Ihr Lieben,
so langsam weiß ich einfach nicht mehr weiter
Am 8. März bin ich reichlich dämlich beim staubsaugen über das Staubsaugerkabel gestolpert und hab mir das Innenband im linken Sprunggelenk gerissen.
In der Notaufnahme bin ich dann sofort mit einem Liegegips versorgt worden, mit der Ankündigung, dass eigentlich sofort operiert werden müsse, man aber gerade keine Kapazitäten frei habe.
So weit so gut...ich bin dann erstmal wieder mit Gips nach Hause und ganze 12 Tage später dann operiert worden.
Leider habe ich während der Zeit mit Gips trotz Thromboseprophylaxe 2 tiefe Beinvenenthrombosen entwickelt (Ich hätte nienieniemals gedacht, dass das so dermaßen weh tun kann )
und musste dann wegen den Thrombosen nach der OP 11 Tage stationär im Krankenhaus bleiben.
Södele, das nur zur Vorgeschichte.
Und seitdem gerate ich in dermaßen skurrile Situationen bei den verschiedenen Ärzten, dass mir nur noch der Kopf schwirrt und ich mich einfach nur noch hilflos fühle.
- Krankenhaus hat mich sofort nach Bekanntwerden der Thrombosen auf Clexane 80mg 2x täglich umgestellt und mir gesagt, dass ich das bitte mindestens 3 Monate lang so spritzen muss. Das ging auch genauso per Arztbrief an den Hausarzt.
- Hausarzt sagte: " So ein Quatsch, wissen Sie eigentlich, wiiieee teuer die Clexanespritzen sind? Ich stelle sie auf Tabletten um"
- Krankenhausarzt springt bei der nächsten Kontrolle fast aus der Hose und schnauzt mich an, dass ich in den ersten 3 Wochen AUF KEINEN FALL etwas anderes spritzen darf als Clexane, Tabletten erst nach diesen 3 Wochen.
- Hausarzt gibt zähneknirschend nach und verschreibt mir Clexane, nicht ohne noch einmal darauf hin zu weisen, wie teuer das doch ist. Und überhaupt wäre Clexane ultra gefährlich, denn die Blutplättchen gehen nach einiger Zeit davon kaputt. Sagt er.
( Wunderbar, jetzt kriege ich auch noch Panik, was das betrifft)
Nach 3 Wochen bekomme ich dann Eliquis 5mg 2x täglich, Hausarzt ist zufrieden...und ich bin zwar ziemlich verunsichert, aber auch ganz froh, dass ich jetzt nicht mehr 2x täglich spritzen muss, mein Bauch sieht echt übel aus. Und überhaupt...die Blutplättchen.
Will ich ja auch nicht, dass die kaputt gehen.
- Vom Krankenhaus geforderte regelmäßige Blutkontrollen ( vermutlich deswegen?) weigert er sich allerdings durchzuführen...seiner Ansicht nach wieder Quatsch, das könne man machen, wenn ich keine so hochdosierten Blutverdünnung mehr nehmen würde. Aha.
Im Krankenhaus bekam ich für zuhause erstmal Thrombosestrümpfe mit, mit der Auflage, mir bitte vom Hausarzt sofort ein Rezept für Kompressionsstrümpfe geben zu lassen,
ich bräuchte mindesten Stufe 2, die Krankenhausstrümpfe hätten nur Stufe 0.
- Hausarzt weigert sich, das wäre ja totaaal albern, die Kompressionsstrümpfe würde man nach Maß anfertigen...da mein Fuß durch verhinderten Lymphfluss noch so extrem geschwollen wäre, könne man das jetzt noch gar nicht.
Hmpf, hörte sich für mich erstmal nicht ganz so unlogisch an, wunderte mich über das Krankenhaus und trug dann 2 Monate lang die Thrombosestrümpfe vom Krankenhaus.
Mittlerweile ist mein Fuß so geschwollen, dass selbst der Hausarzt etwas unsicher wird, er schickt mich zum Orthopäden, der solle mal röntgen und mir dann Physiotherapie verschreiben...er selber "dürfe" das leider nicht. (???)
- Orthopäde erschrickt über die Form des Fußes, röntgt als erstes nach, ob evtl. die Stellschrauben gebrochen sein könnten. Nein, alles prima, Stellschrauben sitzen wunderbar...die extreme Schwellung kommt von den Thrombosen und dem verminderten Blutfluss...da bräuchte ich Physiotherapie...dürfte er aber nicht verschreiben, die Krankenkasse würde das nicht übernehmen. (?????)
So, mir platzte spätestens da der Kragen ( ist er eigentlich schon viel früher, aber ich war einfach total verunsichert) und ich habe Kontakt zur Krankenkasse aufgenommen und das dort geschildert.
- Krankenkasse bestätigt, dass das absoluter Quatsch sei, selbstverständlich würden sie bei meinem Krankheitsverlauf alle erforderlichen Therapien übernehmen, natürlich dürfe mir das auch der Hausarzt verordnen und empfahlen mir durch die Blume, mich nach einem anderen Arzt um zu sehen.
- Hausarzt verschreibt mir zähneknirschend die ersten 6 Einheiten Physio...aber mehr dürfe er nicht. Ahso.
Physiotherapeut erschrickt über die extreme Schwellung, möchte als erstes Lymphdrainage machen, hält Rücksprache mit meinem Hausarzt und vorsichtshalber auch mit dem Krankenhaus...
von beiden Seiten kommt das absolute Verbot dafür, da dabei die Gefahr eines "losschiessens der Thrombosen" zu groß sei.
Ok, hört sich ja wirklich logisch an, aber nu weiß der Physiotherpeut auch nicht so genau, was er denn eigentlich jetzt groß machen kann.
Außer zu versuchen, mit mir zu üben, den Fuß aus der Spitzfußhaltung zu bekommen...aber das funktioniert nur minimal, da mein Fuß mittlerweile die Form einer kleinen Honigmelone hat.
Nach 6 Wochen muss ich zur Kontrolle ins Krankenhaus, ob die Stellschrauben wieder entfernt werden können. Ja, können sie, schon in der darauffolgenden Woche...aber ich möchte bitte 2 Tage vorher wieder von den Tabletten auf Clexane 80mg 2x täglich umstellen, da besser händelbar während der OP.
Anordnung geht zum Hausarzt...und jetzt ratet mal, was der sagte?
Ha, genau..." WAS FÜR EIN QUATSCH" Verschreibt er nicht, viel zu teuer und außerdem unsinnig. Punkt. Er würde jetzt selbst Rücksprache mit dem Krankenhaus halten und mich dann anrufen. Was er nicht getan hat, übrigens.
Also hab ich dann im Krankenhaus angerufen und bekomme die Rückmeldung, dass die OP nicht durchgeführt würde, wenn ich bis dahin das Eliquis nehmen würde, das Risiko wäre zu groß.
Ja, und nu?? Also stehe ich 3 Tage vor der OP bettelnd vor meinem Hausarzt, der sich schließlich erweichen lässt (vermutlich aus schlechtem Gewissen, weil er den versprochenen Anruf im KH vergessen hat) und mir schlussendlich das Rezept aushändigt.
Aber nur die Hälfte der verordneten Dosis, statt 80mg nur 40mg Mittlerweile war ich so fertig von dem ganzen Heckmeck, dass Mu zornbebend in der Praxis aufgelaufen ist und sich vom Hausarzt anhören musste, dass das alles " Quatsch" sei.
Mu rief dann im Krankenhaus an, schilderte das ganze und Abends konnten wir uns dort vom diensthabenden Notarzt ( dort ist eine KV-Notfallpraxis ab 19:00 angegliedert, dadurch war das möglich) das richtige Rezept abholen. Was für ein unsinniges Theater, echt.
Ups, zu lang, Fortsetzung folgt