Bestimmte Angewohnheiten abgewöhnen

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  • Huhu,


    ich bin genervt von mir. Gefühlt besteht die Kommunikation mit meinem großen Sohn zum großen Teil aus Verboten, die ich mantraartig wiederhole und die er deshalb schon gar nicht mehr hört.


    ZB kann das Kind nicht auf dem Weg laufen. Es läuft IMMER im Grünstreifen direkt neben dem Weg. Was mir völlig egal wäre, wenn wie nicht an der Hundestrecke überhaupt in unserer Stadt wohnen würden und dreimal dürft ihr raten, was danach an den Schuhen klebt #kreischen

    Oder er steckt sich alles, aber auch wirklich alles erst mal in den Mund. Da haben wir ihm schon diese pädagogischen Teile zum kaufen gekauft, aber jedes Teil muss erst mal in den Mund genommen, gerne auch zerkaut werden.
    Oder aber er singt. An sich nichts schlimmes, aber wenn wir essen und uns unterhalten wollen und er extrem laut Phantasielieder mit Kacka und Pipi singt, naja.


    Ach ich könnt ewig so weiterschreiben. Ich fühl mich wie eine alte Meckerziege. Und es bringt einfach mal nichts, das Gemecker. Ich will aber auch mal in Ruhe mit meinem Mann sprechen können und ich mag nicht ständig die Hundekacke überall haben und überhaupt.

    Und nein das ist keine Phase. Das macht er alles seit er es machen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hach ja, das mit dem in den Mund stecken ist hier auch Thema. Wir haben auch so Kauspielzeug besorgt. wird nicht angenommen. Im Moment ertrage ich es, wenn es sich um Spielzeug handelt und mecker nur bei Dingen die wir alle regelmäßig verwenden.


    Zum Thema Hundekacke: konsequent nur Gummistiefel anziehen und die vor der Wohnung/dem Haus ausziehen?


    Bei uns sinds weniger Lieder als vielmehr die Tatsache, dass er uns immer in voller Lautstärke drein quatscht, wenn wir Eltern mal was reden möchten. Wir haben erklärt, dass das unhöflich ist und wir auch mal reden wollen und er uns gerne alles erzählen kann, wenn wir fertig sind. Resultat: "Papa, jetzt hör mir mal zu. Ich will Dir was gaaaaaaaaaaanz wichtiges sagen!!!!!!!!!!!!" Öhm, ja. Zumindest ein Teilerfolg. :D


    Was hier ab und zu klappt ist ihn vor die Wahl stellen: entweder Du bleibst da, bist aber leiser, oder du willst lieber laut sein, dann bitte im Nebenzimmer.

  • Ich bete meiner Tochter auch jeden Tag vor, sich bitte saubere Unterwäsche anzuziehen und sich vor dem Essen die Hände zu waschen, seit JAHREN...

    Ungefähr so:

    Mama: „Hast du Hände gewaschen?“

    Tochter: „Euh“ (geht ins Badezimmer und kommt wieder)

    Mama: „Mit Seife?“

    Tochter: „Euh“ (geht wieder ins Badezimmer)


    Ich kann manchmal einfach nicht mehr, ich habe manchmal das Gefühl dass 80% von dem was ich heute gesagt habe, es auch schon gestern und vorgestern und die letzten 374&74% Tage dieses Lebens gesagt habe. Vermutlich werde ich es auch noch im nächsten Leben sagen.....


    Ich leide also mit dir!!!!

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    Sunna mit M. (00), A. (03), J. (07) und J. (14)

  • Wie alt ist denn das Kind?


    Ich mochte auch die Anregung aus "So sag ichs meinem Kind", so ständig wiederholte Sachen enorm knapp zu formulieren: "Kackestreifen?" Wenn meine Tochter zu laut ist, mach ich manchmal auch nur noch eine Geste und wackel mit den Augenbrauen, um dem Ganzen den Ernst etwas zu nehmen.

  • Ja so in etwa Sunna. Und wegwarte: stimmt! Aber das erklärt wenigstens wo es her kommt.

  • Ach, hier sind immer mal wieder Tauschbörsen. Ich würds mal versuchen. Es gibt ja auch Kinderläden, warum nicht auch welche für Männer?

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    Kauf & Tausch von Selbstgemachtem... (für Raben ab 100 Posts & 4 Monaten Mitgliedschaft)


    Autor:innenforum, Textarbeit: http://www.federteufel.de

    Einmal editiert, zuletzt von tulan ()

  • Ich weiß jetzt nicht wie alt dein Kind ist, aber beziehst du es in die Reinigung der Schuhe mit ein? Hier hätte sich das Problem dann vor Ekel vermutlich recht schnell gelöst. Und wer in Kacke hineinlaufen kann, der kann sie auch beseitigen.


    Auch bei zerkauten Pullivern bin ich entspannter geworden. Die müssen halt so lange weiter getragen werden bis sich das Problem gelöst hat und kommen erst dann in den Müll. Völlig unaufgeregt habe ich das als logische Konsequenz durchgezogen und es hat recht schnell zu Erfolg geführt.

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

  • Er ist 6. Und mein Kind ist so ein Kind, das in dem Fall sowas sagen wird "oh ich liebe Schuhe putzen und ich finde zerkaute Pullover eh viel praktischer, schau mal, ich habe mir sogar ein Daumenloch hineingebissen".


    Wenn er aber zB die Schuhe "sauber" macht, dann nach seinem Style. Dann hab ich das Zeug nachher wirklich überall.

  • Mhm, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber für mich klingt das, als liege das eigentliche Problem woanders. Es klingt, als sei es schwer für Dich, Kontakt zu Deinem Sohn aufzubauen, so dass er sich für Deine Bedürfnisse interessiert. Normalerweise würde ich sagen: Mit einem Sechsjährigen würde ich in Ruhe darüber reden. Was daran wieso für mich nicht geht, warum es ihm aber trotzdem wichtig ist usw usf. Und ich würde ihm auch sagen, dass ich keine Kacke von den Schuhen mache. Aber es scheint, als ginge das mit Deinem Sohn nicht, weil er immer dagegen hält. Und da frage ich mich natürlich: Wieso muss er das tun? Wie kannst Du ihn erreichen? Ich fürchte, wenn Du auf Zwang setzt, geratet ihr nur weiter in den Machtkampf. Die Frage ist also auch, wie Du Deine Grenzen vertreten kannst, ohne in einen Kampf zu geraten.

    Für mich persönlich wären zerkaute Pullis keine Grenze, weil es seine Pullis sind. Er würde sie dann eben weiter tragen, aber ich würde annehmen, er tue dies aus Nervosität oder Anspannung und könne nicht anders. Ggf. würde ich mit ihm besprechen, woran er alternativ kauen kann. Ich habe einige Kinder in meiner Umgebung, die auch immer zerkaute Pullis anhaben, das scheint ein häufigeres Problem zu sein, das aber von niemandem thematisiert wird. Ist eben einfach eine Besonderheit, wie andere Kinder Brillen tragen.

    Was für mich schwierig wäre, ist Kackegestank in der Wohnung. Ich würde wohl sagen, dass ich mich vor Kacke so sehr ekle (so lange es nicht meine eigene ist), dass ich die nicht wegmachen will. Und dass seine Schuhe daher draußen im Flur bleiben müssen. Oder (wenn das geht) mit ihm zusammen eine Lösung suchen, aber eben keine als Strafe sondern eher so "okay, Du willst da laufen. Ich will nicht immer Kacke wegmachen und auch keinen Gestank in der Wohnung haben. Was tun wir nun?" Vielleicht wird er erstmal frotzeln, dann würde ich ihm sagen, dass er ja mal überlegen kann, was ihm einfällt. Und ggf. später nachfragen. Das geht natürlich nur, wenn man das ergebnisoffen machen kann. Wenn es sich für ihn nach Manipulation anfühlt, wird er nicht darauf eingehen können. Und dann musst Du vielleicht etwas festlegen. Aber bei meinen Kindern geht es meist, nicht immer auf Anhieb, aber wenn sie merken, dass ich wirklich eine Lösung für uns alle finden will, dann schon.

  • ZB kann das Kind nicht auf dem Weg laufen. Es läuft IMMER im Grünstreifen direkt neben dem Weg.

    Das tue ich auch liebend gerne, oder täte es, wenn das Hundeproblem nicht wäre... Meine Lösung für den kleinen Spezialisten besteht aus Gummistiefeln in den kälteren Monaten, Barfußlaufen in der Wärme, und beschmierte Stiefel bleiben vor der Haustür. Dort haben wir einen Schuhabtreter. Natürlich klappt es nicht immer, dass die Stiefel draußen bleiben, aber der Läufer in der Garderobe ist waschmaschinenfest. Wenn es öfter Probleme mit Hundekacke an den Gummistiefeln gibt, nehme ich mir Kind, Schuhe, Handschuhe, Eimer und Bürste und das Kind säubert die Stiefel.

    Das Problem tritt nur noch selten auf, seit der Spezialist seine Alltagswege mit dem Roller zurücklegt.

    Oder er steckt sich alles, aber auch wirklich alles erst mal in den Mund.

    Ja, der Spezialist auch. Er bekam jahrelang von mir pflanzengefärbte Baumwolltücher umgebunden, die er hemmungslos essen durfte. Inzwischen haben wir Kauketten aus dem Logopädiebedarf. Die Erlaubnis, bestimmte Dinge zu bekauen, sorgt dafür, dass die meisten Kleidungsstücke heile bleiben und die Stifte länger halten. Schon die Anerkennung "ich sehe, dass Dein Mund Beschäftigung braucht", tat ihm so gut, dass sich das Problem halbierte.

    wenn wir essen und uns unterhalten wollen und er extrem laut Phantasielieder mit Kacka und Pipi singt, naja.

    Wer bei uns Fäkalworte benutzen will, wird dafür zur Toilette oder ins Badezimmer gebracht. Wirklich getan habe ich das bei jedem Kind nur zwei mal, seither reicht die Frage, ob jemand zur Klo müsse.

    Das Tischgespräch zu stören ist aber noch mal etwas anderes... Mir scheint, das Kind fragt nach Aufmerksamkeit. Kann das stimmen?

    Ich fühl mich wie eine alte Meckerziege. Und es bringt einfach mal nichts, das Gemecker.

    Wenn es nichts bringt, dann versuche, es zu lassen.

    Ich weiss, manche Ansagen müssen sein, aber das sind wenige. Wenn Du sie wiederholen müsstest, geh hin, nimm das Kind und tue die geforderten Dinge mit dem Kind gemeinsam, ob es dem Kind gefällt oder nicht.

    Statt zu meckern, suche nach allem, was am Kind gut und richtig ist, und lobe es. Das Kind hat bestimmt schöne Augen, weiche Haare, ein wunderbares Legoteil gebaut und so weiter. Mit dieser Strategie kam ich beim kleinen Spezialisten aus der Meckerfalle heraus.

  • Was habt ihr "zum in Mund stecken" gekauft?


    Meine Zahnärztin meinte, dass machen die Kinder immer, weil die Zähne wachsen. Also auch mit 6... sie kennt nur solche Geschichten (danke, kann einem das niemand vorher sagen?!) - wir haben einen Haifischzahn gekauft. Der kam gut an. Davor war es eine selbstgebastelte Kette aus so Holzteilen. :)



    Und "es ist nur eine Phase" hilft dir nicht. Aber ist es teilweise. Ich plädiere inzw. auch mal zu "mitsingen laut und schräg" oder Kopfhörer aufsetzen. Aber am Tisch ist das keine Option. Wie wäre es mit einem lauten "Stopp?!" und nochmal drüber reden? Notfalls ernstahft wegsetzen. (Ich bin auch schon vom Tisch weggegangen...)

  • Das mit den Zähnen kann ich total verstehen, ich habe erst mit 25 meine Weisheitszähne bekommen und das hat gejuckt, fürchterlich. Das war so ähnlich wie nach einer Narkose wenn alles aufwacht.

  • Ich muss gerade die ganze Zeit drüber nachdenken, wie ungerecht ich bin. Beim Großen stören mich (und alle anderen auch, ich bin heute erst von den Erziehern drauf angesprochen worden) seine ganzen Marotten. Das steht so im Vordergrund, dass ich wenn ich ehrlich bin schon fast ungern Zeit mit ihm verbringe. Beispielsweise wollte ich gerade mit ihm einschlafkuscheln aber da er wiederholt in mein Gesicht gehustet hat und auch trotz mehrmaliger bitte mich nicht anzuhusten sich nicht weggedreht oder zumindest die Hand vorgehaltene hat, habe ich ihn dann gebeten doch woanders zu schlafen.


    Bei meinem kleinen Sohn dagegen sehe ich alles noch als liebenswürdige kleine Marotten an und finde ihn damit sogar putzig. Selbst wenn er sich auf den Boden wirft und nur noch „nein“ kreischt. Die Wut darüber kriegt in Zweifel eher mein Großer ab...


    Ich bin so ungerecht. Wie komme ich denn da wieder raus? Wie helfe ich meinem Großen, der ja offenbar gerade auffällig wird, weil jeder ihn nervig findet und sich von ihm abwendet?

  • Liebe Panema, manche Kinder sind schwieriger zu erziehen als andere. Das ist so. Trotzdem ist er ein Kind, und die für ihn Zuständigen sind Erwachsene. Es dürfte leichter sein, Dein Verhalten zu ändern, als seines - aber wahrscheinlich wird er nach einer Weile die Änderungen spiegeln, so gut er kann.


    Als ich mal wieder wegen meines kleinen Spezialisten verzweifelte, las ich hier im Forum irgendwo den Satz "Blas ihm Zucker in den Arsch!" Das war noch nicht mal an mich gerichtet, aber ich habe es umgesetzt, und es half:

    Sorge nach bestem Können dafür, dass Dein Großer sich geliebt, geschätzt und gesehen fühlt. Wünsche ihm morgens lächelnd einen guten Morgen. Gib ihm Komplimente für jede Kleinigkeit, die gut läuft. Sage ihm ohne Anlass zwischendurch, dass Du froh bist, ihn zu haben. Koche sein Lieblingsessen, reibe seinen Rücken abends mit einem feinen Öl ein.

    Schulreif zu werden ist ein großer Umbau in der Seele, das kann eine fiese Zeit sein. Sie wird vorbei gehen. Wenn er aber nach dieser Phase immer noch auffällig sein sollte und keine erzieherische Maßnahme hilft, dann denke mal über Diagnostik nach.

    Was habt ihr "zum in Mund stecken" gekauft?

    Entschuldige, das hatte ich übersehen:

    So ein Teil. Der Spezialist zerkaut davon eines pro Monat.

  • Liebe Silbermöwe ,


    danke Dir für Deinen Beitrag. Du hast so Recht. Gerade bleibt mein Größerer auch besonders oft links liegen, da sein kleiner Bruder in seinen Kindi eingewöhnt wird. Aber ich werde da wieder mehr drauf achten.

    Heute Morgen habe ich ihn zum Aufstehen extra gekuschelt, obwohl ich eigentlich in die Arbeit musste und auch der kleine Bruder schon da stand und seine Einheiten abholen wollte. Das war glaub ich für seine und meine Seele gut.


    Ist übrigens interessant dass Eure Kaukette auch zerkaut wird. Ich dachte es wäre der Sinn der Dinger, dass das gar nicht möglich ist...

  • ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich manche Marotten einfach auswachsen. Zum Beispiel hat mein Kind lange Zeit Essen vom Teller auf den Boden geworfen um zu signalisieren, dass er fertig war und keinen Hunger mehr hatte oder nicht essen möchte. Je mehr ich darauf eingegangen bin, desto schlimmer wurde es. Und plötzlich war es vorbei.


    Vieleicht beim Laufen mal die Aufmerksamkeit auf etwas lenken, was auf dem 'normalen' Gehweg liegt?


    Auch diese Kacka-Pipi-Popel-Pups-Lieder.. Je mehr ich darauf reagiert habe, desto lauter und länger wurde es. Und irgendwann fand er wohl langweilig.