Schwieriger 9-jähriger

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    Jetzt mache ich doch ein eigenes Thema auf, da es mich wirklich belastet und ich nicht mehr weiter weiß. Nahezu täglich hat mein Kind, das 3., was zu meckern. Was heißt meckern, er ist relativ aggressiv uns und seinen Geschwistern gegenüber, dafür reicht auch ein kleiner Anlass wie falsch angucken oder überhaupt da sein. Gestern hat er seinen großen Bruder (15) gebissen, sogar etwas blutig. Ich weiß nicht warum er all das macht?

    Mir scheint, als hätte er keine Frustrationstoleranz, er flippt sofort aus. Er findet auch alles unfair und die anderen werden bevorzugt... ?

    Mir ist bewusst das seine Rolle als 3. Kind auch nicht einfach ist und der Große ärgert ihn auch gerne.

    Auf der anderen Seite macht er natürlich ganz viele tolle Dinge :) Einmal hat er Muffins gebacken als ich lange arbeiten musste, oder hat Schnitzel gebraten. Überhaupt kann er ein ganz umgänglicher Junge sein, natürlich kann er das. Aber auch in Situationen in der eine gute Atmosphäre herrscht, reicht ein kleiner Anlass und er schreit rum.

    Erschwerend kommt hinzu, das sein bester Freund vor 1 Jahr weggezogen ist, das hat es nicht besser gemacht, war aber auch davor schon ähnlich.


    Ich fühl mich so als Versager... :( Ich frage mich natürlich ob ich indirekt auch Mitschuld trage? Schenke ich ihm nicht genügend Beachtung? Ihr kennt diese Zweifel sicher.


    Ach man, ich hatte so hohe Erwartungen an den Umgang miteinander und nun bin ich froh wenn sie sich nicht bereits zum Frühstück prügeln und beschimpfen #heul

    Liebe Grüße,


    Sommerwind.

    Einmal editiert, zuletzt von Sommerwind ()

    Uns hat mal ziemlich gut getan, uns einzugestehen, dass wir gerne hätten, dass jemand außerhalb der Familie mit dem damals 9-jährigen (jaja, tolles Alter ;) ) über Frustrationstoleranz, Wut und Aggression spricht. Ich habe spontan eine Ergotherapeutin aus der Nachbarschaft angequatscht, ob sie das machen würde. Er war letztlich 10 mal bei ihr. Sie ist eine ganz liebe (zum Schluss wurde es dem Kind etwas zu esoterisch) und die Sitzungen haben dem Kind einfach gut getan. Es ist ja nicht so, dass die Kinder nicht merken, dass andere sie als schwierig empfinden. Das mal offen anzusprechen war erleichternd. (Ob es an der Therapeutin, am Älter-werden, am Schulwechsel oder an uns Eltern liegt, weiß ich nicht - auf jedenfall ist es weniger explosiv geworden bei uns. Ja, sogar beim Frühstück :) )

    Das mit dem Ansprechen oder überhaupt drüber reden ist super!


    Wie wäre es mal mit einem Mama Sohn Wochenende irgendwo? Nur mal ihr beide?

    Vielleicht gibt es in der Schule viel Druck? Zu Hause muss er dann auch noch halbwegs funktionieren (also im Familienkontext).

    Hat er Hobbies?


    Mach dir bitte keine Vorwürfe. Wir als Eltern sind immer nur ein Teil der Welt des Kindes.

    Ohja, hier gab‘s eine Vater-Sohn-Städte-Reise, bei der der Vater ganz überrascht entdeckte, dass das Kind ein anderes ist, wenn die Geschwister aus dem Blick sind.

    Wir machen schon auch einzelne Dinge mit jedem Kind, Wochenende aber noch nicht, dass wäre bestimmt toll. Alleine sind sie ja eh meistens richtig Klasse.

    Hobbys, außer die Wii..., hat er keine, worin ich auch ein großes Problem sehe. Er würde gerne Karate machen, das ist hier aber erst ab 10. Woanders will er nicht hingehen, wobei ihm das sicher gut täte. Auspowern fehlt ihm sicher zusätzlich noch. Aber wie, wenn er sich weigert? Raus will er nicht mit uns, nur mit Gemecker, und in einen Verein will er auch nicht.

    Es gibt ja auch andere Sport- und Beschäftigungsarten.

    Vielleicht wäre ja Trampolin was für ihn oder Pacouring. Mal was anderes außer Fußball.

    Fährt er Skateboard oder so?


    Vielleicht kann man mit ihm vorm Abendbrot immer ne halbe Stunde raus (ich sag immer ich muss mal Gassi) und sich etwas auspowern. Gibt bestimmt irgenwo nen Spielplatz mit Basketballkorb oder Tischtennisplatte.


    Ich würd ihm für zu Hause so nen Punchingball besorgen.

    Mein Sohn steht total auf Fitness machen und lebt sich da aus.

    Zitat von Sommerwind

    Er würde gerne Karate machen, das ist hier aber erst ab 10. Woanders will er nicht hingehen, wobei ihm das sicher gut täte.

    Habt Ihr vielleicht (klassisches) Tae Kwon Do in der Nähe? Das ist ziemlich ähnlich und bei uns geht das teilweise schon ab 4 los.

    Judo? Soweit ich weiß, gibt es da einige Vereine in Deinem Landkreis!


    Unser Sohn (bald 11) hat solche Phasen immer, wenn es ihm an anderer Stelle nicht gut geht. Das muss dann zu Hause raus. Betüddeln könnte ne Strategie sein, auch wenn ich selbst nicht immer die Kraft und Gefuld dazu habe...