freie sexualität und fortpflanzug - die rechtslage in europa

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  • Zitat

    Dass Aufklärung und Verhütung ein erfolgreicher Weg ist, um Abtreibungen zu verhindern, überzeugt viele Gegnerinnen und Gegner des Schwangerschaftsabbruchs indes nicht: Sie sind oft auch diejenigen, die sich gegen den freien Zugang zu Verhütungsmitteln oder bessere Aufklärung aussprechen.



    tja, das ist das, warum ich, die abtreibungen eigentlich tragisch und schlimm findet, diese entwicklungen mit grauen sehe.


    keinem von den "abtreibungistmord"-kreischern geht es um die betroffenen babys.

    da sollen frauen unter kontrolle gebracht werden.


    und männer wollen beim kinderbusiness mitmachen.

    wo sie zunehmend ausgesteuert werden - unter ihrer individuellen aktiven mithilfe (und, wie ich meine, nicht zum schaden der beteiligten frauen und kinder).


    frauen werden zunehmend unabhängiger, was die finanzen und das sozialleben betrifft. sie brauchen sich nicht zwingend unter der knute des kerls zu beugen, machen mit ihren kindern ihr eigenes ding. kinder sind für männer nicht mehr verfügbar, außer, sie TUN etwas dafür und profilieren sich durch einsatz als vater sowie durch eine gute, wertschätzende beziehung zur mutter.


    damit muss natürlich schluss sein, wünschen sich die männlichen urheber des allgemeinen antifeministischen backlashs, in den dieses thema gut reinpasst.


    eine dauerschwangere frau bzw. eine frau, die nach kurzer "beziehungs"zeit schwanger dasteht etc. ist im berufsleben klar im nachteil und hat vor allem nicht SELBST in der hand, wann sie ihren beruflichen werdegang gefährdet, einschränkt oder gar abbricht.



    und so geht das zusammen, dass verhütung und abtreibung gleichermaßen verbotswürdiges teufelszeug sein sollen. ich kotze in das essen hinein.


    aber ich stelle überall und an jeder ecke fest, dass sich frauen warm anziehen sollten. in 20 jahren werden viele der bis dato errungenen rechte und freiheiten vermutlich schon wieder geschichte sein.



    lg patrick

  • Da müssen wir keine 20 Jahre warten. Meine Mutter hätte noch legal eine Schwangerschaft abbrechen dürfen. Ich nicht.

  • Da müssen wir keine 20 Jahre warten. Meine Mutter hätte noch legal eine Schwangerschaft abbrechen dürfen. Ich nicht.

    ich hatte erst "10 jahre" geschrieben. wollte aber nicht wieder so krass durch hyperbolische formulierung auffallen...


    tatsächlich glaube ich, dass 10 realistischer ist....

    • Offizieller Beitrag

    Wieso darfst du nicht? *hä? In Deutschland ist das doch möglich..

    in deutschland ist schwangerschaftsabbruch eine straftat, die allerdings in den ersten drei monaten nicht bestraft wird. das nennt sich defacto fristenlösung, formal ist es aber keine fristenlösung.

  • Happy Spider, wann denn? Ich habe auf die Schnelle nur das http://m.bpb.de/politik/hinter…-um-straffreie-abtreibung gefunden. Meine Mutter hatte einen Abbruch „unter der Hand“ bei einem befreundeten Arzt des potentiellen Vaters, muss so ca. 68 gewesen sein und war wohl doof, 75, als sie von mir erfahren hat, wollte mein Vater noch nach Holland fahren. Da war auch nix mit straffrei...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • das bezieht sich vermutlich auf die rechtlichen gegebenheiten in der DDR?



    ich fand es hierzulande schon unfassbar entwürdigend, dass das goldschätzchen "pille danach" vom arzt geordert werden musste, obwohl in der lage echt zeitdruck herrscht. nachts, am WE etc. muss frau erst mal einen arzt finden UND danach noch zur apotheke etc. - das ist m.e. eine unzumutbare hürde. und als dann noch die reizende parole ausgegeben wurde, frauen würden die "fressen wie smarties", hätte ich amok laufen können.



    außerdem meine ich, dass die debatte VIEL zu kurz greift, wenn es nur um ficken, verhütung, abtreibung geht. da werden gerne gezielt frauen als triebige viecher gebrandmarkt und mit schuld beladen.


    was macht denn die schwangerschaft zum totalausfall? das sind nur in den wenigsten fällen körperliche faktoren! tatsächlich geht es doch um


    - wirtschaftliche absicherung von müttern, gerade NACH der akuten kinderphase, aber auch währenddessen

    - wirtschaftliche absicherung von kindern und die lebenschancen von kindern aus schwierigen wirtschaftlichen verhältnissen

    - den stellenwert der vaterschaft und die rechte von männern, sich OHNE jede gegenleistung als bremsklotz und z.t. als sprengsatz im leben von frauen und kindern zu profilieren

    - den arbeitsmarkt und die möglichkeiten der teilhabe von müttern

    - den stellenwert von menschen mit behinderungen und deren teilhabe an der gesellschaft sowie wirtschaftliche absicherung

    - die gesamtgesellschaftliche verteilung von rechten und pflichten und verantwortung (!) bezüglich kindererziehung



    da könnte man noch endlos weitermachen.


    wer DIE faktoren nicht so bearbeiten will, dass mutterschaft nicht mehr zum potenziell lebenszerstörenden handicap wird, aber zugleich den zugang zu verhütung oder ggf. abtreibung erschweren bzw. unmöglich machen will, dem geht es _einen scheiß_ um die betreffenden kinder.



    lg patrick

  • Ja, DDR.

    Aktuell wird ja auch immer wieder argumentiert, der §219b sei ein Nazi-Paragraf. das stimmt nur zum Teil. Das Recht auf Abtreibung und das Recht auf Information ist 1990 bewusst Millionen von Frauen genommen und den anderen erneut nicht zugestanden worden. :(

    • Offizieller Beitrag

    ich schliesse mich voll und ganz patrick*star an.


    was mich erschreckt, sind die europaweiten rückschritte. ausser vielleicht irland, die bewegen sich ja aus innensicht tatsächlich vorwärts.


    ich denke, solange männer diese gesetzte begutachten, bewerten und beschliessen, werden wir frauen in unseren _menschen_rechten immer weiter beschnitten. es bedarf einer internationalen solidarität. ich hab nur grad keinen plan, wie das funktionieren kann, noch dazu, wo jedes land ganz wo anders steht udn die juristischen feinheiten sehr unterschiedlich sind.

  • ich schliesse mich voll und ganz patrick*star an.


    was mich erschreckt, sind die europaweiten rückschritte. ausser vielleicht irland, die bewegen sich ja aus innensicht tatsächlich vorwärts.


    ich denke, solange männer diese gesetzte begutachten, bewerten und beschliessen, werden wir frauen in unseren _menschen_rechten immer weiter beschnitten. es bedarf einer internationalen solidarität. ich hab nur grad keinen plan, wie das funktionieren kann, noch dazu, wo jedes land ganz wo anders steht udn die juristischen feinheiten sehr unterschiedlich sind.

    Ich hätte leider keine Hoffnung, in meinen Menschenrechten weniger beschränkt zu werden, wenn die relevanten Gesetze von Frauen gemacht würden, da frauenverachtende Haltungen auch von vielen Frauen geteilt werden. Die Auffassung, Frauen dürften nicht alleine über ihren Körper bestimmen, sobald sich eine befruchtete Eizelle in diesem befindet, ist unter Frauen verbreitet. Und wer siebt Mütter von Kleinkindern und Frauen, die potentiell schwanger werden könnten, in Bewerbungsverfahren aus? Die Frauen aus der Personalabteilung.

  • Da hast du leider Recht, rheinländerin . Irre traurig und Scheisse in so einer rückschrittlichen Zeit zu leben. Besonders krass finde ich in dem Artikel auch dass es tatsächlich Länder in Europa gibt, die Abtreibungen selbst bei Lebensgefahr für die Mutter verbieten. Wie krank muss man im Hirn sein?


    Ansonsten gebe ich patrick*star absolut recht: diese Scheisse kommt aus einer Ecke denen das tatsächliche Leben von Kindern vollkommen egal ist.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • Ich sehe es eher wie Viva. Auch ich habe den Eindruck, wir machen zu manchen Themen Rückschritte; auf jeden Fall bin ich der Meinung, Frauen dürfen nicht in voller Naivität einschlafen, als wären Frauenrechte was Naturgegebenes.


    Aber wir machen auch Vorschritte.

    Trotzdem ist hier und jetzt wahrhaftig kein Mangel an Aufklärung. Infos gibt es wie Sand am Meer.


    Und bitte in diesem Punkt nicht den Ostblock verherrlichen. K.A. wie es in DDR stand, in der ehemaligen Sowietunion war absolut einfacher und legaler Schwangerschaftsabbruch ein Verhütungsmittel. Denn Aufklärung gabs kaum und andere Verhütungsmittel noch weniger.


    Als Ärztin finde ich auch, dass "Pille danach" Verschreibungspflichtig bleiben sollte. Das ist ein potentes Medikament und möglicher Missbrauch als Verhütungsmittel liegt auf der Hand.


    Fern liegt mir außerdem die Vorstellung von bösen Männern , die Frauen am liebsten unter strickter Kontrolle zu Hause sitzen hätten. Männer, die ich so kenne, wollen auch Beziehung zu ihren Kindern aufbauen und finden es befreiend, wenn Frau auch berufstätig ist. Im Grunde ist Versklavung der Frauen auch für Männer negativ. Und Befreiung der Frau befreit beide Geschlechter

  • Als Ärztin finde ich auch, dass "Pille danach" Verschreibungspflichtig bleiben sollte. Das ist ein potentes Medikament und möglicher Missbrauch als Verhütungsmittel liegt auf der Hand.

    Aber die Alternative wäre doch ein Abbruch. Das kann doch nicht das bessere“Verhütungsmittel“ sein.