Nach längerer Zwangspause wieder stillen...?

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  • Hallo Zusammen,


    ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps für unsere aktuelle Situation geben.


    Unser Sohn ist jetzt 16 Wochen alt und wurde bisher vollgestillt. Das wollte ich auch so weiterführen bis 6 Monate und dann zur Beikost noch mindestens bis zum 1. Geburtstag.

    Nun ist es leider so dass meine Schilddrüsenüberfunktion (Morbus Basedow) durch die Schwangerschaft wieder voll ausgebrochen ist. Die Werte sind monströs, der fT4 so hoch dass er nicht mehr messbar ist ... Leider bin ich viel zu spät zum Arzt gegangen, mir geht es schon seit Wochen richtig schlecht. So wie die Werte jetzt sind wollen die Ärzte (und ich) eigentlich nicht erst mit einer niedrigen Dosis (mit der ich weiterstillen könnte?) anfangen sondern direkt mit 20mg Carbimazol. Ich könnte wohl trotzdem weiterstillen, aber nur wenn der Kleine engmaschig kontrolliert wird, dass er keine Unterfunktion bekommt.. und ich möchte ihm weder die Blutentnahmen antuen und schon gar nicht möchte ich ihm mit den Medikamenten schaden.

    Nun habe ich die Hoffnung, dass wir vielleicht schon in 3-4 Wochen so weit runterdosieren können, dass ich wieder stillen könnte. Vor ein paar Jahren ging das auch recht flott, da bin ich sogar mit 30mg gestartet wenn ich mich recht erinnere.


    Kann ich mit regelmäßigem Abpumpen die Milchproduktion so in Gang halten, dass wir wieder vollstillen können, sobald es die Medikamentendosierung zulässt? (und sind 10mg/Tag wirklich unschädlich für das Baby?)

    Verlernen Babys das Stillen wenn sie ein paar Wochen die Flasche bekommen? (Er hat Lansinoh Glasflaschen mit NaturalWave Saugern S, zum Glück hat er ein paar Mal abgepumpte Milch bekommen und hat damit jetzt kein Problem, 2x gab es jetzt schon Pre)

    Und wenn ich abpumpe : Kann ich seltener Abpumpen als ich bis jetzt gestillt habe und erst wieder "hochfahren" wenn es tatsächlich wieder Richtung Stillen geht? Ich habe sehr stark abgenommen und meinen Körper würde weniger Milchproduktion sicherlich gut tun, vorallem weil ich die Milch ja eh wegschütte..


    Ich bin dankbar für jede Hilfe.. #crying

  • Ich würde bei Embryotox fragen.

    Evtl durch die Hebamme oder Endo/NUK.

    Zum später wieder stillen frag mal bei Denise hier nach.


    So ne blöde Kröte. Meine spinnt auch. Doofer Hashischub.

    LG
    Marau
    #kerze M. 06.09.1984 - 02.01.2017
    Was man tief im Herzen trägt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

  • ich habe mein jüngstes mal 2 monate nicht gestillt und dann wieder angefangen

    es war die ganze zeit noch milch in der brust

  • Ich würde mich auch an die Embryotox wenden. Evt muss das über deinen Arzt laufen, aber das kann man ja nachfragen. Die sind halt echt am kompetentesten. Die haben mir damals sehr weitergeholfen.


    Sollte eine Stillpause wirklich unvermeidbar sein und du möchtest zum vollstillen zurück, wird das leider recht aufwendig werden. Denn du musst ja genauso häufig/eher häufiger noch abpumpen (auch nachts) und die Brust komplett entleeren, wie jetzt auch. Das flaschenernährte Baby meldet sich hingegen eher etwas seltener, so dass du eher öfter pumpen müsstest, als füttern.


    Ich hab damals nach einer kompletten Stillpause ohne abpumpen zwischenzeitlich erneut voll gestillt. Möglich ist das wohl. Aber es ist wirklich richtig aufwendig und es klappt nicht bei jeder Frau. Deswegen würde ich dann wirklich gucken die Milchbildung von vorneherein so gut es geht aufrecht zu erhalten, weil steigern der Milchmenge immer noch einfacher ist, als komplett neu anzufangen.


    Das Dilemma ist, das es sehr verschieden ist, wie das wirklich nachher mit dem steigern der Milchmenge so klappt. Daher kann man das vorher auch schlecht sagen. Sicherlich kannst du jetzt auch zurückfahren. Aber die Chancen sind halt besser, je höher der Prolaktinspiegel jetzt bleibt und der wird nunmal durch das entleeren der Brust angeregt. Ich habe damals sehr viele Frauen gesprochen, die auch relaktieren wollten. Und es hat mich am Ende frustriert, weil es fast nie geklappt hat. Daher würde ich jetzt niemandem raten abzustillen, weil der Rückweg ist nicht einfach. Wenn es aber nicht anders geht, lohnt der Versuch natürlich trotzdem immer.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Ich würde zum genannten auch abchecken, was das Risiko für Dein Kind ist. Wie häufig muss er kontrolliert werden? Kann die Blutabnahme mit Betäubungsgel gemacht werden? Ggf. kann es sein, dass es für ihn und Dich stressfreier ist, weiter zu stillen.


    Theoretisch kannst Du auf geringerem Niveau abpumpen und dann wieder hochfahren. Die Milchproduktion wird aber ohnehin sinken, weil pumpen weniger effektiv ist als stillen. Und dann hast Du die Arbeit, wenn es ans Wiederhochfahren geht. Ich würde davon ausgehen, dass deine Gewichtsabnahme auch auf die Schilddrüsenüberfunktion zurückzuführen ist und sich wieder einregelt, wenn diese gut eingestellt ist. Bei so einem medizinischen Thema würde ich aber erwägen, eine IBCLC hinzuzuziehen.

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    Autor:innenforum, Textarbeit: http://www.federteufel.de

    2 Mal editiert, zuletzt von tulan ()

  • Hohl dir bitte unbedingt noch eine zweite Meinung!

    Ich hatte nach der ersten Schwangerschaft ebenfalls einen Basedow, ist jetzt über 20 Jahre her. Ich musste sofort abstillen, was für mich der Horror war.

    Bei den zwei weiteren Kindern konnte ich trotz Medikamente problemlos weiter stillen, ohne dass beim Kind engmaschig kontrolliert werden musste. Klar, vielleicht nicht so hoch dosiert wie bei dir, aber auch jeweils erst nach der Geburt (da meine Werte während der Schwangerschaft immer gut waren).

    Ich weiss nicht, wie stillverträglich Betablocker sind, aber allenfalls wäre eine Kombi aus Betablocker und weniger hoch dosiertes Schilddrüsenmedikament auch eine Option.

  • Embryotox klingt erstmal nicht so schlimm:

    http://www.embryotox.de/carbimazol.html

    Ich sage auch: Zweitmeinung holen. Vielleicht bei einem Endokrinologen, der auch Erfahrung mit Kindern hat.


    Und wenn du abpumpst - die Milch nicht wegwerfen, sondern ins Badewasser kippen. Ist toll für die Haut!

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten!


    Ich hatte gestern mit Denise telefoniert und war danach fest entschlossen mit gutem Gewissen trotz 20mg weiter zu stillen.

    Heute wollte ich den Kontakt zu meiner Endokrinologin suchen, um das mit ihr zu besprechen. Da kam sie mir zuvor - die Blutwerte (sie hatte am Montag auch nochmal Blut abgenommen) waren gar nicht soo dramatisch wie die letzten Donnerstag und somit reichen 10mg wohl und ich darf ganz offiziell und ohne Kontrolle des Kleinen stillen #banane


    Ich hoffe sehr dass es dabei bleibt.

  • Ach wie schön. Das freut mich sehr#huepf#banane und zeigt auch, dass man nicht alles ohne Hinterfragen hinnehmen sollte.

    LG
    Marau
    #kerze M. 06.09.1984 - 02.01.2017
    Was man tief im Herzen trägt, kann man nicht durch den Tod verlieren.