Wann haben eure Erstklässler gern und aus eigener Motivation zu lesen begonnen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Wir lesen allerdings alle viel und begeistert hier zu Hause, sodass sie das Vorbild hatte. Und ich habe ihr immer Bücher vorgelesen, sodass Bücher stets präsent waren.


    Das kommt. #yoga

    Das piekst mich ein bisschen, weil es impliziert, dass euer Vorbild für die Leselust entscheidend war. In meiner Kindheit hat keiner gern gelesen in meiner Familie. Ich aber schon, auch schon sehr früh. Mein Sohn liest nicht gern, mein Mann ebenso nicht. Mein Sohn ist immer entsetzt, wenn er die Wälzer sieht, die ich lese. Er baute aber schon immer gern Türme damit. :D


    Mir begegnet das oft, dass Leute sagen, ihr müsst ihm nur ein Vorbild sein und selbst mehr lesen. Haha.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -

  • Hier bei beiden: nie.


    T hatte mal vor 3 oder 4 Jahren einen kurzen Anfall, als er innerhalb weniger Tage Krabat komplett durchlas. Ich glaube, das hat er dann irgendwann auch noch ein zweites Mal gelesen.


    Er las nie wirklich gut, hatte für die Schule eine bescheinigte Lese- (ohne Rechtschreib-)-Störung, und er ließ sich nie von irgendwas nennenswert ködern. In der 6. Klasse las er mal mit weniger Lustlosigkeit als sonst in einem recht bekannten Comic-Prosa-Mixbuch über einen Schüler, habe vergessen, wie es heißt, ist eine ganze Buchreihe und wohl besonders bei Leseverweigerer-Jungs oft ein Durchbruch (edit, weil gerade bei Elfchen gelesen: Gregs Tagebuch). Aber auch Bücher, die ich ihm anpries unter "das hier darfst nur du lesen, Q ist dafür noch zu klein" - nix.


    Immerhin kann er jetzt trotzdem ganz gut lesen, und Programmcode liest (und schreibt) er jetzt u.U. tausende von Zeilen...


    Q las eigentlich von Anfang an ganz gut, ich würde sagen altersentsprechend, und ich fand seine Betonung beim Vorlesen schon immer ganz prima. Aber auch er hat noch nie freiwillig ein Buch gelesen. Er lässt sich noch gerne zum Einschlafen vorlesen, und wenn ich mal wieder beim Vorlesen einschlafe, und das ein Cliffhanger ist, dann liest er auch mal selbst weiter (egal ob Deutsch oder Englisch), liest mir dann auch vor, wenn ich ihn drum bitte, oder wenn ich gar keine Zeit habe, ihm abends vorzulesen, liest er selbst ein paar Seiten. Aber sich selber ein Buch holen und nur zum Spaß einfach für sich durchlesen? Auch nur den schon genannten Krabat, nachdem T damit fertig war.


    Für mich ist das immer unbegreiflich, ich hatte mit 3 angefangen zu lesen und es war für mich ein sehr wichtiger Teil meiner Kindheit und Jugend (und natürlich auch jetzt noch). Mein Taschengeld ging im Wesentlichen für Bücher drauf. Ein Leben ohne (Spaß am) Lesen kann ich mir für mich gar nicht vorstellen.


    Allerdings hing früher der reine Wissenserwerb ja auch viel stärker am Lesen. Heutzutage kann man sich ja auch alles über Youtube beibringen lassen. T bringt sich z.B. das Computerprogrammieren über Youtube bei.


    Aber ich bin ganz zufrieden, dass beide trotz der praktisch kompletten Leseverweigerung es inzwischen ausreichend gut beherrschen.


    Beste Grüße

    Sabine


    vanity, da waren wir wohl gleichzeitig am Schreiben. Ich bin da ganz bei dir, Beispiel reicht absolut nicht. Nur dass es mich nicht piekst ;). Wenn jemand tatsächlich der Meinung wäre, Beispiel sein und regelmäßiges Volrlesen allein würde schon ausreichen, läge derjenige eben einfach falsch. Aber mir ist noch niemand begegnet, der das so geäußert hätte. Glaube auch nicht, dass das von Fiawin so gemeint ist.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

    3 Mal editiert, zuletzt von huehnchen69 ()

    • Offizieller Beitrag

    Mir begegnet das oft, dass Leute sagen, ihr müsst ihm nur ein Vorbild sein und selbst mehr lesen. Haha.

    Ich denke, dass Vorbild sein helfen kann und förderlich sein kann, aber nur weil es Vorbilder gibt, heisst es nicht, dass das Kind dann dem Vorbild auch zwingend folgt.

  • Meine Erstklässlerin fängt gerade an, auch längere Texte mit Freude zu lesen (also 2-3 Seiten) - das geht aber ja auch erst wenn man so gut lesen kann, dass man sich auf den Inhalt statt auf das Lesen konzentrieren kann.

  • Mir begegnet das oft, dass Leute sagen, ihr müsst ihm nur ein Vorbild sein und selbst mehr lesen. Haha.

    Ich denke, dass Vorbild sein helfen kann und förderlich sein kann, aber nur weil es Vorbilder gibt, heisst es nicht, dass das Kind dann dem Vorbild auch zwingend folgt.

    Ja. Aber die meisten implizieren, unser Kind würde nicht richtig lesen, weil ihm das Vorbild fehle.


    Es ist wie in allen Bereichen: Wenn was nicht flüssig läuft, sind die Eltern schuld.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -

  • ich denke mit Vorbild hat das nur bedingt was zu tun. Klar ist das schön, wenn sie von "Haus aus" Bücher kennen und wert schätzen, aber darüber ob sie selbst gerne und viel lesen, entscheidet es nicht.


    Mein Großer ist ein Bücherwurm. So etwa mit Schuleintritt konnte er das meiste entziffern und seitdem liest er alles was ihm in die Finger kommt. Bei mir war es wohl ähnlich. Meine Schwester hat erst als Erwachsene angefangen freiwillig Bücher zu lesen - sie ließ sich aber immer gerne vorlesen :) meine Nichte ist 15 und fasst außerhalb der Schule kein Buch freiwillig an (ist aber eine absolute Musterschülerin).

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • Das piekst mich ein bisschen, weil es impliziert, dass euer Vorbild für die Leselust entscheidend war.

    Mir begegnet das oft, dass Leute sagen, ihr müsst ihm nur ein Vorbild sein und selbst mehr lesen. Haha.

    Ich denke, dass Vorbild sein helfen kann und förderlich sein kann, aber nur weil es Vorbilder gibt, heisst es nicht, dass das Kind dann dem Vorbild auch zwingend folgt.

    Oh nein, das wollte ich nicht vanity


    Ich wollte damit sagen, dass sie unsere Begeisterung für Bücher halt ständig mitbekommt, weil wir da echt ne Macke haben, sodass das Thema sehr präsent war, sodass ich eben nicht das Gefühl hatte, ich müsste da jetzt noch zusätzlich was machen, sondern gedacht habe, dass, wenn sie sich für Bücher interessiert, so allgemein, dann hat sie ja schon Input ohne Ende, und wenn es nicht kommt, dann ist sie halt so.


    Ich finde das auch ätzend, wenn jemand anderen vorwirft, man müsse sich nur selbst mehr bemühen ein Vorbild zu sein, blablabla, dann wird das Kind schon nach dem gewünschten Zielbild geraten. Das hat sowas Verurteilendes, Schuldzuweisendes. Ätzend.


    Tut mir leid, dass es bei Dir so angekommen ist.


    Ich denke, dass es gut ist, Angebote zu machen, und wenn ein grundlegendes Interesse da ist, dann kommt das schon. Und wenn nicht, dann ist dieser Mensch halt nicht so. Dann hat er seine Interessen halt woanders.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Nach meiner Beobachtung: Wenn sie wirklich längere Texte/Bücher anstrengungsfrei lesen können, wenn sie quasi automatisch lesen, ohne zu merken, dass sie es tun (sow ei wir, wenn wir ein Wort sehen, das automatisch schon gelesen haben) tun viele Kinder das dann auch von sich aus. Und wenn sie frei aussuchen können,was sie mögen: Comics, Sachbücher, Bilderbücher .... Aber es stimmt, es gibt auch Menschen, die eben einfach nicht gerne lesen und denen das nichts bedeutet, egal wie viel die Eltern vorgelesen oder in gegenwart de KKindes selbst gelesen haben. Da würde ich auch sagen: Ist dann eben so.

    Als meine Kinder lesen "konnten" (also wussten, wie es geht), war es ihnen trotzdem zu anstrengend, ganze Bücher durchzulesen, selbst wenn sie kurz waren. Wir haben das jeden Tag geübt, gemütlich auf dem Sofa. Und wir hatten ganz tolle Erstlesebücher (Rocco Randale z.B. - wird hier ernsthaft immer noch gemocht und immer mal wieder rausgeholt - oder Erstlese-Sachbücher von Bücherbär mit Fotos und kurzen Texten). Vorgelesen haben wir aber auch imemr noch weiterhin und tun das auch weiter, obwohl die Kinder schon 11 und 15 jahre alt sind ... aber es macht einfach Spaß.

  • Nein der Spaß kommt nicht immer irgendwann von selbst.


    Ich finde lesen (also Bücher lesen) ist ein Hobby, wie jedes andere auch.

    Einer macht es gerne, der andere nicht.


    Hier hat ein Kind, von klein auf immer Bücher angeschaut, dann gelesen und verschlingt auch jetzt noch viele Bücher.


    Das andere hat immer schön brav die Lesezeit mitgemacht, aber würde nicht auf die Idee kommen ein Buch einfach so zu lesen. Hat sich auch im Kleinkindalter gerne virlesen lassen, aber kein Buch einfach so angeschaut. Da sind andere Hobbies vorhanden.


    Mein Mann liest fast garnicht, ich lese (wenn ich die Zeit finde) viel.


    Aber Interessen können sich ja auch noch entwickeln. Wenn nicht, finde ich es auch nicht schlimm.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Ich fände es halt so entlastend, wenn ich nicht mehr so viel vorlesen müsste... bin aber wohl zu ungeduldig.


    Wenn einem lesen noch zum keuchen bringt, ist es vermutlich echt zu anstrengend. :D

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Alexy

    wenn du den Spaß am Lesen fördern möchtest, ist es günstig, auch noch weiter vorzulesen, wenn das Kind schon selbst liest. Am Anfang klaffen Lesegeschwindigkeit und -interesse oft noch so weit auseinander, dass das Kind beim Selbstlesen einfach nicht den Spaß hat wie bei der vorgelesenen Geschichte. Natürlich nur, wenn das Kind will. Später kann man dann ja auch abwechselnd lesen. Mein Viertklässler verschlingt schon Bücher, liest aber trotzdem auch gerne vor und bekommt vorgelesen.

    Wer loslässt, hat die Hände frei


    • Offizieller Beitrag

    Alexy, bei uns war das Problem, dass das was das Kind lesen wollte vom Inhalt und das was es lesen konnte von der Textschwierigkeit her, sehr weit auseinander klaffte. Der E-reader (mit grosser Schrift!) plus HOerbuecher haben mir da schon Entlastung gebracht, gerade weil es ja auch nur jüngere Geschwister gibt, die auch vorgelesen haben wollen. Gar nicht so einfach ein Buch zu finden, an dem die ganze Familie Spass hat :)

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich fände es halt so entlastend, wenn ich nicht mehr so viel vorlesen müsste... bin aber wohl zu ungeduldig.

    Ich hab in dem Alter eigentlich nur dann vorgelesen, wenn ich mochte. Dadurch mochte ich dann auch wieder mehr. Als sie prinzipiell selbst hätte lesen können, habe ich auch mit ausgewählt, was ich vorlese. Vorher hätte ich das nicht richtig gefunden, weil eine Abhängigkeit bestanden hat. Aber als sie selbst lesen konnte, also so ab der dritten Klasse irgendwann, vermute ich, weiß nicht mehr genau, hab ich mich z.B. geweigert, Urmel vorzulesen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Da hat das Vorlesen auch wieder mehr Spaß gemacht. Ich hab es so gehasst, diese doofe Conni vorzulesen. Wir haben abgesprochen, was ich lese, und ich habe auch eine Menge Vorschläge gemacht.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Oooh, und bei mir sind es diese elendigen Einhornbücher...

    Erst das Hummelhörnchen hat mich wieder aus der Lethargie gerissen.


    Und Tochter hat auch festgestellt, dass ich so aufregend vorlese und ihre Tante so „sanft“. :D


    Ist zwar ein schönes Kompliment, aber halt... stimmt, ich lese nur noch, was mir gefällt. #super

    So furchtbar abhängig ist sie ja, genau betrachtet, nicht mehr. :D

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • diese elendigen Einhornbücher...

    Mein Mitgefühl, das ist auch hart.#freu



    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.


  • Jep #ja


    Ich lese viel. Mein Mann liest, er war auch der der gaaanz viel und toll vorgelesen hat, auch im Grundschulalter noch, der eine Sohn findets trotzdem bis heute nervig und blöd und will nicht.

    Aber neeeiiin, wenn das arme Kind nicht selber lesen mag, hat es in seinem Leben nie einen lesenden Menschen gesehen #rolleyes #flop Nerviges kackscheiße Vorurteil, das auch von der 5millionsten Wiederholung nicht wahrer wird, aber dafür so richtig schön abstempelt -.-


    Das einzige was der leseunbegeisterte Sohn gern gelesen hat waren und sind Comics. Immerhin. Und selbst wenn auch das nicht: Er könnte es wenn er wollen würde, das reicht :D

    What the world needs now is love, sweet love

    It's the only thing that there's just too little of.

    What the world needs now is love, sweet love

    No, not just for some, but for everyone.

  • Bei unserem Sohn hatten wir manchmal den Eindruck, dass er noch so am Vorlesen hing und Angst hatte, dass Selberlesen = ihm wird nicht mehr vorgelesen bedeutet. Er hat sich am Anfang auch etwas schwergetan mit Lesen, aber selbst als das denn eigentlich schon ganz gut ging, wollte er lange nur mit uns zusammen lesen. Anfang der 3. Klasse ist dann der Knoten geplatzt und inzwischen (4.KLasse) liest er super dicke und teilweise auch schwierige Bücher. Momentan gerade die Unendliche Geschichte.


    Wir lesen ihm aber nach wie vor jeden Abend vorm ins Bett gehen etwas vor. Meist aus demselben Buch, das er dann alleine im Bett weiterliest.