Warum ertrinken mehr Jungen als Mädchen?

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  • jungen sind im schnitt schlicht grösser und haben — unter beibehaltung der proportionn — grössere köpfe. sagen die who- (und andere) perzentilenkurven. da ist es reine physik, dass der schwerpunkt dann höher liegt.


    also der absolute schwerpunkt: cm über boden. nicht der relative irgendwie im verhältnis zur taille oder so.

    Die Erklärung macht Sinn. Stimmt, unabhängig von den Proportionen fallen mir spontan mehr große Jungs als große Mädels ein. 8o

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    • Offizieller Beitrag

    Auf den Befund runter gerechnet müsste also "grosses Kind fürs Alter" aka "höherer Schwerpunkt im Vergleich zu Hirnentwicklung" (im Schnitt leicht mehr Jungs) ein erhöhtes Unfallrisiko bedeuten - das wiederum könnte ich mir gut vorstellen. Dann noch genetische Unterschiede in Hirnreife etc und kulturelle Einflüsse im Verhalten.


    Spannend! Wo publizieren wir?


    fMRI da kenne ich es so, dass vor allem die Wahl der Algorithmen für die Auswertung (wo es dann so hübsch leuchtet im Gehirn) Auswirkungen auf das ausgegebene Bild hat. So hat mir das zumindest ein Neurowissenschaftler mal erklärt - was wiederum erklärt, dass manche Befunde im einen Labor reproduzierbar sind, in anderen aber nicht.

    Keine Ahnung, ob das so stimmt, aber der Mann war recht überzeugend. Es kann aber auch gut sein, dass ich nicht alles an der Methodenerklärung verstanden habe.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Da wir beim Schwimmen genau mit dem Argument abgelehnt wurden (siehe oben), scheint das bereits wohlbekanntes Wissen zu sein, Publikation abgelehnt ;)

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Mondkalb ()

  • HeikeNorge das waren die beiden verfahren, die du genannt hattest und du hast noch erwähnt, wie du die Fehlerquote senkst. Ich fürchte auch, dass es bei den meisten anderen Verfahren ähnlich aussieht - die Immunologen mit ihren Counts oder die blots finde ich da auch nicht immer überzeugend... Im Vergleich zu soziologischen oder psychologischen Experimenten messen die aber was ganz anderes - nur weil oben was vom Bias bei der Auswahl der Probanden stand oder Ergebnisse dadurch unterschiedlich wurden, wenn jemand wusste, ob Mann oder Frau getestet worden sind. Ich denke es ist wie Äpfel und Birnen vergleichen


    Ot bin kein Reviewer, bin ausgestiegen....

  • fMRI da kenne ich es so, dass vor allem die Wahl der Algorithmen für die Auswertung (wo es dann so hübsch leuchtet im Gehirn) Auswirkungen auf das ausgegebene Bild hat.

    es gibt da auch noch den Einfluss des Designs, ob event-related oder Block, Default mode oder effort mode usw usf. Unterschiedliche Fabrikanten und unterschiedlich Gehirntemplates die benutzt werden, Tageszeit, Motivation, Medikation, die Liste ist beliebig verlängerbar.


    janos das war natürlich doch ein Witz von mir 8o#angst Ich war heute scherzig drauf.

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    • Offizieller Beitrag

    Auf den Befund runter gerechnet müsste also "grosses Kind fürs Alter" aka "höherer Schwerpunkt im Vergleich zu Hirnentwicklung" (im Schnitt leicht mehr Jungs) ein erhöhtes Unfallrisiko bedeuten - das wiederum könnte ich mir gut vorstellen. Dann noch genetische Unterschiede in Hirnreife etc und kulturelle Einflüsse im Verhalten.

    Wir könnten ja im ersten Schritt mal schauen, ob prozentual mehr niederländische Kinder ertrinken - die NL sind doch nach wie vor die größten Europäer, oder? Und vergleichen mit *hatten wir nicht einen netten Ich-kratz-mir-am-Kopf Smiley?* italienischen Kindern. Wäre ja schon mal ein erster Hinweis. Mondkalb - wir stellen neue Thesen auf. Jawoll!

  • Wir könnten ja im ersten Schritt mal schauen, ob prozentual mehr niederländische Kinder ertrinken - die NL sind doch nach wie vor die größten Europäer, oder?

    Nicht nur die größten Europäer, sondern die größten Menschen der Welt, soweit ich weiß.


    Habe also nachgeschaut:

    Bei den unter-1-jährigen waren es insgesamt seit 1950:

    32 Jungs : 27 Mädchen.


    Danach geht es leider in größeren Altersschritten weiter, die nächste Gruppe sind die 1-5jährigen:

    4336 Jungs : 3165 Mädchen


    5-10 Jahre alt:

    2076 Jungs : 1739 Mädchen


    Also schon mal viel weniger gender bias, aber ob das prozentual weniger oder mehr sind als in D kann ich gerade nicht berechnen, weil ich die Bevölkerungszahlen seit 1950 so schnell nicht finde...muss jetzt Kinder wecken...

  • Interessanter Ansatz. In einem Nebensatz hatte ich allerdings gelesen, dass in Ländern mit viel Küste, tendenziell mehr Kinder ertrinken.


    Aber interessant, dass der Unterschied wesentlich geringer ist. 1.4:1 bei den 1-5 jährigen.


    Vielleicht fallen sie weniger ins Wasser, sondern werden von Wellen erfasst? Da hätten die Grösseren ja wieder einen Vorteil. :D:D

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ja, nicht nur Küste, hier ist ja überall Wasser - Grachten, Seen, Kanäle.
    Der Schwimmunterricht ist hier ja auch viel gründlicher als in Deutschland. Wasser ist eine allgegenwärtige Gefahr, es ertrinken auch immer mal wieder Studenten die nach Parties betrunken durch die Stadt torkeln und in eine Gracht fallen. (Vermutlich auch andere Betrunkene, aber ich lese es immer in den Uni-News, da geht es dann halt um die Studenten.)

  • Völlig unabhängig vom Unterschied:

    In Amerika gibts ja extrem viele Ertrinkungsunfälle durch die Pools. Und da gibts zwri Sachen, die ich fibd dass sich weltweit etablieren sollten:

    -First check the pool (gilt auch fürs Schwimmbad und den Ausflug in der Natut ): egal wie sicher man sich ist, dass das Kind im Haus (auf dem Spielplatz im Schwimmbad/ im Wald/...) ist und wie unwahrscheinlich es ist, dass es auch nur in der Nähe des Wassers ist (weil die Tür zu ist/ das Kind eben noch im zweiten Stock war/ man zwischen Spielplatz und Becken stand/weil der Bach zwanzig Meter entfernt ist ): sobald das Kind verschwunden ist ERST im Wasser sucheb und dann den Rest. Denn wenn das Kibd reingefallen ist dauerts zu lange wenn man erst jeden Winkel durchsucht.

    Das kann sich ja jeder selbst angewöhnen.


    Was ich aber echt schade find ubd was man als Mutter auch nicht kann, ist dass es bei uns diese Self-rescue-Kurse nicht gibt. In USA lernen schon Säuglinge, sich wenn sie ins Wasser fallen auf den Rücken zu drehen und mit den Beinen zu strampeln bis sie am Beckenrand sibd. Auch mit Kleidung und mit dee Schrecksekunde beim vom-Beckenrand-fallen. Und das hat schon etlichen Kindern das Leben gerettet. Normal fallen Kinder (auch wenn sie Babyschwimmen oder nen richtigen Schwimmkurs machen) ja in eine Art Schockstarre wenn sie unvermittelt ins Wasser fallen. Stichwort "Kinder ertrinken lautlos". Deshalb kriegen es Mütter im Planschbecken oder Badewanne ja manchmal nicht mit dass das Kibd untergegangen ist wenn sie lesen/Wäsche machen/... weil das typische Platschen beim Versuch wiedee an die Oberflöche zu kommen fehlt.

    Und deshalb ertrinken selbst Lauf kinder in wenige Zentimeter tiefen Pfützen obwohl sie nur den Kopf heben müssten.

    Warums diese Kurse hier nirgends gibt (ausser mangels Nachfrage weil "ich pass doch auf und hab doch rh keinen Pool") ist mir ein Rätsel.

    Oder warum solche Techniken nicht wenigstens eine einzige Stunde in nem Schwimmkurs wert sind. Grad bei Babyschwimmen oder Wassergewöhnubg.

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  • Solid Ground Das ist sehr interessant! Uns wurde im Kinder Erste Hilfe Kurs gesagt, dass ebim Untertauchen des Wassers ein Reflex ausgelöst wird, dass die Kinder regungslos bleiben. Diesen Reflex könne man nicht abgewöhnen, sondern er verliere sich von allein, meist bis zum Schulalter. Hat man da in USA also wirklich andere Erfahrungen?

    Hast Du dazu vielleicht einen Link?

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  • Ich hab einen - eine Freundin die jetzt in den USA wohnt hat das mit ihrer Tochter gemacht.

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    (Walter Moers)


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    #NazisRaus #BOohneRechts

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab schon so oft von diesem Reflex gelesen - aber ist es nicht das Merkmal eines Reflexes, dass er immer einsetzt. Und man ihn nicht auswachsen kann? Und immer für alle zutrifft?

    Der Mittlere ist hier im zarten Alter von 2,5 in einen Brunnen gefallen (diese Teile, die ebenerdig sind, also ohne erhöhten Rand drumrum). Er ist in den Vierfüßler gegangen, hat sich aufgerichtet und dann war ich schon bei ihm. Aber da war NIX mit Schockstarre und aller Wahrscheinlichkeit nach wäre er auch nicht ertrunken. Das passt doch nicht zu einem Reflex, oder?



    Edit: Ich will überhaupt nicht anzweifeln, dass es diese Schockstarre gibt und es SEHR, SEHR wichtig ist, Eltern darüber zu informieren. Aber mich irritiert, dass es als Gesetzmäßigkeit berichtet wird. Das passt nicht zu meinen Erfahrungen.

  • Hermine der Reflex heißt nicht, dass man in Schockstarre gerät. Sondern, dass einfach keine Luft mehr geholt wird. Je nach "fallsituation" kann das Kind durchaus aufstehen. Wahrscheinlich ist dein Sohn nicht tief genug im Wasser gewesen mit dem Kopf.



    http://www.gewuenschtestes-wun…ekundaeres-ertrinken.html



    Ich glaube dieser Artikel macht das Problem nochmal deutlich. Deshalb ertrinken auch Kinder desöfteren im Schwimmunterricht, im Schwimmbad.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, da wird es gut erklärt. Eben, dass das passieren kann, aber nicht muss. Er war übrigens schon tief genug im Wasser, hat sich aber vermutlich nicht in dem Maß erschreckt, um in einen Affektkrampf zu fallen.