Affektiertheit einer Siebenjährigen... wie verhält man sich da?

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  • Hallihallo,


    ich hoffe, wir haben den Gipfel dieser Schauspielkunst schon überschritten.

    Meine Tochter lacht entweder wie Heidi aus dem Zeichentrick oder meckernd wie eine Ziege, spricht in leicht erhöhter Tonlage wie diese Ponys mit den rosanen Haaren, selbst ihr Gang ist so hüpfend/schlendernd, ich weiß nicht, wen sie da kopiert.

    Ich kann mich einerseits reinfühlen, ich hab das auch gemacht. Allerdings wurde es von meinen Eltern nicht sehr lange toleriert.


    Lebt sie da in ihrer Fantasiewelt oder testet sie gerade, wie sie auf andere wirkt und ob das natürlich rüberkommt?

    Wenn zweiteres der Fall ist, sollte ich ihr nämlich sagen, es nervt und wirkt keineswegs natürlich.

    Ich frag mich ja, ob sie sich in der Schule auch so verhält... zuhause nämlich nahezu durchgehend.

    Wenn sie erzählt, dann mit übertriebener Mimik zur unnatürlichen Stimme...


    Tja. Normal? Ignorieren? Was sagen? Wenn was sagen, was sagen?


    Dankeschön!

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Es nervt mich mal mehr mal weniger.


    Zwiegespalten bin ich, weil ich mich frage, ob sie grad dabei ist ihre schauspielerischen Fähigkeiten zu entwickeln und ich sie hemmen würde - oder ob es grad sinnvoll wäre, ihr zu sagen, dass dieses Verhalten als etwas seltsam wahrgenommen werden könnte bei anderen Menschen...?

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • ich würde sie lassen, wenn sie es nicht absichtlich besonders laut besonders nah neben Dir macht.

    Ich finde solche Sachen weit weniger schlimmer, als angeberisches Getue, gemeine Sprüche über andere und sonstiges.

    Wenn sie es in der Regel darf, wird es irgendwann abflauen und wenn Du da tolerant damit bist, dann kann sie auch ein "heute nicht Schatz, mir gehts nicht so besonders und grad heute nervt es mich", verstehen und hält sich dran. Damit bin ich immer am besten gefahren. Wenn es mir nicht genervt hab, hab ich mitgemacht. Wurde dann korrigiert und hab mir genau erklären lassen, wie man das macht/spielt. Natürlich war er dann trotzdem immer noch ein besseres Pony/Heidi/wasauchimmer als ich.

  • Danke, das hilft mir sehr!


    Wohl wahr, das ist bestimmt die weichgespülte Version einer siebenjährigen und ich jammere auf hohem Niveau.

    Ich muss nur immer sehr aufpassen, was ich sage, weil sie so dermassen sensibel reagiert, wenn ich was nicht gut finde...

    Deshalb möchte ich einfach nichts kaputt machen, was vielleicht zu einer gesunden Entwicklung dazugehört.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Meiner kann das auch gut, auch sieben Jahre alt. Wenn es mich nervt sag ich es. Wenn er mich absichtlich provozieren will darf er entscheiden ob er damit aufhört oder das in seinem Zimmer ausleben möchte (da geht es dann vor allem um absichtlichen Lärm)

    Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thought you couldn't.

  • Das mitmachen nimmt ein bißchen den Dampf raus. Man kann sich entweder eigene Vorbilder überlegen, die man imitiert, oder welche die zur Serie dazu gehören.

    Mein Sohn ist ein Rollenspieler, der fand das immer ganz cool. Und wenn ich ganz arg nervig war, hatte er auch dafür Verständnis, wenn ich mal was nervig fand.

    Ansonsten bin ich immer für Ehrlichkeit. Das sagt auch Juul im kompetenten Kind. Wenn ich nämlich so tue, als wäre ich nicht genervt, bins aber innerlich doch, bin ich nicht mehr authentisch. Und wenn ich nicht authentisch bin, erlebt mein Kind einen inneren Konflikt, weil seine Intuition nicht zu dem paßt, was ich sage. Er fühlt quasi das falsche daran.

    Wenn Du also ehrlich bist, machst Du weniger kaputt, bei Kind, als der umgekehrte Weg, keine Sorge.

  • Ich würde sie lassen, gerade als Mädchen wird sie noch oft genug hören, das irgendwas an ihrer Art zu sein, zu reden, zu lachen, sich zu bewegen,... , falsch ist.


    Wenn du das Gefühl hast, sie imitiert ungesunde Vorbilder, würde ich eher das thematisieren. Z. B. Sie fragen, was sie daran cool findet und sie darin bestärken, dass man nicht "cool" sein muss oder die Erwartungen anderer erfüllen muss, um gemocht zu werden.