Probleme mit den Beinen/Rücken 9 Monate nach der Geburt - Taubheit, Schwächegefühl, Bein nicht anheben können - wer kennt das und weiß Rat?

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  • Liebe Rabeneltern-Community!


    Ich wende mich mit dieser Frage an euch, da es meiner Frau sehr schlecht geht.

    ich schreibe hier einmal kurz möglichst vollständige Informationen zusammen, damit vielleicht die eine oder andere von euch Anhaltspunkte sieht, auf die wir noch gar nicht gekommen sind:

    Die Geburt unseres Sohnes war am 11. März 2017. DIe Wehen haben nach dem Platzen der Fruchtblase ca. 12 Stunden gedauert, bis er geboren wurde. Es war keine ganz unkomplizierte Geburt, da er nicht optimal lag. Daher musste sie ziemlich kämpfen. Als sich die Plazenta nach 45 Minuten nicht ablösen ließ, wurde sie kurz narkotisiert und die Plazenta herausgezogen (also keine OP).

    Sie hatte schon immer einige Probleme mit dem unteren Rücken. Öfters mal ein Hexenschuss und eine sonntägliche Fahrt zum Krankenhaus kannten wir schon.

    Sie hat eine Entzündung der Zähne und Kieferknochen, die momentan mit Antibiotika behandelt wird.

    Sie hat sich eine Kupferspirale zur Empfängnisverhütung einsetzen lassen.

    Natürlich leiden wir beide unter chronischem Schlafentzug, das kennt ihr ja sicher auch aus dem ersten Jahr.

    Sie stillt noch morgens, nachmittags und abends/nachts.


    Nun zum Problem:

    Sie hat seit ca. Oktober immer größere Probleme mit ihren Beinen.

    Sie taten zuerst weh und das Aufstehen aus dem Liegen und Sitzen fällt ihr immer schwerer.

    Mittlerweile ist das wirklich besorgniserregend. Sie kann gar nicht mehr normal laufen, kann das linke Bein nicht anheben (sowohl als Ganzes, als auch den Fuß) und humpelt nur noch kurze Strecken.

    Wenn Sie läuft, muss sie immer die Schultern anziehen, da es dann etwas besser wird.

    Auch das Aufnehmen und Ablegen des Baby fällt ihr sehr schwer.


    Sie kann kaum noch laufen und rennt von einem Arzt zum nächsten, ohne dass jemand etwas herausfindet.

    Sie hat schon ein MRT der unteren Wirbelsäule gemacht. Dabei wurde aber nur ein alterstypischer Verschleiß von L4&5 festgestellt. Keine Verengung von Nervenbahnen o.ä.

    Als nächstes soll ein MRT des Kopfes gemacht werden. Wir hoffen natürlich, dass die Ursache nicht im Gehirn liegt.

    Da sie zwei mal nach einer osteopathischen Behandlung eine deutliche Verbesserung gespürt hat, gehen wir eher davon aus, dass die Ursache im Bewegungsaparat liegt.

    Leider hat sich die Osteopathin etwas seltsam verhalten, d.h. sie meinte, dass eine häufigere Behandlung nicht mehr Erfolg verspräche und daher wurden nur zwei Termine im Abstand von ca. einem Monat vereinbart.

    Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie dran bleiben und eine intensive Behandlung machen würde. Bei solchen Problemen ist ja eigentlich eine Physiotherapie mit 2-3 Terminen pro Woche angesagt.

    Falls wir mit den Ärzten nicht weiter kommen, werden wir das wohl auch versuchen und dann evtl. selbst bezahlen.


    Vielleicht sind wir auch auf dem ganz falschen Dampfer und jemand von euch weiß eine andere Richtung in der wir noch nach der Ursache suchen könnten.

    Daher meine Fragen:

    Hat jemand von euch etwas ähnliches erlebt oder davon gehört?

    Falls ja, wie habt ihr das Problem in den Griff bekommen?

    Wir freuen uns über jeden Hinweis, da es immer schlimmer wird und wir mittlerweile sehr besorgt sind.


    Vielen Dank.

  • Wurde sie denn gründlich neurologisch untersucht?


    Bei welchen Fachärzten war sie bisher?


    Die Infos und den Behandlungsplan der Osteo finde ich richtig.

  • Ja, sie war beim Neurologen und es wurde auch eine Messung der Reizleitung gemacht. Allerdings ohne Auffälligkeiten.

    Ansonsten war SIe beim Hausarzt, beim Gynäkologen und bei der Osteopathin.

    • Offizieller Beitrag

    osteopathie ist ja anders als normale manuelle therapie. es wird der körper "motiviert" wieder ins gleichgewicht zu kommen. die behandlung wirkt noch lange nach. es macht keinen sinn, den körper zu therapieren, wenn er noch beim zusammenpuzzeln ist.


    an klassischen medizinischen dingen fallen mir ein: chiropraktik, physiotherapie

    an komplementärmedizinischen: akkupunktur, feldenkrais


    ich würde auf jeden fall schauen, dass deine frau gut liegt, eventuell die nächtliche stilltechnik überdenken. mir hat eine feldenkrais-praktikerin geholfen eine gute lage zu finden, als ich in der schwangerschaft massive probleme mit dem ischias hatte.

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

    Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral. Johanna Dohnal

  • Osteopathie macht man tatsächlich nicht wie Physio mehrfach in der Woche. Und ich habe es tatsächlich auch schon erlebt, dass es nach einer Behandlung mehrere Wochen gedauert hat bis die Beschwerden wirklich weg waren. Der Ansatz der Osteopathen ist schon deutlich anders als bei Physiotherapie.


    Meine Erfahrung mit Osteopaten ist, dass wenn sie die Stelle finden, von wo aus die Beschwerden verursacht werden, gaaanz wenige Sitzungen ausreichen. Je länger die Ursache schon da ist, umso mehr Sitzungen können nötig sein. (Z.B bei Sohn im 1. Lebensjahr hat tatsächlich eine Sitzung ausgereicht, ich habe ein Problem seit Kindertagen - da sind inzwischen im Laufe der letzten Jahre ein paar Sitzungen zusammengekommen)


    Ein Problem ist, dass manchmal die Ursache wo ganz anders liegt als die Probleme und es einige Sitzungen dauern kann bis man zur Ursache vordringt (z.B. hatte ich Probleme mit dem Knie, die durch irgendeine Blockade im Becken verursacht wurden). Da sind verschiedene Osteopathen auch unterschiedlich gut darin, so etwas zu finden. Meine redet z.B. mit mir auch über alle möglichen Dinge aus meinem gesamten Leben, wo dann manchmal schon Dinge herausgekommen, die etwas mit meinen Beschwerden zu tun hatten. Gerade die Geburtsabläufe haben sie interessiert und bei mir scheint tatsächlich etwas, was bei der 1. Geburt passiert ist, erst nach der 2. Geburt Probleme verursacht zu haben. Von daher würde ich empfehlen (neben weiterer ärztlicher Abklärung) nochmal einen anderen Osteopathen zu versuchen, vorzugsweise einen mit Physiotherpeut als Grundausbildung (nicht Heilpraktiker oder Arzt)

  • ich hätt jetzt mal guillaine barré in den Raum geworfen, aber da ist die Leitgeschwindigkeit der nerven eigentlich verlangsamt. und es müssten sensibilitätsstörungen da sein.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • bei einem Guillaine Barree Syndrom liegen aber meist auch Kribbelparästhesien in Armen und Beinen vor, außerdem Sensibilitätsausfälle, außerdem sind die Ausfälle meist symmetrisch.

    Ich hatte selbst ca 1,5 Jahre nach der letzten Geburt ähnliche Schwierigkeiten mit Fußheberparese und deutlichen Schmerzen und letztlich geholfen hat eine wöchentliche Physiotherapie . Ich würde zu Orthopädentermin, Physio und anschließend Muskelaufbau (z.b. Pilates) raten.

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Oh man, das hört sich schlimm an.:(

    Was sagt denn der Frauenarzt ?

    Wäre der Zusammenhang mit der Spirale möglich?

    Klar, ist blöd die jetzt zu ziehen, hat ja Geld gekostet , aber das wäre für euch eine Möglichkeit, das auszuschließen. Hab mal kurz gegoogelt und ein paar ähnliche Beschreibungen gefunden.

    Gute Besserung!!


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Ich habe eine Bekannte, die ebenfalls solche Probleme entwickelt hat. Bei ihr stellte sich dann allerdings raus, dass es ihre Psyche war. Sie konnte zwischenzeitlich gar nicht mehr gehen. Von aussen betrachtet waren alle ganz verwundert, weil gerade diese Frau immer so besonders stark und stabil gewirkt hatte. Da gab es aber doch eine Situation, die sie zu stark belastet hatte.

    Vielleicht mögt ihr in die Richtung auch einfach mal denken. Natürlich muss es nicht so sein! Es könnte aber ein wichtiger Aspekt sein. Und dann werden die Beschwerden sich nicht bessern, bis man sich dem Problem/Konflikt gestellt hat.

    Eigentlich hatte ich sogar selber auch mal eine nicht ganz unähnliche Situation: mit 20 Jahren steckte ich ganz unglücklich in einer beruflichen Konfliktsituation fest. Ich war da schlicht total überfordert, aber mochte es mir nicht eingestehen. Dann bekam ich nach einigen Monaten plötzlich extreme lumbale Beschwerden mit kribbeln in den Beinen und wirklich starken Schmerzen. Es konnte kein körperlicher Befund erhoben werden. Damals hatte ich noch Glück im Unglück, denn ich kam an einen Arzt, der mir einfach grundsätzlich einen Berufswechsel empfahl und spielte mir in dem Fall zu. Denn damit war ich aus dem Schneider und die Schmerzen verschwanden. Erst Jahre später habe ich verstanden, dass das eigentlich ein Hilferuf meiner Psyche an meinen Körper war.


    Ich würde mich tendentiell nicht auf den Bewegungsapparat versteifen, weil sie da schon gründlich untersucht wurde. Mit Osteopathie kenne ich mich nicht aus, aber man sagt doch immer, das sie sehr vielfältig wirksam ist. Wenn dem so ist, würde sie wohl in jedem Fall auch hilfreich sein können.


    Psychische Aspekte anzusprechen, kann schwierig sein. Es ist schon schmerzhaft da überhaupt auf die Suche zu gehen. Vielleicht ist es bei euch auch was ganz anderes. Aber falls da doch was dran sein könnte, dann ist es auch besser nicht zu viel Zeit zu verlieren. Deswegen ist es eigentlich gerade für Menschen, die es dann doch so betrifft auch wichtig, wenn man diese Möglichkeit frühzeitig mit einbezieht.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich möchte gerne dieses Thema vervollständigen für diejenigen, die vielleicht in Zukunft über die Suche darauf stoßen, weil sie ähnliche Beschwerden haben.

    Es hat sich herausgestellt, dass meine Frau einen Tumor (Meningiom) am Rückenmark hatte. Die Operation wurde zum Glück perfekt gemacht und es geht ihr schon sehr viel besser.

    Diese Tumoren sind sehr selten, aber sie haben zwei Eigenschaften, wegen derer sie ein besonderes Risiko für Mütter darstellen: Sie treten hauptsächlich bei Frauen mittleren Alters auf und haben häufig Progesteron-Rezeptoren, wodurch sie in der Schwangerschaft zum Wachstum angeregt werden können.

    Falls also jemand auf diesen Beitrag stößt, der bei sich, bzw. bei seiner Frau die geschilderten Symptome bemerkt, sollte auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

    Ein MRT der GESAMTEN Wirbelsäule (bei meiner Frau wurden unnötigerweise drei MRTs von jeweils nur Teilabschnitten gemacht, bis der Tumor entdeckt wurde) gibt Aufschluss und sollte bei ansonsten fehlendem Befund in Betracht gezogen werden.

  • Ich wünsche deiner Frau alles Gute und hoffe, es geht ihr bald besser. Habe noch nie gehört dass jemand einen Tumor im Rückenmark hat. Was es nicht alles gibt.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Danke, dass du die Info hier lässt. Alles Gute für euch und deiner Frau rasche und vollständige Heilung.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • Von hier auch ein Dankeschön für die Information!

    Da habt ihr bestimmt große Angst bekommen, als ihr die Diagnose erfahren habt...!

    Ich freue mich, dass die OP gut verlaufen ist und wünsche euch nun erholsame Zeiten.

  • Vielen Dank für Eure lieben Genesungswünsche. Wir waren natürlich schwer geschockt durch die Diagnose und es war eine harte Zeit für uns beide. Aber jetzt wissen wir vieles noch mehr zu schätzen und sehen das Leben mit anderen Augen. Dank Dr. Jesús Lafuente Baraza, der meinen höchsten Respekt für seine Arbeit verdient, können wir uns auf weitere gute Zeiten zu dritt freuen :)