Allergien, Unverträglichkeit, IgE, IgG... Hilfe!

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  • Bitte helft mir mal sortieren, ich bin überfordert. Kennt sich hier jemand aus mit Antikörpern, Allergien, Unverträglichkeiten?


    Ausgangslage: Kind ist ewigs krank mit diffusen aber hartnäckigen Beschwerden wie Bauchweh, Übelkeit, Kopfweh... Siehe auch mein Jammerthred dazu hier.


    Jetzt hat eine Ärtin und Ernährungsberaterin Bluttests durchgeführt auf Unverträglichkeiten. Resultat: "Es wurden erhöhte Antikörperkonzentrationen gefunden für Dinkel, Hühnerei, Kasein und Weizen." Heftig. Dinkel ist egal, aber Weizen, Eier und Milch alles miteinander...


    Dies wurde über IgG-Werte bestimmt. Über deren Aussagekraft ist sich die Schulmedizin nicht einig. Allergologen-Verbände in D, AT und CH lehnen die Tests ab (Quelle, 2009). Der IgE-Wert wurde gesamthaft bestimmt und ist viel zu hoch, was für Allergien spräche. Hier wurde bis jetzt nichts weiter bestimmt, ich dachte, das würde bei der aktuellen Blutanalyse über IgE-Werte gemacht. War anscheinend nicht so.


    Diese Ärztin schlägt nun vor, alles mit Milch, Weizen und Ei wegzulassen. Dies wäre eine recht einschneidende Diät für mein 10-jähriges Kind und bei Essen auswärts kaum durchführbar! Und dies bei umstrittenen Messmethoden. Ernährungsprotokoll wollte bis jetzt niemand sehen.


    Jetzt wissen wir nicht, wie weiter Vorgehen. Die reguläre Kinderärztin überlegt auch nochmals, was jetzt angebracht sein könnte. Sollen wir zum Allergologen/ zur Allergologin? Auslassdiät? Wie lange denn? Hmm... So blöd das alles.


    • Offizieller Beitrag

    Ich würde in dem Fall wirklich die Allergologin empfehlen.


    edit: meine Kinder haben beide bei Ei und Weizen im Bluttest reagiert - sind aber beide in der Praxis nicht wirklich allergisch darauf. Das Interpretieren der Werte ist meiner Meinung nach nicht so einfach.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Bei meinem Kind hat es geholfen, 1 Jahr konsequent auf Weizen, Milch und Hühnerei zu verzichten. Danach haben wir sukzessive wieder eingeführt. Es war eine Umstellung für uns alle, aber machbar. Soooo schlimm wie am Anfang befürchtet war es nicht.

    der Mittagsdienst im Hort hatte eine Liste mit Allergenen zum ankreuzen, und ansonsten konsequent selber kochen. Wachteleier statt Huhn bekommt man hier auch ganz gut, und Weizen war das leichteste.


    Nö, "lustig" war es nicht, aber es hat ihm wie gesagt wirklich geholfen. Heute kann er alles wieder essen, er muss nur auf die Mengen achten.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    • Offizieller Beitrag

    Bei meiner Tochter war Milch und Ei auch auffällig im Bluttest. Wurde denn schon ein Pricktest gemacht? Bei ihr hat sich da das Ergebnis des Bluttests bestätigt.


    Wir haben es dann konsequent ein paar Jahre weggelassen (was bei auswärtsessen wirklich echt doof ist, besonders wenn auch noch Weizen dabei ist). Inzwischen verträgt sie es trotz nach wie vor leicht auffälligem Test eigentlich ganz gut.

  • Danke! Wie stark war denn bei euch die Antikörper-Reaktion? Die Ärztin sprach von sechs Stufen, Kind ist bei 4 (Weizen) und 3 (Ei, Kasein).


    Und nein, Pricktest gab es keinen. Der würde scheints IgE-Reaktionen anzeigen, also Allergien, nicht Unverträglichkeiten. Könnten wir vielleicht trotzdem machen zur Bestätigung.


    Zum Glück liebt Kind Kartoffeln in fast allen Formen und isst gerade nicht vegetarisch.

  • wenn ihr an dem Punkt seid, dass ihr euch zwecks Essen ohne Weizen, Milch und Ei austauschen wollt, meld dich bei mir, ich hab das seit Jahren. Ist eine Umstellung, aber dann geht's.

  • Hallo,


    Ich bin nicht so richtig schlau draus geworden, geht es nun um Allergien oder Unverträglichkeiten? Beides blöd, aber beides ja verschiedene Geschichten.


    Eine Allergie kann mMn nur sicher durch eine Kombination von Verfahren festgestellt werden. Üblich sind Bluttest, Pricktest und orale Provokation (bei Lebensmitteln) .

    Ob man dagegen Unverträglichkeiten im Prick sieht, das weiß ich nicht, davon habe ich noch nichts gehört, da es uns nicht betrifft.


    Ein Test alleine kann ein Indiz sein, aber keine Sicherheit (Bzs. Im Prick reagiert der Wichtel auf Kaninchen stark, auf Meerschweinchen fast gar nicht, bei der realen Begegnung kann er sogar unsere Kaninchen kuscheln, an Meerschweinchen aber kaum vorbei gehen ohne Haut- und Atemprobleme zu beklommen) . Bei Lebensmitteln gilt laut unserem Arzt noch verstärkt, daß Test auf der Haut maximal eine Vermutung geben, was IM Körper passiert (oder auch nicht).


    Mit den 6 Stufen meinst du die Rast-Klassen? Das würde allerdings Allergien betreffen und nicht Unverträglichkeiten. Die können einen Hinweis darauf geben, wie stark eine Allergie ausgeprägt ist, sind aber auch nicht absolut. Im Alltag hat mein Sohn mit einer Allergie auf einer niedrigeren Stufe mehr Probleme als auf einer höheren, vermutlich weil die Menge der Auslöser eine andere ist oder/und der Körper in der realen Begegnung doch heftiger reagiert. Werte gegen 6 sollte man allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen...


    Also - ich bin dafür, die Allergien gründlich und über verschiedene Tests abzuklären. Wie man danach umgeht, da sind die Meinungen verschieden, manche meinen, ein bisschen was schadet nicht, unsere Erfahrung ist eher "konsequent meiden". Damit kam das Kind körperlich und emotional besser zurecht.


    Unverträglichkeiten sind eine ganz andere Geschichte. Auch da gibt es Testmöglichkeiten, aber da kenne ich mich nicht genug aus. Nur sollte man es nicht in einen Topf werfen - wer keine Milchallergie hat, kann trotzdem eine Laktoseinoleranz haben - und andersrum.


    Alles Gute!

  • Ganz ehrlich? Mit meiner jetzigen Erfahrung würde ich die Finger von einem Arzt lassen, der zwar den IgG4-Test macht, aber keine vernünftige Allergiediagnostik.

    So züchtet man treue Kunden, weil sich entweder nicht an die Diätvorschriften gehalten wurde (=man ist selbst schuld, dass es nicht besser wird) oder man hält sich dran und gerät in eine Mangelernährung (ok, hier sind die Einschränkungen ja nicht so gravierend, Eure Liste ist ja überschaubar).


    Für die Allergiediagnostik halte Dich an das was Trin und Talpa geschrieben haben.

    Deinen anderen Faden hab ich nicht mehr ganz präsent, aber hast Du selbst überprüft, ob für Zöliakie die korrekten Diagnoseschritte durchgeführt wurden? Das können offensichtlich einige Uniklinik-Kindergastroabteilungen in D nicht, wie ich gerade wieder mal quasi im Livestream seit Ostern bei einer Bekannten mitschneide. Da werden z.B. wichtige aussagekräftige Blutwerte nicht bestimmt, obwohl die Mutter mit einem Spickzettel und dem Angebot, es selbst zu zahlen aufläuft.... oder nur eine statt leitliniengerechter sechs Proben bei der Biopsie genommen...

    Bevor ich eine glutenarme Diät ansetzen würde, würde ich eine Zöliakie sicher ausgeschlossen wissen wollen. Und da reicht mir mit meinem Wissen von heute ein Wort vom Arzt nicht aus. Ich müsste alle Laborergebnisse/Befunde sehen und selbst mit der Leitlinie abgleichen.


    Dann gehört zur Basisdiagnostik auch der klassische Atemtest auf Unverträglichkeit von Lactose und Fructose.


    Sorry, vermutlich ist das alles in den 16 Seiten des anderen Fadens schon durchgekaut worden...

  • Anisp Wir waren von Anfang an sehr konsequent. Kann Spuren von haben wir bei Nüssen toleriert, bei Weizen nicht.


    Wir haben übrigens Zöliakie und fructose / lactose ausgeschlossen vorher, nur der Vollständigkeit halber.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Trin : es ist unübersichtlich, weil wir selbst bis jetzt sehr wenig Informationen haben, sorry.


    Eiche : Zöliakie wurde durch Bluttest ausgeschlossen. Ich hoffe, dass alles korrekt ablief, jedenfalls wurde auch ein Gesamtwert (IgA?) bestimmt. Biopsie gab es nicht.

    Atemtests Laktose und Fructose durchgeführt: Sehr hoher Ausgangswert = Bakterien im Darm. Keine Hinweise auf Intoleranzen laut Gastroenterologe, ich habe aber auch schon gelesen, bei so hohen Ausgangswerten wäre der Test nicht aussagekräftig.


    Danke euch allen für die Rückmeldungen, fürs Sortieren helfen und fürs Angebot Austausch Lebensmittel weglassen,

    Ich denke, wir werden zuerst wegen Allergien weiterschauen, bevor wir eine so strikte Diät machen. Weizen wäre machbar, Milch wär fürs Kind einschneidend.

  • So, etwas detailliertere Antworten diesmal.

    Wir haben entschieden, die Ernährung noch nicht umzustellen, bis die Allergien gründlich abgeklärt sind. Zöliakie ist schon mal recht zuverlässig ausgeschlossen worden.


    Trin scheint mir eine gute Strategie. Wir entscheiden, wie es weitergeht, wenn wir alle vermuteten Unverträglichkeiten UND Allergien beisammen haben. Das Gespräch mit der Ernährungs-Ärztin steht noch aus, vielleicht empfiehlt sie ja auch nur Verzicht für 2 Wochen oder so, um den Verlauf zu sehen *hoff*. Ich werde auch nachfragen, auf welcher Skala diese sechs Stufen seien, denn sie hat klar von IgG gesprochen. Dann kann es nicht RAST sein.

    Salino und murkel es macht Hoffnung, dass es bei euch nach einiger Zeit wieder mehr verträgt. Es hilft mir beim Kopfkino. Ein Jahr ist zu überstehen. Beim auswärts essen wählt das Kind schon jetzt meist Pommes. Der Mittagstisch ist da nicht so flexibel, den müssten wir streichen. Das würden wir aber schon irgendwie hinkriegen, Kind ist bald elf.

    Falynn Danke fürs Angebot. Vielleicht komme ich darauf zurück.

    Eiche Evtl. war es auch ein Missverständnis, sie ging wohl davon aus, dass Allergien schon durch die Hausärztin abgeklärt sind? Irgend so was. Ich werde sie sicher drauf ansprechen beim "richtigen" Termin, bis jetzt hatte ich sie nur kurz am Telefon. Danke für die Hilfe bei Zöliakiebestimmung!

  • Ich hab gestern unterwegs ein Wissenschaftsfeature auf BR2 gehört, da ging es um die Myrrhe, v.a. als Heilpflanze.


    Als sie dann darüber berichtet haben, dass es ein modernes Medikament mit Myrrhe gibt (noch zwei andere Sachen drin, aber da komm ich jetzt nicht drauf), das (belegt mit großes Studien) sehr gut bei entzündlichen Darmerkrankungen hilft (irgendwie auf Symptom und Ursache wirkt #gruebel), hab ich an diesen Thread gedacht, evtl. weiß ja Eiche welches Medikament da gemeint ist, sicher kann man auch das Feature in der Mediathek des BR nachhören.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)