Wie die Kinder auf den Umzug vorbereiten?

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  • Hallo!


    Wir haben endlich ein größeres Haus gefunden und werden Anfang Januar umziehen. Trotzdem wir jetzt sehr beengt in einer 2-Zimmer-Wohnung leben und uns sehr auf mehr Platz freuen fällt es uns nicht leicht die vertraute Umgebung zu verlassen. Wir ziehen zwar nur 3 km weiter in den nächsten Ort d. h. Schlomo (4 Jahre) geht weiter in den bisherigen Kindergarten und seine Freundschaften werden bestehen bleiben. Er kann nur nicht mehr einfach zu den Nachbarskinder rüber gehen aber ich fahre ihn natürlich jederzeit hin und her. Ich mache mir jetzt aber schon Sorgen, wie es im neuen Haus sein wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kinder es die ersten 3 Tage ganz lustig finden aber dann wieder in das alte zuhause zurück wollen. Schlomo ist ein sehr sensibles Kind da mach ich mir noch mehr Gedanken. Die kleine Schlomita wird demnächst 2 Jahre alt und nimmt es vielleicht etwas lockerer. Wie kann ich die Kinder, besonders Schlomo, auf den Umzug vorbereiten? Und wie sollen wir reagieren, wenn er dort absolut nicht bleiben will? Die alte Wohnung werden wir behalten, da diese im Elternhaus meines Mannes ist und nicht vermietet wird. Wir könnten also dort auch immer mal wieder übernachten. Allerdings weiß ich nicht, ob das dann nicht ein großes Durcheinander wird.

    Lg, Hanna mit Schlomo und Schlomita

  • Wir sind umgezogen, als die Kinder 4.5 und 6.5 waren. Nur ein Haus weiter. Aber irgendwie hatten wir doof kommuniziert, jedenfalls fanden sie es beide blöd. Ziemlich ungeplant haben wir es mit reiner Bestechung gelöst. #pfeif . Wir brachten nämlich viele Argumente, mehr Platz etc. Sie wollten immer noch nicht. Bis wir im Ausverkauf eine Hot-Wheel-Bahn sahen (Rennbahn für Spielzeugautos). Ich argumentierte, das kaufen wir nicht, es gibt nicht einfach so ein Riesengeschenk, braucht auch viel zu viel Platz. Die cleveren Kerlchen fanden, aaaber, wenn wir umgezogen sind, haben wir doch mehr Platz? 8o Hm, ja, stimmt eigentlich. Ich habe das Spielzeug gekauft als Umzugsgeschenk, sie mussten noch knapp 2 Monate auf den Umzug warten. Plötzlich konnte der gar nicht schnell genug kommen...
    Heimweh-Anfälle sind nachher schon ein paar gekommen. Zwischendurch hat auch uns Erwachsenen das eine oder andere gefehlt. Wir fanden, das darf man haben -> so akzeptieren.

  • Liebe Hanna,


    zunächst einmal: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Haus!
    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass man sich innerhalb weniger Wochen in der neuen Bleibe fragt, wie man es zuvor ohne die zusätzlichen dreißig Quadratmeter ausgehalten hat. :)


    Dass Dein Sohn weiterhin in seinen gewohnten Kindergarten gehen kann, ist schon einmal klasse. Nicht jedes Kind nimmt in dieser Hinsicht einen Wechsel völlig gelassen (genaugenommen nur die wenigsten), insofern bleibt ihm eine wichtige Basis erhalten.


    Dass er nicht mehr unkompliziert mit seinen Freunden aus der Nachbarschaft spielen kann, ist sicher schade, aber wie Du schon schreibst: drei Kilometer sind überbrückbar, und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Freundschaften erhalten bleiben, ist hoch. Leben im Elternhaus Deines Mannes die Großeltern denn noch? Falls ja, so können Besuche bei Oma und Opa ja auch immer mal wieder mit Besuchen bei den „alten“ Freunden verbunden werden (und umgekehrt).


    Insgesamt sind die Voraussetzungen für einen Umzug bei euch mehr als günstig. Dass Du Deine Kinder trotzdem darauf vorbereiten möchtest, ist aber verständlich.


    Ich würde Dir empfehlen, bereits jetzt mit beiden Kindern häufiger über eure neue Wohnung zu sprechen. Immer mal wieder Bemerkungen dazu fallen lassen, den zusätzlichen Raum thematisieren („Wir werden dann ja ein viel größeres Wohnzimmer haben, da könnt ihr die Eisenbahn dann auch mal stehen lassen.“), eventuelle Veränderungen diesbezüglich aufgreifen (neues Kinderzimmer, eigene Kinderzimmer, etc.).


    Nachdem eure neue Bleibe nur drei Kilometer entfernt ist, würde ich mit den Kindern auch ab und an mal gezielt hinfahren, um das Haus und die Umgebung zu besichtigen. Könnt ihr schon rein? Falls ja – machen. Die Räume erobern und gemeinsam Pläne machen.
    Gibt es in der Umgebung schöne Ecken? Spielplätze, Parks oder anderes? Gemeinsam anschauen.
    Kennt ihr bereits eure neuen Nachbarn? Gibt’s da vielleicht auch Kinder? Eventuell könnt ihr da bereits mal vorschnuppern und erste Kontakte knüpfen.


    Vielen Kindern hilft es, wenn sie aktiv beim Umzug helfen können. Ihre eigene Kiste mit den besonders wichtigen Dingen packen und gut markieren, damit diese Kiste im neuen Haus zwischen all den anderen Kartons nicht ganz hinten und ganz unten steht.
    Die Idee mit dem „Hausgeschenk“ finde ich persönlich sehr nett. Auf meine Tochter haben bei einem Umzug in der neuen Wohnung zwei Häschen-Hausschuhe in ihrem zukünftigen Zimmer gewartet – das hat sie sehr gefreut und ihr das Zimmer gleich etwas sympathischer gemacht.


    Die große Autorennbahn, die jetzt in die Wohnung passt, ist natürlich auch ein Anreiz (wenn auch kein ganz günstiger).


    Andere Idee: Ein Stofftier (entweder ein neues oder aber ein gerngehabtes altes) mit einem Willkommensbrief, den ihr dann gemeinsam lesen könnt. Und im Anschluss daran vielleicht eine kleine Führung für Stofftier und Kinder?


    Es gibt auch sehr viele Kinderbücher zum Thema, ein Besuch in der Stadtbibliothek wäre vielleicht auch interessant.


    Sollte euer Sohn sein altes Zuhause in der ersten Zeit sehr vermissen, so würde ich seinem Wunsch nachgeben und die bisherige Wohnung des öfteren mal besuchen. Auch das Übernachten dürfte kein Problem darstellen.
    Im Allgemeinen legt sich diese Sehnsucht sehr schnell. Immerhin ist die komplette Wohnung samt Bewohner in die neuen Räume hinübergewechselt. Das Kind wird schnell feststellen, dass die alten Räume, ausgeräumt und/oder möbelmäßig verändert, nicht mehr die gleiche Atmosphäre haben, wie bisher gewohnt. Diese findet sich jetzt in der neuen Wohnung – die sehr schnell zum Zuhause werden wird.