Windpocken trotz Impfung - wie (un)wahrscheinlich?

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  • Das habe ich ja noch nie gehört, daß die Schule das entschieden kann... Ist das eine Privatschule? Vor allem, weil gerade bei Windpocken die Impfung nicht immer 100% funktioniert.

  • Hier wird in der Regel nicht gegen Windpocken geimpft. Ich kenne aber drei Nachbarkinder, die geimpft waren - und es trotzdem bekommen haben. Vielleicht ein bisschen schwächer als andere Kinder ....


    Meine Kinder sind nicht geimpft. Tochter ist trotzdem im KiGa durch 2 Windpocken-Runden gekommen, ohne sich anzustecken. erst bei der dritten hat es sie erwischt (und den kleinen Bruder dann natürlich auch). Das geimpfte Nachbarsmädel hat es dann erst in der 4. Runde erwischt, als sie schon zur Schule ging (und dann natürlich auch den Bruder dazu) ...

    • Offizieller Beitrag

    Hier wird auch nicht geimpft - aber auch dementsprechend locker damit umgegangen. Sprich: wenn es eh schon die ganze Klasse hatte, darf das einzelne, fitte Kind sogar in den Kindergarten...

    In meiner - seeeeeeeehr kinderreichen - Wohngegend gibt es so alle 4-5 Jahre eine Windpockenrunde. Dann haben es aber auch wirklich fast alle, danach ist wieder lange Ruhe.


    In dem Fall: geimpft in einer Umgebung mit hauptsächlich geimpften Kindern würde ich ein gesundes Kind nicht zuhause lassen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Dörfliche Grundschule. Wurde uns bei der Einschulung von der Rektorin auch so mitgeteilt.

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    Hüpfgeheuer O.-Ton: Ich bin ganz fleißig, ich mache ganz viel Arbeit! #hammer
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    Sören Aabye Kierkegaard

  • Wie bekloppt ist das denn? Dabei wurde die Impfung doch aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen eingeführt, die Eltern sollten weniger kinderkrank bedingt ausfallen.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Wie bekloppt ist das denn? Dabei wurde die Impfung doch aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen eingeführt, die Eltern sollten weniger kinderkrank bedingt ausfallen.

    Das wird immer wieder so behauptet. In der Begründung ist aber die Rede vom volkswirtschaftlichen Schaden. Und der entsteht auch durch Behandlungskosten und Hospitalisierung.


    Wenn es die Kinder mit milderen Verlauf mitnehmen haben sie keine Verluste gegenüber dem Verzicht auf die Impfung. Außer vielleicht, dass es ein paar Narben und Schmerzen weniger sind.

    • Offizieller Beitrag

    Wie bekloppt ist das denn? Dabei wurde die Impfung doch aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen eingeführt, die Eltern sollten weniger kinderkrank bedingt ausfallen.

    Das wird immer wieder so behauptet. In der Begründung ist aber die Rede vom volkswirtschaftlichen Schaden. Und der entsteht auch durch Behandlungskosten und Hospitalisierung.


    Wenn es die Kinder mit milderen Verlauf mitnehmen haben sie keine Verluste gegenüber dem Verzicht auf die Impfung. Außer vielleicht, dass es ein paar Narben und Schmerzen weniger sind.

    Laut dem Bundesamt für Gesundheit der Schweiz haben 98% der erwachsenen Einwohner der Schweiz einen Titer, die Windpocken also durchgemacht.

    Jährlich werden 20 Patienten hospitalisiert.

    Wenn man jetzt - um die deutsche Bevölkerung zu simulieren - mal 11 hochrechnet, wären das in D 220 Krankenhausaufenthalte wegen Windpocken. Ich kann mir grosse Mühe geben, aber dann sollte man wohl besser Fensterputzen verbieten, das verursacht massiv mehr Behandlungs- und Krankenhauskosten. #nägel


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • War hier sicher früher nicht anders, nur wurden keine Daten erhoben, soweit ich weiß. Außerdem kommt uns die Windpockenimpfung wahrscheinlich noch sehr teuer zu stehen, wenn durch die immer weniger werdende Zirkulation der Viren keine Boosterung der Antikörper mehr stattfindet und wir reihenweise Gürtelrose haben werden. Ich freu mich jetzt schon.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

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  • Mein Kinder sind nicht gegen Windpocken geimpft. Zu Babyzeiten waren meine meisten Kindkontakte aus dem Geburtshaus, der Stillgruppe und vom Yoga- da haben viele nicht gegen windpocken geimpft. Ich dachte, das sei verbreitet, dass sich viele Eltern gehen diese Impfung entscheiden. Offensichtlich aber nicht: als meine Töchter vor zwei Jahren dann beide die Windpocken bekamen (im Abstand von 10 Tagen) hat sich kein einziges Kind der gesamten großen (knapp 100 Kinder) Kita angesteckt. In inzwischen 5 Jahren kn dieser Kita waren Dawn überhaupt die einzigen Windpocken die aufgetreten sind. Wahnsinn, oder?

    Und ich bin sooo froh, dass die Kinder das hinter sich haben und ihren potentiellen Kindern sogar einen Nestschutz mitgeben.


    @ Loriella: ich bin mir sehr sicher, dass die Schule das nicht so entscheiden darf. Es gibt nur ganz ausgewählte Kranheiten bei denen Zuhause bleiben angesagt ist (von dem Irrsinn, dass Deine Tochter die Wipo durchgemacht hat mal abgesehen).

  • Das Gesundheitsamt empfiehlt auch die sofortige Impfung aller Kinder im direkten Umfeld.


    Ich finde es hochproblematisch, das zu entscheiden. Und dann noch frei mit den Kindern in Kindergruppen zu gehen. Ich kenne die Geschichte der Eltern und Kinder dort kaum. Ich weiß nicht, ob es da Grunderkrankungen gibt etc. Und wenn die Kinder noch sehr klein sind ist es auch nicht unproblematisch. Das sehe ich wie Solid Ground


    Darauf zu vertrauen, dass sich alle anderen freuen, dass ihre Kinder Wipo bekommen, wäre meiner Meinung nach naiv. Zumal ich gerade hautnah erleben muss, wie krass sowas verlaufen kann.


    Gürtelrose hat nichts damit zu tun, ob man geimpft ist oder die Wipo klassisch durchgemacht hat Vollmond Das ist doch einfach nur eine Reaktivierung der eingelagerten Erregerkopie. Auch ohne äußerliche Einflüsse. Meistens von Stress ausgelöst. In meinem Umfeld habe ich Gesichtsrose erlebt. Das ist auch nicht witzig. Und davor schützen weder der durchgemachte Infekt noch die Impfung. Also bleibt auch dem Impfgegner noch ein bisschen Risiko, wenn er das gerne mag.


    Keiner konnte mir bislang beantworten, was dieser Wildviruskontakt nun für meine geimpften Kinder bedeutet. Können die sich freuen? Oder ist das nun wie eine durchgemachte Infektion? Falls sie was bekommen ist es eine durchgemachte Infektion. Ob nun leicht oder schwer entscheidet nicht zwangsläufig über den Grad der Immunantwort. Diese kann auch bei leichtem Verlauf solide und sicher ausfallen. Andersrum schützt ein schwerer Verlauf nicht vor einem später schlecht ausfallenden Titer.

  • Ich kenne es so:

    Windpocken zweimal geimpft: Kontakt zu Wildviren führt zu eier Imunantwort, die Krankheit bricht nicht aus, da die Immunantwort stark genug ist.

    Windpocken einmal geimpft: Bei einem Teil der Kinder bricht die Krankheit aus, da die Immunantwort zu schwach ist. Die Krankheit verläuft in aller Regel sehr milde.


    Ich würde an deiner Stelle erst reagieren, wenn eines deiner Kinder tatsächlich Symptome zeigt.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Hallo, wir hatten Windpocken da waren die Kinder jeweils 6 Monate, 4 Jahre und 5 Jahre. Es war bei keinem der Kinder schlimm. Wir haben homöopatisch unterstützt. Hatten (Eltern informiert) ungeimpfte Spielkinder hier (war Zufall nicht geplant zur Infektion oder so), die sich trotz einiger Stunden Kontakt nicht angesteckt haben. Also so ganz glaube ich das nicht mehr mit der superhohen Ansteckung. Was ich auch immer spannend finde, gerade bei Mädchen - durchgemachte Windpocken übertragen Impfschutz später in der Stillzeit an die eiegenen Stillkinder, geimpfte Mütter übertragen keinen Impfschutz an ihre Säuglinge).

  • Gürtelrose wird ausgelöst durch im Körper verbleibende Windpockenviren. Wenn ein Mensch, der die Windpocken schon hatte, in Kontakt kommt mit Windpockenviren, ist er besser in der Lage, die verbliebenen Viren zu kontrollieren. Wenn der Kontakt fehlt, weil es kaum noch herumfliegende Viren gibt, ist das doof. D.h. Gürtelrose wird in Zukunft viel häufiger auftreten, aber keine Sorge, man kann hochdosiert Varizellen impfen, dann hat man den gleichen Effekt. Toll.


    Dramatisch können Windpocken bei Neugeborenen verlaufen, deren Mütter kurz vor der Geburt erkrankten und sie mit großen Virusmengen über die Nabelschnur infizierten. In unserer Generation sind über 95% der Erwachsenen immun, wir haben die Windpocken gehabt. Die Frauen, die zu dieser Gruppe gehören, geben Antikörper weiter. Mein 5 Wochen altes Baby hatte nicht eine einzige Windpocke, obwohl ihre Schwester davon übersät war.


    Wirklich interessant, wie sehr die Windpocken zu einer hochdramatischen Krankheit geworden sind. Und bezeichnend, dass offenbar so niemand richtig weiß, wie groß der Schutz durch die Impfung ist. Eigentlich war ja nur eine einmalige Impfung angedacht, dass jetzt 2x geimpft werden muss, führt das Argument der Kostenersparnis ad absurdum.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Hier gibt es immer noch die Spitzen-Blattern-Partys... Und der Anblick von Kindern in der Öffentlichkeit, die mit weissen Punkten (Tannosynt) übersäht sind ist ziemlich normal.

  • marzipan Ich schick meine beiden jüngeren vorbei. Dann haben sies durch und gut ist.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


    • Offizieller Beitrag

    Das muss nicht funktionieren: mein Sohn hat drei oder vier Ausbrüche in der Kita ausgelassen - schlussendlich hatte er es als einziger auf weiter Flur, keine Ahnung woher...

    Tochter hat den letzten Quartierausbruch brav mitgenommen.


    Beide hatten keine Handvoll Pocken, kein Fieber..


    Und ich bin auch fasziniert, wie die Gefährlichkeit von Windpocken innert meiner Forenzeit zugenommen hat - beim Grossen war das noch kaum Thema. Da ging es mehr um "Mist, erwischt es uns jetzt genau an Weihnachten? Wie ist die Inkubationszeit nochmal?".


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Und ich bin auch fasziniert, wie die Gefährlichkeit von Windpocken innert meiner Forenzeit zugenommen hat - beim Grossen war das noch kaum Thema. Da ging es mehr um "Mist, erwischt es uns jetzt genau an Weihnachten? Wie ist die Inkubationszeit nochmal?".

    naja, wenn eine impfung verfügbar ist, dann muss sie auch angewendet werden ;)

    ich finds bloss so lustig, weil das hier so echt kein Thema ist. Windpocken kriegt man oder halt nicht. Ist auch völlig normal, dass Kinder mit Windpocken draussen rumlaufen. Ich konnte mein Kind auch nach einer Woche problemlos wieder in die Krippe bringen, da krähte kein Hahn danach.

    zeigt eben, dass Gefährlichkeit von Krankheit teilweise kulturell bedingt ist.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • In die Schule lassen sie hier einen auch mit Windpocken. Fand ich ganz klasseals ich mit neugeborenem aufm arm unsere Tochter einsammeln musste....


    Magen-Darm verläuft in der regel auch harmlos. Ich bin trotzdem stinkig, wenn jemand sein spuckendes bewusst in die schule schickt. Faellt für mich in die gleiche Kategorie. Ansteckende Krankheit = ich bleibe zu hause (oder halte zumindest gebührend abstand zu meinen Mitmenschen und setzte mich nicht in den vollen bus.