Kleinkind 2 hat „Angst“ vor Besuch

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  • Hallo liebe Raben,


    Ich weiß gar nicht genau, wo ich anfangen soll, ohne dass ich Romane schreiben muss...


    Wir haben seit 2 Tagen Besuch von einer Freundin von mir, die unsere Tochter noch nicht kennt. Leider reagiert C. total ablehnend ihr gegenüber und möchte nur auf den Arm, wenn die Freundin im Raum ist bzw fängt sie gleich zu weinen an. Man muss dazu sagen, dass sie sowieso ein sehr schüchternes Kind ist und Fremde insgesamt eher doof findet.


    Ich dachte, sie braucht halt ein paar Stunden, aber leider wird es nicht besser.


    Ich dachte bei unserem letzten Besuch von ebenfalls einer Freundin über mehrere Tage, dass es ander Person liegt, weil es kein angenehmer Besuch war.


    Bei einem Freund meines Mannes, der uns besucht hat, war es nicht so, also reagiert sie nicht auf alle Menschen, die zu uns kommen so.


    Ist das normal? Wirds das jemals besser?

  • Hallo!

    Ich kenne das von dem Sohn meiner Freundin. Der ist zwei. Bei ihm wird es jedoch im Laufe des Besuchs zumeost besser und es kommt sehr auf den Gast an. ;) Vor meinem Mann hat er, seit er etwa 1 war, Angst. Es wird mit jedem Besuch miiiiiniiimal besser.


    Wie alt ist sie denn? Kann sie sich artikulieren?


    Edit: Ah, zwei. Ja, das finde ich normal. Wie ist sie denn mit Kindern/ eventuellen Betreuungspersonen? Geschwister?

  • Total normal, hatten meine Kinder auch phasenweise unterschiedlich stark. Am besten auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen, zu nichts drängen, das legt sich von alleine.

  • Das wird besser, nur nicht unbedingt während des jetzigen Besuches. Unser Großer hatte das seeehhr ausgeprägt zwischen zwei und zweieinhalb Jahren, bei allen außer Omi. Da half nichts. Dann war es plötzlich weg und schwang ins andere Extrem um. Er war dann wahnsinnig überdreht und aufgeregt. Inzwischen ist er sieben und seit einem halben Jahr benimmt er sich ganz normal.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • ja, das kenne ich auch, und zwar auch wie bei Meisterschülerin!

    Unsere Erstgeborene war ab etwa einem Jahr bis 2,5 immer sehr, sehr schüchtern, selbst bei Familienbesuchen - und wir sind sehr eng - wollte sie nur auf meinem Arm oder Schoß sitzen, ihr Gesicht verstecken, nicht reden, keinen Blickkontakt usw. Auch geweint hat sie oft, etwa wenn mein Papa zu laut geredet hat.

    Mittlerweile ist sie bei Besuchen anfangs noch kurz zurückhaltend, bis sie dann urplötzlich auftaut und übermütig und aufgedreht ist.


    Ich hab sie einfach immer auf dem Arm oder in der Trage gehabt, solange sie das wollte. Sie musste auch nicht mit "Fremden" kommunizieren (also auf nett gemeintes Annähren reagieren), wir haben außerdem versucht, ihre Schüchternheit nicht vor anderen zu thematisieren. Ich wollte sie da sehr stärken, dass sie mit diesem Gefühl bei uns / mir aufgehoben sein kann.


    Achja, draußen war es meist besser, da verläuft sich sowas auch, finde ich. Habt ihr Möglichkeiten rauszugehen? Da hat sie bei uns auch etwas ausgeglichener reagiert.

  • Hallo,


    Ich finde das auch normal und kenne auch von meinen Kindern, daß sie von klein auf verschiedene "Sympathiestufen" hatten. Die übrigens NICHTS mit der Nettigkeit der Leute zu tun hatten, zumindest anfangs.


    Mir wurde das auch nachgesagt, daß ich bei einer eigentlich superlieben Erzieherin immer geweint habe - sie hatte wohl eine etwas spezielle Stimme, die mir als Kind Angst gemacht hat. Und meine heutige Lieblingstante hab ich auch als Kleinkind lieber von Ferne gesehen - auch da lag es an der Stimme. Bei anderen ist es ein Deo... Eins meiner Kinder hat mir später mal erzählt, daß es ein Problem mit Knöpfen hat und als kleines Kind Angst hatte, die zu berühren - und die eine Omi trug fast immer Blusen mit Knöpfen. Dann war also klar, warum sie nie mit ihr kuscheln wollte.

    Also wirklich nicht persönlich nehmen.,


    Aber wie die anderen schon schrieben, in der Regel gibt sich das nach und nach.

    Bis dahin würde ich der Freundin raten, das Kind nicht zu drängen, nicht extra "nett" sein zu wollen, weil das das Gegenteil bewirken kann.

    Eher aus der Ferne Kontakt aufnehmen, Blicke, Lächeln, kleine Wink- oder Guckspiele... und ansonsten warten, bis vom Kind aus Kontaktangebote kommen, das kann das Eis nach und nach brechen. Es ist ja kein Zeitdruck da, das Kind muss sie nicht innerhalb von Stunden oder Tagen lieben.


    Als Eltern würde ich das Kind ebenfalls nicht drängen, ihm Zeit lassen, es bei mir lassen... aber auch nicht übermäßig trösten und "schützen" (es sei denn die Freundin handelt tatsächlich übergriffig), denn die Freundin IST nun mal nichts gefährliches.

    Also irgendwie Normalität zwischen den Erwachsenen leben und das Kind darf sich seinen Platz und die Menge an Kontakt aussuchen.


    Wenn das gar nicht geht - könnte jemand anders bei Bedarf das Kind übernehmen und, wenn es gar nicht geht, etwas mit ihm unternehmen (raus auf den Spielplatz gehen z.B.) ? Dann kann es sehen, daß ihr beide euch gut versteht, aber es muss nicht die ganze Zeit selber im Raum sein (könnte aber) und hat nicht so das Gefühl, die Freundin nimmt ihr für diese Zeit sozusagen die Mama weg und Mama ist mehr an ihr interessiert. Denn es ist ja eh Papa/Oma Tanten...-Zeit.


    Die Idee es draußen oder auf "neutralem" Raum zu versuchen, hatte ich auch, dann fühlt es sich vielleicht nicht so nach "Eindringen" an. .


    Dann wird das schon...

  • Achja, draußen war es meist besser, da verläuft sich sowas auch, finde ich. Habt ihr Möglichkeiten rauszugehen? Da hat sie bei uns auch etwas ausgeglichener reagiert.

    stimmt, draußen war bei uns kein Problem. Nur in unserer Wohnung. Zu Besuch bei anderen ging auch gut.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • Danke für eure Erfahrungen, dann scheint das wirklich normal zu sein.


    Wir waren oft draußen und es war leider nicht besser, aber morgen ist sie weg und es kehrt wieder Ruhe ein.


    Heute vorm Schlafen gehen hat C. sie tatsächlich angelächelt. Das erste mal nach 3 Tagen #applaus