Aushilfsweise arbeiten während der Elternzeit? Soll ich oder nicht?

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  • Hallo,

    ich bräuchte mal Euren Rat.


    Ich arbeite normalerweise (u.a.) an einem Vormittag in der Woche in einer Arztpraxis, eine Kollegin von mir an einem zweiten Vormittag.

    Ergänzend zu den normal dort angestellten Sprechstundenhilfen / Schwestern.

    Jetzt bin ich in Elternzeit und meine Kollegin hat beide Tage übernommen. Sie fährt aber im März drei Wochen zur Kur.

    Daher hat die Praxis gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, auszuhelfen.


    Das würde bedeuten max. 2,5 Vormittage von 08.00-13.00Uhr, drei Wochen lang.

    Weniger, also z.B. nur mal zwei Stunden, würde auch schon helfen, und ich könnte die Dauer auch spontan entscheiden, d.h. gehen, wann ich möchte, Pausen machen wann ich möchte usw., da würden dann die Schwestern übernehmen.


    Vorteil: ich verdiene Geld (z.B. um meine Elternzeit dann verlängern zu können), ich helfe der Praxis und zeige meinen guten Willen.


    Problem: meine Kleine ist im März erst sieben Monate und wird zumindest momentan auch noch voll gestillt, keine Ahnung, ob sie eine Flasche akzeptieren würde.

    Davon abgesehen will ich sie auch nicht länger als zwei, drei Stunden (wenn überhaupt) aus der Hand geben. Und meine Mama, der ich sie anvertraut hätte, hat sich den Arm gebrochen....


    Ich hätte jetzt folgende Optionen:

    a) Ich lehne komplett ab.

    b) Meine Mutter betreut sie zusammen mit meiner Schwester. Ginge sicher nur so 2-3h wegen Stillen/Essen und Sehnsucht. Aber insgesamt wüsste ich die Kleine da in guten Händen, meine Mama sagt Bescheid, wenn sie mich zu sehr vermisst.

    c) Meine Schwiegermutter geht mit ihr spazieren 1-2h. Allerdings wäre ich mir nicht 100% sicher, daß sie sie mir die Maus auch wirklich bringt, wenn sie weint.... sie ist manchmal so drauf, "da muss sie mal durch", obwohl sie insgesamt schon lieb ist.

    d) Ich nehme die Kleine in den Manduca und arbeite mit ihr auf dem Rücken, solange sie ruhig ist, wenn sie unruhig wird, mache ich Pause oder gehe heim.


    Was würdet ihr machen?

    Danke, Seda

  • Ich versteh das grad nicht ganz, könntest du auch 2-3 Vormittage nur jeweils 2-3 Stunden arbeiten? Weil du schreibst, dass deine Mutter/Schwester bzw die Schwiegermutter in dem Zeitraum das Baby betreuen könnten.

    In dem Fall würd ich auf das Betreuungsangebot gern zurückgreifen.

    Wenn die Arbeitszeiten aber komplett 8-13 Uhr sind, fänd ich das hakelig. Das kommt ja aufs Kind an. Bei Missy hätts nicht geklappt, die hat in dem Alter noch voll gestillt und nichts anderes genommen. Gar nichts. Die hätt also dabei sein müssen. Bei Minimissy wärs gegangen, die hätt ohne mit der Wimper zu zucken auch ne Flasche genommen. Oder was andres. Die war aber an Essen auch viel interessierter.

    Mitnehmen in die Praxis fänd ich eher suboptimal. Ich würd ein Baby jetzt nicht unbedingt öfter als nötig den Keimen in Arztpraxen aussetzen, und ich find außerdem, dass es immer ablenkt, wenn man das Baby dabei hat. Also ich könnt da nicht konzentriert arbeiten.

    Also ich tendiere zu b oder c.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

  • Ich erzähle einfach mal, wie es bei uns war: mit 7 Monaten ging 2h wegsein ganz gut, Baby hat Milch aus der Flasche so ziemlich verweigert und Papa hat viel getragen, wenn der Kleine unruhig wurde. Mir selbst war Baby mitnehmen am sympathischsten, würde ich in einer Arzt-Praxis aber nur machen, wenn die Patienten nicht ansteckend sind. (Ich war da früher lockerer, aber seit wir wegen eines simplen Erkältungsvirus ins Krankenhaus mussten, bin ich doch anderer Meinung).


    Ich würde b) nehmen mit c) und d) als Not-Option und frühzeitig anfangen, das Baby bei Schwester und Mutter für kürzere Zeit zu lassen und auch gleich ausprobieren, ob sie Milch aus der Flasche trinkt (oder Becher oder vom Löffel oder mit Reisflocken angedickt vom Löffel).

  • Wenn b.) evtl in der Nähe der Praxis möglich ist, so daß sie dir zwischendurch gebracht werden könnte und das für deinen Arbeitgeber auch ok wäre, würde ich es machen.

    C. ) würde ich zumindest nicht machen. Aber vielleicht b. ) in Kombination mit d.) ?

    Viel Erfolg :)

  • Du bekommst wahrscheinlich noch Elterngeld?

    Ich kenne mich da nicht wirklich aus, hab aber mal gehört dass der Verdienst dann darauf angerechnet wird/du weniger Elterngeld bekommst. Nicht dass du dann quasi für fast nix arbeitest...

    Vielleicht kennt sich jemand anderes besser damit aus...

  • ach ja, mitnehmen würde ich das Baby auch nicht. Gerade jetzt zur erkältungszeit. Höchstens vielleicht zu nem Orthopäden oder so...

    Aber auch da stell ich mir das anstrengend vor. Und dann will das Baby schlafen und es kommt wieder eine Oma "duzi duzi" mäßig an...


    Wenn es sich finanziell rentiert würde ich Variante b wählen und einfach mal ausprobieren wie lange es geht. Wenn die Brust nicht in der Nähe ist freut es sich ja vielleicht auch über Wasser und Obst oder so.

  • Ich würde es idealerweise so machen, dass z.B. die Schwiegermutter den Spaziergang Richtung Arbeitsplatz legt und sie dann draußen in einem Café zur Stillpause zu treffen. Anschließend nochmal 1-2 Stunden weiter arbeiten. Da hätte ich keine Sorge wegen Vermissen/Verhungern. (Ich habe solche Arbeitstage mit Baby sehr genossen :) )

  • Ich würde an deiner Stelle erst mal den Elterngeld Plus Rechner befragen, ob sich das ganze finanziell lohnt. Und erst ggf dann wegen der Betreuung überlegen.

    Liebe Grüße von Ossiline mit Maxi #female 05/10 und Midi #female 04/13 und Mini #female 11/16

  • Hättest Du denn Lust? Das wäre für mich erstmal entscheidend. Das Finanzielle fände ich nicht so maßgeblich. Mit sieben Monaten könnte Deine Kleine ja auch schon Fingerfood/Brei essen, wenn sie in der Zeit Hunger hat, das klappt ja oft gerade dann, wenn die Brust nicht in der Nähe ist....

  • Ich glaube finanziell lohnt es sich überhaupt nicht in der elternzeit geld zu verdienen, außer du kannst das als Überstunden am ende der elternzeit abbummeln vielleicht. Also gant ohne Geldzahlungen.

  • Vielen Dank! Ich kann am Handy nicht zitieren, daher versuch ich mal so die Fragen zu beantworten.


    Mit dem Elterngeld gäbe es keine Probleme, ich würde das danach abrechnen (freiberuflich).


    Ich kann die Zeiten komplett selbst bestimmen, 2x 08.00-13.00 und 1x kürzer wäre das Maximum, weniger ist aber völlig in Ordnung. Jede Stunde hilft. Und ich kann das auch spontan entscheiden, ich muss nicht drei Stunden bleiben, nur weil ich das gesagt habe.


    Es ist eine gynäkologische Praxis, ich würde mit Schwangeren arbeiten, also keine besondere Ansteckungsgefahr und (braves) Baby wirkt nicht unprofessionell.

    Allerdings weiß ich halt nicht, wie lange sie ruhig bleibt in der Trage, das variiert zwischen zehn Minuten und zwei Stunden. Ich wäre konzentrierter ohne sie, würde sie andererseits vermissen.


    Ich tendiere jetzt auch zu b). Meine Schwester würde die Kleine zusammen mit meiner Mutter 2-3h nehmen. Ich bräuchte 15 Minuten bis dort hin, falls etwas wäre. Wenn es nicht geht, kann ich jederzeit abbrechen.

    Meine Tochter kennt Oma und Tante gut, wir sind oft dort. Vorher allein lassen sie ich nicht wollen, noch hat meine Schwester Klausuren, und ohne sie geht's nicht.


    Aber ich schlaf nochmal drüber.

    Im Moment hat sie den totalen Schub, krabbelt bald, und ist bißchen nölig und braucht Mama. Aber das kann ja in zwei Wochen ganz anders aussehen.


    Liebe Grüße, Seda

  • Ich hab das damals 2 Monate gemacht, sogar etwas mehr.


    Ich fand es super. Es war zeitlich begrenzt, ich hab etwas verdient, bin raus gekommen.


    Mit 7 Monaten hab ich Milch abgepumpt und in der Flasche gegeben, das ging bei meinen Kindern ohne Probleme.

    Kannst du das vorher mal ausprobieren?


    Drei Wochen ist ja gut überschaubar.


    Vielleicht kannst du aushandeln, dass du spontan guckst, wieviel du arbeiten kannst an den jeweiligen Tagen.


    Edit, kann deine Schwester dir die Kleine evtl. bringen, wenn sie gestillt werden will?

    Du stillst und arbeitest dann weiter?


    Das hab ich eine zeitlang auch gemacht.

  • Mitnehmen würde ich sie nicht. Mich würde das massiv ablenken, ich würde ständig darauf lauern, ob sie ruhig bleibt. Bist du außerdem sicher, dass das dein Auftraggeber und die Patienten nicht unprofessionell fänden? Ich muss zugeben, dass ich es - glaube ich - schon seltsam fände, wenn ich zu meiner Frauenärztin käme und die Sprechstundenhilfe (?) hätte die ganze Zeit ihr Baby dabei. Aber ich bin da vielleicht auch seltsam, ich nehme auch als Patientin meine eigenen Kinder nicht gerne mit, wenn ich selbst zum Arzt o.ä. muss, weil das mich stresst und ich immer denke, dass sie die anderen Leute da stören könnten.


    Wenn du aber zeitlich flexibel arbeiten kannst, und so hört es sich ja an, klingt die Variante mit deiner Mutter und deiner Schwester und notfalls deiner Schwiegermutter doch wie eine gute Lösung?!

  • Ich möchte Dir Mut machen: ich habe bei beiden Kindern wieder sporadisch/stundenweise gearbeitet als sie 5 bzw 7 Monate alt waren. Sie blieben dann solange beim Papa, der dann frei hatte. Der Große nahm nicht die Flasche aber abgepumpte Milch aus dem Becher oder mit einem kleinen weichen Babylöffel. Zum Üben musste ich aber das Haus verlassen - war ich anwesend, ging es nicht. Beikost hat er erst mit 8,5 Monaten genommen. Als ich mal ganze Tage gearbeitet habe, hab ich ihn mir mittags bringen lassen zum stillen, das war dann einfacher als das Geplansche mit dem Becher und dem Löffel ;).

    Die Kleine nahm keine abgepumpte Milch hat aber mit 7 Monaten schon Hirsekringel, Obstbrei und Wasser genommen. Für 6h ging das auch und wenn ich wiederkam hat sie dann einfach etwas mehr gestillt.

    Ich hatte mal versucht den Großen auf dem Rücken mitzunehmen aber ich fand, dass das zu viel Ablenkung war. Er konnte schon krabbeln und wollte nicht mehr so lange in der Trage sein.

    Ich habe es sehr genossen, auch mal ein paar Stunden zu arbeiten und ich finde, Deine Option b) klingt sehr gut.

  • Ich finde das klingt toll. Wenn du Lust hast, dann mach's! Eine Kombination aus b)-d) ist sicher umsetzbar.

    Ich hätte sowas total gern gemacht im Eltern-Jahr, hab's mir damals aber nicht gegönnt, weil ich dachte ich *muss* jetzt auch das Jahr zu Hause bleiben.

  • Ich würde es wagen. Oft klappt es mit anderen Betreuungspersonen ohne Stillen viel besser als gedacht, wenn andere Getränke oder Essen da sind, denn die Brust ist ja nicht verfügbar und Deine Tochter nicht mehr ganz so klein (also natürlich schon noch klein aber sie bekommt vermutlich mit sieben Monaten schon etwas Beikost). Falls es doch Probleme gibt, würde ich mir das Baby zum Stillen vorbeibringen lassen und das vorher so mit der Chefin und den Kolleginnen absprechen.


    Auf keinen Fall würde ich sie auf dem Rücken mitnehmen, das geht aus Gründen der Arbeitssicherheit nicht und die Ablenkung ist zu groß, um konzentriert zu arbeiten oder bei Behandlungen zu assistieren. Ich würde das als Chefin nicht erlauben, Stillpause zwischendurch dürfte hingegen gut machbar sein.


    Für 2 Stunden zu kommen lohnt sich doch kaum, ich würde den halben Tag einplanen, ggf mit Pausen.

    Ist eine tolle Gelegenheit, im Job drin zu bleiben und den Kontakt zum Team zu halten. Mach das!