Sprachentwicklung - Kind (3,5) kann auf einmal kein "M" mehr - ist das normal?

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  • Hallo,


    ich beobachte gerade bei meinem 3,5jährigem Sohn etwas Seltsames: seit 2 Tagen spricht er mich mit "Papa" statt "Mama" an.

    Und zwar konsequent und immer, egal ob er mit mir oder über mich spricht.

    Es klingt nicht so, als mache er Quatsch, er scheint es wirklich nicht absichtlich zu machen, sondern es wirkt, als kann er nicht anders.

    Wenn ich ihn frage, wer ich bin: "Papa". Auch auf Nicht-Reagieren oder die Aufforderung "Mama" zu sagen kommt nur "Papa".

    Auch wenn ich ihn mit etwas schönem locke (=besteche), oder er definitiv mich will, und ich mich dumm stelle, weil er ja "Papa" sagt - er kriegt kein "Mama" mehr raus.


    Vorhin sollte "Papa kuscheln kommen". Also ich nachfragte, ob er mich meine, sagte er "nein, der richtige Papa". Wer ich denn dann sei "Papa".....usw.usf.


    Das ist echt irritierend!


    Es liegt anscheinend am "M", ich hab dann nämlich mal durchprobiert, und er sagt auch nicht Maus, Milch, Mond; sonder Baus, Bilch, Bond. Konnte er bis vor zwei Tagen.


    Ist das normal in der Sprachentwicklung, daß es solche Rückschritte gibt?

    Er hat viele sprachliche Baustellen, kann etlich Konsonanten (-verbindungen) noch nicht, hängt da ein bißchen hinterher.

    Aber das "M" konnte er bisher.


    Bitte sagt mir mal, das das harmlos ist!

    Kann ich da was tun?


    Danke, Seda

  • Hallo,


    Ist die Nase frei?


    Wenn die Kinder eine verstopfte Nase haben (Schnupfen, Allergie...) , klingt M manchmal wie B.

    Ich kann mir vorstellen, daß sich da falsche Sprechmuster einschleifen bzw. bestimmte schwierige Worte vermieden werden.


    Das wäre die einfachste Lösung.

  • off topic: unser kleiner (mittlerweile 4,5J) hat ganz früh damit angefangen, sowohl mama als auch papa als mapa zu bezeichnen - und tut das bis heute...


    Ansonsten würde ich das bei euch noch ein paar tage beobachten und ggf zum HNO-Arzt gehen. Unser Kleiner hat über Weihnachten ewig häää gemacht und durfte dann anfang januar zum HNO. Dort wurde unser Verdacht bestätigt. Seitdem darf er täglich mit der nase luftballons aufblasen und das scheint tatsächlich zu helfen. Kind findet diese medizin super lustig.

  • wenn du schreibst, dass er einige sprachliche Baustellen hat, bist du mir ihm in logopädischer Behandlung?

    Wenn er den vorher konnte, wird der auch bald wieder kommen!

  • Update:

    Er kann wieder "M" sagen, will aber nicht immer, d.h. hin und wieder bin ich noch ein Papa.


    Jette Was war das für ein verdaxcht?


    Eisvogel

    Wir sind noch nicht in logopädischer Behandlung. Bei der letzten U mit 3 Jahren meinte die Kinderärztin, wir sollten noch ein Jahr warten.

    Hier wird Logopädie auch generell erst ab vier verschrieben, wegen der oft mangelnden Mitarbeit jüngerer Kinder.


    Vor vier Wochen waren wir beim Hörtest, da ist alles okay gewesen, die wollten uns dann auch schonmal ein Logopädierezept geben, obwohl er noch nicht 4 ist, auf das Rezept warten wir noch.


    Hast Du Erfahrung mit Sprachproblemen bei Kindern?

    A. kann einiges nicht. Am Wortanfang kann er kein S, Sch, St, K, F, R. R in Kombi mit anderen Konsonanten kriegt er nicht hin (da nimmt er dann L), und alle zischenden Konsonantverbindungen, wie z.B. ks, ts, chs, ps, ts.

    "Fuchs" z.B. klingt bei ihm wie "Duss". "Freund" ist "Dleund".

    Manchmal verstehe selbst ich ihn nicht, das tut mir dann total leid, er ist dann auch sehr traurig und frustriert.

  • Hallo,


    Logopädie erst ab 4 ist eigentlich eine veraltete Empfehlung. Gute Logopäden können fast alle Kinder dazu bringen, mitzumachen, denn das geht je in dem Alter sehr spielerisch zu. Und sie können auch den Eltern wertvolle Tipps für den Alltag geben.


    Natürlich ist in dem alter vieles noch normal und nicht behandlungsbedürftig, gerade die schwierigen Konsonantenverbindungen brauchen oft eine Weile. Manchmal ist es auch eine Frage der Region, was wird wie deutlich gesprochen. Und so weiter.

    Das lässt sich natürlich so aus der Ferne schwer einschätzen. Wie findest du seine Sprache denn im Vergleich zu Gleichaltrigen? Einfach nur "im gemütlichen Tempo, aber stetig voran" oder schon irgendwie deutlich auffällig in Aussprache oder Sprechmelodie?


    Andererseits können sich auch in dem Alter eben schon falsche Sprachmuster einschleifen, die später nur unnötig schwer zu korrigieren sind. Besonders wenn, wie du schreibst, im Alltag dadurch Frust entsteht, fände ich es schon gut, wenn in absehbarer Zeit ein Fachmensch mal draufschaut. Für mich war es immer eine Beruhigung, wenn mir jemand sagte: "Alles im grünen Bereich, sie müssen sich keine Sorgen mehr machen" und wenn mein Intuition doch stimmte (wer fast immer so) , konnte dem Kind schnell geholfen werden.


    Daß die Ohren getestet wurden, ist schon mal gut, bei vielen Kindern spielt nämlich eine (vorübergehende) Schwerhörigkeit ((z.B. durch Paukenergüsse) da mit rein. Aber auch mit gesunden Ohren kann das Kind Probleme mit der Differenzierung der Laute haben und wer nicht gut und differenziert hört, kann logischerweise auch nicht differenziert sprechen. Manchmal reicht da ein ganz kleiner Schubs und die Entwicklung läuft in einer guten Bahn.


    Alles Gute!

  • Ich habe keine praktische Erfahrung mit sprachproblemen bei Kindern. Habe nur etwas studiert, wo Spracherwerb sich ein Rolle spielt, mich also eher auf theoretischer Ebene mit der Materie beschäftigt. Was du beschreibst, sind ja alles Sachen auf der Ebene der Aussprache. Sch, z. B.. Wird i.d.R.wirklich spät erworben. Das alleine fände ich jetzt noch nicht so besorgniserregend.

    Aber wenn du ihn oft nicht verstehst und er darunter leidet, finde Ich persönlich es wirklich wichtig, schnell zur Logopädie zu gehen und es abklären zu lassen. Oft ist es ja auch so, dass Außenstehende nochmal weniger verstehen. Da leiden die Kinder dann schon auch drunter. Die Kinderärzte verstehen von Sprachentwicklung leider oft nicht viel. Ich würde nicht noch ein Jahr warten, sondern sofort ein rezept haben wollen. Im besten Fall schaut sie einmal darauf und sagt alles im Rahmen. Und ansonsten wird ganz spielerisch geübt.

  • In welcher Region wohnst du denn? Mein Sohn hatte ab seinem 3, Geburtstag Logopädie und es war sehr spielerisch. Die Empfehlung mit 4 Jahren ist wirklich veraltet, Teilweise wird je nach Störung schon früher angefangen. Mein Sohn hat ca. 6 Monate das F geübt bis es endlich spontan gekommen ist.

    Mein Sohn wollte eher dann mit 8, 9 dann nicht mehr hin, als Kleinkind war das alles noch ok.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)