Frage bzgl. Bewertungskriterien Vokabeltest (Englisch)

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich brauche mal euren Input, da ich nicht weiß, ob ich etwas übersehe/falsch sehe/verquer einschätze... what ever...


    Meiner persönlichen Auffassung nach müsste es bei Englisch-Vokabeltests drei Abstufungen hinsichtlich der Bewertung/der Punktevergabe geben:

    1. Vokabel nicht gewusst/nicht gekonnt (= nichts hingeschrieben)

    2. Vokabel gewusst, aber falsch geschrieben (= Rechtschreibfehler)

    3. Vokabel gewusst/gekonnt (= korrekt aufgeschrieben)


    Ich finde es total bebirnt, wenn Fall 2 (Vokabel gewusst aber falsch geschrieben) gleichgesetzt/gleich bewertet wird wie Fall 1 (Vokabel nicht gewusst/nicht gekonnt).

    Das bedeutet in letzter Konsequenz, dass Schüler A, der sich Zeit für's Vokabellernen genommen hat und geübt hat - aber leider Rechtschreibfehler eingebaut hat - die gleiche (schlechte) Bewertung/Punktzahl hat, wie Schüler B, der überhaupt nicht gelernt und infolge dessen oftmals gar nichts hingeschrieben hat.

    Das kann's doch wohl nicht sein :stupid:?


    Dass auch die korrekte Schreibweise gelernt/beherrscht werden soll/muss, steht ja außer Frage.

    Dennoch besteht ja nun mal de facto ein Unterschied zwischen "Vokabel nicht gewusst" und "Vokabel gewusst, aber falsch geschrieben" und dieser Unterschied muss sich doch in der Bewertung widerspiegeln #weissnicht.


    Wie seht ihr das?

    Wie läuft die Bewertung bei euch?

    Gibt es hier Englischlehrerinnen, die mir das (die Gleichbewertung von "nicht gewusst" und "gewusst aber falsch geschrieben") verständlich machen können?


    (Falls das interessieren sollte: derzeitiger Hintergrund hier: z.Zt. Gymnasium, Klasse 8.)

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

    4 Mal editiert, zuletzt von cosalema ()

  • Bei uns war immer: Fall 1 = ganzer Fehler und Fall 2 = halber Fehler und dann zusammengerechnet pro ganzen Fehler eine Note Abzug von einer 1.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

    Einmal editiert, zuletzt von Annanita ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne es so, dass eine Vokabeln nur dann als gelernt zaehly, wenn sie auf richtig geschrieben wird. Also 1 und 2 sind gleich schwer gewichtet. Dyslexiakinder haben dabei ausnahmeregelung. Man muss in manchen sprachen halt beides lernen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Bei uns war immer: Fall 1 = ganzer Fehler und Fall 2 = halber Fehler und dann zusammengerechnet pro ganzen Fehler eine Note Abzug von einer 1.

    Das ist hier auch so.

    Wobei auch geguckt wird, wie falsch sie geschrieben wird.

    Also je nach Rechtschreibfehler (n) ist es dann doch ein ganzer Fehler.

  • Das kommt immer auch auf die art der Vokabelabfrage an.

    Wenn ich nur Wörter abfrage, mach ich ab der Mittelstufe oft nur halbe Punkte, sonst wird nicht gescheit gelernt. Rein rechnerisch kommt man, wenn man jedes Wort falsch schreibt, immer noch auf die halbe Punktzahl und somit auf ne 3,5 oder 4, womit sich viele Mittelstufenschüler zufrieden geben und dann nur noch die Bedeutung aber nicht die Schreibung lernen.

    Wenn ich Phrasen und Sätze abfrage, dann lass ich mir mehr Spielraum bzw. ich bemühe mich die Aufgabenformen zu mischen und fleißige Lerner und Strukturendurchblicker gleichermaßen zu belohnen.

    Für Legastheniker gilt das natürlich nicht und auch in der Unterstufe bin ich da großzügiger, gerade am Anfang ist das sehr schwer für einige, insbesondere wenn sie noch in der lautgetreuen Phase stecken.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich kenne es auch so, dass eine falsch geschriebene Vokabel keinen Punkt bringt- zumindest in der Mittelstufe und um die geht es hier ja. Fand ich zunächst auch sehr streng, aber sehe mitterweile durchaus den Sinn dahinter: Ein anderer Buchstabe kann nun mal völlig sinnverändernd wirken: beets statt beats, sweet statt sweat etc. Das ist dann nicht nur halb falsch ;)

  • Hier ist es auch so, aber ich (und das Kind) nehmen es entspannt. Wobei das Kind insgesamt gute Noten hat und sie sich die entspannte Haltung auch leisten kann.

    Aber da bringt sie auch mal eine 6 im Vokabeltest (nur wegen Rechtschreibfehlern!), um dann in der Klassenarbeit einen phänomenal guten Wort/Fehler-Quotienten hinzulegen - und nein, sie hat nicht wenig geschrieben, sondern gut ein Drittel mehr als der Rest der Klasse.


    Ich weiß nicht, wie ich es sehen würde, wenn mein Kind nicht so souverän wäre.


    Aber Abi machen ist meiner Meinung nach eh nicht gerecht - sondern eine Abfrage, wie leidensfähig und anpassungsfähig ein Jugendlicher ist.


    Das sind die Regeln, die sind bekannt, da muss man durch.

  • Ich kenne es auch so, dass eine falsch geschriebene Vokabel keinen Punkt bringt- zumindest in der Mittelstufe und um die geht es hier ja. Fand ich zunächst auch sehr streng, aber sehe mitterweile durchaus den Sinn dahinter: Ein anderer Buchstabe kann nun mal völlig sinnverändernd wirken: beets statt beats, sweet statt sweat etc. Das ist dann nicht nur halb falsch ;)

    Das meinte ich aber mit: Es kommt auf den Fehler an.


    Wenn der Sinn natürlich ein völlig anderer ist, dann ist es auch falsch.


    Wenn aber eindeutig ist, dass die richtige Vokabel gemeint ist, dann ist es nur halb falsch.

  • Hier ist es so wie bei den meisten. Falsch geschrieben = kein Punkt.

    Hat dem Töchterchen auch schon ne 4 beschert. Gewusst hatte sie alles, bloß nach deutschen Lauten geschrieben.

    Und auch Großschreibung wurde als Fehler gezählt.

    5. Klasse Realschule, im ersten Vokabeltest.


    Danach haben wir massiv die Schreibweise geübt, so dass die folgenden besser waren.


    Ich selbst beurteile (keine Fremdsprache ) meist großzügiger ;)

  • Hier auch 5. Klasse - falsch geschriebene Vokabel - keinen Punkt....

    Finde das auch richtig und logisch....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Danke für die Mitteilung eurer Erfahrungen und eurer Sichtweisen :)!

    Hier auch 5. Klasse - falsch geschriebene Vokabel - keinen Punkt....

    Finde das auch richtig und logisch....

    Echt? - Ich persönlich finde es ausgesprochen falsch und unlogisch "nicht gelernt/nicht gekonnt" gleichzusetzen mit "gelernt/gekonnt, aber dummerweise einen Rechtschreibfehler reingebastelt"!


    Warum lernt man denn Vokabeln?

    a) um das Wort/die Redewendungt verstehen zu können, wenn man es/sie hört

    b) um das Wort/die Redewendung verstehen zu können, wenn man es/sie liest

    c) um das Wort/die Redewendung anwenden zu können, wenn man spricht

    d) um das Wort/die Redewendung anwenden zu können, wenn man schreibt


    Eine gelernte/gekonnte/beherrschte Vokabel/Redewendung befähigt einen zu a, b und c - selbst, wenn die korrekte Rechtschreibung nicht beherrscht wird.


    Heißt für mich: Der Großteil des Sinn und Zwecks des Vokabel-Lernens ist erfüllt, auch wenn das Wort falsch geschrieben wurde.

    Ich plädiere damit _nicht_ für "Ach, sollen doch alle so schreiben, wie sie wollen" ;).

    Korrekte Rechtschreibung ist durchaus wichtig und anzustreben.

    Dennoch muss -finde ich- auch das Lernen und das grundsätzliche Verfügen über die Vokabel/Redewendung honoriert werden.

    Das kann doch nicht aufgrund unkorrekter Schreibweise ignoriert bzw. unter den Tisch fallen gelassen werden #weissnicht.

    Es wurde doch eine (Teil-)Leistung erbracht!


    Eiche: Ja, du hast recht: Das sind die Regeln. Da muss man durch.

    Dennoch empfinde ich diese Art der Bewertung als ungerecht und mir fehlen infolge dessen Argumente/Beschwichtigungsmöglichkeiten usw., was L. und seine Klassenkollegen angeht.

    Denen kann ich jetzt auch nur sagen: "Einfach schlucken und hinnehmen!"

    Gut fühlt sich das nicht an #flop.

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

    Einmal editiert, zuletzt von cosalema ()

  • Das Verstehen und Anwenden wird im mündlichen Unterricht und den Klassenarbeiten geübt und abgeprüft.


    Hier sind die Vokabeltests im Grunde nur Disziplinarmaßnahmen - fürs Vokabellernen zu Hause.

    Wenn der Klassenschnitt zu schlecht ist oder es zu viele 5er und 6er gibt, gibts im schlimmsten Falle auch zwei Vokabeltests in der Woche. Bis es wieder besser ist, dann werden die Zeiträume wieder länger.

  • Der 1. Vokabeltest meines Sohnes ist trotz LRS (noch ohne Nachteilsausgleich) sehr gut gelaufen, deswegen weiß ich nicht genau, wie die Regel ist.


    Er hat bei "I can see a..." das "a" vergessen und bekam 0,5 Punkte Abzug...

  • Das Verstehen und Anwenden wird im mündlichen Unterricht und den Klassenarbeiten geübt und abgeprüft.


    Hier sind die Vokabeltests im Grunde nur Disziplinarmaßnahmen - fürs Vokabellernen zu Hause.

    Wenn der Klassenschnitt zu schlecht ist oder es zu viele 5er und 6er gibt, gibts im schlimmsten Falle auch zwei Vokabeltests in der Woche. Bis es wieder besser ist, dann werden die Zeiträume wieder länger.

    genau das: Vokabeltests prüfen Wortbedeutung und Rechtschreibung ab und dienen als „Motivationsmittel“, damit gelernt wird - und zwar sinnvoll, nämlich auch die Schreibweise.


    All die anderen Kompetenzen, die du oben angeführt hast, prüft man im Rahmen anderer Überprüfungsformen ab.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Okay... dann liegt der Sinn und Zweck von Vokabeltests doch deutlich mehr bei der Rechtschreibüberprüfung (und weniger auf "nur" den o.g. Punkte a, b, c).

    Das war mir so (bzgl. der Gewichtung) nicht klar.

    Insofern: Danke für die Erhellung!


    Nach wie vor finde ich zwar dennoch, dass die erbrachte Leistung hinsichtlich der Wortbedeutung auch im Vokabeltest nicht auf diese Weise außer Acht gelassen werden sollte/dürfte, aber nu....

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

    3 Mal editiert, zuletzt von cosalema ()

  • Aus diesem Grund argumentieren die Fachdidaktiker, dass diese Art von Abfrage eigentlich für die Katz ist. Überprüft werden sollten Wortverständnis, Anwendung etc.


    Das ist aber deutlich aufwändiger zum einen in der Erstellung des Tests sowie in der Korrektur, weshalb man im Schulalltag (4-5 Englischklassen x 25 Schüler X 6Tests im Jahr) dann schlussendlich zur einfachen Abfrage greift, die in 30-45 Minuten erstellt und in 2 Stunden korrigiert und benotet ist.


    Außerdem zeigt die Erfahrung, dass - didaktischer Schnickschnack hin oder her - es mit den „neuen“ Methoden schwierig ist, aussagekräftige Noten zu machen.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Überprüft werden sollten Wortverständnis, Anwendung etc.

    Na, genau _das_ ist doch mein Reden (s. Aufschlüsselung a,b,c) #super!

    Das ist aber deutlich aufwändiger zum einen in der Erstellung des Tests sowie in der Korrektur, weshalb man im Schulalltag (4-5 Englischklassen x 25 Schüler X 6Tests im Jahr) dann schlussendlich zur einfachen Abfrage greift, die in 30-45 Minuten erstellt und in 2 Stunden korrigiert und benotet ist.

    Das verstehe ich jetzt nicht #weissnicht.

    Es müssen doch gar keine neuen/anderen Tests erstellt werden, sondern es geht doch nur um die Bewertung der gestellten Tests bzw. um die Gewichtung von Vokabelkenntnis und Rechtschreibung in den Vokabeltests (?).

    (Dass darüber hinaus die Kompetenzen ja auch im Unterricht und in Klassenarbeiten abgefragt bzw. abgerufen werden müssen, steht ja außer Frage).

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

  • Solche Tests wären anders konzipiert, z.B. Lückentexte, Sätze zum Übersetzen, vorgegebene Situationen, wo Schüler passende Wortbausteine wissen oder zuordnen muss.

    Einfache Wortabfrage fragt nicht wirklich das Verständnis der Anwendung und des Kontextes ab sondern nur Wortbedeutung ohne Zusammenhang und Rechtschreibung.


    Wie gesagt, ich gebe für falsch geschriebene Vokabeln in der Mittelstufe auch keine Punkte, weil dann die Mehrheit erfahrungsgemäß das Schreiben nicht mehr übt, weil der Punktabzug notenmäßig nicht genug weh tut. Wobei ich oft großzügig bin und bei kleinen Buchstabendrehern und Wiederholungsfehlern meist trotzdem den Punkt gebe.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Solche Tests wären anders konzipiert, z.B. Lückentexte, Sätze zum Übersetzen, vorgegebene Situationen, wo Schüler passende Wortbausteine wissen oder zuordnen muss.

    Danke moose, für deine Erklärung. Genau so sieht das, was meine Kinder als Vokabeltests schreiben auch aus, zumindest in Englisch. Habe mich immer schon gefragt, was das noch mit einer Vokabelabfrage, wie ich sie aus meiner eigenen Schulzeit noch kenne, zu tun hat. Der Unterschied zu einer Klassenarbeit liegt nur noch darin, dass der Test weniger umfangreich ist und keine freie Textproduktion enthält.