Erfahrungen Gemeinschaftsschule Baden-Württemberg

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  • Also sowas wie eine Gesamtschule? Die war damals mit Grund undErweiterungskursen und so. Verstehe.


    Gibts hier aber vor Ort eh nicht und deshalb käme das wohl nicht in Frage für uns. 20km fahren.


    moose und für die Unis ist das kein Problem? Akzeptieren sie diese Abschlüsse?

  • wenn ich es richtig weiß ist der Unterscheid zwischen Gemeinschaftsschule und Gesamtschule der das es bei der Gesamtschule Kurse/Klassen für Grund, Mittel und Erweiterungsniveau gibt, in der Gemeinschaftsschule die Kinder zusammen im Klassenverband unterrichtet werden und jeder auf seinem Niveau arbeitet.

  • Also sowas wie eine Gesamtschule? Die war damals mit Grund undErweiterungskursen und so.

    Gesamtschule heißt hier gemeinsame Orientierungsstufe und dann Aufteilung in drei Züge, die den klassischen Schulformen entsprechen.


    In der Gemeinschaftsschule bleiben die Klassen zusammen und es wird innerhalb des Unterrichts differenziert. Da kann kind z.b. Deutsch auf Gym-Niveau bearbeiten und Englisch auf Real-Neveau oder aber auch Bruchrechnung auf Real-Niveau und Geometrie auf HS-Niveau.

  • Elektra Wir wohnen in der selben Stadt :D Wir denken über die Schule auf dem Berg nach. Alternativen wären die Gesamtschule oder eins der Gymnasien, die nicht mit 2 Fremdsprachen ab 5 starten.

  • „Problem“ der gemeinschaftsschule ist, dass es ehemalige Hauptschulen sind - sprich es sitzt da das Hauptschulklientel, die Lehrkräfte sind ausgebildete Hauptschullehrer. Die Kollegien werden in den letzten Jahren mit Realschul- und Gymnasialkollegen aufgefüllt, insbesondere um die zweite Fremdsprache und den Fachunterricht in den Naturwissenschaften abzudecken, aber das sind oft (Zwangs)Abordnungen oder junge Kollegen, die nichts anderes bekommen haben.

    Da unterschreib ich mal faulerweise.


    Oberstufe ist meines Wissens an keiner Gemeinschaftsschule mehr geplant um keine Doppelstrukturen zu den beruflichen Gymnasien entstehen zu lassen. Lasse mich gern eines besseren belehren (und frage mich solange, wo die LehrerInnen mit SekII Befähigung herkommen sollen)

  • @zosa

    Das ist mal ne Überraschung ;-))

    Bei den öffentlichen Gyms ist aber nur eines, das die zweite FS gleich in der fünften bringt, oder habe ich das falsch auf dem Schirm?

  • Elektra Jein, das Gym mit dem bilingual-französisch-Zug beginnt nur in einem Zug nicht mit 2 Fremdsprachen.


    Andersherum formuliert, für uns kommen wenn dann die beiden, die mit H beginnen infrage.

  • Ja, genau. Mein Gedanke war, das über die Wahl der 2. FS zu regeln bzw. eben nicht für den Bili-Zug anzumelden. Je nachdem, wo ihr wohnt, müsst Ihr die Rangfolge evtl. etwas taktisch angehen. Das eine H hat schon seit Jahren mehr Erstwünsche als Plätze, beim anderen habe ich in der letzten Runde mitbekommen, dass zwar Erst- aber keine Zweitwünsche erfüllt wurden.

  • Na erst einmal müssen wir entscheiden welche Schulart es überhaupt werden soll.


    Tendiere schon recht stark zur GMS oder GS.


    Ist das südliche H das mit den mehr Erstwünschen als Plätzen? Das ist von uns aus das nächste und kommt vor allem deshalb infrage. Aber spielt das bei der Platzvergabe eine Rolle? Das konnte mir bisher niemand sagen.


    Das mittige H finden wir aufgrund des Konzeptes interessant. Liegt aber eher ungünstig und hätte den weitesten Weg aller Alternativen.


    Das B ist weit ohne weitere Vorteile aus unserer Sicht und daher ausgeschieden.

  • Dass die GMS keine Oberstufe haben, würde mich erstmal nicht stören. Bis dahin haben viele schon einmal die Schule gewechselt oder tun es zur Oberstufe ohnehin. Mose hat ja beschrieben, wie das funktioniert und diese Schulen sind meiner Meinung nach auch darauf spezialisiert, Schülern mit nicht-gymnasialer Mittelstufe auf das Abitur vorzubereiten. Incl. neu beginnender zweiter Fremdsprache. In der Stadt, um die es geht, sind auch alle fachlichen Ausrichtungen vorhanden, außerdem eine Aufbauform ab der achten Klasse, wenn man in die technische Richtung gehen möchte.

  • Ja, den Aspekt fehlende Oberstufe sehe ich entspannt. Es wird (zusätzlich zu den schon genannten Möglichkeiten) laut Schulleiter auch einen nahtlosen Übergang in die Oberstufe der Gesamtschule geben.


    Mehr Bedenken habe ich was den Aspekt "starke Schüler werden weniger gut gefördert" angeht. Und das was hier über die Zusammensetzung der Kollegien geschrieben wird, möchte ich auch noch näher bedenken.

    Einmal editiert, zuletzt von zosa ()

  • Puh, schwierige Frage - das ist ja auch kindabhängig.


    Ich werfe mal noch einen anderen Aspekt in den Raum: Bei GMS und GS wählst du automatisch verbindlichen Ganztag. Ist das gewünscht?


    Zu den Hs habe ich dir eine PN geschickt.

  • Ganztag ist natürlich auch ein Kriterium. Ich weiß nur nicht, ob ich es eher positiv oder eher negativ bewerte #haare


    Positiv ist, dass kind nach der Schule nach Hause kommt und Schule abgehakt ist. Negativ die geringere Moglichkeit, die freie Zeit selbst einzuteilen, länger fremdbestimmt zu sein.


    Andererseits ist der spätere Beginn (inkl. evtl. zeitlich kürzerer Weg) an der GMS (bei "nur" 3 langen Tagen) durchaus auch ein Argument... Am Gym kommt ja früher oder später auch Nachmittagsunterricht und dazu HAs.

  • Gekko Danke für Deine Offenheit.


    Bei uns scheinen eher die Realschulen und teilweise die Privatschulen die Anhänger von Gym aufzunehmen.

  • @Narzisse Was sollte ein Kind denn mitbringen, damit es gut mit offenen Lernformen klar kommt? Was genau sind offene Lenrformen eigentlich? So, wie Du es schreibst, klingt es für die Schüler sehr schön!


    Mein Kind geht in eine Ganztagsgrundschule. Es gibt keine Hausaufgaben, sondern einen Wochenplan, der in 3 bis 4 Stunden pro Woche bearbeitet wird. Auch im Deutsch- und Matheunterricht arbeiten die Kinder mit Plänen, über die zum Teil auch inhaltlich differenziert wird. Damit kommt sie gut klar.

  • Das Problem an der Sache ist auch, dass man zu "der" Gemeinschaftsschule an sich wenig sagen kann, da jede Schule die Vorgaben unterschiedlich umsetzt. Beispielsweise werden an der einen Schule individuelle Lerneinheiten parallel zu frontal geführten unterrichtet und an anderen gibt es komplett offene Lernzeiten, in denen die Schüler an komplett unterschiedlichen Themen arbeiten und z.B. auch individuell Arbeiten schreiben. Das macht für mich schon einen großen Unterschied.


    Und ja, der Standort ist auch so eine Sache. Hier kämpfen die Gemeinschaftsschulen um Schüler und daher gibt es auch keine Niveaudurmischung.


    Für mich als Lehrerin käme eine GMS als Arbeitsplatz derzeit nicht in Frage.

  • @Narzisse Was sollte ein Kind denn mitbringen, damit es gut mit offenen Lernformen klar kommt? Was genau sind offene Lenrformen eigentlich? So, wie Du es schreibst, klingt es für die Schüler sehr schön!


    Mein Kind geht in eine Ganztagsgrundschule. Es gibt keine Hausaufgaben, sondern einen Wochenplan, der in 3 bis 4 Stunden pro Woche bearbeitet wird. Auch im Deutsch- und Matheunterricht arbeiten die Kinder mit Plänen, über die zum Teil auch inhaltlich differenziert wird. Damit kommt sie gut klar.

    Mitbringen sollte ein Kind die Bereitschaft, selbstständig zu arbeiten und sich auch selbst was zu erarbeiten - natürlich angeleitet.

    Letzte Woche habe ich z.B. Präpositionen mit nur einer kurzen frontalen Phase (und Playmobil ;) ) eingeführt, dann durften die Kinder auch spielen (Partnerarbeit) - und ab dann ging es an den Arbeitsplan, der z.T. aus Partner- und teilweise in Einzelarbeit zu bewerkstelligen war.

    Sie mussten auf 2 Seiten nachschauen, welche Wortart sie gerade bearbeiten, die Defintion dazu im Deutschbuch finden, dann Sätze mit Präpositionen bilden, weitere Präpositionen suchen.
    Sie starken SuS haben noch etwas zu Akkusativ/Dativ (Wechselpräpositionen) gelernt, die schwächeren SuS mussten nur in Beispielsätzen die korrekte Präposition einfügen.

    Außerdem gab es einige Aufgaben aus dem Arbeitsheft.

    Da wir das Klassenlehrerprinzip an der Schule haben, habe ich noch 20 Minuten des Arbeitsplans in "Lernen lernen" weitermachen lassen.

    Außerdem ist es mir wichtig, abschließend ein Gespräch mit der Klasse über Lerninhalte zu führen.

    Lösungen sind übrigens an diversen Stellen im Saal zu finden, die hänge ich falschrum aus, es wird selbstständig kontrolliert; trotzdem ist mir das Plenum am Schluss wichtig.


    Während der Arbeitsphasen gehe ich rund und schaue, wo ich helfen muss/kann.

    Derzeit habe ich in Deutsch die DaZ-Lehrerin dabei, das erleichtert mir die Arbeit sehr. Leider wird das nur bis Mitte März der Fall sein.


    Wer als Eltern oder Kind erwartet, dass an meiner Schule der Unterricht so läuft, dass es einen Lehrervortrag gibt, dann ein Unterrichtsgespräch zur Erarbeitung und dann Übungen dazu, der wird enttäuscht sein.

    Ich arbeite auch so, aber nicht häufig.

    Ich differenziere viel aus, aber wer sehr wissbegierig ist und schnell viel Input braucht, ist an meiner Schule falsch.

    Die Mischung bei uns finde ich auch nicht gut. Ich habe 11 Kinder, die in irgendeiner Weise Förderbedarf haben, und 13, die "normal" beschult werden. Wenn ich z.B. Zeitformen des Verbs einführe, ist das immer eine Grundschulstunde; 1/3 der Klasse hatte nämlich keinen Grundschulunterricht oder einen in einem anderen Land und mit einer anderen Sprache. Dann kommen noch die Schwachen dazu, die ohnehin Probleme haben, und schon kann ich keinen Rückgriff mehr auf den Stoff von vor 2 Jahren machen (ich bin Klassenleitung eines 6. Schuljahres).


    Es gibt einen sehr engen Ordnungsrahmen, weil wir Kinder aus problematischen Verhältnissen unterrichten, die oft Selbstverständlichkeiten des alltäglichen Miteinanders nicht kennen; ich muss den jedoch nicht ausreizen, weil ich ein Talent dafür habe (ich glaube, das ist wirklich ein Talent, keine Leistung), eine gute Beziehung zu den Lernenden herzustellen.


    Hausaufgaben gibt es bei uns, wir sind eine Halbtagsschule. Meines Wissens nach gibt es in BaWü keine GemS als Halbtagsschule. Liege ich da richtig?
    Das wäre übrigens der Punkt, der mir am schwersten im Magen läge.

  • Nachtrag: Bei uns führen GemS zum Abi. Nicht jede GemS hat eine eigene Oberstufe, aber alle haben Gymnasiallehrer für die A-Kurse und mehrere Schulen haben eine gemeinsame Oberstufe. Ab dem Zeitpunkt, wen sie in die Oberstufe eintreten, müssen die SuS dann an diese Schule mit der Oberstufe fahren. Die Unterrichtsversorgung wird in 1. Linie von den Lehrkräften vor Ort gewährleistet, aber es gibt auch welche, die von einer anderen GemS stundenweise abgeordnet sind (bei uns z.B. der Chemie-Mann und die Kunst-Frau).