Wie und wo werden nicht Kirchenmitglieder beerdigt

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  • Hier können auch Nicht-Kirchenmitglieder auf den Dorf-Friedhöfen beerdigt werden.

    Für die Nutzung der Kirche für eine Trauerfeier fällt allerdings eine extra Gebühr an (find ich ok).

    Eine Nachbargemeinde gestattet die Nutzung ihrer Kirche allerdings nicht!


    Die drei letzten Beisetzungen im Familienkreis waren Seebestattungen.

    Da sagt der Kapitän dann auch ein paar Worte.

    Bunt und nicht braun! (Schandmaul)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab in diesem Thread jetzt schon ein paarmal sinngemäß etwas über engstirnige Katholiken gelesen. Ich hab auch so meine Probleme mit vielen Aussagen, Lehren, etc. - aber wie bei allen Religionen kommt es so oft auf die einzelnen Verantwortlichen an. Unser Pastor zum Beispiel hat vor ein paar Wochen in seiner alten Pfarrgemeinde (er wurde von der Familie extra darum gebeten) einen Mann beerdigt, der muslimischen Glaubens war. Mit Wortgottesdienst in der katholischen Kirche, der war von den Angehörigen explizit gewünscht. Das passt jetzt nicht wirklich zur Ausgangsfrage, aber ich wollte es gerne hier lassen, weil ich es sehr berührend fand.

  • Pamela warum soll auf einen katholischen Friedhof ein Nichtkirchenmitglied beerdigt werden?

    Warum soll auf einem katholischen Friedhof ein Nichtkirchenmitglied NICHT beerdigt werden?


    vgl. katholische Kindergärten und ihr Klientel...

  • Meine Eltern haben ein gemeinsames Urnengrab (also beide Urnen zusammen in einer "Parzelle" der Urnenwand) auf dem katholischen Friedhof ihrer Gemeinde. Meine Mutter war katholisch, mein Vater schon seit vielen Jahren ausgetreten. Bei ihm gab es halt keine Trauermesse und die Rede zur Beerdigung hielt ein Redner vom Beerdigungsinstitut,was aber genauso gut und persönlich war, wie der Pfarrer, der meine Mutter beerdigte. Der Friedhof wird von der Gemeinde verwaltet.

  • Äh, hier gibts nur Katholiken. Der gesamte Landkreis ist 98% katholisch. Die anderen Konfessionen teilen sich die 2% mit den Konfessionslosen.

    Vorab sorry, ich kriege diese Überschrift "Zitat von Erdbeerquark" mit dem Handy nicht weg :wacko:


    Endlich ist die Zensusdatenbank mal für was gut: in Parsberg gab es 2011 75,6 Prozent Katholiken, 6,5 Prozent Evangelische und immerhin 17,8 Prozent Sonstige. Da es in der Zwischenzeit auch noch so den einen oder anderen Skandal (z.B. Tebartz-van Elst) gab, werden es inzwischen ein paar Katholiken weniger sein.


    Die Chancen auf ein anständiges Begräbnis, auch wenn man nicht katholisch war, sind also selbst dort ganz gut, glaube ich.

  • @Pamela

    Das mit den 98% war mal früher, mehr wie 70% sind es sicher nicht mehr.

    Ich hab nochmal genau nachgerechnet, meine Daten hab ich von der Seite des statistischen Bundesamtes.


    Ja, ich hatte mich verschätzt. Es sind nicht 98%.

    Aber auch nicht wesentlich weniger, nämlich 95% in der Marktgemeinde, in der ich jetzt wohne.


    Deinen Beitrag finde ich sehr anmaßend und unpassend. Ich denk mir das doch nicht aus. Ich bin schon durchaus in der Lage, zu recherchieren.

    U.a. dieser exorbitant hohe Anteil an Katholiken war ein Grund, weshalb ich meine Tochter nicht hab taufen lassen. Ich hätt sie evangelisch taufen lassen, damit sie nicht so eine Außenseiterrolle einnimmt. Da aber ev. hier genauso selten ist wie konfessionslos, hab ich mich entschieden, meiner Überzeugung zu folgen und sie gar nicht zu taufen.


    sendlingerin Ich wohne nicht in Parsberg sondern in einer Nachbargemeinde. Parsberg hat sogar eine eigene ev. Kirche. Das weiß ich natürlich.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pamela ()

  • Der Bestatter organisiert Euch den Trauerredner, ihr könnt wählen welche Religion oder ob es nichtreligiös ist. Das ist nur eine Dienstleistung. Unsere Pfarrer tun es für eine Spende. Evtl. Muss ein anderer Trauerredner bezahlt werden. Das ist auf jeden Fall nur ein vorgeschobener Grund.

    Wenn Dein Mann seine Religion behalten will, solltest Du das aber unbedingt respektieren und nicht wegdiskutieren, finde ich. Glaubensfragen sind ja sehr persönlich und können und müssen nicht erläutert und begründet werden.

  • Hier spielt die Religion keine Rolle, wo jemand bestattet wird. Die Friedhöfe sind Gemeindeeigentum.

    Aufgrund der Zunahme von Urnen- und Abnahme der Erdbestattungen hat man viel zu grosse Reserveflächen geplant und daher mehr als genug Platz. Da wird jeder gern genommen ?

    • Offizieller Beitrag

    Hier finde ich es cool, dass man auch die Asche eines Verstorbenen nach Hause nehmen kann. Ich habe meinem Mann gesagt, wenn er vor mir stirbt, dann nehme ich ihn nach Hause. Die Abdankungsfeier findet dann hier im Garten statt, so wie es zu ihm gepasst hätte, dann würde ich ihn ins Wohnzimmer stellen und wenn ich ihn dan doch mal nicht mehr vor Augen haben möchte, dann verstreue ich ihn an einem schönen Ort.

    Was sie mit meiner Asche anstellen wollen, dass sollen dann die andern überlegen, mir ist es egal.

  • @Pamela sorry aber bei diesem Katholiken bashing reagiere ich teilweise etwas über. Ich hatte extra bei Wikipedia geschaut wie hoch der Anteil der Katholiken in deinem Landkreis ist. Und da stand etwas von unter 70%. Dass du es auf dein Dorf bezogen hast, hab ich nicht realisiert.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Ich hätte einen Onkel, der ausgetreten war, sich nicht gekümmert hat, dann in der kleinen katholischen Gemeinde wohl auf dem Friedhof, aber nur mit einer Mini Feier in der Friedhofskapelle und ein Mega grauenhaften Redner beerdigt wurde. Danach war für mich klar, ich muss auf jeden Fall meine Beerdigung regeln, kommt bevor ich ins Gras beiße. Inzwischen denke ich allerdings, mir ist es doch dann total egal, wenn ich tot bin. Also sollen sich doch meine Angehörigen bitte kümmern, wenn Ihnen das irgendwie wichtig ist.

  • Ich hätte einen Onkel, der ausgetreten war, sich nicht gekümmert hat, dann in der kleinen katholischen Gemeinde wohl auf dem Friedhof, aber nur mit einer Mini Feier in der Friedhofskapelle und ein Mega grauenhaften Redner beerdigt wurde. Danach war für mich klar, ich muss auf jeden Fall meine Beerdigung regeln, kommt bevor ich ins Gras beiße. Inzwischen denke ich allerdings, mir ist es doch dann total egal, wenn ich tot bin. Also sollen sich doch meine Angehörigen bitte kümmern, wenn Ihnen das irgendwie wichtig ist.

    Bei meinen Eltern war auch im Vorhinein nur geregelt, dass sie beide verbrannt werden wollen. Den Rest haben wir mit Hilfe des Bestatters festgelegt, das hatte ichmir ehrlich gesagt nicht so einfach vorgestellt,wie es dann am Ende war (also vom Emotionalen mal abgesehen). Ich für mich weiß auch nur: keine Erdbestattung, aber mir ist alles andere komplett egal. Sollen die, die zurückbleiben dann entscheiden...

    • Offizieller Beitrag

    In meinem Heimatdorf gab es wohl noch nie diesen aussergewöhnlichen Fall, dass ein nichtkatholischer Mensch verstorben ist ;) so etwas ist durchaus möglich.


    Was das Katholikenbashing angeht: etwas, was mich auch immer wieder fasziniert... und ganz ehrlich, was Engstirnigkeit angeht, habe ich exakt die umgekehrte Erfahrung gemacht. Ich habe im katholischen Umfeld niemals solche Vorurteile (und himmelschreienden Quatsch) über "die Anderen" gehört wie aus reformierten-evangelischen Kreisen. Da hatte ich nämlich manchmal den Verdacht Zwingli und Co im Originalton zu hören...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • meintest Du mich damit, Talpa?

    ich kenne das "verscharrt" werden von der katholischen Ex-Verwandtschaft.

    Die protestantischen Norddeutschen sind da eher pragmatisch und toleranter.

    das ist mein eigenes Erleben, kein bashing.

    An meinem Heimatort gibt es nur einen Friedhof, der ist konfessionell, aber es ist vollkommen klar, dass da jeder beerdigt wird, egal ob evangelisch, katholisch, muslimisch, jüdisch oder sonstwie religiös oder eben nicht.

    Und ganz ohne Abgrenzungen.

    Schwiegeroma wollte auf einem katholischen Friedhof liegen, nicht "verscharrt" werden auf einem städtischen Friedhof, wo wohlmöglich auch noch anders Gläubige liegen (O-Ton).

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Bei meinem Opa ging‘s vor 10 Jahren ganz wild zu.

    Er war mal Protestant, aber schon lange aus der Kirche ausgetreten.

    Die Trauerfeier fand in den Räumen des städtischen Friedhofs statt, mit freiem Redner und Johnny Cash als musikalische Begleitung.

    Beerdigt wurde er anschließend auf dem katholischen Friedhof, in dem Grab, in dem meine Ur-Uroma, Uroma und Großonkel „omalicherseits“ liegen.

  • wir sind (noch) evangelisch...mit dem verscharrt werden, hatte mein mann eher den Gedanken, dass er dann nicht auf den Friedhof kommt.



    Ich dachte auch lange, dass Protestanten kulanter wären, als Katholiken.

    Das liegt aber wohl vor allem daran, dass ich in einer hauptsächlich katholischen Gegend lebe.

    Dass dem nicht so ist, ist einer von vielen Gründen auszutreten.



    Wo und wie ich beerdigt werde, überlasse ich denen, die dann damit leben müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, Havanna, nicht Dich (oder andere persönliche Erlebnisse) - ich meinte es "in globo", die Summe aller Erzählungen, die ich gehört habe: da fällt bei mir die Bilanz zugunsten deutlich mehr Vorurteile gegenüber Katholiken als umgekehrt aus. Und glaubt mir, ich bin in einer wirklich tiefkatholischen Region aufgewachsen.

    Ich finde das vor allem aus historischen Gesichtspunkten spannend - da scheint echt die jahrhundertealte antikatholische "Propaganda" zu greifen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • aber auch in nem kleinen katholischen Dorf werden alle am gleichen Friedhof beerdigt, selbst wenn der direkt um die Kirche rum ist. Oder habt ihr für jede Konfession einen?

    Oh, da kenne ich einen Protestanten aus dem Münsterland, der in Münster beerdigt werden musste, da die katholische Kirche im Dorf ihn nicht auf dem Friedhof haben wollte. Ist allerdings 20 Jahre her.

    Aber ein Friedhof oderFriedwald oder so findet sich.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).