etwas weniger als 40 h.



    Achillea, Du kannst Norwegen einfach nicht mit Deutschland vergleichen.


    Hier heißt Vollzeit um 18 oder 19 Uhr zu Hause zu sein.

    Und nicht um 16 Uhr. Das sind dann die die Teilzeit arbeiten

    Kann schon sein. Allerdings finde ich es nicht erstrebenswert, jeden Tag erst um 18 oder 19 Uhr zu Hause zu sein. Ich bleibe also in Norwegen.;)

  • In der sueddeutschen gabs grad nen Artikel dazu: http://www.sueddeutsche.de/wir…-hat-ausgedient-1.3702234 -


    Zitat

    So ist es bemerkenswert, was der Vorstand der IG Metall für die kommende Tarifrunde vorschlägt. Klar, er fordert auch sechs Prozent mehr Lohn, wovon er wegen des wirtschaftlichen Booms diesmal einen größeren Teil durchsetzen sollte. Vor allem aber sollen die vier Millionen Beschäftigten der Branche ihre Arbeitszeit befristet auf 28 Stunden verringern - und später wieder erhöhen können. Das trifft den Nerv einer Gesellschaft, die sich davon verabschiedet, dass Väter im Beruf aufgehen und Mütter auf B-Jobs ohne Aussicht auf Karriere und anständige Rente reduziert werden. Für die Gewerkschaften könnte mit solchen Ideen eine Modernisierung beginnen, die sie als Arbeitnehmervertretung stärkt. Dafür muss die Flexibilisierung aber richtig umgesetzt werden.


    Fand ich einen spannenden Ansatz.



    Und ich kenne hier einige Eltern die ihre Kinder in die GS Betreuung geben und das klappt in der Grundschule jedenfalls ganz passabel. Einzelfall kann ich nicht sagen.


    Ich bin aber auch da eher bei Aoife aktiv ins Gespräch zu gehen. Unsere Lehrerin macht bspw. das Plakat für die 2. Klasse im Unterricht, damit keine "äehm" unterschiedlichsten Ergebnisse mit Power Point und Co rauskommen. Genau mein Ding. So muss das... und wenn eine Lehrkraft in den nächsten Jahren andere Anwandlungen hat, wäre der Verweis auf die GS Schüler immer hilfreich. Ich finde nicht, das denen ein Nachteil entstehen darf.


    Achillea aber das Schulsystem in Norwegen ist doch auch anders als in D oder? Recht sehr auf Schule ausgerichtet, zu Hause muss da nicht mehr viel gemacht werden oder?

  • Sind bei einem Kind die Hausaufgaben mehrfach nicht und nur ungenügend erledigt, dann muss es einfach kostenpflichtig (100.-Semester) in die Hausaufgabenunterstützung,

    unfassbar. #eek

  • Thema Eltern als Hilfslehrer: Mein großes Kind geht seit sechs Jahren auf eine freie Schule, Ganztag, ohne Hausaufgaben und Noten, alles toll und frei und so. So. Und nun haben wir feststellen müssen, dass sie in Mathematik etwa auf dem Stand der vierten Klasse ist, ihre Lesekompetenz lässt zu wünschen übrig und ihren Kopf anzustrengen lehnt sie weitgehend ab. Ein durchschnittlich begabtes, ganz normales Kind. Ich bin grad ratlos und gebe die Illusion auf, dass wir als Eltern keine Hilfslehrer sein müssten, wenn denn nur Schule anders organisiert wäre.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Hier stellt sich bei Gesprächen mit anderen Eltern oft heraus, dass die eingeforderte Mithilfe sehr unterschiedlich erlebt wird. Und zwar nicht unbedingt als Erwartung der Lehrer, sondern auch als Anspruch der Kinder.


    Ich streike zB, wenn meine Tochter Hilfe beim Vokabelabfragen anfragt, ich dann aber feststelle, dass sie die noch überhaupt nicht angeguckt hat. Sie möchte die immer mit mir zusammen lernen - ist regelmäßig ein Konfliktpunkt, und das liegt nicht an mangelnder Zeit.


    Und soweit ich es mitbekommen habe, gibt es noch andere Kinder, die Hilfen sehr aktiv einfordern, andere kriegen das jedoch auch ohne wohl ganz gut hin.


    Inzwischen muss hier nicht nur Mama ran, weil - WA die dank ;) - die Schüler auch selbst untereinander funken. Ich versuche zu erklären, WIE sie das Zeug lernen kann, aber bequeme 1:1-Betreuung mach ich nicht. Hätte sie aber gern.

  • Teilzeitarbeit als Begründung heranzuziehen, dass sonst die Hausaufgabenbetreuung nicht ordentlich gemacht werden kann, finde ich in meiner Lebensrealität ... ja fast merkwürdig.

    bei uns ist das Problem, dass die Hausaufgabenbetreuung im Hort nicht durch pädagogische Fachkräfte betreut wird. Meine Tochter kam in der Grundschule 4 Jahre fast täglich ohne Hausaufgaben nach Hause.

  • Oder sie sind gemacht, aber falsch. Schüler im GS lernen jedenfalls von Tag 1 an "selbstorganisation" ;).... helfen kann da keiner. Das sind 30 Kinder auf 1 Betreuungsperson.

  • Es gibt ja unterschiedliche Formen von „anders organisiert“ - wenn meine Kinder in die Hausaufgabenbetreuung gehen, haben wir Eltern nur noch wenig mit der Schule zu tun. Das lief hier sowohl an der Grundschule als auch am Gymnasium so - beides normale, nahe gelegene bayrische Großstadtschulen. Allerdings sind meine Kinder wissbegierig und saugen sowieso alles im Unterricht auf, sofern sie nicht eine Aversion gegen eine einzelne lehrkraft haben. Bei uns passen das öffentlich Schulsystem, die Schulwahl, die Lehrkräfte und die Kinder bisher so gut zusammen, dass das kein Hinderungsgrund wäre, deutlich mehr Stunden beruflich engagiert zu sein. (Wir sind allerdings beide so frei, uns trotzdem schulisch zu engagieren - mein Mann findet immer mal wieder Projekte, für die er auch mal vormittags in eine der Schulen geht, ich bin in Elternbeiräten...das könnten wir bei 100% beruflicher Auslastung nicht. Ich mache aber niemandem einen Vorwurf, der das nicht leisten kann. Mir ist klar, dass unsere - also sowohl Mutter als auch Vater - Flexibilität ein unfassbarer Luxus ist. Aktuell geht auch nur ein Kind in die Hausaufgabenbetreuung, da andere die Plätze nötiger haben.)

  • Elternbashing? claraluna weißte, da machst du es dir einfach. Ich bin ja beides, Mutter und Lehrerin. Auf wen sollte ich denn eindreschen?


    Nein, nur redenden Menschen kann geholfen werden. Such das Gespräch ohne deine hier gezeigte Vorverurteilungsstrategie, dann könnte es besser klappen.

    Liebe Aoide, wenn Du süffisant fragst, ob mal über andere Schulformen nachgedacht wurde und dann gleich die Helikopter Eltern anführst, empfinde ich das als Eltern bashing.


    Ich habe wie viele andere hier aus meinem Alltag berichtet. Könnte noch unendlich viel schreiben. Dazu ist mir meine Zeit zu schade, so wie die Diskussion hier läuft.

    So wie Du mir oben unterstellst, dass ich nicht das Gespräch mit der Lehrerin suche....bist Du auf meine anderen Themen gar nicht eingegangen.


    Dein Kommentar zu das Gespräch suchen - da bin ich doch tatsächlich in heiteres Lachen ausgebrochen:


    Zitat einer Lehrerin " der Lehrplan ist so umfassend geworden, wenn ich da nicht aufs Elternhaus auslagere komme ich mit dem Stoff nicht durch"


    mit diesem heiteren Gedanken darf ich mich jetzt verabschieden

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde einfach, hier sieht man auch so schön, weshalb man nicht einfach sagen kann "Kinder müssen zwangsläufig leiden, wenn Eltern Vollzeit arbeiten" oder "Manche Mütter benutzen ihre Kinder als Ausrede um nicht arbeiten zu müssen"

    Die Lebensrealitäten sind einfach zu unterschiedlich.

    Ich habe erst das dieses Forum einen Einblick bekommen, wie andere Eltern tatsächlich es schaffen Vollzeit arbeiten zu gehen.

    Früher sah ich einfach immer unsere Begebenheiten, versuchte mir Vollzeit dazuzudenken und hatten nur noch ???? im Kopf.


    Aber alles hat bestimmt auch Vorteile, ich denke, da wir unsere Kinder aufgrund der Umstände wirklich viel um uns haben und eng beleiten, dass da auch eine besondere Qualität ist. Die ich auch schätze. Natürlich hat es Nachteile. Das sagen auch die Kinder, jetzt wo sie älter sind, würden sie lieber in der Schule essen, oder einfach einen kurze Mittagspause haben mit mitgerbachter Verpflegung und nicht unnötig Energie und Zeit dazuverschwenden nach Hause zu radeln und bei uns zu essen. Als sie klein waren, war das schon noch anders.


    Ich weigere mich einfach als "Verantwortliche" dazustehen. Ich habe so gehandelt, wie wir am besten in diesem System zurechtkommen.

    Und für uns war und ist es gut, dass wir von Zuhause aus arbeiten können.

    Anders könnte ich mir das jetzt nicht wirklich vorstellen.

  • ber das Schulsystem in Norwegen ist doch auch anders als in D oder? Recht sehr auf Schule ausgerichtet, zu Hause muss da nicht mehr viel gemacht werden oder?

    Das Schulsystem ist anders hier, aber die Kinder haben schon Hausaufgaben auf. Die Grosse in der 8. Klasse teilweise auch recht viel (Grundschule ist bis zur 7. Klasse und bis da konnte sie auch in die Hausaufgabenbetreuung in der Schule gehen).

    Wobei halt alle bis einschliesslich Klasse 10 gemeinsam auf die Schule gehen, erst danach entscheidet man sich für oder gegen Abitur, Ausbildung etc.

  • find ich so super, war in der DDR ja auch so. Allerdings da leider mit der Einschränkung, dass die wenigsten Abi machen durften. Aber prinzipiell finde ich dieses System gut.

  • Ich weigere mich einfach als "Verantwortliche" dazustehen. Ich habe so gehandelt, wie wir am besten in diesem System zurechtkommen.

    Damit stehst du sicherlich nicht alleine da. Und je nachdem, wo man wohnt und wie die konkreten Gegebenheiten hinsichtlich Wohnort, Job, Infrastruktur, Partnerschaft und sonstiger sozialer Einbindung sind, landet man dann in Lebensmodellen, die am Ende sehr sehr unterschiedlich ausfallen.


    Ich fand früher "Hausfrau" ganz schlimm. Aber das hat doch einiges mehr an Facetten. So als ganz krasser Kontrast eine Unternehmergattin (die schon allein aus Firmengründen einen Ehervertrag haben dürfte), die sich ehrenamtlich, aber intensiv in Stiftungen organisiert, zuzüglich Orga der etwa größeren Kinderschar (ja, die sind ein Statussymbol) und Repräsentationsverpflichtungen vs. eine AE in anstrengendem, mies bezahlten Vollzeitjob, der stressig, seelenverkäuferisch, schnell kündbar ist inkl. Angst vor freiem Fall.


    Wie viel Unabhängigkeit hat die einzelne jeweils?


    Hier vor Ort gibt es beides - und noch ganz viel dazwischen.

  • Zitat einer Lehrerin " der Lehrplan ist so umfassend geworden, wenn ich da nicht aufs Elternhaus auslagere komme ich mit dem Stoff nicht durch"

    NRW hat keine stoff- sondern kompetenzorientierte Lehrpläne. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, sei dahingestellt, aber das Argument, die Kinder müssten "Stoff" auswendiglernen (den sie eh nach dem Test wieder vergessen) ist Pädagogik von vorgestern. So weit sind nach meinem Wissen die anderen Bundesländer auch schon. Kennst du die schulinternen Curricula deiner Schule? Weißt du, dass du dich in Elterngremien wählen lassen und mitgestalten kannst? Nutzt du das? Oder jammerst du nur rum?

  • NRW hat keine stoff- sondern kompetenzorientierte Lehrpläne. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, sei dahingestellt, aber das Argument, die Kinder müssten "Stoff" auswendiglernen (den sie eh nach dem Test wieder vergessen) ist Pädagogik von vorgestern. So weit sind nach meinem Wissen die anderen Bundesländer auch schon. Kennst du die schulinternen Curricula deiner Schule? Weißt du, dass du dich in Elterngremien wählen lassen und mitgestalten kannst? Nutzt du das? Oder jammerst du nur rum?

    Ohne mich in eure Diskussion einmischen zu wollen und ziemlich OT würde ich gerne wissen, wo du konkret den großen Unterschied siehst, den die Kompetenzorientierung liefern soll und inwiefern sich die Pädagogik konkret und in der Realität dadurch geändert hat.

    Liebe Grüße von Rafiki mit M1(*05) und M2 (*07)

    Einmal editiert, zuletzt von Rafiki ()