Wozu dienen Hausaufgaben?

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  • Campanula ich glaube, dass einige Kinder mit der neu gewonnenen Freiheit überfordert sind, das zu tun, was sie gerade möchten. Vielleicht würden sie irgendwann die Kurve kriegen und hätten genug davon, während der unterrichtszeit zu spielen statt zu arbeiten? Die Lehrer haben sich das ein halbes jahr mit angeschaut und dann festgestellt, dass der Wissensstand der Schüler immer weiter auseinander ging. Eine zu Beginn der dritten homogene klasse driftete immer weiter auseinander. Seit es wieder fest vorgegeben ist, was wann zu erledigen ist kommen die Kinder wieder besser mit.


    Außerdem bin ich - unabhängig von dieser ha-Geschichte - davon überzeugt, dass es einfach Kinder mit wenig intrinsischer Motivation gibt. Die fangen nicht von selbst an, sich für das einmaleins oder den anbau von Pflanzen zu interessieren. Sondern lesen tagaus tagein Donald-Duck-Hefte und spielen Fußball. Vielleicht ist das auch so eine Art defizit, sich nicht motivieren zu können? Nicht fokussieren?

  • Hallo,

    Eine Schule ist für ich nicht dann "gut", wenn möglichst viele ihrer Schüler auf dem Gymnasium gut zurechtkommen. Mich würde es sogar irritieren, wenn Schüler, die von einer alternativen reformpädagogisch oriientierten Schule mit individualisiertem Lernkonzept dann gerade auf der Schulform bestens zurechtkommen, an der es Leistungsdruck und das Lernen auf "gleiche Ziele" (beim Zentralabitur bekommen ja alle dieselbe Aufgaben) gibt.


    Falls du dich damit auf das beziehst, was ich weiter vorne schrieb, liegt denke ich ein Missverständnis vor.


    Meine Töchter haben nach der 10 Klasse an andere Schulen gewechselt, weil es an "unserer" zu dem Zeitpunkt, als sie das entschieden, noch keine staatlich anerkannte Gymnasialstufe gab.


    Und ja, sie hatten Sorge, ob sie zurecht kämen, geschürt vor allem durch das '"wohlmeinende " Umfeld, daß ihnen immerzu einredete, sie wären ja an keiner "richtigen" Schule, sie hätten sicherlich furchtbare Defizite, denn "so was" könne ja gar nicht funktionieren. "Willst du nicht lieber wenigstens für die 10. Klasse an eine "richtige" Schule gehen" usw.


    Und ich finde schon, daß die Tatsache daß sie (wie ihre Freundinnen in den Berufsschulen, anderen weiterführenden Schulen... auch) gut zurecht kommen und tatsächlich "gut zurechtkommen" schon etwas darüber aussagt, ob individuelles, so weit wie möglich selbstbestimmtes Lernen funktioniert.

    Und sie sind älter (16+) , können bestimmte Sachen anders akzeptieren oder auch mit den Lehrern ausdiskutieren, sie haben gelernt, zu lernen und das recht effektiv, fachliche Verknüpfungen zu erstellen... Ihnen ist bewusst, daß sie für das Ziel (Abi, Berufsabschluss... , daß sie haben ggf. einen bestimmten Abschluss brauchen und daß dafür nun mal bestimmte Sachen gefordert sind.


    Was sollte daran irritieren? Ich finde es im Gegenteil völlig logisch.

    • Offizieller Beitrag

    In meinem Schriftspracherwerb als Erwachsene verbessere ich mich tatsächlich nur dadurch, auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden und dann versuche ich auch, diese Regel zu verstehen.

    du kannst schreiben und weisst es, verbesserungen bedeuten bei dir den letzten schliff. du bist nicht ganz am anfang, freust dich, dass du alleine drauf gekommen bist wie man "fata" schreibt, hast dich bemüht, die buchstaben richtig auf papier zu bringen und dann kommt wer und sagt, nein, das schreibt man "vater", also ganz komisch, ganz anders. keine würdigung deiner mühen. mein kind kann schon schreiben, weiss, bei vielen wörtern, wie man es schreibt, eine verbesserung trifft nicht die basis, die ist schon aufgebaut.

    Campanula ich glaube, dass einige Kinder mit der neu gewonnenen Freiheit überfordert sind, das zu tun, was sie gerade möchten. Vielleicht würden sie irgendwann die Kurve kriegen und hätten genug davon, während der unterrichtszeit zu spielen statt zu arbeiten? Die Lehrer haben sich das ein halbes jahr mit angeschaut und dann festgestellt, dass der Wissensstand der Schüler immer weiter auseinander ging. Eine zu Beginn der dritten homogene klasse driftete immer weiter auseinander. Seit es wieder fest vorgegeben ist, was wann zu erledigen ist kommen die Kinder wieder besser mit.

    ich glaube und habe es selbst erlebt, dass ein halbes jahr zu kurz ist. ergebnisse würdet ihr meiner meinung nach erst im zweiten jahr sehen.

  • Trin Ich finde Montessori durchaus einen interessanten Ansatz. Ich glaube aber nicht, dass er für alle Kinder funktioniert. Wie janos oben ansprach, gibt es auch Kinder mit sehr geringer intrinsischer Motivation. Mein (ziemlich intelligenter) Sohn z.B. zieht sich bei allem immer auf das absolute Minimum des geforderten Maßes zurück. Da er von Anfang an in der Schule Probleme mit dem Schreiben hatte, hat er es von Anfang an vermieden wo immer es ging, wodurch seine Probleme aber natürlich gerade nicht kleiner geworden sind, alleine weil der Abstand im Üben dadurch ja immer größer wird. Rechnen und lesen sind dagegen kein Problem. Ich glaube wirklich nicht, dass dieses Kind in einer Montessori-Schule gut aufgehoben wäre. Wichtig wären Erwachsene, die ihm beim Schreiben zuschauen (!) und ihm konkrete Tipps geben, wie er an der Schrift arbeiten kann um sie lesbarer hinzubekommen. Auf uns Eltern hört dieses Kind diesbezüglich leider nicht und von den Lehrern kommt trotz mehrfachen Einforderns leider gar nichts.


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Kinder heute viele Dinge sehr viel mehr einüben müssten um das Handwerkszeug für ihre eigene Zukunft zu bekommen, aber auch ihre zeitlichen Freiräume brauchen. Täglich 30 min HA wären für mich schon ok, wenn sie denn zielführend wären (was viele ABs und Arbeitshefte für mich überhaupt nicht sind). Bei uns sind es seit Klasse 2 eher mehr als 1h, was ich zu viel finde. Vor allem, wenn ich mir anschaue, wie viel Unterrichtszeit mit sinnlosem Zeug verplempert wird.

  • Campanula ich glaube, dass einige Kinder mit der neu gewonnenen Freiheit überfordert sind, das zu tun, was sie gerade möchten. Vielleicht würden sie irgendwann die Kurve kriegen und hätten genug davon, während der unterrichtszeit zu spielen statt zu arbeiten? Die Lehrer haben sich das ein halbes jahr mit angeschaut und dann festgestellt, dass der Wissensstand der Schüler immer weiter auseinander ging. Eine zu Beginn der dritten homogene klasse driftete immer weiter auseinander. Seit es wieder fest vorgegeben ist, was wann zu erledigen ist kommen die Kinder wieder besser mit.

    ich glaube und habe es selbst erlebt, dass ein halbes jahr zu kurz ist. ergebnisse würdet ihr meiner meinung nach erst im zweiten jahr sehen.

    naja...Die Kinder haben zwei jahre frei gearbeitet. Es hat gut funktioniert. Und dann kam irgendwie der Bruch. Allerdings steht in den beiden ersten Jahren ja eher was auf dem Lehrplan, was die Kinder wirklich lernen wollen. Lesen schreiben ein bisschen rechnen. 1x1 und Grammatik und sachthemen die nicht interessieren (zb die planeten. Oder wie kartoffeln wachsen. Oder Heimatkunde) begeistern vielleicht einfach nicht so sehr? Oder die Kinder merken, dass der Tag natürlich ohne Arbeit auch angenehm ist, was ihnen zu Beginn der Schulzeit beinahe der Begeisterung für lesen schreiben rechnen so nicht aufgefallen ist? Ich habe keine Erklärung. Sondern stelle es nur fest. Mein Kind wäre gerne bei der vorherigen Arbeitsweise geblieben, das kam gut klar. Aber ich habe ein anderes Kind hier, bei dem würde so etwas nie funktionieren.


    Jette solche minimalisten kenne ich auch. Und ich bezweifle, dass es was brächte, wenn sich jemand daneben setzen würde. "Man kann doch erkennen, was gemeint ist" ist da die standardantwort. Egal ob Eltern Lehrer oder werauchimmer sich daneben setzen. Auch solche machen ihren Weg und der muss nicht hart und steinig und schon gar nicht erfolglos sein. Aber bei selbstbestimmten lernkonzepten sind solche Schüler schnell hintendran.

  • Hallo,


    Trin Ich finde Montessori durchaus einen interessanten Ansatz. Ich glaube aber nicht, dass er für alle Kinder funktioniert.


    Das weiß ich nicht. Mir ist bisher keins begegnet, von dem ich dachte: Ne, für dich passt es so gar nicht. Höchsten Eltern, bei denen ich das Gefühl hatte, zu ihnen passt es nicht.


    Ich denke, es kommt immer darauf an, was man erwartet. Erwartet man, daß ein Kind trotz eigenem Tempo einen vergleichbaren Stand zum Nachbarskind hat, dann kann man schnell auf den Gedanken kommen, daß es eben nicht "funktioniert". Erwartet man, daß ein Kind in SEINEM Tempo lernt, begleitet es, ermutigt es, fordert es auch mal freundlich heraus, wird man wohl wenige Kinder finden, bei denen es nicht funktioniert.


    Ausnahme: das autistische Kind einer Freundin könnte z.B. zu denen, für die es nicht passt, gehören, für dieses Kind ist es tatsächlich schwierig, wenn die Abläufe nicht immer gleich sind und wenn Hans jetzt am Tisch, dann auf dem Teppich und später wieder am Tisch, aber auf einem anderen Platz arbeitet. Da kann ich mir vorstellen, daß dieses Kind tatsächlich in einer Umgebung besser lernt, in der "immer alles wie immer" ist. Aber ich kenne auch autistische Kinder, für die gerade die Wahlmöglichkeit etwas ist, was sie gut lernen lässt, weil sie mit Zwang von außen Probleme haben. Also denke ich, das ist sehr individuell.


    Man hört ja gelegentlich, daß es für ADS-Kinder nichts wäre, für meine Kinder kann ich das nicht bestätigen, im Gegenteil. Ich erlebe ja täglich die andere Version und denke immer wieder: Puh, das wäre aller Wahrscheinlichkeit extrem problematisch geworden. Dabei geht es weniger um die Menschen (die geben sich zum großen Teil wirklich echt Mühe) sondern tatsächlich um das Lernsystem an sich.

    Die Probleme bei einem Kind setzten erst dann ein, als in Klasse 8 - dank Schulgesetz #yoga - mehr Lehrplankonformität gefordert werden musste und die bewertende Benotung einsetze.


    Ich weiß nicht, was so für Vorstellungen von Montessorischulen kursieren. Aber warum meinst du, das Kind würde an einer solchen Schule keine Lerntipps bekommen und niemand würde draufschauen, wo er Unterstützung braucht?

    Ich kenne ja beides im Vergleich und empfand gerade das sich Zeit fürs einzelne Kind nehmen, das individuelle "draufschauen" und konkrete Unterstützung geben bei Montessori als eine große Stärke.


    (Zu dem, was Janos schreibt, kann ich nichts sagen, daß ich sie (schon sehr lange) nicht lese. Das weiß sie, aber das ist eine Sache, die nicht weiter hierher gehört. )

  • Und noch was: wenn ich lese 1h ha in der zweiten - da würde ich auch die krise kriegen. Ich glaube wir reden hier echt von ganz unterschiedlichen dingen. Ich kann mich nicht erinnern, dass hier mal jemand mehr als eine halbe Stunde machen musste. Und das vielleicht an zwei von fünf Nachmittagen. Und meistens war es vielleicht eine viertel stunde. In der Woche. Und an vielen Tagen gar nichts - da kann man dann vielleicht auch eher sagen, dass ha vielleicht nicht immer das gelbe vom Ei sind, aber auch nicht schaden.

  • Ich habe am Beispiel Schule und vor allem bei den Hausaufgaben gelernt, dass meine Kinder anderen gegenüber massiv benachteiligt sind.

    Nicht, weil wir bildungsfern wäre oder keine Bücher hätten, weil wir keine Zeit für unsere Kinder haben oder das falsche Spielzeug gekauft haben.


    Sondern weil ich eine grottenschlechte Kinder-Lehrerin bin.

    Ich kann das nicht. Ich kann Erwachsenenbildung - das kann ich sogar richtig gut - und ich kann Tiere trainieren, aber ich bin schlecht darin, Kindern etwas beizubringen und sie zum Lernen geforderter Dinge zu motivieren. Trotz ganz viel Mühe und obwohl ich versucht habe, mich dahingehend weiterzubilden, gelingt es mir nicht. Ich verliere superschnell die Geduld dabei und schaffe es nicht, Freude oder gar Begeisterung zu vermitteln. Ich schaffe es gerade eben so, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich genervt bin.
    Möglicherweise spielt meine Schulvergangenheit da mit rein, für mich war das eine traumatische Zeit, ich bin froh, sie überlebt zu haben.


    Und nun hängt es an meiner Lehrerinnen-Qualität, ob und wie gut meine Kinder die Schule schaffen.

    Das ist einfach nicht fair.


    Wir haben das große Glück, dass unsere weiterführende Schule keine Hausaufgaben gibt. Da glich sich das Leistungsniveau meiner Kinder dann etwas an, aber der Grundtenor "Schule ist ätzend" war schon fest verankert.
    Grundschule ist mein Horror - und einer muss da noch durch :wacko: Wir haben hier leider auch in halbwegs erreichbarer Nähe nicht eine einzige alternative Grundschule. Und ich kann doch nicht für 5mal die Woche eine Nachhilfelehrerin für die Hausaufgabenbegleitung herbestellen #haare

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Lehrerqualität UND Lehrerzeit, Ohnezahn .

    Ich habe das verstanden als mein Kind noch im Hort war. Ich bin gar nicht hinterhergekommen mit den ausgesprochenen Erwartungen der GS. Die unausgesprochenen kapieren ich eh erst beim zweiten Durchlauf.


    nach der GS wird es besser. Wenn die Basis sitzt, passt das meistens, dann sind’s ja nur noch die Noten. Ich sehe kein Problem darin wenn mein Kind keinen Bock auf Geschichte hat, ist halt so und wird es nicht vom Leben abhalten.

    Wenn es nicht anständig lesen rechnen schreiben DENKEN strukturieren lernen.... kann aber schon. Deswegen empfinde ich die ersten Jahre als schwierig. Bei dem großen weiß ich, wenn er was will, hat er alle Grundlagen das zu erreichen. Der wird seinen Weg machen, auch wenn die Leistungen auf dem Papier... wat soll’s.

    Ich finde es schade dass gerade in den Grundlagen so wenig verândreun in den Schulen stattfindet.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Und ich kann doch nicht für 5mal die Woche eine Nachhilfelehrerin für die Hausaufgabenbegleitung herbestellen

    Nein, aber vielleicht 2 mal.

    Hier gibt es in Kinder- und Jugendzentren auch Hausaufgabenbetreuung. Vielleicht kann man sich das sonst noch mal anschauen.


    Ich habe übrigens kein Schultrauma, ärgere mich aber fast täglich über die Hausaufgaben.

    Zu viel, zu schwer, dann wieder sehr wenig. Aber meistens zu viel und zu schwer.

    Dafür wird an fast keiner Stelle mehr die Form trainiert.

    Sauber ins Heft schreiben. Mathe mit Überschrift ins Heft. Alles Fehlanzeige.

  • @ Mondschein, ist die weiterführende Schule bei euch ein Gymnasium? Von Gesamtschulen kenne ich solche Hausaufgabenmengen nicht.

    Und wenn die Lehrer so drauf sind - gibt es andere Schulen bei euch, an denen die lehrere eine etwas pädagogischere Haltung haben?

    Ein Lehrer, dem es egal ist, ob die Schüler mitkommen oder nicht, und der das auch offen so sagt, ist kein guter Lehrer.

    Lassen sich die Eltern bei euch das gefallen?

    Ja, ein Gymnasium. Von den anderen hier im Umfeld hört man aber ähnliches.

    Die Gesamtschulen sind leider keine Alternative.


    Lassen sich die Eltern das gefallen. Das ist (leider) so ein Mittelding.

    Es wird hier viel Wert aufs Abitur gelegt. Die Eltern sind zum größten Teil finanziell und/oder zeitlich in der Lage zu unterstützen.

    Es wird oft etwas gesagt, aber aus Angst das Kind könnte vom Gymnasium runter müssen dann doch so mitgetragen.


    Dazu kommt leider, dass einige Kinder an der falschen Schule sind.

    Wer seit der 5. Klasse in allen Hauptfächern Nachhilfe hat und sich immer grad so zwischen 3 und 4 durchschlägt...

    Da kann man die Lehrer dann wieder irgendwie verstehen.

  • Trin, da du mich zitiert hattest, ich hoffe, du hast mich zu ende gelesen, da kam das mit den personalisierten HA nämlich noch ;)


    Ich finde, wenn HA inhaltlich Stress machen, ist es Zeit, mit den Lehrenden zu reden. Das darf nicht der Ersatz sein für Unterricht. Wenn die Motivation fehlt, dann sehe ich da tatsächlich die Schule und die Eltern in der Pflicht.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    • Offizieller Beitrag

    Die Kinder haben zwei jahre frei gearbeitet. Es hat gut funktioniert.

    ah, dann hatte ich das irgendwie falsch verstanden.


    das habe ich ja auch schon geschrieben, dass ab klasse 3, spätestens in der weiterführenden schule das interesse der kinder zu 99% nicht lehrplankonform ist. leider ist schule nicht dafür ausgelegt, maximal die interessen der kinder zu unterstützen. ich bin aber überzeugt, dass die kinder sehr wohl einen grundstock an selbstmanagement gelernt haben, selbstbewusstsein haben, weil sie dinge gelernt, verstanden und umgesetzt haben. also selbst, wenn es nur in den ersten zwei schuljahren in einer schule so frei zugehen kann, ist das schon sehr wertvoll.

    Ich finde Montessori durchaus einen interessanten Ansatz. Ich glaube aber nicht, dass er für alle Kinder funktioniert.

    montessori ist im grossen und ganzen nur das arbeitsmaterial. wie es dann umgesetzt wird, wie die klasse und die gesammte schule organisiert ist, ist sehr unterschiedlich. so generell würde ich es nicht an montessori festmachen, ob es was fürs kind ist, sondern am lehrer selber.

  • Bei Q ist es ähnlich. In der 3/4 hat er sich, glaube ich, hauptsächlich angestrengt, um seine geliebte Lehrerin glücklich zu machen. Seine jetzigen Lehrer findet er überwiegend furchtbar, ein Ziel hat er noch nicht vor Augen. Entsprechend ist seine Motivation auf Sparflamme, außer in den Fächern, die ihm tatsächlich einfach Spaß machen.

    wir haben wohl ähnliche Kinder. generell glaube ich, dass kinder mit mittlerem iq und fleiss es weiter bringen, als kinder mit hohem iq. da dijenigen mit hohem iq viel an der schule anzweifeln und verweigern und sich ihre eigene gedanken machen. zumindest ist das meine erfahrung bisher. mein sohn hatte in der 3 und 4. klasse ein super Lehrer. er lernte freiwillig, er liebte die schule. er hatte einen super notenschnitt. kaum hat er nun eine neue Lehrperson, hasst er die schule, hat keine lust mehr irgendwas zu machen, ist in allen fächern eine halbe note zurück, und er ist nicht der einzige. (insbesondere die jungs sind davon betroffen).

  • Und ich kann doch nicht für 5mal die Woche eine Nachhilfelehrerin für die Hausaufgabenbegleitung herbestellen

    Ich kann zwar eigentlich sehr gut Kindern etwas beibringen - wenn es etwas ist, das sie lernen wollen. Meine Forscherkurse waren immer toll.

    Aber Hausaufgaben? Das war hier (zumindest bei T) das Grauen hoch drei. Selbst wenn es bei konzentriertem Arbeiten eigentlich nur eine halbe Stunde gebraucht hätte: Zumindest T hat damals nie konzentriert gearbeitet. Oder war teilweise so detailversessen, dass es ewig gedauert hat. Mich hat das irre gemacht. Wie gut, dass wir immer eine Kinderfrau zur Betreuung hatten. Die hatten eine Engelsgeduld, mit denen klappte es recht geschmeidig.


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Sondern weil ich eine grottenschlechte Kinder-Lehrerin bin.

    Ich kann das nicht. Ich kann Erwachsenenbildung - das kann ich sogar richtig gut - und ich kann Tiere trainieren, aber ich bin schlecht darin, Kindern etwas beizubringen und sie zum Lernen geforderter Dinge zu motivieren. Trotz ganz viel Mühe und obwohl ich versucht habe, mich dahingehend weiterzubilden, gelingt es mir nicht. Ich verliere superschnell die Geduld dabei und schaffe es nicht, Freude oder gar Begeisterung zu vermitteln. Ich schaffe es gerade eben so, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich genervt bin.
    Möglicherweise spielt meine Schulvergangenheit da mit rein, für mich war das eine traumatische Zeit, ich bin froh, sie überlebt zu haben.

    Ich glaube, es macht auch einen riesigen Unterschied, ob es die eigenen Kinder sind oder fremde. Unser Grosser lässt sich in Bezug auf Schule von uns fast nichts sagen und ich bin auch schnell recht ungeduldig mit ihm, Ich habe aber in der Schule und in jungen Erwachsenalter viel Nachhilfe gegeben und konnte das immer ziemlich gut. Mit den eigenen Kindern ist man halt auch immer sehr schnell auf der Beziehungsebene unterwegs, wodurch Probleme mit den Hausis auch schnell die ganze Familie belasten.


    Das ist meiner Meinung nach auch eines der grossen Probleme an den heutigen Grundschulen, dass die Lehrer ihre natürlich vorhandene Autorität und Position häufig weder verstehen noch damit konstruktiv arbeiten. In dem Alter lernen Kinder einfach noch viel mehr für die Lehrerin als für sich selbst.

  • so generell würde ich es nicht an montessori festmachen, ob es was fürs kind ist, sondern am lehrer selber.

    Nur dass man sich in den seltensten Fällen den Lehrer vorher ansehen kann bevor man sein Kind an einer Schule anmeldet. Bzw. dann ja häufig auch Lehrerwechsel stattfinden. Und nach meinem Verständnis besteht Montessori schon tendenziell nicht nur in dem Material sondern auch in dem Ansatz, dass die Kinder mind. teilweise selbst entscheiden dürfen womit sie sich beschäftigen.

  • Für NRW sind in Klasse 5 und 6 pro Tag 1 Stunden HA zulässig, ab Klasse 8 sind es 75 Minuten.


    Gut, wenn Kinder nicht mitkommen, kann man am Gymnasium immer sagen, dass sie eben an der falschen Schule sind und es Alternaitven gibt, die einfacher zu bewältigen sind.

  • @ Trin: Dann hatte ich dich falsch verstanden (oder mich blöd ausgedrückt). Generell finde ich es seltsam, wenn Monte-Schulen auch wieder nach deisem "Noraml-Maßstab" gemessen werden: Eine Monte-Schule ist dann gut, wenn die abgehenden Schüler am Gymnasium gut zurechtkommen. Für mich zumindest wäre das nicht der Maßstab für eine gute Schule. jUnd ich finde es auch blöd, wenn das umfeld deinen indern zu verstehen gab, dass sie als Monte-Schüler an anderen Schulen bestimmt Schwierigkeiten hätten - woher wissen diee Leute das denn eigentlich immer so genau?

    @Mondschein- am Gymnasium kann man si ch ja vermutlich nicht wirklich beschweren, wenn viele Hausaufgaben gegeben werden; allerdings kenne ich mich mit Gymnasien nicht aus. Schade, dass dei gesamtschulen bei euch nicht passen, da wird es ach meinem Eindruck anders gemacht mit den Hausaufgaben.