Warum ertrinken mehr Jungen als Mädchen?

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  • Nollaun : ich fürchte, dass es dazu keine befriedigende Datenlage gibt und es auch wissenschaftlich ein sehr kontrovers diskutiertes Thema ist.

    Das glaube ich auch. Da ich bei dem Thema recht unbedarft bin, habe ich trotzdem schon einiges gelernt durch Studium der Links und die Diskussion hier.


    Danke alle für die Beteiligung!

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Liegt denk ich auch an dem unterschiedlichen Lernverhalten. Jubgs lernen oft mehr durch ausprobieren (einfach mal machen), Mädchen oft mehr durch soziales Lernen (nachahmen). Ich hab mal in ner Fortbildung gehört, dass Jubgs von kkein auf mehr an ihre körperlichen Grenzen gehen und riskanteres Spielverhalten zeigen.

    bei uns war das umgekehrt. also reine charaktersache. meine tochter wollte alles selber ausprobieren, und hat nie was nachgeahmt. mein Sohn beobachtet und macht dann. auch wild, aber geht nicht über seine grenzen.

  • Für mich fängt dann die Genderkacke da an, wo man diese leichten Unreifen als "mutig" oder so interpretiert. Oder das fördert, bzw. nicht verhindert, weil es ja "typisch Jungs" ist, die ja "so sein müssen".

    Genau. Und nicht da, wo man davon ausgeht dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt.


    Aber wie jemand, der das Forum u.a. aus diesem Grund schon lange verlassen hat, mal sagte:

    Über manche Sachen kann man hier einfach nicht diskutieren weil einige die Deutungshoheit haben.

    Und ich ergänze dazu in diesem Punkt: Für mich erscheint es hier so: wer nicht Feminist oder uneingeschränkt pro Gender-Mainstream ist, macht nix als Genderkacke in den Augen der Deutungshoheit-Inhaber.

    Ich bin hier raus.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    Einmal editiert, zuletzt von Solid Ground ()

  • Aber wie jemand, der das Forum u.a. aus diesem Grund schon lange verlassen hat, mal sagte:

    Über manche Sachen kann man hier einfach nicht diskutieren weil einige die Deutungshoheit haben.

    #confused

    Mich wirst du ja nicht meinen, ich hab ja eher in deine Richtung argumentiert, aber diese Äußerungen finde ich echt total überflüssig. Erkläre doch einfach was du meinst wenn du anderer Meinung bist, anstatt so einen Rundumschlag zu machen.


    Hier hat niemand für sich eine Deutungshoheit in Anspruch genommen, vielmehr ist der Sinn des Forums doch wohl, sich auszutauchen.

  • noch zwei gedanken:


    schwerpunkt: tatsächlich könnte bei jungs der körperschwerpunkt höher liegen, ganz einfach weil sie im schnitt grösser sind und auch einen grösseren kopfumfang und somit ein grösseres gewicht des kopfes haben. dadurch könnte das risiko von stürzen -- auch in gewässer -- erhöht sein.


    statistik: ich bin da leider auch nicht mehr hundertprozentig fit. aber aus dem verlinkten dokument lese ich:

    - das verhältnis von jungs zu mädchen beträgt im kleinkindalter 20:6, das entspricht einem jungsanteil von gut drei Viertel.

    - total waren es in dieser alterskategorie in den 10 untersuchten jahren allerdings nicht mal 30 fälle: bei 26 war das geschlecht bekannt. das ist sehr wenig für eine statistische auswertung. aber es deckt sich, wie verschiedene hier schreiben, mit zahlen aus anderen ländern und aus nicht-tödlichen unfällen.

    - zum vergleich mit deutschland: ertrinken eines kleinkinds in der badewanne kam in den 10 jahren ein einziges mal vor.

    - die mit abstand meisten kleinkinder sterben nach "spielen am wasser" und wegen "sturz ins wasser". dafür kann es natürlich verschiedene gründe geben. verschiedene wurden hier ja bereits genannt: mangelhafte beaufsichtigung, körperschwerpunkt, risikobereitschaft ... da müsste dann im detail diskutiert werden, inwiefern die mit der eigentschaft "männlich" zusammenhängen. für den körperschwerpunkt scheint mir das am unproblematischsten.

    - im eingangsposting genannten 80% beziehen sich auf den männeranteil über alle lebensalter hinweg. besonders gefährdet sind die 15- bis 24-jährigen jungen männer und die männer im alter 65+


    persönliche statistik: in unmittelbarer nähe meines wohnorts ertrinken leider alljährlich menschen im fluss #heul. tatsächlich waren die fälle in den letzten jahren allesamt jungen und männer, jedoch keiner im kleinkindalter.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

    Einmal editiert, zuletzt von ko_nijntje ()

  • #confused

    Mich wirst du ja nicht meinen, ich hab ja eher in deine Richtung argumentiert, aber diese Äußerungen finde ich echt total überflüssig. Erkläre doch einfach was du meinst wenn du anderer Meinung bist, anstatt so einen Rundumschlag zu machen.


    Hier hat niemand für sich eine Deutungshoheit in Anspruch genommen, vielmehr ist der Sinn des Forums doch wohl, sich auszutauchen.

    Nein, ich hab Dich nicht gemeint. Und doch, ich erleb immer wieder und immer mehr, dass in bestimmten Themen Leute Deutungshoheit in Anspruch nehmen. Oder drücken wirs anders aus: Alles was gegen ihre Meinung läuft wird als ungebildet oder "Genderkacke" (um mal hier beim Thema zu bleiben) abgebügelt.


    Ich meinte das hier: (hervorhebungen sind von mir)


    Das ist ja unfassbar was du auf deiner Fortbildung gelernt hast, preeschoolmum.

    waaaaaahahahahaahahh mann.

    schon alleine die Einteilung.

    Deine Rhetorik von männlicheren Mädchen/weiblicheren Jungs zeigt einfach schon mal, dass diese Argumentation voll in Genderkategorisierung verstrickt ist.


    Wie Austausch schaut das für mich nicht aus.

    Aber ich hab keine Lust und Energie für diesen Kampf. Zerrupft mich von mir aus im Genderkacke-Thread. Ich bin hier raus.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Solid Ground ()

  • Dich zerrupft hier niemand :) den Schuh ziehst du dir Grad selbst an.

    Deutungshoheit habe ich nicht für mich beansprucht, das ist eine Unterstellung.

  • Solid Ground ich fand die Beiträge tatsächlich sehr unreflektiert, tut mir leid. und ich bin tatsächlich auch der Meinung, dass nicht Feministin sein nich geht, Tut mir auch leid. Dazu stehe ich.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Och, ich gehe davon aus, dass diese sehr schlecht verborgene Spitze unter anderem an mich geht...

    Tja, wenn Du meinst, dann wird das wohl so sein.

    (Und spannend, dass das in letzter Zeit etwas Mode zu sein scheint, XXXX - meine Theorie dazu behalte ich lieber für mich, die ist nicht gerade freundlich)

    Inklusive den präventiven Anschuldigungen...

    Du wurdest hier in keiner Weise zerrupft und wirst es auch nicht werden - aber wenn Du das gerade so sehen möchtest, dann sei Dir das natürlich unbenommen.

    Ich finde es schade, wenn andere Sichtweisen so verloren gehen.


    Was Deine Fortbildung angeht, Solid Ground: da war der Angriff ja wohl kaum in Deine Richtung - denn ich bin da bei Homunkulus, dass das so gelehrt wird

    Ich hab mal in ner Fortbildung gehört, dass Jubgs von kkein auf mehr an ihre körperlichen Grenzen gehen und riskanteres Spielverhalten zeigen.

    find ich zwar nicht unfassbar - dazu höre ich den Käse leider auch von Fachleuten viel zu oft - aber leider nicht wirklich gut. Ich und Homunkulus kritisieren da also offenbar Deine Dozentin...


    Liebe Grüsse


    Talpa


    Interessant fand ich auch, dass in Deutschland im Verhältnis wesentlich mehr Kinder in öffentlichen Schwimmbädern ertrinken als in der Schweiz.



    Flächendeckender Schwimmunterricht in den ersten Grundschulklassen und evt. höherer Personalschlüssel bei den Bademeisterinnen?

  • Interessant fand ich auch, dass in Deutschland im Verhältnis wesentlich mehr Kinder in öffentlichen Schwimmbädern ertrinken als in der Schweiz.



    Flächendeckender Schwimmunterricht in den ersten Grundschulklassen und evt. höherer Personalschlüssel bei den Bademeisterinnen?

    Ja, sehr gut möglich. Da das auch schon vor der Grundschule, gilt könnte natürlich auch sein: Weniger vorhandene private Schwimmbäder. Neben mehr Badeaufsicht und evtl. stärker sensibilisierten Eltern. Ich nehme hier in dem Schweizer Medien wesentlich mehr Berichte über Ertrinkungsunfälle wahr als in den Deutschen Medien.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ist die Geburtenanzahl pro Kopf denn in der Schweiz vergleichbar mit Deutschland?

    Das ist für diese spezielle Frage eigentlich irrelevant, weil es um den jeweiligen Anteil der insgesamt Ertrunkenen geht?


    Edit: Aus Interesse: die Geburtenziffer ist recht ähnlich 1.54 Schweiz vs. 1.5 Deutschland. Die Ertrinkungsunfälle pro Millionen Einwohner ist auch nahezu identisch.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

    2 Mal editiert, zuletzt von Nollaun ()

  • Ok, ich hatte gedacht wenn es wesentlich mehr Kinder pro Kopf gibt wär das ein Faktor der ev das ein wenig erklärt aber ich hatte auch noch keinen Kaffee und es stimmt ja eh nicht :D weils eh gleich ist.

  • Ach jetzt hab ich meinen Denkfehler, ich hatte gelesen dass in Deutschland insgesamt mehr Kinder pro Kopf ertrinken als in der Schweiz und nicht nur speziell in Schwimmbädern.

    • Offizieller Beitrag

    Flächendeckender Schwimmunterricht in den ersten Grundschulklassen

    Nur fürs Protokoll: ist nicht flächendeckend. Wir haben keinen Schwimmunterricht.


    Nun, ein bisschen muss ich aber Preschoolmum beistehen. Ich fand es auch etwas unangenehm wie der Tenor gleich Richtung "Geschlechterunterschiede gibt es nicht- Schuld der Eltern, die passen nicht auf...usw." ging.


    Denn es gibt Geschlechtsunterschiede. Wenn ich sage "Jungs sind im Schnitt später ausgewachsen" oder "Mädchen haben statistisch gesehen weniger Muskelmasse" dann würde jetzt ja auch niemand gleich aufschreien "Genderkacke".


    Wenn ich nun davon ausgehe, dass körperliche Entwicklungssunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, wieso sollte das unmöglich bei der Hirnentwicklung sein.

    Es gibt Dinge, die kann man einfach noch nicht schlüssig erklären. Wieso sterben mehr Jungs an SIDS als Mädchen? Weil die Eltern das entsprechend erwarten? Wieso tritt ADHS häufiger bei Knaben auf, und meist mit mehr Hyperaktivität und Aggressivität als bei Mädchen?


    Das Problem ist doch erst, wenn ich etwas nun verallgemeinere. Zb. "Es gibt _keine_ Mädchen mit Hyperaktivität." Oder "_Alle_ Jungs werden grösser als Mädchen".

    Oder eben, wenn ich gewisse Eigenschaften noch verstärke, in dem ich den lebhaften Sohn lobe und stolz bin, weil er so "wild und sportlich" ist und die Tochter vorallem lobe, wenn sie "schön malt".





  • Nur fürs Protokoll: Ich finde die Diskussion prinzipiell spannend. Und zwar welche Verhaltensunterschiede führen zu dem ungleichen Verhältnis? Das hat nichts damit zu tun, wie es zu den Verhaltensunterschieden kommt. Man kann z.B. auch sagen: Es gibt mehr Jungen, die Risiken schlechter einschätzen können bzw. grössere Risiken eingehen. Da sagt ja noch nichts darüber aus, warum das so ist. Ist das genetisch so fest gelegt oder führt der unterschiedliche Umgang dazu?

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem ist doch erst, wenn ich etwas nun verallgemeinere. Zb. "Es gibt _keine_ Mädchen mit Hyperaktivität." Oder "_Alle_ Jungs werden grösser als Mädchen".

    Oder eben, wenn ich gewisse Eigenschaften noch verstärke, in dem ich den lebhaften Sohn lobe und stolz bin, weil er so "wild und sportlich" ist und die Tochter vorallem lobe, wenn sie "schön malt".




    "Mein" Problem mit der Sache ist, dass es eben in erster Linie verallgemeinernd verwendet wird - von Lehrpersonen im Sinn von: "Jungs sind halt so" - und nein, "Jungs" sind nicht so, sondern der Michi, der Johannes und der Ahmed sind so, die Philippa auch und der dafür ist der Bent, die Julia, die Susi und die Hannah eher so...

    Ich höre nur ganz selten: "Jungs sind im Schnitt später ausgewachsen" - ich höre, lese und erlebe eher die Verallgemeinerung. Und das finde ich, besonders wenn es um Kinder geht, wahnsinnig schwierig. Da sollten besonders die Profis, die tagtäglich mit den Kindern arbeiten nicht ein "Jungsprogramm" machen, sondern eines für DIE Kinder, für die es passt. Heute vielleicht für Ahmed, aber morgen mag die Hannah vielleicht auch gerade etwas mehr toben.


    Ich bin halt auf der vorsichtigeren Seite, wenn es um genetische Erklärungen geht, wenn Verhalten gemeint ist - für mich - aus meiner persönlichen Sicht und was ich an Infos aus der Literatur habe - ist da einfach extrem viel Kultur/Gelerntes dabei.

    Wenn es um die Anfälligkeit von männlichen Menschenkindern für bestimmte Krankheiten (sind ja nicht nur neurologische Probleme, auch Kinderkrankheiten sind häufiger letal bei Jungs) angeht, gibt es durchaus Erklärungen, die genetisch "verheben": wenn die Geschlechtschromosomen beteiligt sind, können Mädchen besser ausgleichen, weil sie zwei x haben, bei Jungen geht das oft nicht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Das Problem ist doch erst, wenn ich etwas nun verallgemeinere. Zb. "Es gibt _keine_ Mädchen mit Hyperaktivität." Oder "_Alle_ Jungs werden grösser als Mädchen".

    Oder eben, wenn ich gewisse Eigenschaften noch verstärke, in dem ich den lebhaften Sohn lobe und stolz bin, weil er so "wild und sportlich" ist und die Tochter vorallem lobe, wenn sie "schön malt".





    Ich persönlich finde z.B., dass das Problem schon früher beginnt. Und zwar z.B. bei Formulierungen wie "Jungstypisch" und "Mädchentypisch" oder "weibliche Jungen" und "männliche Mädchen".


    Das sagt nicht nur aus, dass ein bestimmtes Verhalten bei einem Geschlecht gehäuft auftritt, sondern impliziert, dass Menschen, die vom Verhalten nicht in das Raster fallen, irgendwie nicht mehr ganz zu ihrem Geschlecht zugehörig sind. Das stösst mir auf. Ich möchte nicht als "männliche Frau" bezeichnet werden, weil ich z.B. Mathe und Einparken kann oder als kleines Kind lieber im Matsch gespielt habe. Und ganz nebenbei zu den Mädchen gehöre, die ohne jede Angst und Risikoabwägung ins Wasser gesprungen sind, ohne das ich Schwimmen konnte. (Glücklicherweise direkt neben einem sehr reaktionsschnellem Erwachsenen, der mich innert Sekunden heraus gezogen hat.)

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.