Ich würde ein kind morgens wohl nicht gegen seinen Willen anziehen (sofern es nicht nackt schläft). Hätte aber null Probleme damit, das Kind im Schlafanzug in die Kita zu bringen (normale Klamotten kann man ja in einer Tasche mitnehmen, dann kann sich das Kind dort umziehen, wenn es möchte). Hab ich mit meinen Kindern ein paar Mal gemacht - der Vorteil: Man muss kein schreiendes, sich wehrendes Kind in die Klamotten stopfen, man muss nicht schimpfen, man kann freundlich bleiben. "Ich helfe dir gerne beim Anziehen, aber wenn du das nicht magst, kannst du auch gerne im Schlafanzug losgehen. Deine anderen Sachen nehmen wir dann einfach mit, dann kannst du dich im Kindergarten umziehen,wenn du magst." Allerdings war der Punkt, dass es mir tatsächlich total egal war, also es war mir nicht peinlich, das Kind im Schlafanzug der Erzieherin zu übergeben. Hab da auch gar nichts erklärt oder so ... ich weiß nicht, ob die Methode wirkt, falls es einem doch peinlich sein sollte, das Kind im Schlafanzug abzugeben.
Warum lässt du dich morgens von deiner Tochter "wegschicken"? Wieso lässt du dir verbieten, sie anzusehen oder zu sprechen? Du musst zur Arbeit, sie ist noch zu klein, um den ganzen Tag alleine zu Hause zu bleiben. Wenn sie nicht will, braucht sie ja nicht frühstücken, Zähne putzen oder sich anziehen - aber los müsst ihr eben, und das zu einer bestimmten Uhrzeit.
Dass sie dir immer wieder weh tut - wenn du das nicht verhindern kannst, würde ich mit ihr zu einer Beratungsstele gehen. Ihr erklären, dass du mit der Situation nicht mehr klar kommst und die Frau dort Tipps haben wird, euch zu helfen. Die 6-Jährige Tochter meiner einen Freundin hatte das auch so drauf, meiner Freundin immer wieder richtig doll weh zu tun, sie zu treten, Finger umzubiegen usw. ... nichts hat geholfen. Dann war sie mit dem Kind in einer Erziehungsberatung; dort hat sie ruhig, sachlich erzählt, was zu Hause passiert, ganz ohne Schimpfen. Auch die Beraterin hat völlig ruhig und sachlich reagiert. Und gerade dieses "Öffentlich-Machen" der Situation hat es gebracht. Zum einen war es dem Mädchen peinlich, dass vor einer "anderen Frau" zur Sprache kam, dass sie ihre Mutter tritt. Dann hat meine Freundin ihr durch diesen Besuch gezeigt, dass für sie die Grenze massiv überschritten war. Dass sie sich Hilfe holt. Dass diese Hilfe nicht bedrohlich für sie ist, dass nicht gemeckert oder gebrüllt wird, dass aber klar ist, dass so etwas nicht passieren DARF. Bei niemandem, auch nicht bei der eigenen Mutter. Nach nur einem Termin war das Problem erledigt. Versuchen würde ich das. Kannst du dir sowas vorstellen?