Unterrichtsergänzende Bildungs- und Betreuungsangebote in Ihrer diversen Vielfalt - der Diskussionsthread zu Hort und Ganztagsschule

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  • Trin Die Rechnung ist nur zu verstehen, wenn man sich vorstellt eine Kommune zu sein, die möglichst viele Kinder mit möglichst wenig Geld betreuen lassen möchte und die zusätzlich darüber hinaus glaubt, dass alle Eltern und die Träger auch die Kommune abzocken möchten.


    Dann sieht die Sache so aus: Kind hat einen 45-Stunden-Platz, ist aber nur einen Nachmittag bis 16 Uhr da, einmal sogar nur bis 12 sonst nur bis zwei. Ergo: Träger bekommt mindestens zehn Stunden viel bezahlt. Da könnten wir doch glatt nur einen 35 Stundenplatz bezahlen. Das dann die Betreuung nur bis 14:30 Uhr geht. Geschenkt. An dem langen Tag geht die Mutter doch bestimmt eh nur einkaufen / gammelt vor dem Fernseher und hat einfach keine Lust sich mit dem Kind zu befassen. Die nutzt unser Angebot doch nur aus.


    Und achja, ich hab hier zehn Leute stehen, die dringend diesen 45 Stundenplatz brauchen, weil sie arbeiten. Da ist das Kind dann auch bis zum Ende in der KiTa.


    Wohlgemerkt, ich denke das nicht. Aber nur aus dieser Perspektive lässt sich das verstehen.

  • Hallo,



    Hier würden die Eltern von alleine runterbuchen, weil sie ja nicht sinnlos bezahlen wollen. Hier werden Tagesstunden gebucht werden müssen, müssen sie sowieso die nehmen, die sie im Höchstfalle benötigen.

    Und wenn die Eltern die Plätze nicht bezahlen müssen, dann kann man mit ihnen reden, wenn sich zeigt, daß der Bedarf für die höhere Stundenzahl nicht (mehr) da ist.


    Ist der Platz einmal gebucht, bleiben die Kosten gleich unabhängig von der An- oder Abwesenheit.


    Aber warum sollte das Kind gezwungen werden, täglich bis 17 Uhr im Hort zu bleiben, nur weil es gelegentlich mal nötig ist, es aber in anderen Wochen viel Zeit mit den Eltern verbringen könnte? Oder andersrum, warum sollten die Eltern ein massives Betreuungsproblem haben, nur weil sie nicht immer, aber eben manchmal eine längere Betreuung brauchen, den Platz aber nicht buchen können (bzw. nur, wenn sie auch an allen anderen Tagen ihr Kind zum Dableiben zwingen müssen)?


    Und in Ganztagsschulen in denen ALLE Kinder bis 15.00 Uhr oder 16 Uhr bleiben müssen, gibt es ja nicht mal eine solche Differenzierungsmöglichkeit, da MUSS jeder völlig unabhängig vom Bedarf die höchste Stundenzahl dableiben. .


    Ich finde so ein Zwangssystem extrem unmenschlich und familienfeindlich.

    Und daß es ganz prima ohne geht, ist wie gesagt mein tägliches erleben.


    @FrauMalhlzahn


    Bei der ganzen Hort/Ganztagsschuldebatte um die es ja hier geht, geht es doch aber um Sachen wie Chancengleichheit sichere Betreuung für arbeitende Eltern... und nicht darum, ein paar einzelne Betreuungsplätze zu schaffen.


    Wieso sollte es dann billiger für die Kommune sein, ALLE Kinder einer Schule zu einem Volltagsplatz mit Anwesenheitspflicht zu zwingen, wenn bei flexiblen Heimgehzeiten erfahrungsgemäß ein Teil der Familien von vornherein weniger Stunden (= auch weniger Personalkosten) buchten würden und man trotzdem das Ziel (Jedes Kind kann einen Platz haben) erfüllt?

    Und warum sollte es teurer werden, wenn ein Kind einen Platz eben nur 4x in der Woche bis zum Schluss braucht und einmal in der Woche zum Training geht? Oder mal schon mittags geholt wird, weil es kränkelt und sich ausruhen soll. Oder...

  • Bei der ganzen Hort/Ganztagsschuldebatte um die es ja hier geht, geht es doch aber um Sachen wie Chancengleichheit sichere Betreuung für arbeitende Eltern... und nicht darum, ein paar einzelne Betreuungsplätze zu schaffen.

    Und es geht da auch nicht um 25/35 /45 Stunden, da es in der OGS keine Staffelung gibt. Ich sehe es wie du, Trin. Und es geht doch tatsächlich nicht darum, dass ein Kind in der OGS angemeldet ist und dann regelmäßig nur einmal im Monat aufkreuzt. Aber ich habe zum beispiel eine Freundin, die ist Friseurin und hat Montags immer frei. Die würde ihr Kind gerne nur Dienstag - Freitag in die OGS briingen. Geht halt nicht, Und ich glaube nicht, dass der Träger für die etwas zurückzahlen müsste, sie das Kind immer Montags früher abholen würde.


    Ich bin wirklich froh und dankbar, dass unsere Schule da keinen Tanz veranstaltet. Hatte dafür heute aber ein Hausaufgaben-Erlebnis: Oben erwähnte Freundin rief mich an, ich möchte doch bitte mal die Mathe-Hausaufgaben angucken, ihre Tochter hätte alle Aufgaben falsch, die Hausaufgabenbetreuung hätte kontrolliert/erklärt und gesagt, alles wäre richtig. Habe bei meiner Tocher geguckt, genau dasselbe: Beim schriftlichen Subtrahieren war entweder der Zehner oder der Hunderter eiins zu viel. Auch bei den Aufgaben, die die Betreuerin kontrolliert hat. Aber das Kind die Hausaufgabennur zuhause machen lassen geht auch nicht, weil "dann würden das ja alle wollen." Naja, bin gespannt, was der Klassenlehrer dazu sagt.

  • Hallo,


    Ich versuche es noch mal zu sortieren.


    Wir gehen davon aus, daß allen Kindern eine gute pädagogisch begleitete Nachmittagsbetreuung und da wo es HA gibt, auch eine sinnvolle Hausaufgabenbelgeitung zusteht. Das sollte heutzutage mMn die Grundannahme sein.


    Schule 1 hat 200 Schüler und bietet für alle einen Betreuungsplatz an. die Zeiten sind flexibel wählbar von 1.3.4 5. 6. Stunden.

    Die Eltern wählen (und zahlen) das was sie brauchen.

    Je nach den Anmeldungen wird das Personal eingestellt, die Erfahrung zeigt aber, daß die Anmeldezahlen und auch die Stundenverteilung in der Regel stabil sind, so daß noch nie jemand umgesetzt werden musste. Ändern sich die Bedürfnisse, kann der Vertrag flexibel nach oben oder unten geändert werden.


    Schule 2 bietet nur verpflichtende Ganztagsplätze bis 16 Uhr an, also mit Frühhort ein 5 - 6 1/2 -Stundenplatz, ohne 4-5 Stunden. Logischerweise müssen diese von der Kommune auch finanziert werden (wenn es für die Eltern kostenfrei ist, muss dieser Part ebenfalls mitgetragen werden).


    Lösung 2 ist aus meiner Sicht sogar teurer für die Kommunen, zumindest wenn man tatsächlich pädagogisches Personal einstellt und nicht wie oft auch hier von Eltern geschrieben, fachfremde Ersatzkräfte, da eben gar keiner eine niedrigere Stundenzahl wählen KANN.


    An keiner Schule wird es billiger oder teurer, nur weil einzelne Kinder an einzelnen Tagen mal eher gehen oder zu Hause bleiben würden, denn die Platzzahl und der reguläre Bedarf ändern sich dadurch nicht. Schule 1 gewährt diese familienfreundliche Option, Schule 2 verweigert sie Eltern und Kindern.


    Gerade meine Kinder hätten dann teilweise ihren Papa tagelang nicht/fast nicht gesehen. Ich habe aktuell kdienr, die ein Geschwisterchen bekommen und deren Eltern sich gerade noch mal richtig Zeit fürs Große nehmen, damit es "auftanken" kann. Ich habe Kinder, die begeistert 1, 2x in der Woche auf sehr hohem Niveau Sport betreiben (nach 17 Uhr bräuchte dann da kein 6-jähriger mehr beim Training aufschlagen). Meine eigenen Kinder waren zu manchen Zeiten einfach so verbraucht, daß sie kurze Tage zum erholen nötig hatten. Es gibt Kinder, die zeitweise kränkeln und sich besser erholen, wenn sie ein paar Tage lang zeitiger abgeholt werden.


    Eine Bleibepflicht würde all das unterbinden. Was ist daran familienergänzend? (Sprich, da ergänzend, wo die Familie es braucht?


    Ich bleibe dabei, Ganztagszwang finde ich familienfeindlich und unmenschlich und habe bisher kein Argument gefunden, das mich vom Gegenteil und der Notwendigkeit und familienfreundlichkeit von Bleibepflichten überzeugt. .


    Ich sehe gerade, Flummi hat es kürzer und verständlicher geschrieben.


    Zu den HA - da ist es hier wie gesagt so, daß wir kontrollieren, ob alles gemacht wurde, ggf. unterstützen, Tipps geben usw., aber wenn ein Kind oder gar mehrere das Prinzip nicht verstanden hat, dann können wir keinen Nachhilfeunterricht machen.

    Ich kann auch nicht von 25 Kindern jeweils 40 Rechenaufgaben und einen halbseitigen Text auf Richtigkeit kontrollieren, das überschreitet tatsächlich meine Möglichkeiten.

    Ich kann ermutigen, gemeinsam nach Lösungen suchen, Zappelkindern helfen zur Ruhe zu kommen, Gehörschützer anbieten, für die die das Geraschel stört, auch mal mal eine Sache mit den Kindern gemeinsam besprechen oder anregen, daß sie sich gegenseitig weiterhelfen ... aber eben keinen Stoff vermitteln, der im Unterricht nicht verstanden wurde.


    Da würde ich die Kinder nach einer angemessenen Zeit einpacken lassen und der Lehrerin einen Vermerk ins Pendellheft schreiben. Bei uns wollen die Lehrer diese Rückmeldungen, schließlich wollen sie ja wissen, ob die Kinder (und nicht ich oder die Eltern) ihre Erklärungen zum Stoff und zu den HA verstanden haben. "Alles richtig" würde ich dann natürlich nicht dazu sagen, daß ich einzelne Fehler übersehe, kann aber schon passieren.


    Ob Kinder die Ha zu Hause machen, bespreche ich mit den Eltern, das kommt ganz selten mal vor (z.-B. bei Teilleistungsschwächen oder Konzentrationsstörungen). Dann muss das Kind eben derweil leise mit etwas anderem beschäftigen oder zu einer anderen Gruppe in den Garten gehen o.ä. Wir sind räumlich beengt sind und die Version "17 Kinder machen HA und 5 Kinder springend schon im gleichen Raum mal in der Bauecke rum und testen statische Phänomene aus" wäre da tatsächlich eher ungünstig.

    Aber wie gesagt, das ist sehr selten, meistens wollen die Eltern, daß die Kinder im Hort zumindest schon mal anfangen.

  • Der Zusammenhang mit den Kindergärten erschließt sich mir auch nicht. Hier haben vor allem die privaten Träger oft nur eine Buchungszeit, die den Offnungszeiten entspricht und selbstverständlich ist man dann nicht gezwungen, diese voll auszunutzen (teilweise sind das Einrichtungen mit 10 und mehr Stunden Öffnungszeit pro Tag). Auch in den städtischen Kitas, die recht flexible Buchungsoptionen haben (3 verschiedene Beginnzeiten bei 6 bis 10 Stunden maximaler täglicher Betreuungszeit) interessiert es nicht, wenn man die Buchungszeit regelmäßig nicht ausnutzt.


    In den Grundschulen mit modularer Betreuung (= man kann je nach Bedarf 1h Stunde vor Schulbeginn, und dann meist 3 verschiedene Längen nach Unterrichtsende buchen) ist es nach meinem Verständnis auch möglich die Kinder jederzeit früher zu holen/gehen zu lassen. Gezahlt wird selbstverständlich immer die gebuchte Zeit, die nicht überschritten werden kann.


    Die Ferienbetreuung über diese Schulbetreuungen wird sehr frühzeitig gebucht und 6 Wochen vorher bezahlt. Absagen ist nur mit Ersatzteilnehmer oder Grund möglich, sonst gibt es keine Erstattung. Die Buchung erfolgt wochenweise und es gibt zwei verschiedene Dauern. Früher abholen geht hier nur nach Absprache wegen der geplanten Aktivitäten, ganze Tage kann man problemlos wegbleiben.

  • Wird das geprüft muss Geld zurück gezahlt werden.

    Das könnte man doch stattdessen abschaffen. Warum muss dieses Geld denn zurückgezahlt werden? Wenn Eltern 45 h buchen (was sie höchstwahrscheinlich kaum zahlen werden aus Jux und Dollerei), dann zahlen sie, weil auch der Träger Planungssicherheit braucht, eben das volle Stundenkontingent, auch wenn mal weniger Bedarf ist.

  • Wird das geprüft muss Geld zurück gezahlt werden.

    Das könnte man doch stattdessen abschaffen. Warum muss dieses Geld denn zurückgezahlt werden? Wenn Eltern 45 h buchen (was sie höchstwahrscheinlich kaum zahlen werden aus Jux und Dollerei), dann zahlen sie, weil auch der Träger Planungssicherheit braucht, eben das volle Stundenkontingent, auch wenn mal weniger Bedarf ist.

    Nicht die Eltern kriegen Geld zurück, die Kommunen fordern die gezahlten Zuschüsse von den Trägern der Einrichtungen zurück. Diese finanzieren sich ja nur zu einem Teil über die Elternbeiträge.

  • Hallo,


    Also statt genug Gelder für eine sinnvolle und flexible Betreuung bereitzustellen - die real vermutlich nicht mal wirklich mehr kosten würde als eine zwingend ganztägige - halten wir an starren Ideen fest und zwingen lieber kleine Kinder auch an den Tagen bzw. an allen Tagen bis Zeitpunkt X in der Betreuung zu bleiben, an denen die Familien gar einen Bedarf dafür haben und etwas netteres machen könnten.


    Nur damit die Zahlen auf dem Papier stimmen, auch wenn sie mit dem realen bedarf so absolut gar nichts zu tun haben.


    Und das soll dann auch noch kostensparender sein.


    Welch eine Logik (der Kommunen) ...

  • Also statt genug Gelder für eine sinnvolle und flexible Betreuung bereitzustellen - die real vermutlich nicht mal wirklich mehr kosten würde als eine zwingend ganztägige - halten wir an starren Ideen fest und zwingen lieber kleine Kinder auch an den Tagen bzw. an allen Tagen bis Zeitpunkt X in der Betreuung zu bleiben, an denen die Familien gar einen Bedarf dafür haben und etwas netteres machen könnten.

    So sieht es leider aus...


    Da würde ich die Kinder nach einer angemessenen Zeit einpacken lassen und der Lehrerin einen Vermerk ins Pendellheft schreiben.

    Damit wäre ich schon glücklich und zufrieden. Bei uns gibt es keine Pendelhefte und wenig Abstimmung zwischen Lehrer und Hausaufgabenbetreuung. Ich hab dem Lehrer mal vorgeschlagen, die Hausaufgabenbetreuung über die zu erledigenden Hausaufgaben zu informieren, er meinte, das macht er nicht, Drittklässlerennen müssen das selber hinkriegen. Bei uns schreibt dann die Hausaufgabenbetreuung ins Buch: 1 Stunde gearbeitet, den Rest zuhause., Obwohl eigentlich die Hausaufgaben in 45 Minuten konzentrierter Arbeit zu schaffen sein müssen. Ob Kind konzentriert war, erfahre ich dabei gar nicht #hmpf

  • Hallo,


    Also statt genug Gelder für eine sinnvolle und flexible Betreuung bereitzustellen - die real vermutlich nicht mal wirklich mehr kosten würde als eine zwingend ganztägige - halten wir an starren Ideen fest und zwingen lieber kleine Kinder auch an den Tagen bzw. an allen Tagen bis Zeitpunkt X in der Betreuung zu bleiben, an denen die Familien gar einen Bedarf dafür haben und etwas netteres machen könnten.

    So sieht es leider aus...


    Vor allem wäre es, wenn es schon ums sparen geht, auch rein rechnerisch doch viel logischer, den Eltern KÜRZERE Verträge anzubieten, wenn der Bedarf eben offenbar nicht so groß ist, statt sie per Zwang dazu zu verdonnern, ihre Kinder LÄNGER in der Betreuung zu lassen, als sie es brauchen. Denn allein durch das "da sein" entsteht ja keinerlei finanzieller Zugewinn.


    Zu den HA:


    Ich denke, da kommt es immer auf das Konzept an. In einem offenen Konzept ist es sicher schwieriger, den Kindern punktgenau zu helfen, weil man nicht so genau weiß was auf ist. Im gruppenorientierten Konzept ist das einfacher, weil ich eben in der Regel nur Kinder aus 1, 2 Klassen habe. Da weiß auch garantiert irgendwer aus der Klasse, was denn nun genau auf ist, selbst wenn es einige Kinder vergessen haben.


    Außerdem haben sie ja ihre Hausaufgabenhefte, in denen das steht. Damit wird ab Mitte Klasse 1 gearbeitet und in Klasse 3 sind sie dann so weit, daß das Pendelheft tatsächlich kaum noch zum Einsatz kommt


    Rückmeldungen über die Arbeitsweise der einzelne Kinder sind schwierig, angenommen, ich schreibe zu jedem Kind täglich nur eine Minute was auf (da ich hier gelernt habe, daß Eltern es rüde finden, wenn bei Kurzmitteilungen keine Anrede und keine Grußformel dasteht, ist da eine Minute nicht so viel) , dann habe ich 20-25 Minuten nichts anders gemacht und die Kids waren weitestgehend unbeaufsichtigt. Darum machen wir das eher bei Kindern mit Lernschwierigkeiten oder anderen Problemen, aber nicht generell. Allerdings richten es sich viele Eltern so ein, daß ich sie wenigstens 1, 2 Mal in de Woche sehe, da kann dann auch so was kurz besprochen werden. oder wir machen ein Elterngespräch aus, wenn es da Sorgen gibt.


    Ich fände es gut, wenn neben dem normalen Personal jemand da wäre, der sich mit einigen Kindern mal für die HA zurückziehen könnte, grade bei Kindern mit Konzentrations- oder Lernproblemen oder Teilleistungsschwächen. Wir versuchen das immer mal, aber meist ist es personaltechnisch leider nicht einzurichten. Allerdings nutzen die Lehrer auch die Förderstunden um bewusst Sachen aufzuarbeiten, die als häufige Fehler bei den HA auffallen (aber tun sie ja nicht, wenn die Eltern im Nachgang korrigieren(lassen) ).

  • Richtig Trin sie sagen halt, dass sie Plätze für 5 Tage bezuschussen und die Kinder deswegen auch 5 Tage bleiben müssen.


    Natürlich wäre es flexibler besser.


    Ich vermute, dass die Träger da etwas gegen haben, da sie dann vermutlich weniger Geld bekommen würden.


    Und ja, hier gibt es 450 Euro Kräfte ohne Fachausbildung (die eben flexibel kommen) und auch die festen Mitarbeiter haben eher selten eine Fachausbildung.


    Und ja, hier wurden auch schon 0,5 Stellen von einer in die andere Einrichtung versetzt...


    Edit: Hausaufgaben werden hier garnicht berichtigt oder erklärt. Das ist nicht erlaubt. Es wird nur betreut.

  • Mondschein : Das hat auch was mit verantwortungsbewusstem Umgang zu tun, dass man sein Kind nicht "auf Verdacht" anmeldet, sondern dann, wenn man wirklich davon ausgeht, dass es die Betreuung braucht.

    an unserer vorherigen schule in berlin bekam man nur dann einen schulplatz, wenn man verbindlich das hortangebot in anspruch nahm. kein hort, keine aufnahme in die schule. das hatte finanzielle gründe (privatschule).

  • Und ja, hier gibt es 450 Euro Kräfte ohne Fachausbildung (die eben flexibel kommen) und auch die festen Mitarbeiter haben eher selten eine Fachausbildung.

    Da haben wir ja richtig Glück, dass in unserer OGS die Gruppenleiterinnen ausgebildete Erzieherinnen sind.



    Zu den HA:


    Ich denke, da kommt es immer auf das Konzept an. In einem offenen Konzept ist es sicher schwieriger, den Kindern punktgenau zu helfen, weil man nicht so genau weiß was auf ist. Im gruppenorientierten Konzept ist das einfacher, weil ich eben in der Regel nur Kinder aus 1, 2 Klassen habe. Da weiß auch garantiert irgendwer aus der Klasse, was denn nun genau auf ist, selbst wenn es einige Kinder vergessen haben.

    Über die Hausaufgaben habe ich auch nochmal nachgedacht. Wie ist das bei euch, trin, wenn die Kinder die Hausaufgaben bei voller Konzentration im Hort nicht schaffen, wird dann erwartet, dass sie es zuhause fertig machen?


    Ich denke, der Unterschied ist auch, dass bei euch fast alle Kinder im Hort sind, das heißt rein von der Hausaufgabenstruktur her haben bis auf ein bis zwei Hauskinder alle dieselben Voraussetzungen. Hier hast du die Kinder, die direkt nach der Schule nach Hause kommen und dann in Ruhe, ohne Störung, oft mit elterlicher Unterstützung die Hausaufgaben machen. Dann hast du die, die auch mittags nach Hause kommen, aber bei denen Ruhe und Struktur im Elternhaus nicht gegeben sind oder die Eltern nicht in der Lage sind, zu helfen, sei es aus sprachlichen oder anderen Gründen. Und dann die OGS-Kinder, bei denen kein störungsfreier Raum herstellbar ist und wo wenig Zeit oder kaum ausgebildetes Personal zur Unterstützung da ist. Die kommen dann irgendwann am Nachmittag nach Hause, durch Sportangebote etc. wird es manchmal erst abends, und dann sollen sie noch die nicht geschafften Hausaufgaben nacharbeiten. Und nach meinem Gefühl nehmen die LehrerInnen die erste Grupee als Maßstab, oft, weil sie es noch von früher so kennen oder selber so aufgewachsen sind.


    Ich saß mal mit dem Klassenlehrer meiner Tochter da, der den Kindern extra viel aufgegeben hatte, weil sie an dem Tag zwei Stunden Ausfall hatten und deshalb ja mehr Zeit für Hausaufgaben hätten und versuchte ihm klarzumachen, dass das aber für die OGS-Kinder nicht gilt, weil die genauso spät nach Hause kommen wie sonst auch.


    Was ich bei uns gut finde: Die OGS-Räume sind in der Schule ganz unten und zum Hausaufgabenmachen gehen die Kinder dann in die Klassenräume ein/zwei Stockwerke höher, wer fertiog ist, kann runter gehen.

  • Was die Hausaufgaben angeht, bin ich sehr zufrieden mit unserer "echten" (also gebundenen) Ganztagsschule. Die Kinder haben je nach Klassenstufe 3 bzw 4 Schulstunden in denen sie ihren Wochenplan bearbeiten. Diese Stunden werden hauptsächlich von Erzieheinnen betreut (die durch 2 bis 3 Teamteaching-Stunden recht gut wissen was im Unterricht läuft) und die Klassenlehrerinnen sind in der Regel einmal pro Woche dabei (und sehen so wie das Arbeitsverhalten der Kinder ist, wer überfordert ist, wer sich langweilt etc). Wird ein Kind mal nicht fertig mit dem Wochenplan, soll es 30 Minuten am Wochenende nacharbeiten. Was dann nicht fertig ist, ist eben nicht fertig.


    An Tagen mit Nachmittagsunterricht (das sind dann 6 Schulstunden am Tag) gibt es keine Übungszeit. Die Kinder sind, wenn sie nach Hause kommen (bis auf die evtl. 30 Minuten am WE) wirklich fertig. Durch die Arbeit mit Wochenplänen können sie das Pensum oft auch dann in der Schule schaffen, wenn sie mal einen Tag langsam weil unkonzentriert o.ä. sind.


    Räumlich ist es so, dass je 2 Klassen zusammen einen Differenzierungsraum haben. Dort arbeiten immer 5 Kinder aus jeder Klasse. Zusätzlich können sie auch in der Aula arbeiten, dort darf gar nicht gesprochen werden (während in den anderen Räumen Fragen gestellt und beantwortet werden). Meine Tochter beklagt sich trotzdem manchmal, dass es ihr zu unruhig ist, das ist aber zuhause auch nicht anders, sie ist einfach sehr schnell abgelenkt.

  • Hallo,


    Mondschein, ich denke, wir komme da nicht zusammen.


    Zum einen sollte Kinderbetreuung nicht ausschließlich nach finanziellen Aspekten planen. Eine Verschlechterung des Personalschlüssels würde z.B. auch Einsparungen bringen - und trotzdem wird eine Verbesserung angestrebt. Ungelernte Kräfte sind billiger und trotzdem wird zu Recht gefordert, daß die Kinder eine echte pädagogische Betreuung bekommen. Und offenbar gibt es Gegenden, in denen das möglich ist. Sogar ohne Anwesenheitszwang (ich wüsste hier weit und breit niemanden ohne pädagogische Ausbildung in dem Job)

    Usw.

    Warum sollte das ausgerechnet bei der Frage Familienfreundlichkeit/Flexibilität anders sein?


    Und wie schon gesagt selbst rein rechnerisch wäre es für die Träger und Kommunen sinnvoller flexible Betreuungszeiten anzubieten statt die Kinder durch Ganztagspflicht zur höchstmöglichen zu zwingen. Denn wie gesagt, die Anwesenheit schaff ja nun mal keinen finanzieller Wert, den man mit den Kosten gegenrechnen kann, die Abwesenheit keinen finanziellen Verlust.


    Denn ist ein Platz einmal als solcher eingerichtet, sind die Kosten unabhängig davon, ob das Kind da ist oder nicht. Denn die Kosten entstehen für den PLATZ nicht für die Anwesenheit. Sprich hat das Kind mal einen Omatag oder geht mal eine Stunde früher als seine Zeit hergeben würde, kostet das Einrichtung, Träger, Kommune.... NICHT mehr. Und wenn das Kind zur Anwesenheit gezwungen würde wird es für niemanden billiger.


    Aber wich habe keine Idee, wie ich das noch erklären könnte.


    Ich weiß, daß es anderswo andere Systeme gibt, aber, auch wenn das jetzt arrogant klingen mag #schäm, ich finde was das Organisatorische und die Familienfreundlichkeit angeht fast alle schlechter als unseres. Und schon gar nicht habe ich das Gefühl, daß bestimmte Standards wie z.B. ein Ganztagszwang derart toll und alternativlos wären,. daß man dafür bzw. um Verständnis dafür werben müsste.


    Wie gesagt, da werden wir uns nicht einig werden.

  • Hallo,

    Über die Hausaufgaben habe ich auch nochmal nachgedacht. Wie ist das bei euch, trin, wenn die Kinder die Hausaufgaben bei voller Konzentration im Hort nicht schaffen, wird dann erwartet, dass sie es zuhause fertig machen?


    Das ist wie gesagt von Konzept zu Konzept verschieden. Es gibt Horte, die bieten für 2, 3 Stunden einen offenen, frei besuchbaren HA-Raum an in dem jemand für Ruhe sorgt und bei Fragen hilft (mal Erzieher, mal Lehrer), es gibt welche, die haben feste HA-Zeiten und schauen zumindest daß möglichst alle mal hingehen. Was und wie viel die Kinder da machen, ist ihre Sache.

    Solche Konzepte mag ich nicht besonders, aber ich bin zugegebenermaßen ja sowieso kein Fan von komplett offenen Konzepten, zumal sie oft weniger pädagogischen Überzeugungen sondern mehr dem Personalmangel geschuldet sind.


    Bei uns wird es ganz klassisch gemacht: Die ganze Klasse geht nach dem Mittagessen und dem Spiel an der frischen Luft gegen 14 Uhr rein (abhängig auch von Wetter, Schulschluss, Menge der HA...) ins Klassenzimmer, wäscht sich, bereitet den Platz vor. Die älteren arbeiten dann relativ selbständig, können natürlich auch Fragen stellen (der Erzieherin oder anderen Kindern, aber es wird schon drauf geachtet, daß das im Flüsterton passiert) . HA im Klassenzimmer haben den Vorteil, daß nichts in der Schule vergessen werden kann und keine schweren Bücher rumgeschleppt werden müssen.


    ich habe aktuell ganz Kleine, da passiert das Ganze noch etwas gelenkter. Manchmal biete ich vor den HA noch eine kurze Gedankenreise oder Lerngymnastik an, kommt immer drauf an, wie sie heute so drauf sind.

    Danach kommt ein Kind vor, nennt die Hausaufgaben, erklärt kurz, was dabei gemacht werden soll, Fragen können gestellt werden. Dann wird der "Leise-Ton" angeschlagen und das Schuld rausgehängt - alle wissen, jetzt ist Flüsterzeit.


    Wer Hilfe braucht kommt zu mir oder meldet sich, wer fertig ist auch. Dann schaue ich, daß nichts vergessen wurde oder ob zu sehr geschludert wurde - letzteres macht aber irgendwie absichtlich kaum mal jemand, auch wenn das "ordentlich schreiben können"-Niveau natürlich sehr individuell ist, aber man kennt ja seine Kinder mit der Zeit.


    Bei den Kleinen kann man die HA ja noch mit einem Blick erfassen und Fehler erkennen. Die zeige ich oder kreuze sie mit Bleistift an, das Kind korrigiert sie. Sollte sich eins regelrecht verweigern (was aber im Grunde nie vorkommt), wird es motiviert, aber nicht gezwungen. Bei den Älteren mit 50 Kopfrechenaufgaben oder ganzsseitigen Texten ist das aber wirklich nicht mehr möglich - und auch von Lehrerseite aus nicht erwünscht.


    Wer fertig ist, beschäftigt sich leise (lesen, malen, leise Spiele, basteln, Knobelangebote, Lück, ...) oder geht in Absprache der Erzieher untereinander schon raus und meldet sich vorübergehend bei jemandem anderen an.


    Sind die meisten fertig gibt es ein Schlussignal, entweder auch mit Klangschale oder durch den HA-Wecker (Countdown Wecker). Wer noch nicht fertig ist, kann fertig arbeiten (falls der kleine Nebenraum frei ist, auch da), wer nicht, macht einen Vermerk ins HA-Heft und wenn ich es nicht vergesse (bin auch nur Mensch...) sage ich es den Elten beim Abholen. Betrifft es mehrere Kinder oder ist mir sonst was aufgefallen schreibe ich es ins Heft für die Lehrerin.


    Wie gesagt, Stoffvermittlung, Nachhilfe, Einzelbetreuung sind leider nicht möglich (wobei ich mich durchaus auch schon mit einzelnen Kindern hingesetzt habe - z.B. wenn an einem Tag mal nicht so viele Kinder da waren - aber das geht eben nicht jeden Tag. Da hätte ich gerne jemanden dafür.


    Dauer je nach Klasse und Menge von 5-10 Minuten (Anfang Klasse 1) bis 30 Minuten (Klasse 4), mehr fast nie.


    Schaffen einzelne Kinder regelmäßig die HA nicht, wird mit den Eltern abgesprochen, wie damit umgegangen wird. Manche lassen es so, andere beenden die Sachen zu Hause. Kinder, die in der HA-Zeit eine AG oder Training haben und erst später wiederkommen, müssen sie auch zu Hause machen (oder alleine im Hort), noch mal eine HA-Zeit anzubieten ist dann nicht möglich.


    Oft wird kritisiert, das Ganze wäre zu autoritär und zu verplant, zu wenig freie Entscheidung, aber wenn sich ein Kind tatsächlich auch statt Zuspruch und Hilfe weigern würde, würden wir auch damit einen Umgang finden. Aber irgendwie kam es bisher noch nie vor, es sit so normal wie das gemeinsame Mittagessen oder die Geburtstagsrunden usw. .


    Ich persönlich halte Hausaufgaben sowieso für unnütz. So was Lesen üben, klar, aber das geht in der ganzen Gruppe sowieso nicht sonderlich effektiv, aber sonst? Die Schule meiner Kinder kam ganz wunderbar ohne aus.

    Aber so lange es da wo ich arbeite welche gibt (wird immer seltener), so lange bemühen wir uns auch drum, daß die Kdnder sie gut erledigen können.


    Zitat

    Und nach meinem Gefühl nehmen die LehrerInnen die erste Grupee als Maßstab, oft, weil sie es noch von früher so kennen oder selber so aufgewachsen sind.


    Hier ist es witzigerweise so, daß die Lehrern den Hauskindern, die doch Probleme mit den HA haben bzw. den Kindern, die vor den HA nach hause gehen, vorschlagen, doch mal auszuprobieren, ob es im Hort nicht doch vielleicht besser klappt.

  • Trin ich weiß garnicht was du genau von mir möchtest.


    Die Ausgangsfrage war ja wie es bei euch so ist. Das habe ich geschildert.


    Wenn ich die rein wirtschaftliche Vorgehensweise der NRW-Regierung und dem Umgang der Träger in NRW damit schildere, dann sind das erstmal nur Dinge, die hier so sind.


    Da kannst du mir ja jetzt noch 100 Mal erklären, dass es bei euch anders läuft, dass das nicht gerecht ist, dass du das anders machen würdest, dass es doch nicht im Sinne der Familien sein kann usw.


    Ja, ist doch klar, hat aber doch garnichts damit zu tun, wie es hier läuft und mit welcher Begründung.


    Ich hätte es auch gerne anders, sowohl als Mutter, als auch als Mitarbeiterin...

  • Hallo,


    Na ja, für mich klingt das, was du schreibst, schon sehr nach "Beutreuung muss sich nun mal rechnen, da geht es eben nicht anders, Bleibepflicht ist die einzige sinnvolle Alternative zu einer flexibler Betreuung". Ich mag jetzt nicht Zitate raussuchen, aber so in der Art kam es mehrmals.


    Das sehe - und erlebe - ich eben anders. Und da kommen wir nicht zusammen.