Stillstopp durch Erkrankung

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  • Liebe Denise,


    mein knapp 9 Monate alter Sohn hat eine akute Bronchitis mit einhergehender Lungenentzündung.
    Seit drei Tagen stillt er nicht mehr bzw. kaum noch. Während ich ihn vor der Erkrankung mindestens 5x am Tag und mindestens 2x in der Nacht gestillt habe, hat sich die Stillfrequenz inzwischen drastisch reduziert. Er ist zu verschleimt und bekommt an der Brust keine Luft, fängt an zu husten oder zu erbrechen. Wir schaffen es inzwischen nur noch 2x am Tag zu stillen, und auch fast ausschließlich an seiner Lieblingsseite, links.
    Er nimmt meine Milch nicht aus der Flasche, ich habe sie ihm kalt und warm angeboten, mit verschiedenen Saugern - nichts zu machen. Während er Wasser aus dem Sauger trinkt, verweigert er die Milch. Vielleicht ist sie ihm zu schleimig?


    Während meine Brüste sich anfangs sehr schnell füllten und ich rechts auch einen leichten Milchstau bekam und häufig abpumpen musste, brauchen sie jetzt lange, um sich zu füllen. Ich habe heute Nacht um 2 Uhr beide Seiten abgepumpt. Gegen 13 Uhr hat der Kleine links gestillt, und jetzt gerade gegen 16:30 Uhr habe ich wieder abgepumpt. Die Milchproduktion hat sich definitiv schon an die veränderten Umstände angepasst. :( Ist ja schön, dass ich nicht mehr "platze", aber ich mache mir große Sorgen, dass sich der Kleine nun unfreiwillig abstillt. Ich hatte noch lange nicht vor, abzustillen, und das Baby sicher auch nicht. ;(


    Kann ich davon ausgehen, dass sich meine Milchproduktion wieder erhöht, sobald der Kleine gesund ist und ich ihn wieder oft anlegen kann? Wie oft soll ich pumpen, um die Milch am Leben zu erhalten? Reicht zwei Mal pro Tag?


    Vielen lieben Dank für deine Antwort!

  • Liebe Temple Bar,


    ich hoffe, es geht euch inzwischen schon wieder besser.


    In aller Regel kann davon ausgegangen werden, dass dein Kleiner sobald es ihm besser geht wieder zu seinem vorherigen Stillverhalten zurückkehren wird und deine Brust wird auch recht rasch wieder auf den erneut veränderten Bedarf reagieren. Wichtig ist, dass Du solange dein Kind nicht gut an der Brust trinkt darauf achtest, dass es nicht zu Stauungen kommt, aber das tust Du ja.


    Milch ist weder "schleimig" noch wirkt sie "verschleimend". Dieses Ammenmärchen ist widerlegt:


    Wüthrich B, Schmid A, Walther B, Sieber R. Milk consumption does not lead to mucus production or occurrence of asthma.
    J Am Coll Nutr. 2005 Dec;24(6 Suppl):547S-55S.
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16373...A&linkpos=2&log$=relatedreviews&logdbfrom=pubmed


    Pinnock CB, Graham NM,
    Mylvaganam A, Douglas RM. Relationship between milk intake and mucus production in adult volunteers challenged with
    rhinovirus-2. Am Rev Respir Dis. 1990 Feb;141(2):352-6.
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21541...A&linkpos=3&log$=relatedarticles&logdbfrom=pubmed


    Liebe Grüße


    Denise

  • Hallo Denise,


    danke für deine Antwort.
    Ich hatte ja auch nur über eine mögliche Erklärung nachgedacht, weshalb mein Sohn meine Milch verweigert. Inzwischen glaube ich, dass er einfach keinen Hunger hatte bzw. sich sein Körper die Kraft, die der Verdauungsvorgang erfordert, sparen wollte. Herausfinden werde ich es wohl nicht.


    Ich habe so oft abgepumpt, wie ich es zeitlich hinbekommen habe (so drei bis vier Mal in 24h) und mein Sohn hat jeden Tag einmal öfter gestillt als den Tag zuvor. Inzwischen sind wir tagsüber wieder bei unserer normalen Frequenz angekommen und ich bin sehr glücklich darüber! Meine Brüste produzieren auch gleich wieder mehr. Toll, wie das Zusammenspiel klappt!


    Nachts stillt er noch nicht wieder, da ist er wahlweise mit Husten oder Schlafen beschäftigt. Mal schauen, ob das zurückkommt oder ob er fortan stillfrei durch die Nächte kommt.