Neu bewerben in der Probezeit?

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  • Hallo miteinander,


    nachdem ich im Oktober meine Ausbildung beendet habe, habe ich direkt zum 1.11. mit viel Motivation und Hoffnung eine Arbeitsstelle angetreten. Nun wird es aber für mich immer deutlicher, dass es einfach nicht passt.

    Meine Tätigkeit selbst mache ich sehr gerne, auch wenn ich derzeit noch keine wirkliche Arbeit machen darf, sondern mehr so Beschäftigungsmaßnahmen, die dann wiederum Mehrarbeit für die Kolleginnen, die dann alles überprüfen müssen, generieren.

    Und jetzt das große Aber: Ich fühle mich in meiner Abteilung sehr unwohl. Die Chefin ist eine Cholerikerin und putzt regelmäßig Mitarbeiterinnen runter. Dazu kommen jeden Tag kleinere und größere Schikanen. Die Stimmung im Team ist dementsprechend schlecht, obwohl die Kolleginnen eigentlich nett sind. Aber der Druck von oben wirkt sich halt auch auf die Gesamtlaune aus.

    Ich selbst habe auch keinen allzu leichten Stand unter meinen Kolleginnen, weil die Chefin mich immer wieder lobend herausstellt und mir Sonderrechte gewährt. Gleichzeitig bekomme ich von ihr genauso zugesetzt wie die anderen bei uns in der Abteilung. Laut der Chefin sei das dazu da, weil sie doch nur mein Bestes wolle und mich formen müsse, damit ich in meinem Job wirklich gut werde.

    #kreischen

    Naja...ich spiele zusehends mit dem Gedanken, mich anderweitig zu bewerben...zumindest, mich mal umzuschauen...


    Nur - wie gehe ich das am besten im Bewerbungsanschreiben an?

    Ich will ja möglichst vermeiden, für sprunghaft und unzuverlässig gehalten zu werden. Aber ich will auch nicht über meine Chefin herziehen und ihr alles in die Schuhe schieben; ich glaube, das kommt auch nicht besonders gut.

    Sollte ich direkt im Anschreiben schreiben, dass ich derzeit noch bei XYZ angestellt bin, aber...ja, was schreibe ich denn dann?

    Oder lasse ich das aus dem Anschreiben komplett raus, schreibe es nur in den Lebenslauf und hoffe auf ein Bewerbungsgespräch, auf das ich diese Problematik dann vertage?

    Oder sollte ich es sogar ganz verschweigen?


    Hilfe, ich überfordere da gerade ein bisschen #blink


    Was würdet ihr mir denn raten?

  • Keine Ahnung; ich glaube, da gibt es keinen "Standard".

    Ich denke, normal wäre es schon, auch wenn dann natürlich die Frage käme, was ich in der Zwischenzeit gemacht habe...oder?

  • ach so zur Frage, ob du das machen kannst - ja, klar, dafür ist die Probezeit da. Ich würde im Gespräch aber nicht die cholerische Chefin erwähnen sondern eher wage bleiben. Ich vermute, dass die meisten Führumgskräfte sich (vielleicht auch nur unbewusst) mit der anderen Führungskraft solidarisieren würden.

  • ja, ich würde es auch nicht komplett verschweigen. Wenn du Sorge hast, dass du dann nicht eingeladen wirst, könntest du es so aber im Bewerbungsschreiben weg lassen. Ich würde es vermutlich mit rein nehmen(, weil es sich für mich vermutlich auch eher nach Verheimlichen anfühlen würde) und versuchen es wie ein Überbrückungsjob aussehen zu lassen - so etwas gibt es in meinem Bereich aber auch öfter.

  • Alles unter einem halben Jahr kann man eigentlich verschweigen. Blöd wird es nur, wenn es sich um eine übersichtliche Branche handelt. Dann kennt man sich in den Chefetagen und verheimlichen von Bewerbungsmotiven kann dann nach hinten los gehen.

  • Ich finde, Bewerben kannst Du Dich auf jeden Fall!

    Im Anschreiben würde ich mich auf das beschränken, was Du kannst und warum Du Dich auf die Stelle bewirbst. Alles andere steht im Lebenslauf. Verschweigen solltest Du die jetzige Stelle auf keinen Fall. Außerdem siehe es doch toll aus, Du hast direkt nach der Ausbildung angefangen zu arbeiten #cool

    Also, Du solltest verdeutlichen, dass Du Dich auf etwas hinbewegen möchtest und nicht von der alten Stelle (und der schwierigen Chefin) weg. Und niemals nicht irgendetwas schlechtes von der alten Stelle, dem Team oder gar der Chefin erzählen!!


    Ich wünsche Dir, dass Du etwas Passendes findest. Viel Glück!!!

  • kannst Du den Job ggf. als Praktikum umdeklarieren? #angst

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Na klaro, Probezeit ist beidseitig. Ich habe gerade zum 1.12. gewechselt und habe trotzdem am 30.11. eine weitere Bewerbung los geschickt, also vor Beginn quasi! Ich würde dazu stehen wollen und im Vorstellunfsgespräch sagen, wie es ist. Aus meiner Sicht ist wechseln immer mutig und ausharren, leiden auf einer Kackstelle ehwr als "Schwäche" zu interpretieren.

  • vielleicht kannst du das ja bezüglich möglichem Eintrittsdatum formulieren:

    "Da ich aktuell in einem Arbeitsverhältnis zur Probe beschäftigt bin, wäre der nächstmögliche Eintrittstermin bereits der xx.xx.xxxx"

    oder so ähnlich... Dann ist klar, dass du zur Probe arbeitest.

    Ich denke, das wird gar nicht so schlimm gesehen. Und Gründe könnten dann im Gespräch Thema sein (und da kann man ja geschickt formulieren, dass du dir einen vertrauensvollen und respektvollen Umgang vorstellst, der konstruktives Arbeiten ermöglicht)

  • Du kannst doch auch sagen dass die Tätigkeiten die du in der aktuellen Firma ausübst dir nicht entsprechen, du dort keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten siehst und einen Job suchst, der anspruchsvoller ist und mehr deiner Ausbildung entspricht.

  • ich würde auch gar nicht die interpersonnellen Probleme erwähnen, dann wird das nur falsch interpretiert als „kann keine Kritik ab“, oder „kann nicht mit anderen umgehen“ oder was auch immer.

    Die Welt ist klein und jeder kennt jeden über irgendeinen Weg, wer weiss ob die HR Dame des neuen Unternehmen mit deiner Chefin ins Yoga geht oder so.

    Ich würde ganz auf sachlicher Ebene bleiben, du möchtest eine interessantere Arbeit, mit Entwicklungsmöglichkeiten, mit xyz...

    Hier könntest du einen Punkt bezogen auf das neue Unternehmen einfügen: zB internationale Firma, grosse Firma, kleine familiäre Firma, stellt Produkt xy her, was du total gut findest, du magst das EcoEngagement der Firma, irgendein Punkt der das neue Unternehmen gegenüber dem alten valorisiert.

  • Vielen lieben Dank euch allen!


    guerkchen, ich hab dir mal den ersten Teil der Formulierung geklaut :)


    Geschrieben habe ich jetzt sowas wie "Da ich aktuell in einem Arbeitsverhältnis zur Probe beschäftigt bin, wäre mein Eintrittstermin flexibel." Mehr nicht.

    Und dann im Lebenslauf noch die Stelle von 11/17 bis jetzt aufgelistet.

    Wobei mir jetzt auffällt, ich hätte da vielleicht noch die Fachrichtung, in der ich gerade arbeite (so mehr oder weniger - ohne wirkliche Einarbeitung) dazuschreiben können #stirn
    Naja, seit heute morgen ist die Bewerbung auf jeden Fall raus und mein Anspannungslevel irgendwo unter der Decke...

  • Ich mach das grad ähnlich und schreibe immer dazu, wieso mich diese Stelle gerade interessiert und ich mich dort gut einbringen kann und, dass ich derzeit in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis bin und deshalb um Diskretion bitte oder so Ähnlich.


    Die Gründe kann man im Vorstellungsgespräch gut klären und ich habe vorher via Mindmap lang drüber nachgedacht, wie ich formulieren kann, was ich mir von meiner neuen Stelle erhoffe ohne meine jetzigen Kollegen und Arbeitgeber anzuschwärzen. Letztlich war ich in Gesprächen wo das wirklich gut geklappt hat. Mir persönlich hat das schon auch geholfen mit mehr Selbstvertrauen diesem Job jetzt den Rücken zu kehren und nicht versuchen durchzuziehen á la "na erstmal den Berufsanfängergrünschnabel verlieren, sonst sieht´s doof aus im Lebenslauf".


    (Wenn alles gut läuft bin ich ab kommendem Monat woanders).


    Alles Gute dir! Es ist ein Mist, dass man das vorher nicht so richtig einschätzen kann wie es um die Teamsituation bestellt ist. Damit steht und fällt viel find ich.

  • Ich glaube, ich hätte kein Problem damit, in einem Bewerbungsgespräch zu erwähnen, dass im gegenwärtigen Team die Chemie nicht so stimmt. Ins Anschreiben würde ich das nicht aufnehmen, sondern mehr das "auf etwas hinarbeiten" herausstellen, wie es manche von euch vorschlugen. Da würde ich ggf. auch (sinngemäß) reinschreiben, dass ich mir Kollegen/Chefs erhoffe, mit denen ich gerne einen großen Teil des Tages verbringe.


    Ich finde es nicht ehrenrührig, wenn man mal auf ein Arbeitsumfeld trifft, wo man mit Einzelpersonen nicht so kann. Wenn das dauernd der Fall ist, sollte man sich mE mal Gedanken machen, ob es nicht an einem selbst liegt. Aber beim ersten Mal würde ich als AG da wohl nichts Blödes reinlesen. Je nach Umständen eher das Gegenteil: Ich war mal auf AG-Seite in einem Vorstellungsgespräch, wo die Bewerberin einen Kollegen/Chef hatte, den mein Kollege kannte, und von dem er wusste, dass er ein echt fieser Kotzbrocken ist. Nach ihren Beweggründen für den Wechsel gefragt hat die Bewerberin (die wusste, dass mein Kollege und ihr Kollege sich kennen) aber nur allgemeines Blabla im Sinne von Weiterentwickeln usw. erzählt. Es wäre authentischer gewesen, wenn sie gesagt hätte, dass die Chemie nicht so stimmt. Aber Nichterwähnen allein war nicht der Grund, ihr die Stelle nicht anzubieten, wir haben ihr das schon nachgesehen, dass man ja allgemein sagt, dass man sowas im Vorstellungsgespräch nicht erwähnen darf. Aber ich mag ja Ehrlichkeit und Offenheit, bei mir hätte sie damit Pluspunkte sammeln können.


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Huch, eure Beiträge wurden mir gar nicht angezeigt; ich bin da jetzt nur zufällig drüber gestolpert #blink

    Auf jeden Fall auch euch vielen lieben Dank für eure Einschätzungen.


    Zu dem, warum mich diese Stelle so interessiert usw. habe ich nur allgemein was zu geschrieben, weil ich im öffentlichen Dienst arbeite und da der eigenen Kreativität in puncto Einbringen doch einige Grenzen gesetzt sind ;)

    Wobei ich mich da auch immer wieder frage, ob ich das nicht vielleicht trotzdmem tun sollte. Nur fällt mir dann nichts ein.
    Ich bin da irgendwie ein ziemlicher Bewerbungshorst -.-


    @MaidenMotherCrone, ich drück dir die Daumen!
    Ich hoffe auch, bis Februar raus sein zu können; ich hab momentan jeden Tag nach Feierabend das Gefühl, ich halte das nicht mehr aus, dort am nächsten Tag wieder hinzugehen...mal schauen, ob sich jetzt überhaupt noch wer vor Weihnachten meldet...